Beiträge von ThomasT

    Hallo Dani,


    vielen Dank für deine Wort. Das hilft mir sehr, dass ich mit meinem Empfinden der Situation nicht ganz daneben lege. Ich lasse mich da schnell verunsichern, da meine Frau meistens recht hat ;)


    Von einer postpartalen Depression hatte ich bisher noch nicht gehört. Nach kurzer Recherche passen die Symptome tatsächlich gut, wobei von den Risikofaktoren her tatsächlich fast keines greift, aber das heißt ja nichts.


    --> Wie hat sie sich denn in den ersten 1-2 Jahren des Älteren verhalten. Waren da ähnliche Themen schwierig oder ist das gerade völlig neu?


    Ja beim beim Großen waren die Symptome im 1-2 Jahr bei ihr ziemlich ähnlich. Spricht dass dann aus deiner Erfahrung für PPD?


    Weißt du vielleicht wer dafür der beste Ansprechpartner wäre? Ein Psychotherapeut oder ein Familientherapeut? Da werd ich mich mal schlau machen.


    Und dann steh ich noch vor der Frage wie ich ihr das am besten näher bringe. Bisher hat sie professionelle Hilfe immer strikt abgelehnt. Ich hatte das Thema, ohne konkret über PPD zu wissen schon mehrmals bei unseren Streitereien in den Ring geworfen da man sich meiner Meinung nach eben Hilfe holt wenn man selbst nicht weiterkommt. Aber da kamen immer nur Blocker-Argumente. "Die wollen einem nur das Geld aus der Tasche ziehen. Wann soll ich dass denn noch machen. Die geben nur so wischi-waschi Empfehlungen und sagen ich soll mich ändern."

    Da brauch ich mal einen guten Plan :/


    --> Der 1,5-jährige braucht aber natürlich tatsächlich die volle Aufmerksamkeit, um Unfälle/Dummheiten frühzeitig zu verhindern. Da muss man eigentlich immer dran sein in dem Alter... Aus den Augen lassen geht da nicht bis kaum.


    Ja klar das versteh ich. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass die Aufmerksamkeit bei meiner Frau über das von mir empfundene normale Maß hinausgeht, im Vergleich zu dem was ich so bei anderen Müttern/Eltern sehe. Das liegt denke ich zum einen an ihrem Job als Projektmanagerin. Da muss sie auch immer alles im Blick haben zum anderen am mangelndem Vertrauen dass andere (vor allem ich) das nach ihren Ansprüchen tun. Zum anderen steckt natürlich auch die tiefe Angst drin dass den Kindern was schlimmes passiert.


    Jedenfalls schon mal vielen lieben Dank Dani!

    Du hast mir echt weitergeholfen.


    LG Thomas

    Hallo zusammen,


    ich bin hier gelandet weil ich mir große Sorgen um meine Familie, insbesondere meiner Frau mache und ein paar Ideen Suche wie ich ihr helfen kann. Ich habe das die Kategorie gewählt weil sich an unserem Kleinen 1 1/2 jährigen momentan die meisten Reibungspunkte gibt, aber bitte sortiert das besser ein.


    Wir haben zwei Kinder im Alter von 4 1/2 und 1 1/2 und meine Frau und ich sind schon seit vielen Jahren zusammen. Unsere Kinder sind beide eher vom Typ "Willenstark" und "Fordernd" was jeden Tag zu vielen Reibungspunkten in Form von Quengeleien führt. Vor allem der Kleine hat grad die Phase, dass er von einer Bedürfniserfüllung direkt in die nächste rutscht. Beispiel: Er will etwas essen, fängt dann auch schnell an zu drängeln so dass auch ein konstantes "warte, ist gleich soweit" es nicht besser macht. Dann isst er und hat noch nicht den letzten Bissen im Mund schon den nächsten Wunsch (Spielzeugauto, Laufrad, rausgehen...) und so geht es mehr oder weniger den ganzen Tag. Klare Ansagen werden ähnlich kommentiert oder ignoriert so dass man sie mehrfach wiederholen muss und ihn manchmal auch hinterher hechten oder mit sich ziehen muss.

    Es gab auch bereits Situationen in denen er so panisch wird (die letzte war einfaches Baden) dass wir uns nicht mehr zu helfen wissen wie wir diese Situation zu einem guten Ende bringen. Nach 20 Minuten hatte jedes gute Zureden und jeder Kompromiss nicht gefruchtet und bei den Eltern war die Geduld zu Ende.


    Ich will diese Themen aber nur als Beispiele nennen um zu verdeutlichen worin einige der großen Stressfaktoren liegen die meiner Frau so zu schaffen machen dass sie nach einem Tag vollgepackt mit solchen Vorfällen sagt dass sie sich zum Teil hilflos und überfordert fühlt. Vor allem dass sie weder Schlafen (Sie hat nen leichten Schlaf und der Kleine wacht meist 2x in den frühen Morgenstunden auf ), noch Essen noch sonstwas machen kann ohne von den Kindern gefühlt unter Druck gesetzt zu werden. Dazu kommt dass sie den Anspruch hat (und die Notwendigkeit sieht) immer volle Aufmerksamkeit zu haben um Unfälle und Dummheiten schon frühzeitig zu verhindern.


    Das alles und noch viele kleine weitere Punkte führt dazu dass sie eigentlich nie in eine Erholungsphase kommt. und da der Große im alter von 1-2 sehr ähnlich war besteht diese Situation, mit ein paar Pausen, schon über mehrere Jahre.


    Sie sagt dass das Gejammere ihr psychische Schmerzen verursacht und das Tag ein Tag aus. Mittlerweile ist ein Nachmittag oder generell das Wochenende allein mit den Kindern für sie schon eine Horrorvorstellung. Und das ohne Aussicht auf Besserung. Sie stellt mir die Frage warum die Kinder das Recht haben ihr dass Leben kaputt zu machen und das sie als Mensch auch Rechte hat wie erholsamen Schlaf oder Essen ohne Druck.


    Dazu kommt ihr Eindruck dass sie dadurch für andere eine schlechte Mutter ist und dass die Erwartungshaltung der Gesellschaft ist dass eine Mutter das handhaben können muss und dass es die Schuld der Mutter ist wenn das Zusammenleben in der Familie nicht funktioniert.


    Der Kleine ist momentan (und der Große war) ein ziemliches Pappa-Kind, was es für meine Frau noch stressiger macht wenn ich nicht da bin, da das Kind dann nur nach mir schreit, weshalb ich auch hauptsächlich ihn betreue wenn ich kann.


    Wir arbeiten momentan beide in Teilzeit und die Kinder sind beide bis mittags im Kindergarten aber sonst haben wir keine Entlastung in Form von Verwandschaft oder ähnlichem greifbar. Meine Frau hat die Kinder zwei Nachmittage allein und ich einen. Die übrigen zwei Nachmittage sind wir beide verfügbar.


    Aus ihrer Sicht tragen die Kinder an ihrer Verfassung die Hauptschuld mit mir als Mitschuldigem. Klar vor den Kindern war das nicht so. Und es gibt natürlich reichlich Beispiele von Kindern die deutlich ruhiger und weniger fordernd sind auch in unserem Bekanntenkreis, trotzdem kann ich sie in dieser Ansicht nie voll unterstützen. Oder sollte ich das?


    An mich kommt der Vorwurf ich würde ihr nicht genug von dem Stress abnehmen. Wir hatte schon mal das Thema Mental Load bei Dingen wie Alltagsaufgaben, Handwerker organisieren, Urlaubsplanen etc. und da geb ich ihr recht dass ich dort oft nicht die beste Stütze bin. Ich tue mich da sehr schwer ihre Ansprüche in solchen Dingen zu erfüllen. Letztendlich erledige ich aus meiner Sicht viele Dinge. Vor allem auf die Kinder bezogen aber auch den Haushalt haben wir schon lange aufgeteilt. Es enstpricht aber oft nicht ihrem Anspruch was dazu führt dass sie wieder den Stress hat es mir nachzuhalten oder zu prüfen oder selbst zu machen.

    Wir drehen uns da leider immer wieder im Kreis. Es ist ein paar Wochen ertragbar, dann gibt es wieder irgendeinen Vorfall der zu einem entsprechenden Zusammenbruch führt, darauf folgt ein Abend, der Wut und Verzweiflung mittlerweile auch ohne Ideen wie man etwas verbessern könnte und dann bleibt das Thema ein paar Tage präsent und das ganze geht wieder von vorne los.


    Ich bin wie gesagt ratlos. Ihre Haltung dass die Kinder nicht normal sind und sie das Problem sind kann ich nicht mit vollem Herzen zustimmen und damit sind gemeinsame Erziehungsanstrengungen wie sehr enge Vorgaben und strenge Regeln um die Unzufriedenheiten der Kinder gar nicht erst aufkommen zu lassen meistens nicht von Dauer.


    Was sind eure Gedanken zu dem Ganzen?