Großes Einschlafproblem !

  • Hallo zusammen, ich möchte hier einmal mein Problem schildern, da ich gerade nicht weiter weiß.
    Mein Sohn ist 4Jahre alt und geht abends nicht ins Bett.Es fing damit an ,
    dass er 1-2 mal nach der Gute-nacht-geschichte aufgestanden ist.
    Was für uns noch völlig ok war und wir ihn wieder ins Bett gebracht haben, wo er dann auch einschlief.
    Mittlerweile akzeptiert er überhaupt nicht das er schlafen gehen soll.Er steht bis zu 15mal wieder auf.
    Wir sagen ihm Natürlich das sowas nicht geht und er morgen früh aufstehn muss, deshalb jetzt auch schlafen muss,setzen uns auch kurz mit ans Bett.
    Er lacht uns laut aus und rennt vor uns weg! Nach einer geschlagenen stunde werden wir auch schon mal lauter.
    Nichts dergleichen kümmert ihn.
    Wir haben auch schon sein Hörspiel weggenommen,wenn er nicht hört.Auch das ist ihm egal.
    Er hat einen geregelten Ablauf vorm Zu Bett gehen.Er schaut das Sandmännchen, danach Zähneputzen und Geschichte lesen.
    Wenn es ganz schlimm kommt, haut er uns.Meinen Mann hat er eine Backpfeife gegeben.So etwas geht doch nicht!! :(
    Vieleicht hat jemand einen Tipp, ich wäre sehr dankbar.
    Lieben Gruß :)

  • Hallo Xani,
    herzlich willkommen hier im Forum auf Kindererziehung.


    Beim Lesen Ihres Einschlafproblems tauchten drei Gedanken bei mir auf:

    • vielleicht hat Ihr Sohn vor irgendetwas Angst und möchte deshalb nicht einschlafen (eine Geschichte, die er irgendwo gehört oder gesehen hat und die ihn verfolgt, Angst vor der Dunkelheit und dem Alleinsein in der Nacht --> hier könnte ein Nachtlicht helfen oder ein Hörspiel oder schöne leise Musik zum Einschlafen)
    • vielleicht ist Ihr Sohn einfach zu wenig ausgelastet und deshalb zur momentanen Schlafenszeit einfach noch nicht müde
    • dass er einfach nur Grenzen austesten will, würde ich als allerletzte Möglichkeit in Erwägung ziehen, da Müdigkeit stärker ist als der Wunsch, Grenzen auzuloten

    Ich denke, es wäre vielleicht hilfreich, Ihren Sohn einfach zu fragen, warum er noch nicht schlafen will. Ihm zu sagen, dass Sie nicht verstehen, warum er immer wieder aufsteht, dass Sie sich Sorgen machen, dass er dann am nächsten Tag nicht ausgeschlafen ist und dass Sie sich auch fragen, ob Sie ihm irgendwie helfen können, dass er gut schlafen kann. Wie gesagt, könnte ein Nachtlicht hilfreich sein, auch eine Salzkristalllampe wäre hier möglich, die ein wohltuendes, sanftes warmes, beruhigendes Licht verströmt und zudem auch die Raumluft reinigt. Auch leise Musik oder ein Hörspiel (keine Abenteuergeschichte, die aufregend und Spannung erzeugend ist) können neben einer Gutenachtgeschichte beim Einschlafen helfen.

    Auch eine Sequenz Kinderyoga kann die Entspannung fördern und ist wirklich spielend leicht umzusetzen z.B. mit dem Buch von Thomas Bannenberg "Yoga für Kinder".
    Ebenfalls eine Idee wäre der gezielte Einsatz von Licht. Eine warme, gedämpfte Beleuchtung am Abend hilft unserem Körper, in den "Schlafmodus" umzuschalten. Tageslichtleuchten oder hell erleuchtete Räume erschweren das, denn sie signalisieren unserem Körper, dass es noch Tag ist und damit noch nicht Schlafenszeit.

    Der Einsatz von natürlichen Düften wie z.B. Duftlampen mit ätherischen Ölen können uns beim Entspannen helfen wie z.B. Lavendel, Sandelholz, Salbei oder Patchouli.
    Lavendel, Patchouli, Salbei
    oder Sandelholz haben eine beruhigende Wirkung und helfen, gedanklich zur
    Ruhe zu kommen. Lavendel beruhigt und entspannt, Sandelholz wird nachgesagt,
    dass es sehr reinigend wirkt (auch auf mentaler Ebene) und Patchouli soll sogar
    dabei helfen, dass wir uns an unsere Träume erinnern. Salbei ist reinigend und
    soll störende Gedanken vertreiben.

    Es gibt auch biologische Aromatherapie-Raumsprays oder -Kopfkissensprays, die diesen Effekt haben wie z.B. von "Primavera".


    Eine Bestrafung Ihres Sohnes scheint mir wenig sinnvoll, da ich denke, dass er sich nicht so verhält, um Sie als Eltern zu ärgern, sondern ich denke vielmehr, dass die Gründe für sein Verhalten woanders liegen und kein reines Grenzen austesten sind.



    Vielleicht schreiben Sie uns ja noch mehr zu dieser Geschichte. Denn mir ist z.B. noch nicht klar, seit wann Ihr Sohn dieses Verhalten zeigt, ob zu dieser Zeit vielleicht etwas vorgefallen ist oder eine Veränderung in seinem bzw. Ihrem Leben stattfand oder ob es noch mehr Veränderungen im Verhalten Ihres Sohnes gibt.



    Ich wünsche Ihnen alles Gute! :)

    Klara

  • Lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. :)
    Noch einmal kurz zu mir.Ich bin verheiratet und mein Mann und ich kümmern uns beide gleich um unsern Sohn.
    Mein Sohn hat eine Nachtlampe, einen blauen Elefant, den er mit ins Bett nimmt.
    Ich werde es mal durch eine Salzlampe austauschen.Das Licht ist evtl wärmer.


    Er hört sehr gerne Hörspiel, oftmals im Bett Geschichten.
    Desweiteren hat er ein Wärmetier mit Lavendel- duft.Das wird in der Microwelle kurz erwärmt.
    Wir reden abends auch leise und toben nicht mehr.
    Heute habe ich ihn gefragt ob er vor irgendetwas Angst hat.Die Antwort war, dass er einfach nur nicht schlafen kann. :(


    Vor ungefähr 6 Wochen fing mein Sohn aufeinmal mit schlimmen Wutanfällen an.Erst nur am Tage.
    Er konnte kein "Nein" akzeptieren.Von heute auf morgen wurde er richtig böse und hat schlimme Sachen zu uns gesagt.
    Er hat uns gehauen und seine Spielsachen an die Wand geschmissen!Er fing auch wieder an zu spucken.
    Wir haben ihn in sein Zimmer gebracht, wo er natürlich nicht blieb.
    Ich möchte auch gern, dass er sich später entschuldigt, was er auch tut.
    Seit ca 4Wochen ist er nun am Tage wirklich lieb, nur am Abend geht es immer wieder los.
    Nach der Gute- nacht geschichte steht er aus dem Bett auf und geht auf Wanderschaft.



    Dazu muss ich sagen, dass ich berufstätig bin und er bis 15.00 im Kiga ist.
    1-2mal in der Woche hat er Kinder zum spielen.Wir gehen oft spazieren, aber auch nicht jeden Tag.
    Er übernachtet ab und zu bei der Oma, die nicht so konsequent ist, wenn es um die Schlafenszeit geht.
    Bei uns geht er ca um 19.30 ins Bett. Seine Einschlafzeit liegt zwischen 30 min und 2stunden.


    Ich hoffe sehr das es nur eine Phase ist. ?(
    Lieben Gruß und vielen Dank :)

  • Hallo Xani,


    ich finde es wunderschön, wie liebevoll Sie sich um Ihren Sohn kümmern und wie gemütlich Sie ihm sein Bettchen am Abend machen und ihn auf die Schlafenszeit einstimmen. Insgesamt schenken Sie ihm eine sehr liebevolle und auch liebevoll-konsequente Erziehung. Ich finde es auch klasse, dass Sie Ihren Sohn auf seine Einschlafprobleme angesprochen haben und wie offen und klar er antworten konnte.


    Vielleicht hängt das Nicht-einschlafen-können ja mit den Wutanfällen zusammen?! Natürlich könnte es sich in seinem Alter auch um eine "Trotzphase" handeln, doch Sie schreiben ja, die heftigen Wutausbrüche sind sehr plötzlich aufgetreten und dazu ist er in alte Verhaltensmuster (beißt wieder) zurück gefallen.
    Da scheint ihn ja irgendetwas doch sehr aufgewühlt zu haben, dass er solch eine Wut in sich trägt.
    Und obwohl er diese Wutausbrüche nun wieder eingestellt hat, ihnen gegenüber, könnte es durchaus sein, dass da genau das, was ihn so wütend gemacht hat, noch in ihm weiter schwelt und ihn gedanklich beschäftigt. Es ist ja oft so, dass genau dann, wenn wir zur Ruhe kommen und uns entspannen, Dinge in uns hochkommen, die wir noch nicht bearbeitet / verarbeitet haben (vor allem Dinge, die uns verletzt haben, die wir ungerecht fanden u.ä.) und das macht einen dann ruhelos... oder auch schlaflos ^^ .
    Vielleicht haben Sie ja Lust, da nochmal im Gespräch etwas nachzuforschen...


    Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn bald wieder ruhigere Abende und erholsame Nächte!
    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo Xani,

    Zitat

    Er lacht uns laut aus und rennt vor uns weg! Nach einer geschlagenen stunde werden wir auch schon mal lauter.


    Nichts dergleichen kümmert ihn.

    Ihr seid zu weich. Nach einer Stunde werdet ihr laut? Beeindruckend! Aber hier völlig unangebracht, denke ich. Ich sage nicht, dass ihr euer Kind nach drei Sekunden anschreien sollt, aber das Kind MUSS durch euch Stabilität und Konsequenz erfahren.
    Aber der Reihe nach:
    1. Bekommt das Kind Mittagschlaf? Falls ja, würde ich den streichen.
    2. Geht ihr mit dem Kind zusammen schlafen (also zeitgleich)? Kinder ahmen Verhaltensweisen nach und wenn euer Sohn sieht, dass ihr das gleiche macht, ist die Chance hoch, dass er zur Ruhe kommt.
    3. Lasst das Kind mal so lange machen, wie es will - es sieht ja dann am nächsten Morgen, was es davon hat und das würde ich ihm dann erklären.
    4. Natürlich testet euer Sohn auch gerade, wie weit er es mit euch treiben kann - ihr müsst den Fels in der Brandung bilden. Seid nicht nachgiebig, aber fair. Konsequenz und Fairness sind oberstes Gebot bei der Erziehung, denke ich.
    5. Ihr müsst euch ja nicht direkt hauen lassen - den kleinen Arm kann man ja aufhalten und danach sollte eure Stimme auch etwas durchgreifender sein (nicht mit Anschreien verwechseln).
    6. Versuchts mal mit der "Ich-Perspektive": "Wenn du MICH haust, dann gehts MIR schlecht..."


    Soweit so gut...


    Viele Grüße


    Maik

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