Beiträge von Dani

    Liebe Rabenmama!


    Zunächst einmal: Don't panic!


    Ja, Medienkonsum im Kleinkindalter ist nicht gut. Aber: Kinder sind resistenter, als man gemeinhin annimmt. Wichtig ist nun im Grunde, dass du das Fehlverhalten erkannt hast und es fortan unterbrichst. Viele, viele Mamas und Papas sind nicht so reflektiert (s. all die vielen Kleinkinder, die im Buggy mit Handy in der Hand durch die Gegend geschoben werden).


    Um welches tägliche Ausmaß geht es denn?



    Alles Liebe!

    Hallo Marina! :)


    Danke für das Update!


    Ja, die Medikation auszuschleichen ist notwendig, bevor man neu therapiert. Das kann mitunter mühsam sein, ist aber wichtig. Dass dein Sohn in der Klinik ist, ist gut, da hier beobachtet werden kann und gewährleistet ist, dass er entsprechend ausschleicht. Dass das ganze dennoch nicht frei von Nebenwirkungen ist, ist wiederum die andere Sache... Das sind Psychopharmaka leider selten. Ich hoffe, deinem Sohn kann enstprechend geholfen werden. Welches Medikament soll er denn nun stattdessen bekommen?


    Die Frage des Aufenthaltsortes nach der Entlassung klingt mühsam! :( Hat das Jugendamt irgendetwas verlauten lassen, inwiefern ein Wohnen beim Vater als sinnvoll erachtet wird?


    Und ist denn absehbar, wir lange der Klinikaufenthalt noch dauern wird?


    Alles Liebe!


    Dani

    Lieber Reisender!


    Manches, das du erzählst, klingt ganz normal nach Teenager (Ernährung, Youtube, Kleidungsstil,...), manches höchst bedenklich (Medienkonsum, Verhalten der Mutter gegenüber). In zweiterem Fall ist Handeln angesagt. Dass das ohne der Mutter nicht geht, steht außer Frage. Ein Aspekt ist natürlich, dass sie die Erziehungsberechtigte ist. Aber mir drängt sich immer mehr der Gedanke auf, dass das Verhalten des Kindes aus dem Verhalten der Mutter resultiert. Es wäre also an ihr, aktiv zu werden, um an einer Lösung beizutragen.


    Ist es denn möglich, die Mutter zu irgendeiner Form der institutionellen Hilfe zu "überreden". Solange sie nämlich nicht sieht, dass sie aktiv werden muss, wird sich wenig ändern, fürchte ich. Du schreibst, sie ist in der Forschung tätig. Das heißt, es muss zumindest ein gewisses Maß an Bildung und Reflexion vorhanden sein. Ist sie denn für logische Argumentation gar nicht zugänglich? Ich meine: "Er ist mein Baby, er soll es gut haben" ist schon ein wenig kurz gedacht, wenn das Kind non-stop vor Medien sitzt und zuschlägt?! Sieht sie das nicht, dass da etwas falsch läuft?


    Weil du schon mehrmals von Trennung gesprochen hast: Liebst du die Frau? Möchtest du mit ihr zusammenbleiben? (Den Sohn würde ich da einmal außen vor lassen, streng genommen hat er mit der Liebesbeziehung nichts zu tun)


    Das mit dem dritten Herzinfarkt klingt gar nicht gut! :( Tut mir leid! :( Das heißt, da geht es auch darum, dass du deine Grenzen wahrst und das Stresslevel zurückfährst, hm? Warum unterstützt dich deine Partnerin dahingehend nicht?


    Alles Liebe!


    (Und sorry, für die ehrlichen Worte. Aber manchmal ist es notwendig... Klar, wir kennen die Sichtweise deiner Partnerin nicht. Aber momentan klingt es so, als wäre sie recht wenig vorhanden. Das würden ihr Sohn und du aber wohl brauchen...)

    Ich finde, Familienleben ist ein Geben und Nehmen, ein Miteinander. Eigene Ansichten, Meinungen und Vorstellungen darf es ruhig geben. Und die dürfen durchaus auch diskutiert werden. So bereitet man Kinder auf das Leben vor. Kinder müssen nicht "parieren", nur weil ich als Elternteil etwas sage. Das kommt mir zu kurz gedacht vor. Und wenig respektvoll...


    Ich bin also durchaus der Meinung, es darf ein "Nein" von Seiten der Kinder geben. Aber mir als Elternteil steht es durchaus zu, meine Grenzen zu wahren und das "Nein" zu diskutieren. Bei manchen Dingen sitze ich als Elternteil aber natürlich am längeren Ast. Da gibt es keine Diskussionen...


    (Zwischen "mit eisener Hand erziehen" und "sich auf der Nase herumtanzen lassen" gibt es viel Raum! :D)

    Ich finde deinen Beitrag total interessant! :) Er zeigt auf, wie unterschiedlich Menschen sind, und dass man sich im Familienalltag aber dennoch irgendwie arrangieren muss.


    Mein Mann und ich haben im Hinblick auf verschiedene Dinge (Haushalt, Ernährung,...) auch recht unterschiedliche Ansichten und ich habe manchmal sehr damit zu kämpfen, zu reflektieren, dass "meine Ansicht" nicht automatisch die "richtige" ist. :D Bei uns kommt ein Kind recht nach mir, was entsprechende Verhaltensweisen angeht, eines eher nach meinem Mann (Rate mal, mit welchem es öfter kracht :D).


    Ich bin auch der Meinung, dass Verhaltensweisen stark immitiert werden. Nämlich von Kleinstkindalter weg. Dazu kommt halt eine gewisse charakterliche Färbung (Pendant/Chaot etc.).


    (Aber ich finde es toll, dass Luca scheinbar irgendwann doch reagiert. Bei meiner Tochter muss ich SEEEHR hartnäckig bleiben. Und sie ist erst 8. Ich fürcht mich schon vor der Pubertät! ;))

    Hallo Reisender! :)


    Wenn sich der Junge die gegenüber aktuell zuvorkommend verhält, ist das vielleicht eine gute Möglichkeit, ein Gespräch unter professioneller Anleitung (Mediation, Erziehungsberatung,...) gemeinsam mit der Mutter zu initiieren?


    Für mich klingt das stark danach, als wäre er sehr an dich gebunden (du scheinst ja auch den Großteil der Erziehungsarbeit - Arztbesuche/Abholen von der Schule etc. - zu erledigen) und würde gegen die Mutter (und deren Lebensstil) rebellieren?


    (Das mit dem ungesunden Essen finde ich jetzt für einen Teenager per se nicht ungewöhnlich...)



    Wie geht es dir denn aktuell mit der Situation?


    Alles Liebe!

    Das traurige ist, dass "Wohlstandsverwahrlosung" oftmals nicht als "Gefahr im Verzug" gesehen wird (wie beispielsweise offene Gewalt o.ä.), was dazu führen kann, dass von staatlicher Seite nichts passiert. Allerdings sehe ich in dem Fall auch eher die Mutter als den Staat in der Pflicht... Das Tragische an der Sache ist nämlich, dass die Folgen für den Jungen wirklich schlimm sein können. :(


    @ Reisender: Warum darf er keinen Zucker? Das habe ich irgendwie überlesen?


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    Versuchen wir mal die Sache von der anderen Seite aufzurollen: Du schreibst, was alles NICHT klappt und furchtbar ist. Was läuft gut? Was macht er gut? Wo kommt ihr gut zusammen? Was magst du an ihm?


    --> Wo sind Ressourcen?

    Hallo! :)


    Schön, dass du zu uns gefunden hast.


    Der Schulbeginn bringt so manche Kinder innerlich sehr in Aufruhr. Da ist auf einmal sehr viel, das auf das Kind einprasselt, das braucht Zeit, sich zu setzen. Neue Anforderungen, neue Bezugspersonen, neues Sozialgefüge, man muss sich behaupten und gleichzeitig einordnen - gar nicht so leicht! Dieser Anpassungsprozess dauert gut und gerne schon einmal das ganze erste Schuljahr... Nachdem solche Emotionen schwer in der Schule ausgelebt werden können, sich aber dennoch stauen, bekommen es im Endeffekt diejenigen zu spüren, denen das Kind am meisten vertraut - die Eltern. Ich habe ein ähnliches Verhalten im ersten Schuljahr meiner Kinder auch beobachten können. Vor allem bei meiner Tochter - sehr temperamentvoll - war es teilweise echt heftig. Wenn man dann einmal mit anderen Eltern ins Gespräch kommt, merkt man, dass dieses Verhalten gar nicht so selten ist. Lediglich spricht niemand darüber.


    In diesen Situationen ist es - ähnlich wie in der Trotzphase - wichtig, dass du deinem Kind zugewandt bist, es spiegelst, ihm die Möglichkeit gibst, seine Gefühle rauszulassen, dabei aber stets deine eigenen Grenzen wahrst und das auch ganz deutlich machst. Wut ist in Ordnung, Schreien ist in Maßen okay, in das Kissen boxen passt auch - Beschimpfungen und die Androhung von Gewalt ist nie in Ordnung. Das sollte sofort rückgemeldet werden, wenn es passiert ("Ich will nicht, dass du so mit mir redest!" "Du bist wütend und wir beruhigen uns jetzt einmal gemeinsam" "Niemand hier haut!").


    Sanktionen sind hier eher nicht angebracht, da das Verhalten nicht provozierend klingt und vermutlich tatsächlich mit einer inneren Überforderung durch den Schulstart zusammenhängt. In solchen Momenten sollte das Kind auch nicht allein gelassen werden (also keine Auszeit im Zimmer o.ä., außer deine Kleine fordert das selbst ein).


    Ich würde zudem darauf achten, den Alltag - abseits von der Schule - wenig zu füllen (entspannte Nachmittage) und schauen, ob das eine Besserung bringt. Gerade in der ersten Schulstufe brauchen Kinder nach dem Schultag oftmals wirklich Ruhe, um runterzukommen und all die neuen Eindrücke zu verarbeiten.


    Alles Liebe! :)


    Dani

    Wenn Kinder mit ihren Eltern respektlos umgehen, hat das immer auch mit einer Grenzsetzung zu tun. Respektloses Verhalten muss an Grenzen stoßen, damit es aufgelöst wird. Ich nehme an, die Mutter lässt sich den Umgangston gefallen? Außerdem ist "auffälliges" Verhalten immer ein Versuch, gesehen zu werden. Anscheinend sucht der Sohn nach Aufmerksamkeit und sei es nur negative...


    Er sieht auf einem Auge kaum und das fällt erst jetzt auf? Wer hat bisher die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen mit ihm gemacht? Wenn ein Auge ganz schlechte Funktion hat, muss eventuell eine Abklebetherapie gemacht werden (ist bei meinem Sohn der Fall). Der Junge sollte rasch beim Augenarzt vorstellig werden.


    Vielleicht ist der USA-Urlaub ja eine Möglichkeit, qualitative Zeit als Familie zu verbringen? :)


    Alles Liebe dir!

    Liebe Marina!


    Ich persönlich bin sehr skeptisch, inwieweit es in dieser Situation sinnvoll ist, eine stabile Komponente ("Wohnen bei der Mutter") gegen eine zu tauschen, die zumindest am Anfang mit Umbrüchen und Umstrukturierung verbunden sein wird ("Wohnen beim Vater"). Das sähe ich umgekehrt ebenso (wenn der Sohn beim Vater wohnen würde und zu dir ziehen möchte). Einfach weil so ein Umzug mit Veränderungen verbunden ist und das ungewohnte Zusammenleben Energien benötigt. Energien, die wohl anderweitig besser eingesetzt sind... Sein Wunsch selbst ist nachvollziehbar... Das ist so eine "good cop" "bad cop" Sache. Er erhofft sich beim Vater nun vermutlich Freiheiten, die er bei dir - naheliegenderweise - momentan nicht bekommt. Dass die Situation beim Vater nicht so viel anders sein wird (v.a. wenn da ohnehin schon das Jugendamt dran ist und der Vater ebenso reagieren muss, wenn der Sohn abgängig ist), versteht er vermutlich erst, wenn er es erlebt. Und dann will er vermutlich auch schnell wieder zurück! ;)


    Ich wünsche euch für den Termin am Montag alles Gute. Kann mit der Klinik besprochen werden, die Medikation eventuell wieder auszuschleichen, wenn die Nebenwirkungen so dermaßen stark sind. Bei Psychopharmaka muss mMn der Nutzen den Schaden (Nebenwirkungen) übersteigen. Wenn das scheinbar nicht so ist, ist Redebedarf gegeben. Die Unzufriedenheit sollte dem behandelnden Arzt unbedingt rückgemeldet werden.


    Alles Liebe!


    Dani

    Liebe Marina!


    Du bist eine sehr starke Frau und gibst dein Bestes - das gleich zu Beginn! So wie du auf die Ereignisse reagierst und alles mitträgst - ich glaube, das ist nicht selbstverständlich! Die Durchhänger und Energieverluste zwischendrin dürfen ruhig sein. Es ist eine ganze Menge, das da auf dich zurollt. Hole dir Ansprache, Aussprache und eine Schulter zum Anlehnen, wo auch immer du sie findest! Ganz egoistisch sein! Super, dass du noch in der Selbsthilfegruppe bist. Das finde ich gut und wichtig für dich...


    Inhaltlich: Das Personal in der Klinik ist überfordert mit dem Drogenproblem deines Sohnes? Ich dachte, er sei zum Entzug dort? Damit sollten sie doch durchaus Erfahrung haben?


    Hm, Medikation zur Behandlung einer Depression? Da verstehe ich, dass du skeptisch bist... Ich dachte ursprünglich an eine beruhigende Bedarfsmedikation bzw. Medikation, um etwaige Symptome eines Entzuggeschehens abzufangen. Gerade ADs sorgen für entsprechende Nebenwirkungen. Da verstehe ich, dass du genau hinschaust, wenn du skeptisch bist, ob die Medikation angezeigt ist. Vor allem, weil auch dein Sohn ja nicht unbedingt davon begeistert ist. Lass dich nicht abwimmeln...


    Bzgl. der Geschichte mit dem Wohnen: Möchte der Vater denn, dass der Sohn bei ihm wohnt? Habt ihr geteiltes Sorgerecht? Wie präsent war der Vater bisher?


    Alles Liebe!

    Hallo Marina! :)


    Hm, was für eine Medikation bekommt er denn? Grundsätzlich bin ich der Ansicht, Psychiater sind die Profis und verschreiben hoffentlich bei Bedarf Brauchbares.


    Das heißt aber nicht, dass man nicht kritisch hinterfragen darf... Je nach Medikation, sind Nebenwirkungen - vor allem in der Anfangszeit - leider eher die Regel als die Ausnahme! Kritischer sehe ich es da eher, dass dein Sohn die Medikation außerhalb der Klinik vermutlich nicht weitereinnehmen wird, da keine Krankheitseinsicht besteht. Wenn es also nicht "nur" Bedarfsmedikation ist, sondern eine Dauermedikation, ist das auf längere Sicht vermutlich ohnehin verlorene Liebesmüh, weil er die Medikation absetzen wird. Vor allem, wenn er nicht das Gefühl hat, dass sie ihm hilft, sondern eher unter Nebenwirkungen leidet.


    Meiner Ansicht machen Medikamente unterstützend dann Sinn, wenn halbwegs reflektiert an der Grundproblematik gearbeitet wird. Das scheint dein Sohn noch nicht ganz zu schaffen, wenngleich er zum Teil schon Tendenzen in die richtige Richtung zeigt (wieder heimkommen, er hat sich bei dir entschuldigt etc.).


    Alles Liebe

    Hallo! :)


    Meiner Meinung nach steht und fällt es mit der Mutter - und die ist nicht greifbar. Warum möchte sie ihre (wahnsinnig hohe!) Tagesarbeitszeit nicht reduzieren, um einfach "da zu sein"? Momentan hat der Sohn ja nicht einmal die Möglichkeit auf sie zuzugehen, hätte er Bedarf. Dazu müsste sie da sein...


    Was führt ihr für ein Beziehungs/Familienleben? Gäbe es überhaupt irgendwo Raum für gemeinsame Unternehmungen? Warum ist es so schlimm, wenn der Sohn seine Designerklamotten auszieht und "asozial" herumrennt? Warum ist Status so wichtig? Ihm scheint es nicht wichtig zu sein, er rebelliert dagegen.


    Wenn deine Partnerin meint: "Lass ihn, er ist mein Baby. Es soll ihm gut gehen!" sollte ihr eventuell jemand rückmelden, dass es ihm eben nicht gut geht! Und dass so (Arbeitszeit) vermutlich auch nicht daran gearbeitet werden kann.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bald in eine andere Richtung orientiert (das müssen nicht unbedingt falsche Freunde oder Drogen sein) und gar nicht mehr greifbar sein wird, ist hoch.


    Alles Liebe!

    Ich würde auch raten, dass du das Gespräch mit der Mutter suchst und ihr gemeinsam überlegt, wie ihr das Modell Familie leben wollt und könnt... 16,5 Stunden außer Haus bedeutet ja tatsächlich, sie ist lediglich zum Schlafen daheim... Was für ein Familienmodell lebt ihr momentan? Unternehmt ihr etwas zu dritt? Wann schafft ihr euch gemeinsam gute, verbindende Momente?


    (Mit Taschengeld alleine sind selbst Jugendliche meist nicht zufriedenzustellen... Wenn auch Abnabelung stattfindet, ist dennoch Luft und Bedarf für gemeinsame AKtivitäten, Austausch, Ansprache,...).

    Hallo!


    Ich finde eure Geschichte sehr bedrückend. Das Kind hat scheinbar keine Bezugsperson und schreit nach Aufmerksamkeit. :( Ist das seiner Mutter egal? Wie kann es sein, dass du - der dieses Kind doch vor neun Jahren als Zweitvater "angenommen" hat, es nun ablehnst ("will ich auch nichts mehr mit ihm zu tun haben"), nur weil es schwierig wird? Gerade jetzt bräuchte er das Gefühl "da steht jemand zu mir, auch wenn ich schwierig bin", wahrscheinlich ganz dringend!


    Spannend finde ich, dass auf die Aussage "Du bist der Dümmste hier im Haus" mit akademischen/beruflichen Leistungen gegen-argumentiert wird. Das Kind meint damit vermutlich nicht den Intellekt, sondern die Fähigkeit, hinter seine Fassade zu blicken. Keiner von euch versteht ihn (seiner Wahrnehmung nach!), natürlich seid ihr alle "dumm" für ihn... Der berufliche/finanzielle Status der Eltern ist für ein Kind stets nachrangig, wenn Vernachlässigung im Spiel ist, geht es ums Eingemachte, um Sicherheit, um Existenz - immer! Dass er so deutlich gegen Status rebelliert, spricht für mich auch Bände.


    Nachdem Geld bei euch aber wenig Rolle zu spielen scheint, würde ich tatsächlich raten, zunächst in eine gute Psychotherapie für den Sohn zu investieren. Es muss ihm geholfen werden! Dringend! Schafft es niemand von euch (Mutter, du, leiblicher Vater) ihm eine tatsächliche Bezugsperson zu sein, ist für mich die Frage, inwiefern ihm ein "sicherer Hafen" extern geschaffen werden kann (Wohngruppe, wie Gilfy zb vorschlug). Es ist noch nicht zu spät, hier eventuell etwas aufzuholen. Keinesfalls würde ich die Zeit bis zur Volljährigkeit aussitzen...


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    Zur Meldung beim Jugendamt: Ich müsste mich in den Gesetztestext einlesen, bin aber ziemlich sicher, dass es in Deutschland nicht anders geregelt ist als in Österreich. Daher gehe ich davon aus, dass die Gefährdungsmeldung jeder machen kann (und sollte!) und zwar unabhängig vom Naheverhältnis. Es wäre grob fahrlässig, müsste eine solche Meldung von "unabhängigen Dritten von außen" kommen. Dann könnte kein Großelternteil, keine Tante, kein Ex-Partner mehr Meldung machen. Das würde dem Sinn einer Meldung zuwiderlaufen... Grundsätzlich kann man sich (als überforderter Elternteil) ja auch selbst melden!


    Dass das Jugendamt von dir eine Meldung erhält und die Sache nicht prüft, weil die Meldung von einem Dritten kommen müsste, wäre von Seiten des Amtes fahrlässig...

    Hallo! :)


    Ich finde das überhaupt nicht ungewöhnlich, dass man auch damit hadert, wenn eine bekannte Person stirbt. Auch, wenn das Naheverhältnis kein überragendes war - es macht etwas mit einem. Es macht einen einfach betroffen! Ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass es einen mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert...

    Hallo!


    Als nicht erziehungsberechtige Person sind deine Möglichkeiten in der Tat begrenzt. Wobei meiner Meinung und Erfahrung nach in diesem Alter auch die Möglichkeiten der erziehungsberechtigten Person begrenzt sind. In dem Fall, den du schilderst, müsste aber natürlich angesetzt werden. Das klingt ja nach einem sehr traurigen und einsamen Jugendlichen und das ersten Dinge, die mir durch den Kopf geschossen sind, waren "wohlstandsverwahrlost" (sorry :( ) und "Suchtproblematik" (Essen/Zucker; Technik/Internet).


    Wie kommt es, dass die Mutter täglich 16,5 Stunden (!) außer Haus ist? Und am Wochenende die gemeinsame Zeit auch so begrenzt ist? Wann findet Familienzeit statt? Wer hat sich um dieses Kind gekümmert, bevor es in die Pubertät gekommen ist? Welche Rolle spielst du in der Konstellation? Bist du Vaterfigur oder gibt es einen Vater? Ist die Beziehung zwischen euch eng?


    Wie kann es sein, dass ein Jugendlicher in diesem gesundheitlich besorgniserregenden Ausmaß (!) vor TV, Smartphone und Konsole sitzt, ohne dass man aktiv wird, eingreift und die Teile dauerhaft konfisziert? Das ist euer Haushalt, nicht der des Kindes, in dem es schalten und walten kann, wie es will. Ich vermute einmal, dass die Aggressionen nicht zuletzt mit diesem wahnsinnigen Medienkonsum zusammenhängen, hinter dem sich - so wie es sich anhört - ein Suchtverhalten verbirgt. Und Sucht ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas kompensiert wird/ein Loch gefüllt (Einsamkeit, so wie es klingt).


    Das Schlagen der Mutter: Ganz schlimm! Hier ist unbedingter Hilfebedarf gegeben. Jugendamt wäre der erste Ansprechpartner. Zu entsprechenden Stellen (Suchttherapie; Männerberatung;...) würde vermittelt werden.


    All das, was du beschreibst, klingt nach einem lauten Hilfeschrei. Dieser Jugendliche gehört relativ wahrscheinlich nicht "erzogen", sondern es gehört ihm geholfem! Er tut schon alles, um auf sich aufmerksam zu machen. Es zieht sich in virtuelle Welten zurück, ein boykottiert den gehobenen Lebensstil (Markenkleidung), er isst, bis ihm schlecht wird, er ist kränklich. Ich denke, ein wenig Beachtung von Seiten der Mutter könnte eventuell hilfreich sein...


    Freue mich auf Antworten und drücke die Daumen, dass dem Jungen geholfen werden kann.


    Alles Liebe!


    Dani!