Wie reagieren wir bei unserer 15 jährigen Tochter richtig?

  • Hallo!


    Unsere Tochter ist 15 Jahre und war bisher immer ein liebes (manchmal auch freches und zickiges) Mädchen.
    Jetzt lernte sie in der Schule einen 16 jährigen Jungen kennen und ich denke sie ist sehr verliebt in ihn.
    Das erste Treffen der beiden fand bei ihm zu Hause statt und dauerte den ganzen Nachmittag (Normal für ein 1. Date?)
    Was uns nicht sonderlich gut gefällt...Naja, wir erlaubten es ihr trotzdem, da wir schon Vertrauen haben.
    Das 2. Treffen lief genauso ab und sie schwärmt sehr von ihm.
    Sie sagt, und da vertrauen wir ihr auch, das da nichts weiter läuft als Händchen-halten.
    Jetzt kommen aber immer mehr Details über ihn raus...Er ist Punk, was uns aber egal ist. Er raucht , trinkt aber keinen Alkohol, da er sich schon mal fast ins Koma "gesoffen" hat...Das machte uns schon stutzig. Aber das er jetzt nichts mehr trinkt finden wir ja toll...Aber jetzt kommt raus, das er wohl am Wochenende (immer?) kifft!


    Sie sich möchte deshalb auch nicht mit seinen Freunden treffen....was wir auch gut finden.


    Was sollen wir jetzt tun, wie sollen wir reagieren?
    Mein Mann flippt total aus und will ihr den Umgang mit ihm verbieten. Tch hab Angst das er sie dadurch vertreibt...Ich weiß echt nicht wie man in so einer Situation richtig reagiert...Darum suche ich hier Hilfe.


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Mitzuerleben, dass das eigene Kind sich das erste Mal verlieb,t ist auch für Eltern immer aufregend. Da ist plötzlich jemand ganz wichtig im Leben des Kindes und als Eltern macht man sich Sorgen, dass der Auserwählte womöglich einen negativen Einfluss auf das Kind ausübt. Bei dem Freund Ihrer Tochter gibt es ja durchaus auch berechtigte Gründe, zumindest kritisch zu sein. Ich kann Ihre Sorgen da gut nachvollziehen.

    Sie haben aber auch geschrieben, dass Sie ein großes Vertrauen zu ihrer Tochter haben. Offenbar ist sie trotz ihrer Verliebtheit ja sehr gut in der Lage, klar zu denken und zu entscheiden, was sie möchte und was nicht. Ich habe mich auch gefreut zu lesen, dass Ihre Tochter scheinbar auch offen mit Ihnen über ihren Freund spricht. Das finde ich ganz wichtig, denn nur so bekommen Sie mit, was in der Beziehung vor sich geht und ob es ernsthafte Gründe dafür gibt, sich darüber Sorgen zu machen, dass Ihre Tochter in etwas hineingezogen wird, was nicht gut für sie ist.

    Den Kontakt zum Freund zu verbieten halte ich nicht für hilfreich. Erfahrungsgemäß treffen sich die Jugendlichen dann heimlich. Dies würde außerdem die offenbar sehr gute Beziehung zu Ihrer Tochter deutlich trüben. Das Vertrauensverhältnis wird belastet und Ihre Tochter erzählt Ihnen nicht mehr, was sie tut und was nicht. Ihre Befürchtung, dass ein Verbot Ihre Tochter eher vertreibt (und sie dann Zuflucht beim Freund sucht), halte ich für nicht abwegig.

    Ich finde es wichtiger und hilfreicher, wenn Sie den guten Kontakt zu Ihrer Tochter behalten und im Gespräch mit ihr sind. Sagen Sie ihr, was Ihnen Sorgen bereitet. Ermutigen Sie sie, standhaft dabei zu bleiben, den Drogenkonsum nicht mitzumachen. Erklären Sie ihr, dass zu einer Liebesbeziehung gehört, dass der Partner toleriert, wenn man bestimmte Dinge möchte oder eben nicht möchte und dass ein Nicht-Tolerieren eher bedeutet, dass man den falschen Partner hat. Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihrer Tochter und bekräftigen Sie ihr gegenüber, wie toll Sie es finden, dass sie sich klar abgrenzen kann.

    Ansonsten - auch wenn es schwer fällt ^^ - muss Ihre Tochter für sich selber rausfinden, ob dies wirklich der richtige Freund für sie ist.

    Wenn Sie mögen, berichten Sie doch gerne, wie es bei Ihnen weitergeht.

    Alles Gute wünscht
    Anne

  • Hallo Sabine,


    hilfreich in solchen Situationen ist, sich daran zu erinnern, wie man selbst in dem Alter war, was man gedacht, empfunden hat und wie es mit dem ersten Freund war.
    War man mit 15 wirklich so blauäugig, um nicht zu erkennen, wenn etwas total schiefläuft? - Ich denke nicht, und Ihre Tochter ist es wohl auch nicht, denn sie sagt ja recht klar, was sie gut findet und was nicht.
    Was hat man den Eltern erzählt und was nicht? - Ihre Tochter erzählt Ihnen bemerkenswert viel. Das ist schön, und Sie sollten sich zurückhalten, damit sie das auch weiterhin tut, anstatt anzufangen, Ihnen mehr und mehr zu verschweigen, weil sie den Eindruck hat, dass Sie ihr misstrauen oder missbilligen, was sie tut.


    Und was immer hilft - laden Sie den Freund ein! Lernen Sie ihn kennen, machen Sie sich selbst ein Bild (ohne ihn auszuhorchen), holen Sie ihn in die Familie. Dadurch wächst Ihr Vertrauen (und auch Ihre heimlichen Kontrollmöglichkeiten. ;)) Wenn sich die beiden hauptsächlich bei Ihnen treffen und der Freund sich in Ihrer Familie wohlfühlt, schwinden Ihre Ängste, was Ihnen den Umgang mit der Situation leichter macht.

  • Hey Sabine!
    Solange deine Tochter nirgend mit reingezogen wird, bzw. du ihr weiterhin vertrauen kannst, würde ich vorerst nichts unternehmen. Da sie euch diese ganzen Dinge erzählt hat und auch klar ihre Meinung dazu abgibt, zeigt das ja schon, dass sie eine recht vernünftige Einstellung hat. Wirlklich sehr vorbildlich in diesm Alter!
    Ich würde auch empfehelen, dasihr den Freund mal nach Hause einladet und euch selbst ein Bild von ihm macht. Das würde ihn bestimmt freuen und euere Tochter wahrscheinlich noch viel mehr. Meiner Meinung nach ist hier eine offenes Verhältnis von Vorteil, da die Kinder dann auch sehen, dass die Eltern nichts Böses wollen und sich sehr wohl auch für das Leben ihrer Kinder interessieren.

  • Vielen Dank für Eure lieben Worte!
    Im Moment läuft alles ganz ruhig hier und es ist als wäre nichts ...


    Mit der Einladung weiß ich nicht recht...Er denkt sowieso schon, das wir spiessig sind und unsere Tochter zu sehr zurückhalten.
    Und ich weiß nicht wie mein Mann reagiert.


    Ich werde mal mit ihm und unserer Tochter darüber sprechen, was sie davon halten.
    Werde Euch berichten wie es weiter geht :)


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,

    danke für die Rückmeldung und schön, dass es im Moment so ruhig läuft bei Ihnen.
    So eine Einladung könnte ja auch die Möglichkeit sein, ihm zu zeigen, dass Sie gar nicht so spießig sind, wie er denkt, oder :D ?

    Aber ich finde es auf alle Fälle richtig, dass Sie es mit Ihrer Familie absprechen und abstimmen wollen. Da müssen schon alle dahinter stehen.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin entspannte und ruhige Zeiten und freue mich auf die nächsten Berichte von Ihnen.

    Anne

  • Hallo zusammen!
    Morgen ist es nun soweit!
    Wir lernen den Freund unserer Tochter kennen...Sind schon sehr gespannt auf ihn :)


    Übrigens raucht er jetzt, wenn unsere Tochter dabei ist Elektrozigaretten. Das ist doch ein kleiner Fortschritt, oder?


    LG und ich berichte wie es gelaufen ist...
    Sabine

  • Hallo Sabine,

    das sind ja interessante Neuigkeiten und ich bin schon ganz gespannt, was Sie von dem Kennenlernen berichten werden :) .

    Offenbar scheint der Freund Ihrer Tochter Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Tochter zu nehmen und er toleriert ihre Ansichten und Grenzen. Ich finde, das spricht für ihn. Und es scheint eher so zu sein, dass Ihre Tochter einen positiven Einfluss auf ihren Freund hat und nicht er einen negativen auf Ihre Tochter, oder?

    Alles Gute für Ihr Treffen!!

    Anne

  • Ich muss ja sagen: Meine erste große Liebe hatte ich selbst auch mit 15. Wir waren eineinhalb Jahre zusammen. Er war auch jemand der gerne Gras geraucht hat. Auch sein Freundeskreis. Tatsächlich taten sie das auch häufig wenn ich dabei war. Dennoch habe ich NIE auch nur einen Zug genommen. Mir war das Zeug nie geheuer, bis heute bin ich völlig ahnungslos wie Drogen auf mich wirken würden (außer Alkohol). Deine Tochter ist sicherlich ein schlaues Mädchen, das wenn es stets mit euch im Austausch ist und Rückendeckung von zu Hause bekommt genug Rückgrad haben wird dem zu wiederstehen wenn sie es will. Wenn nicht ist es nicht erst der Freund, der einen dazu bringt, das könnten dann auch alle anderen aus dem Freundeskreis.


    Trotzdem ginge es mir sicherlich ähnlich. Ich würde dem auch nicht einfach zusehen wollen wenn meine Kleine in ein paar Jahren einen scheinbar "schlechteren" Umgang pflegt. ?(


    Es scheint aber ja in eine gute Richtung zu verlaufen. Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt. :thumbup:

  • Hallo Sabine,


    auch von mir nachträglich noch ein herzliches Willkommen. Die erste Liebe, ein spannendes Thema, herrlich :D . Und dass man in dem Alter Eltern gerne pauschal als spießig empfindet, ist ja absolut nichts Ungewöhnliches, bis man eines Tages dann so weit ist und die Spießigkeit als Verantwortungsbewusstsein erkennt und plötzlich selber hoffentlich auch ein wenig "spießiger" im Sinne von Verantwortung für sein Leben zu übernehmen wird. ;)
    Der Freund Ihrer Tochter will offensichtlich Rebell sein, von Kopf bis Fuß, sich abgrenzen auf eine eher extreme Art und Weise. Aber das sei ihm gegönnt, das wächst sich vermutlich in ein paar Jahren dann raus :D . Dass der Freund Ihrer Tochter regelmäßig "kifft", finde ich etwas schwierig, denn da kommt es sehr auf das Maß an, wie viel er konsumiert und ein Stück weit auch, in welcher Form/ Dosierung. Sollte Ihre Tochter auf die Idee kommen, das auch mal auszuprobieren, fände ich das absolut verständlich, vor allem in ihrem Alter. Da wollen wir einfach Grenzen testen und sind neugierig.
    Wichtig finde ich allerdings, dass das nicht zur Gewohnheit wird, denn dann ist der Weg zur Sucht vorprogrammiert. Die so genannte "weiche Droge" Marihuana ist einfach leider doch nicht so "weich", wie man denkt. Das heißt noch lange nicht, dass der Schritt zu harten Drogen folgt, wie es die Medien und auch die staatliche Aufklärung jahrzehntelang propagiert haben, doch es gibt in der Tat einige Konsumenten von Marihuanaprodukten, die schwer davon abhängig sind.
    Da Sie aber eine sehr gute und vertrauensvolle Beziehung zu Ihrer Tochter haben, denke ich wiederum nicht, dass Sie sich an dieser Stelle Sorgen machen müssen.


    Wie ist denn der Besuch des Freundes gelaufen? Ich bin auch neugierig. ^^


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo!
    Danke für die neuen Antworten...
    Das Treffen war irgendwie nett. Er war sehr aufgereget (ich allerdings auch) , aber er macht schon einen positiven Eindruck.


    Das mit dem Rebell trifft die Sache offensichtlich sehr.. Leider hat er einen, für mich, echt schwierigen Musikgeschmack, was aus seinen Facebookeinträgen und aus den Konzerten, die er besucht hervorgeht.(sehr rechts) Was soll ich denn davon halten?
    Als Punk sollte man doch eher in die andere Richtung tendieren, oder?


    Er würde auch gern mit dem Rauchen aufhören, aber das Kiffen will er nicht lassen...
    Irgendwie machen die neuen Erkenntnisse unseren Gesamteindruck nicht besser..Und die Sorge um unsere Tochter wird nicht kleiner :(


    Sie findest das alles auch nicht toll, weiß aber auch nicht, wie sie ihn von den "schlechten Wegen" abbringen soll.


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,

    wie schön, dass das Treffen so nett verlaufen ist :) .

    Allerdings war ich beim Lesen etwas irritiert. Sie schreiben zunächst, dass das Treffen "irgendwie nett" war und dass er einen "positiven Eindruck" macht. Weiter unten schreiben Sie dann, dass der Gesamteindruck nicht besser und die Sorge um Ihre Tochter nicht kleiner geworden ist ^^ .

    Das hat bei mir den Eindruck vermittelt, dass Ihr Gefühl und Ihr Bauch Ihnen sagen "ganz sympathisch", der Kopf aber eher "ohje, ohje". Kann das sein? Ich könnte mir auch vorstellen, dass Ihre Tochter einen ganz ähnlichen Konflikt zwischen Kopf und Bauch bzw. in ihrem Fall wohl eher zwischen Kopf und Herz hat.

    Ich kann Ihre Sorge wegen des Musikgeschmacks sehr gut verstehen. Mir geht es dabei aber auch ein bisschen so wie Ihnen, dass ich mich über die Kombination wundere. Kann es sein, dass es dem jungen Mann gar nicht so sehr um die Inhalte geht, sondern eher darum, zu provozieren bzw. anders sein zu wollen? Er hat sich in Ihre Tochter verliebt, obwohl diese all die "negativen Dinge" nicht mitmacht und auch nicht akzeptiert. Er hat sich auf den Besuch bei Ihnen eingelassen und war sogar nervös deswegen. Für mich zeigt das, dass es da auch eine andere Seite, eine nicht - rebellische Seite in ihm gibt. Vielleicht kommt er durch den Einfluss Ihrer Tochter (und Ihnen) ganz von alleine zu einer kritischen Sicht seiner bisherigen Lebensformel. Das ist manchmal effektiver, als jemanden bewusst vom schlechten Weg führen zu wollen, denn dies bringt oftmals nur Widerstand hervor.

    Viel wichtiger finde ich aber, dass Ihre Tochter kritisch ist. Denn darum geht es doch. Dass Ihre Tochter nicht aus blinder Verliebtheit kritiklos das tut, was ihr Freund tut. Und darin können Sie sie unterstützen und sie ermutigen, weiterhin sich selbst treu zu bleiben. Solange dies der Fall ist, brauchen Sie, denke ich, auch nicht besorgt sein.

    Ich bin gespannt, wie es weiter geht....

    Alles Gute

    Anne

  • Danke für die schnelle Antwort :)


    Genau so gehts mir...(und ich glaub unserer Tochter auch)
    Am Mittwoch als er hier war, wars nett und heut Morgen als unserer Tochter uns von dem Konzert erzählte sah die Sache dann leider wieder anders aus.


    Nein, ich glaube nicht, das sie Drogen probieren wird...Sie hat einen Herzfehler und weiß das rauchen und Drogen so gar nichts für sie wären.


    Also ich glaub schon, das er ein netter Kerl ist, vielleicht hat er auch "nur" die falschen Freunde?


    Wir sind auch gespannt wie es weitergeht *seufz*


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,


    es freut mich sehr, dass dieses erste Kennenlernen so sympathisch und nett war.
    Ich finde es hoch spannend, dass dieser junge Mann, der sich optisch und nach außen so hart und rebellisch geben will, dann doch so aufgeregt war, was mich allerdings überhaupt nicht wundert. Und auch dass er sich in Ihre Tochter verliebt hat, die so anders und im Grunde ja sehr vernünftig und eigentlich "spießig" ist, finde ich spannend.
    Es paßt auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen, dass er einerseits solche Musik hört und andererseits optisch auf linksextrem macht. Und dennoch wundert mich auch das nicht. Es scheint ganz so, als würde er viel Energie darauf verwenden, seinen weichen, verletzlichen Kern zu verbergen. Und dazu greift er eben zu diesen "krassen" Methoden (Aussehen/ Styling, Musik). Ein junger Mann, der fuchtbare Angst zu haben scheint, (wieder einmal) verletzt werden zu können.
    Ich kenne seine Geschichte nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn der große Knackpunkt sein Elternhaus, also die Beziehung zu seinen Eltern, wäre....


    Ich denke nicht, dass Sie sich Sorgen um Ihre Tochter machen müssen, dass diese da in irgendeine komische Geschichte hineinrutscht. Es klingt so, als sei Ihre Tochter gut reflektiert und auch kritisch. Es sieht vielmehr so aus, als würde er unbewusst wissen, dass sie sein Rettungsanker sein kann, um aus diesem fragwürdigen Umfeld auszusteigen und sich zu verändern.
    Es bleibt abzuwarten, ob er diese Chance tatsächlich nutzen möchte, ob er sich traut.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute und Ihrer Tochter viel Kraft, um sich weiterhin kritisch abzugrenzen, wenn dies notwendig ist.


    Klara

  • Danke!
    Das dachte ich mir auch, das in seinem Elternhaus was nicht stimmen kann...Aber das kommt leider auch nicht hin! Unsere Tochter ist sehr begeistert von seinen Eltern, vor allem von der Mutter, den Vater hat sie erst heut kennengelernt.
    Natürlich heißt das ja nicht, das er sich mit ihnen auch so gut versteht.


    Also, keine Ahnung was mit ihm nicht stimmt... Er ist mir echt ein Rätsel.


    Naja, die beiden scheinen glücklich und das ist erstmal die Hauptsache, oder?


    Vielleicht sind wir auch einfach überbesorgt/übervorsichtig?


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,


    ich finde es wunderbar, dass Sie sich Gedanken und auch ein Stück weit Sorgen machen, denn dies bedeutet doch lediglich, dass Ihnen Ihre Tochter sehr am Herzen liegt und Sie Ihr nur das Allerbeste im Leben wünschen.
    Und noch schöner ist es, dass Sie sich für Ihre Tocher freuen, dass diese so glücklich verliebt ist.


    Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
    Ich wünsche Ihnen schöne Weihnachtsfeiertage!


    Klara

  • Hallo zusammen :)


    Wollt mich mal wieder melden.
    Gibt nichts neues...Die beiden sind mittlerweile 2 Monate zusammen und mein Mann und ich finden es nach wie vor nicht toll.
    Er raucht nach wie vor und kifft auch genauso weiter.


    Keine Ahnung wie das weitergeht...
    Bin ziemlich verzweifelt.


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,

    schön, dass Sie sich mal wieder gemeldet und berichtet haben, wie es Ihnen geht.

    Ich kann verstehen, dass ein rauchender und kiffender Freund, der zudem noch fragwürdige Musik hört, nicht unbedingt der "Traumschwiegersohn", den Sie sich als Eltern wünschen, ist. Dennoch ist Ihre Tochter glücklich mit ihm, oder nicht? Und bisher gibt es auch keine negative Veränderungen bei Ihrer Tochter, oder doch?

    Können Sie sagen, was genau Sie verzweifeln lässt? Sind es Dinge, die konkret passieren und einen negativen Einfluss auf Ihre Tochter haben? Oder sind es Gedanken darüber, was passieren könnte? Welche Erwartung haben Sie? Was wünschen Sie sich, was passieren soll, damit Sie nicht mehr verzweifelt sind?

    Mögen Sie dazu vielleicht noch etwas schreiben?

    Anne

  • Hallo...
    Ja, genau das ist es!
    Wir haben uns "besseres" für unsere Tochter gewünscht...
    Die beiden scheinen glücklich zu sein. Und unsere Tochter scheint einen guten Einfluss auf ihn zu haben.
    Er hat ein recht gutes Zeugnis bekommen (er wiederholt die 9. Klasse)
    Aber wir hätten uns jemanden gewünscht der auch einen guten Einfluss auf unsere "Kleine" hat...Wer motiviert sie? Außer uns...
    Sie schliesst dieses Jahr die Realschule ab und bekommt wohl den erweiterten Abschluß und möchte Erzieherin werden (Anträge laufen)
    Vielleicht ist er jemand den sie versucht zu erziehen, auf den richtigen Weg zu bringen?


    Ach, ich weiß auch nicht...Sie hat sich zum Glück noch nicht weiter verändert. Aber ich hab irgendwie das Gefühl er könnte bald stärkere Drogen nehmen.Und das macht mir Angst...nicht das sie sich selbst verliert.


    Vielen Dank, das ich hier mein Herz ausschütten kann!


    LG Sabine

  • Hallo Sabine,

    ja, das kann gut sein, dass Ihre Tochter auch ein Stück weit versucht, ihren Freund auf den richtigen Weg zu bringen. Menschen, die einen sozialen Beruf ergreifen, sagt man gerne nach, sie hätten ein "Helfersyndrom". Das mag manchmal auch zutreffen. Wobei der Begriff Helfersyndrom oftmals beinhaltet, dass diese Menschen sich selbst dabei aufgeben und eigene Bedürfnisse vernachlässigen.

    Mir erscheint es bei ihrer Tochter aber eher so zu sein, dass sie eine hohe soziale Kompetenz hat. Sie begegnet ihrem Freund vorurteilsfrei, versucht positiven Einfluss auf ihn zu nehmen ohne dabei ihre eigenen Ansichten, Ziele und Werte aus den Augen zu verlieren. Ich finde, dass ist etwas sehr positives und Sie können stolz auf Ihre Tochter sein. Und Sie können auch stolz auf sich und ihren Mann sein, weil Sie ihre Tochter zu diesem Menschen erzogen haben :thumbup: .

    Sie schreiben, dass Sie sich jemanden gewünscht hätten, der einen guten Einfluss auf ihre Tochter hat und sie motiviert. Braucht sie denn solche Menschen oder ist sie selbst nicht stark genug? Außerdem scheinen Sie ja genau diese Aufgabe sehr gut zu erfüllen ;) . Wie sieht es denn mit Freundinnen und Freunden ihrer Tochter aus? Hat sie enge Freunde, die ihr das geben können, was Sie sich für ihre Tochter wünschen?

    Die Gefahr, dass es nicht bei dem Konsum von Cannabis bleibt, besteht natürlich. Dass Ihnen dieser Gedanke Angst macht, kann ich gut verstehen. Allerdings greifen nicht alle "kiffenden" jungen Menschen zwangsläufig später zu härteren Drogen. Sie schreiben ja auch, dass Ihre Tochter einen positiven Einfluss auf ihren Freund hat. Vielleicht trägt genau dieser Einfluss dazu bei, dass er sich nicht in diese Richtung bewegt. Darüber lässt sich jedoch nur spekulieren. Was denken Sie, wird passieren, wenn der junge Mann, zu härteren Drogen greift? Wie wird sich Ihre Tochter verhalten? Wird sie trotzdem bei ihm bleiben oder hat er dann eine Grenze überschritten? Vielleicht können Sie diese Fragen auch mit ihrer Tochter besprechen und ihr sagen, wovor Sie Angst haben. Vielleicht könnten die Antworten ihrer Tochter sie beruhigen?

    Gerne dürfen Sie sich weiterhin melden und ihr "Herz ausschütten" oder wonach Ihnen auch immer zu Mute ist. Ich freue mich, wieder von Ihnen zu lesen.

    Anne

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