11-jähriger darf nicht raus zum Spielen!

  • Hallo liebe Gemeinde.
    Ich bin ein bißchen verzweifelt. Mein 11-jähriger Sohn lebt beim Vater und der läßt ihn nicht raus aus dem Haus. Unser Sohn ist Einzelkind und eigentlich sehr sportlich. Der Vater ist Kroate und unser Sohn ist nach der Schule den ganzen Tag entweder meistens bei der Oma (die geht am Krückstock) oder beim Vater im Fahrradladen. Seine Freunde werden nicht akzeptiert und er macht NICHTS, kein Sportverein, kein Hobby. Es wundert nicht, daß er am besten weiß, was im Fernsehen läuft. Er bekam nach der Grundschule die Hauptschulempfehlung, obwohl er einst ein sehr kluger bewegungsfreudiger Junge war.


    Meine Frage an die Sozialpädagogen hier im Forum. Kann ich da nichts machen ? Ich hatte damals schon Riesenstreß mit dem Jugendamt hier, die Entscheidung, wo das Kind leben will, fiel auf den Vater. Die Gründe sind mir schleierhaft, aber ist ja auch rum. Jedenfalls habe ich alles versucht, mit dem Vater gut auszukommen und die Erziehung gemeinsam zu machen. Fehlanzeige, er entscheidet alleine. Und nur so, wie es für ihn selbst am besten ist. Unser Kind scheint ihm völlig egal zu sein!
    Mein Sohn ist ein herzensguter Junge, er ist nicht aufmüpfig und sehr "gehorsam".


    Ich kann und will nicht mehr zusehen, wie mein Nachwuchs verkommt!! Ans Jugendamt trau ich mich nicht mehr. Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar! Vielleicht hat jemand eine super Idee zu dieser Sache. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.


    Gruß

  • Hallo Frustkatze,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Eine wirklich schwierige Situation, die Sie da schildern. Als Mutter mit anzusehen, wie das eigene Kind in einer Art und Weise aufwächst, die einem nicht zusagt, quält. Das kann ich gut nachvollziehen.

    Mich würde interessieren, ob Sie denn ein gemeinsames Sorgerecht haben. Denn dann haben Sie ja auch das Recht, die Erziehung mitzugestalten. Gibt es regelmäßige Besuchskontakte, an denen Sie ihrem Sohn das geben können, was er bei seinem Vater offenbar nicht bekommt?

    Eine Lösung des Problems ist schwierig. Denn dazu wäre letztendlich erforderlich, dass Sie in die Auseinandersetzung mit dem Vater gehen und sich über die Frage einer sinnvollen Erziehung austauschen und Kompromisse bzw. Einigungen finden können. So wie ich Sie verstanden habe, scheint ein klärendes Gespräch aber nicht möglich. Ist das richtig?

    Dann gäbe es noch die Möglichkeit, gemeinsam eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen und dort Unterstützung für die Gespräche zu erhalten, wenn sonst eine Einigung nicht erzielt werden kann. Wäre der Vater ihres Kindes dazu bereit? Oder gibt es jemanden im Freundeskreis oder in der Familie, der vermitteln könnte?

    Ansonsten sehe ich eigentlich nur den Weg über das Jugendamt, auch wenn es schwer fällt,... ^^ .

    Vielleicht mögen Sie berichten, wie es weitergegangen ist und ob Sie eine Lösung finden konnten.

    Alles Gute und viel Erfolg wünscht

    Anne

  • Eine Lösung des Problems ist schwierig. Denn dazu wäre letztendlich erforderlich, dass Sie in die Auseinandersetzung mit dem Vater gehen und sich über die Frage einer sinnvollen Erziehung austauschen und Kompromisse bzw. Einigungen finden können. So wie ich Sie verstanden habe, scheint ein klärendes Gespräch aber nicht möglich. Ist das richtig?

    Ja, genau das ist das Problem. Es geht nur über den Vater. "Offiziell" hätte ich mein Kind tatsächlich die Hälfte, so ist es vereinbart.
    Ach schwierig, hier kann man natürlich keine Lösung erwarten, ist ja viel zu kompliziert. Alle Ihre Fragen kann ich mit ja beantworten.
    Vielleicht können Sie mir auch einfach gute Gedanken schicken, daß es irgendwann klappt, daß ich ihn öfter bei mir habe.
    Vielen Dank.

  • Wenn ich nochmal nachfragen darf: Warum möchtest du dich nicht an das Jugendamt wenden? Wenn ihr ein gemeinsames Sorgerecht habt und es vereinbart war, dass du das Kind zur Hälfte bei dir haben darfst, warum erstreitest du dir dann nicht dein Recht? Hast du denn ansonsten Kontakt zu dem Kleinen per Telefon oder Internet? Und siehst du ihn denn wenigstens ab und zu?

  • Ich habe noch nicht so ganz verstanden, warum das Kind denn gerne bei dem Vater leben wollte, wenn er es so stark bevormundet. Oder war das eine Entscheidung gegen das Kind, die vom Jugendamt gefällt wurde? Bitte noch ein bisschen explizieren.

  • Hallo Frustkatze,


    Vielleicht können Sie mir auch einfach gute Gedanken schicken, daß es irgendwann klappt, daß ich ihn öfter bei mir habe.


    Vielen Dank.


    Das mache ich gerne :thumbup: .

    Mir kam noch der Gedanke, dass Sie natürlich auch die Möglichkeit haben, sich bei einer Fachanwältin oder einem Fachanwalt für Familienrecht beraten zu lassen und gegebenenfalls Unterstützung für die Auseinandersetzung mit Jugendamt und Vater zu bekommen. Ist natürlich immer auch eine finanzielle Frage,... :S .


    Alles Gute

    Anne

  • Hallo und herzlich willkommen Frustkatze,


    ich möchte Sie auch bitten, noch etwas mehr zu erzählen. Auch mir geht es so, dass ich nicht so ganz verstehe, warum Ihr Sohn trotz der von Ihnen beschriebenen Situation (darf nicht rausgehen, keine Hobbys, keine Freunde...) dennoch bei seinem Vater bleiben möchte. Fühlt er sich womöglich selbst wohl damit oder hat er sich damit angefunden? Oder will er das eigentlich gar nicht? Auch ist mir nicht klar, wann und wie oft Sie Ihren Sohn dann tatsächlich sehen und bei sich haben. Wie gestalten sich diese Treffen? Haben Sie ansonsten auch Kontakt zu Ihrem Sohn (Telefon, Internet)?


    Leider klingt es für mich so, dass sich diese Situation, wie Sie sie beschreiben, von alleine nicht ändern wird.


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo Frustkatze,
    das ist ja schon zum verzweifeln, aber es ist ja nicht hoffnungslos.Das ganze hat ja natürlich auch eine Vorgeschichte, die hier sicher nicht unerheblich ist.
    Gibt es denn noch mehr Kinder?

    Gibt es die Möglichkeit, mit dem Sohn zu telefonieren oder Email kontakt.
    Gibt es eine Vereinbarung über die Ferien, vielleicht könnten sie einmal die Ferien mit dem Kind verbringen.
    Wenn Das Jugendamt nicht so kooperativ erscheint, wäre da ja noch der Kinderschutzbund oder der weiße Ring, die hier auch Unterstützung bieten könnten. Zumindest bei Behördengängen oder bei Verhandlungen mit dem Vater.
    In diesem Fall gibt es recht viele Möglichkeiten der Herangehensweise, so dass ohne Hintergrundinformation ein Rat schwierig ist.
    Aber eine kompetente Beratung würde hier scher helfen.
    die gibt es bestimmt in der Nähe.
    :)

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