Hallo!
Als nicht erziehungsberechtige Person sind deine Möglichkeiten in der Tat begrenzt. Wobei meiner Meinung und Erfahrung nach in diesem Alter auch die Möglichkeiten der erziehungsberechtigten Person begrenzt sind. In dem Fall, den du schilderst, müsste aber natürlich angesetzt werden. Das klingt ja nach einem sehr traurigen und einsamen Jugendlichen und das ersten Dinge, die mir durch den Kopf geschossen sind, waren "wohlstandsverwahrlost" (sorry ) und "Suchtproblematik" (Essen/Zucker; Technik/Internet).
Wie kommt es, dass die Mutter täglich 16,5 Stunden (!) außer Haus ist? Und am Wochenende die gemeinsame Zeit auch so begrenzt ist? Wann findet Familienzeit statt? Wer hat sich um dieses Kind gekümmert, bevor es in die Pubertät gekommen ist? Welche Rolle spielst du in der Konstellation? Bist du Vaterfigur oder gibt es einen Vater? Ist die Beziehung zwischen euch eng?
Wie kann es sein, dass ein Jugendlicher in diesem gesundheitlich besorgniserregenden Ausmaß (!) vor TV, Smartphone und Konsole sitzt, ohne dass man aktiv wird, eingreift und die Teile dauerhaft konfisziert? Das ist euer Haushalt, nicht der des Kindes, in dem es schalten und walten kann, wie es will. Ich vermute einmal, dass die Aggressionen nicht zuletzt mit diesem wahnsinnigen Medienkonsum zusammenhängen, hinter dem sich - so wie es sich anhört - ein Suchtverhalten verbirgt. Und Sucht ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas kompensiert wird/ein Loch gefüllt (Einsamkeit, so wie es klingt).
Das Schlagen der Mutter: Ganz schlimm! Hier ist unbedingter Hilfebedarf gegeben. Jugendamt wäre der erste Ansprechpartner. Zu entsprechenden Stellen (Suchttherapie; Männerberatung;...) würde vermittelt werden.
All das, was du beschreibst, klingt nach einem lauten Hilfeschrei. Dieser Jugendliche gehört relativ wahrscheinlich nicht "erzogen", sondern es gehört ihm geholfem! Er tut schon alles, um auf sich aufmerksam zu machen. Es zieht sich in virtuelle Welten zurück, ein boykottiert den gehobenen Lebensstil (Markenkleidung), er isst, bis ihm schlecht wird, er ist kränklich. Ich denke, ein wenig Beachtung von Seiten der Mutter könnte eventuell hilfreich sein...
Freue mich auf Antworten und drücke die Daumen, dass dem Jungen geholfen werden kann.
Alles Liebe!
Dani!