Wie viel Spielzeug hat Ihr Kind im Zimmer?
Gibt es im Zimmer an allen Wänden bunte Tapete und zusätzlich noch Poster oder Bilder?
Wie viele Termine hat Ihr Kind in den Nachmittagstunden?
Läuft den ganzen Tag das Radio oder eine andere Geräuschquelle im Hintergrund?
Wie oft klingelt das Telefon oder Handy?
Wohnen Sie in der Stadt oder auf dem Land?
Wie viel Zeit verbringt Ihr Kind vor dem Fernsehgerät oder dem PC?
All dies sind Faktoren, die den Stressfaktor Ihres Kindes beeinflussen.
Stress ist ein Thema unserer Zeit, leider nicht nur bei Erwachsenen. Neben dem zunehmenden Leistungsdruck spielt die Thematik der Reizüberflutung dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Heutzutage sind wir alle – auch unsere Kinder – wesentlich stärker gezwungen, ständig neue Reize aufzunehmen als noch vor beispielsweise 50 Jahren. Es gibt mehr Medien und die Bilder in Filmen und der Werbung werden greller und schneller.
Unser Gehirn ist viel stärker damit beschäftigt, diese Reize aufzunehmen, zu filtern und zu verarbeiten. Dies verursacht Stress.
Was können wir tun, wo wir doch auf viele Bereiche keinen Einfluss haben?
Wir können
a) die Flut der Reize in unserem unmittelbaren Wohnumfeld gering halten
b) unser Gehirn durch so genannte Fokussierungsübungen dahingehend trainieren, nicht alle Reize aufzunehmen, die auf uns eindringen
a) Reizreduzierung
Gestalten Sie das Kinderzimmer so, dass es nicht so viele Reize für die Augen gibt (bunte Tapete an max. einer Wand reicht aus)
Räumen Sie das Spielzeug, mit dem Ihr Kind lange nicht gespielt hat, in den Keller und tauschen Sie alle paar Wochen das Spielzeug durch
Schränken Sie die Fernseh- und PC-Zeiten ein
Vermeiden Sie eine permanente Geräuschkulisse im Hintergrund
b) Fokussierungsübungen
Spielen Sie mal wieder Memory
Spielen Sie „Geräusche raten“: Die Mitspieler sitzen im Raum und haben die Augen geschlossen. Lauschen Sie auf
Variante 1: die Geräusche, die durch das geöffnete Fenster hereindringen
Variante 2: die Geräusche, die der Spielleiter macht wie z.B. mit den Fingern auf dem Laminat trommeln, Handflächen aneinander reiben,…
Variante 3: die Geräusche einer Entspannungs-CD mit Naturgeräuschen (gibt es für 1,99 € in Drogeriemärkten)
Variante 4: in kleine Behälter (z.B. Filmdosen) werden Gegenstände getan (Reis, Nudeln, Sand,…) und anschließend vom Spielleiter geschüttelt
Hinterher tragen alle Mitspieler zusammen, was sie gehört haben
Bauen Sie einen Fühlparcour in die Wohnung: Auf dem Fußboden werden verschiedene Gegenstände verteilt (ein Seil, ein kleiner Ball, ein Schwamm, ein paar Steine,…). Alle Mitspieler bewegen sich barfuss durch den Raum und ertasten mit den Füßen, wie unterschiedlich sich die einzelnen Gegenstände anfühlen
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Anne