Grenzen setzen?

  • Hallo ich bin neu hier und brauche dringend einen Rat.


    Wir haben eine 15-jährige Tochter und sind uns völlig uneins über die kindererziehung. Mein Mann ist ein kolerischer Mäckerer und ich bin die weiche liebe Mama.


    Augrund dieser Tatsache gibt es bei uns immer wieder Streit.


    Vor ca. 1 Woche gab es bei uns richtig Zoff und zwar wollte unsere Tochter Samstags zu ihrer Oma. mein Mann war der meinung sie könne auch mal zu hause bleiben, da sie jeden Tag mit ihrem Freund unterwegs ist. Das sah unsere Tochter natürlich nicht ein und zickte und zeterte rum. Mein Mann ging daraufhin zur Wohnungstür und öffnete sie und bedeutete unserer Tochter das sie gehen könne. Kurz darauf schrieb er ihr eine SMS das sie nun am Sonntag zu hause bleiben müsse. Da war alles vorbei. Unsere Tochter erzählte das ihrer Oma und die rief natürlich wutendbrand bei uns an. Als unsere Tochter dann abends nach Hause kam nahm ihr mein Mann das Handy weg, gab ihr eine Woche Hausarrest und Computerverbot. Da reichte es mir und ich schrie meinen Mann an er solle sich raushalten.
    Ich muss dazu sagen er ist nicht der leibliche Vater, sondern nur der Adoptivvater.
    Hab ich wirklich überreagiert. Ich will doch nur das beste für unsere Tochter.

  • Hallo,
    das ist ja eine explosive Situation.
    Leider geht aus Ihrer Schilderung nicht hervor, wie lagen Sie schon mit dem Stiefvater der Tochter zusammenleben.
    Gab es denn einen Grund, weswegen die Tochter zuhause bleiben sollte?
    So betrachtet scheinen die Maßnahmen - Handy wegnehmen, zu hause bleiben - fast etwas willkürlich.
    Aber so aus dem ganzen Zusammenhang herausgerissen ist das schwierig zu beurteilen.
    So, wie es sich aus Ihrer Schilderung darstellt, finde ich, haben sie recht - und ihr Mann sollte sich etwas zurücknehmen
    .

  • Hallo Michaela,
    ein herzliches Willkommen von mir an Sie!
    Sie beschreiben eine sehr emotional aufgeladene Situation. Und wenn dann die Emotionen etwas abflauen, kommen einem dann verständlicherweise auch gewisse Zweifel, ob das alles so glücklich gelaufen ist.
    Ich frage mich, seit wann Sie mit Ihrem Mann uneins sind, was die Erziehung betrifft.


    So, wie Sie die Situation schildern, scheint mir das Verhalten Ihres Mannes auch eher willkürlich und ein reiner Machtkampf mit Ihrer Tochter.
    Ihre Aussage, er solle sich raushalten, war sicherlich auch nicht sehr glücklich. Denn im Grunde sollte er sich ja nicht raushalten, sondern mit Ihnen an einem Strang ziehen. ;)
    Wichtig fände ich, dass Sie mit Ihrem Mann den Vorfall noch einmal in Ruhe besprechen und ihm auch mitteilen, wie sein Verhalten auf Sie wirkt und auch, was Sie sich von ihm wünschen, wenn es um die Erziehung der Tochter geht.


    Wie ist denn die Geschichte weiter gegangen? Haben Sie mit Ihrem Mann die Woche Hausarrest durchgesetzt oder wurde das revidiert?


    Alles Gute
    Klara

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Mein Mann und ich sind seit 12 Jahren verheiratet und seit dem ersten tage uneins was die kindererziehung angeht.


    Der Hausarrest und der rest wurde von mir revidiert und seit dem hält sich mein Mann aus allem raus und es ist Ruhe.


    Aber so ganz glücklich bin ich mit dem Zustand auch nicht.


    Gruss


    Michaela

  • Hallo Michaela,

    das glaube ich gerne, dass Sie mit dem Zustand nicht zufrieden sind, denn eigentlich wünscht man sich ja, dass man gemeinsam mit dem Partner das Kind erzieht (unabhängig davon, ob es das leibliche Kind ist, oder nicht) und sich gegenseitig unterstützt.

    In Ihrem ersten Beitrag haben Sie ja bereits geschrieben, dass Sie sehr gegensätzlich in Ihrem Erziehungsverhalten sind. Ich kann mir vorstellen, dass dies für Ihre Tochter auch nicht leicht ist, wenn sie mit zwei so unterschiedlichen Haltungen konfrontiert wird :rolleyes: .

    Mein Gedanke, als ich Ihre Schilderung las, war, dass es vielleicht sinnvoll wäre, wenn Sie und Ihr Mann beide ein Stück aufeinander zugehen und sich in Ihrer Vorstellung von Erziehung gegenseitig ein wenig annähern könnten (Ihr Mann mehr liebevoll und Sie mehr konsequent?). Nun schreiben Sie, dass Sie seit zwölf Jahren uneinig über die richtige Form der Kindererziehung sind. Ich vermute, dass Sie in der Hoffnung, eine Einigkeit herzustellen, schon viele Gespräche darüber geführt haben ?

    Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, sich professionelle Hilfe zu holen. Es gibt Situationen, da kommt man im Gespräch miteinander einfach nicht weiter, weil man sich immer wieder an der selben Stelle festfährt. Da kann es hilfreich sein, wenn eine neutrale Person dabei ist, die sozusagen das Gespräch moderiert. Eine Erziehungsberatungsstelle wäre da eine gute Anlaufstelle.

    Alles Gute wünscht

    Anne

  • Hallo,


    was ich nicht so ganz verstehe ist, warum man diese Uneinigkeit nicht von Anfang an bereinigt und sich auf einen Erziehungsstil einigt? Hausarrest ist völliger Quatsch aus meiner Sicht und der Adoptivvater scheint einfach seinen Egoismus und Stolz spielen zu lassen, wenn er nur am Meckern ist. Dann soll er doch aufrichtig zu seiner Tochter sein und ihr sagen, dass er sie gern bei sich haben würde für diesen Abend. Stattdessen verbietet er ihr einfach und ohne Grund zu ihrer Oma gehen zu dürfen... Das ist nicht gut und auch nicht richtig.


    Setzt euch an einen Tisch und bereinigt diese Erziehungsuneinigkeiten unbedingt.


    Sorry dass das so harte Worte von mir sind, aber ich kann da nur mit Unverständnis begegnen, da ihr seit zwölf Jahren verheiratet und Erwachsen seid und lange genug Zeit hattet, um euch über die Erziehung der Kinder Gedanken zu machen.


    Viele Grüße


    Maik

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