Ich komm an meine Tochter nicht mehr ran...

  • Guten Morgen,


    sehr schön, dass Sie es vorweg nehmen! Bei dem Gespräch sind wir auch genauso verblieben. Nach ca. 15 Minuten werde ich den Raum verlassen, damit meine Tochter frei sprechen kann, ohne Angst zu haben, es könnte für Sie "Konsequenzen" haben und auch um es der Beraterin einfacher zu machen, eine Basis aufzubauen.


    Ich finde es super, dass meine Tochter ebenfalls die Möglichkeit hat, ohne mein Beisein zu reden. Sie soll offen und ehrlich sein, sonst macht dieser Termin ja keinen Sinn.


    Aufgeräumt habe ich innerlich schon - das Gespräch hat mir mein Vertrauen wieder gegeben, mir die Zweifel an mir selber genommen ... Das hat mehr als gut getan. Ich fühle mich verstanden und ernst genommen.


    Jetzt kann ich optimistisch in die Zukunft sehen

  • Hallo einfachnurich,


    wie gut Ihnen der Termin getan hat, kann man tatsächlich auch spüren, wenn man Ihre Zeilen liest.
    Ich finde das großartig!


    Es ist doch erstaunlich, wie schnell nun so vieles in Bewegung gekommen ist und mir scheint, es fühlt sich für Sie absolut gut und richtig an. Toll! ^^


    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute für Ihr Gespräch !


    Klara

  • Hallo nochmal :)


    Ich wollte kurz Meldung machen!


    Wir hatten letzte Woche den Termin bei der Ernährungsberatung und der hat auch meiner Tochter sichtlich gut getan. Sie war erst ziemlich genervt und auch bockig auf der Hinfahrt. Sie meinte im Auto, ich würde übertreiben und Sie hätte keine Essstörung. Selbst vor der Praxis wollte Sie mich noch überzeugen, dass wir umkehren und fahren.


    Aber ich bin hart geblieben. Die Anfänge vom Gespräch waren "schwer" - meine Tochter verdrehte ständig die Augen und tat so, als wenn das alles unnötig wäre. Nach ca. 10 Minuten bin ich raus und habe die beiden allein gelassen.


    Danach muss das Gespräch ganz gut gewesen sein - meine Tochter ist noch im Normbereich was das Gewicht angeht. Das Essverhalten ist noch nicht "krankhaft" aber wenn wir das so laufen lassen würden, würde sich wahrscheinlich eine Essstörung entwickeln.


    Wir werden uns jetzt weiterhin helfen lassen durch die Einrichtung und ich hoffe, wir kommen schnell aus diesem Teufelskreis raus.


    Lieben Gruß

  • Hallo einfachnurich,


    vielen vielen Dank für Ihre Zwischenmeldung!


    Ich freue mich sehr für Sie und Ihre Tochter, dass der Besuch bei der Bratungsstelle ein so positives Erlebnis für Sie beide war. Das ist toll! :)


    Wie sind Sie denn verblieben? Sie schreiben, Sie wollen sich weiterhin beraten lassen. Haben Sie denn schon einen Folgetermin vereinbaren können?


    Alles Gute für Sie beide!
    Klara

  • Hallo Klara,


    wir haben schon einen Folgetermin ausgemacht. Die Dame, mit der wir den Termin hatten, hatte uns das auch ans Herz gelegt.


    Meine Tochter hatte Ihr gesagt, dass Sie in Situationen, wo Sie traurig ist, isst und auch in Situationen, wo Sie zum Beispiel Stress empfindet. Aufgrund der Tatsache und auch um meiner Tochter andere Wege zu vermitteln, sollten wir uns weiterberaten lassen.


    Ich selber kenne mich mit dem Thema Essstörung jetzt nicht so gut aus, dass ich mir das zutrauen würde, deswegen ist professionelle Hilfe schon ratsam.


    Diese Woche (Donnerstag) haben wir den nächsten Termin!


    Lieben Gruß

  • Hallo einfachnurich,


    ich kenne mich mit Essstörungen recht gut aus und kann sagen, dass Sie da offenbar in guten Händen sind.
    Wenn Essen zum Ventil für Emotionen wird, zur Ersatzbefriedigung, zum Lückenfüller bei Traurigkeit oder änhliches, wird es bedenklich..... bzw. gefährlich.


    Ich bin mir sicher, dass Ihre Tochter aber nun die notwendige Unterstützung gefunden hat, um wieder zu einem "natürlichen" Essverhalten zu finden.
    Vielleicht wäre es als weitere Unterstützung gut, sich gemeinsam zu überlegen, was man z.B. bei Traurigkeit / depressiven Verstimungen und auch bei Stress unternehmen kann, um sich etwas wirklich Gutes zu tun, also sich einen "gesunden" Ausgleich zu schaffen.


    Hat Ihre Tochter Interesse an Sport, an Bewegung, geht sie gerne spazieren... oder mag sie Wellness-zu-Hause (sich zu Hause etwas Gutes tun, z.B. Kerzen an oder sogar eine Duftlampe, Tee kochen, schöne Musik hören und ein Bad nehmen, bei Traurigkeit einen "schnulzigen" Film anschauen, bei dem man noch mehr und hemmungslos schluchzen und sich "ausheulen" kann, weil er so rührend und romantisch ist, sich eine duftende Gesichtsmaske auflegen, sich gegenseitig hübsch frisieren, sich selbst oder gegenseitig Hände und/ oder Füße massieren, die Finger- oder Fußnägel hübsch lackieren, Rückenmassage mit Igelbällen, sich gegenseitig etwas Schönes vorlesen, ein Hörbuch anhören, ine Fantasiereise machen, d.h. sie erzählen oder von CD ....)


    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter weiterhin alles Gute!


    Klara

  • Hallo Klara,


    ich hoffe das wir mit der Beratung auch neue Ansätze finden, um andere Möglichkeiten zu finden, die Traurigkeit, Stressmomente oder auch einfach nur Langeweile anders zu bewältigen als mit Essen!


    Ich habe mit meiner Tochter danach ja auch noch gesprochen und wir haben überlegt, was man machen könnte. Sie reitet gerne - aber immer mal "spontan" reiten gehen, ist nicht machbar.


    Ich selber bin sportlich sehr aktiv und wollte Sie auch schon mitnehmen zu Kursen, aber das möchte Sie nicht. Sie hat kein Bock auf "Kurse" :(


    Sie schreibt gerne Geschichten, das war ein Ansatz für mich.
    Ich habe Ihr ein Tagebuch vorgeschlagen, wo Sie alles niederschreiben kann, was Sie gerade bewegt. Bin auch direkt losgezogen um eins zu kaufen. Damit beschäftigt Sie sich viel. Heute nachmittag haben wir ja nochmal einen Termin und dann wollte ich das mal ansprechen.


    Sie hat ein Talent zu Schreiben - vielleicht kann man das benutzen und ausbauen?


    Ansonsten ist Sie noch sehr "zurückhaltend" - wir kochen mittags zusammen, was Ihr auch großen Spaß macht. Wir probieren momentan viele Gerichte aus, gerade auch ausländische und Sie wirkt wieder entspannter beim Essen.


    Auf jeden Fall müssen wir dran bleiben!

  • Hallo einfachnurich,


    ich finde es wunderschön, mit wie viel Geduld und Fingerspitzengefühl Sie die Beziehung zu Ihrer Tochter pflegen. Das Tagebuch scheint mir auch eine tolle Idee zu sein und man kann sich ja in der Tat auch Dinge "von der Seele schreiben".
    Dass Sie gemeinsam kochen und Kochen, sowie Essen damit zu etwas ganz Besonderem machen, finde ich auch super. Essen verbindet und essen darf durchaus Genuss sein. ;)


    Was Sie mit "spontan" reiten gehen meinen, ist mir nicht klar. Gibt es denn keine Möglichkeit, dass Ihre Tochter regelmäßig reiten gehen kann? Hätte sie darauf denn Lust?
    Dass Ihre Tochter keine Lust auf "Kurse" hat, kann ich mir gut vorstellen und auch verstehen. Ich denke, sie braucht da was "eigenes", ohne Sie als Mutter. Vor allem, wenn Sie sagen, dass Sie selbst sportlich sehr aktiv sind, würde Ihre Tochter ja dann zwangsläufig in Ihrem "Schatten" stehen... wer will das schon, vor allem in der Pubertät?! :D


    Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute!
    Klara

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!