Meine bescheidene Meinung dazu: Dass es einen ab der Pubertät von zuhause ein wenig wegzieht, ist ja generell ein recht normaler Prozess. Da geht es um Abgrenzung, Ausprobieren, eigene Erfahrunge machen, Rebellieren etc.
Das pubertäre Gehirn ist im Umbruch, die Risikobereitschaft steigt, Regeln werden umgangen - natürlich gefällt es einem (getreu dem Lustprinzip) überall dort besser, wo niemand mit Regeln und Einengung nervt.
Problematisch ist das ganze ab dem Zeitpunkt, wo die Relationen/Entscheidungen nicht mehr passen (Alkohol, Drogen, eine 14-jährige, die nachts um die Häuser zieht,...). Kurz: Wenn die Kinder entgleiten.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass es meinen fast 14-jährigen Sohn NICHT außer Haus zieht. Ihm gefällt es - überspitzt gesagt - bestimmt auch dort ganz gut, wo weniger Regeln herrschen und er sich von Mama/Papa unbeobachtet fühlt. Das war bei mir in dem Alter nicht anders. Das war wahrscheinlich bei den meisten in diesem Alter nicht anders, ist ja ein ganz normaler Entwicklungsprozess. Allerdings kann ich das so ganz gut nehmen, da er sich (noch?) an Vereinbarungen hält, meines Wissens nach nicht raucht/trinkt etc.
Sich in dem Alter von der Familie wegzuentwickeln, finde ich aber normal. Auch, wenn es sicher in manchen Momenten weh tut und gefühlt sehr schnell geht. Vor einem Jahr war es noch ganz anders...
Ich würde bei solchen Dingen (entgleiten, Drogen, unauffindbar sein) auch nie sagen: Kann in meinem Haushalt nicht passieren! Es kann in jedem Haushalt passieren. Es reichen minimal ungünstige Faktoren in einem "blöden" Alter (Peer Group, Selbstwert-Probleme, psychische Erkrankungen, Versagensgefühle,...), damit die Dinge außer Kontrolle geraten. Da mache ich mir nichts vor! Ob Morfus Tochter, Jessys Tochter oder meine eigenen Kinder: Alles ist möglich! Leider!