KiGa - Elternsprechstunde und ihre Überraschungen

  • Mein Sohn (5) geht seit einem Jahr in den KiGa, ist jetzt in der Vorschulklasse und heute fand das 1 Elterngespräch statt. Ich ging eigentlich bisher davon aus, dass sich alles im Rahmen bewegt, weil keine der beiden Erzieherinnen zu mir was sagte.


    ABER: Weit gefehlt! Ich saß also heute 2 Stunden wie auf ner Anklagebank und bin eigentlich immer noch fassungslos über die Aussagen der Erzieherinnen.


    Ich habe heute erst erfahren, dass mein Sohn zu Beginn der KiGa-Zeit (davor war er 3 Jahre bei einer Tagesmutter in Vollzeit mit wöchentlicher Übernachtung) "negative Aufmerksamtkeit" auf sich zog. Anscheinend hat sich dies aber bald gelegt.


    Dann wurde bemängelt, dass er zu oft alleine spiele. Ich wurde gefragt, wie denn sein Ablauf mit mir aussehe, z.B. ob er mit anderen Kids spielt, wo er spielt, was ich denn am liebsten mit ihm tue, sogar nach unserem Einschlafritual haben sie gefragt. Ziemlich viel persönliches halt.


    Er seit sehr neugierig auf alles Neue, könne jetzt schon so weit rechnen, wie es eigentlich mit Ende der Vorschule sein solle usw halt.


    Kennt ihr das auch? Wurdet ihr auch so "vorgeladen" und damit regelrecht "überfallen"?


    Prinzipiell komme ich mir jetzt so vor, als hätte ich eigentlich alles falsch gemacht ... ?(


    LG, Andrea

  • Hallo Andrea,


    zunächst einmal herzlich willkommen.
    Ich muss sagen, als ich Ihren Beitrag gelesen habe, war ich entsetzt und ich kann Ihre Empörung sehr gut nachvollziehen. Ich finde es sehr schade und bedauerlich, dass Sie ein solch unprofessionelles Elterngespräch erleben mussten. Ich finde es auch unfassbar, dass man Ihnen nach einem ganzen Jahr rückmeldet, dass Ihr Sohn negativ aufgefallen ist, wo dieses Empfinden/ diese Wahrnehmung dieser Erzieherinnen schon Monate zurückliegt. Und es darf auch nicht der Sinn von Elterngesprächen sein, Eltern regelrecht anzuklagen und das Gefühl zu vermitteln, dass sie als Eltern "versagt" haben.


    Ich finde es überhaupt in keiner Weise bedenklich oder negativ, dass Ihr Sohn die Fähigkeit besitzt, mit sich alleine zu spielen. Es ist eine Gabe, sich mit sich selbst beschäftigen zu können, kein Makel.
    Da Sie zudem ja schreiben, dass Ihr Sohn erst seit einem Jahr im Kindergarten ist und davor bei einer Tagesmutter war, scheint es mir nicht verwunderlich, dass er eben momentan sehr gerne alleine spielt. Er muss das ja erst kennenlernen, dass er sich nun in einer großen Gruppe von Kindern befindet, mit denen er gemeinsam spielen kann - wenn er es möchte ;)


    Bitte zweifeln Sie nicht an sich und stellen Sie sich bitte nicht in Frage, nicht als Folge dieses unglaublich unglücklichen Gesprächs.


    Erzieherinnen sind in ihrem Berufsalltag damit konfrontiert, Elterngespräche führen zu müssen. Leider ist diese Art von Gesprächsführung kein Teil ihrer Ausbildung. Dabei ist es eine hohe Kunst, gute Elterngespräche zu führen und mit deren Hilfe eine gute Zusammenarbeit und einen konstruktiven Austausch zwischen Eltern und KiGa aufzubauen. Dies soll nicht als Entschuldigung gelten, sondern lediglich als Erklärung, wie es zu diesem sehr unangenehmen Gespräch kommen konnte.


    Ich kann Ihnen nur raten, sich in Zukunft abzugrenzen und kritisch in solche Elterngespräche zu gehen, auch rückzumelden, wie Sie sich fühlen und dass Ihre Intention, zu solch einem Gespräch zu kommen, eine andere ist, als sich anklagen zu lassen.


    Alles Gute wünscht
    Klara

  • Hallo Klara,


    zuerst einmal vielen Dank für Ihre Antwort, die mir wirklich sehr geholfen hat und mich auch ein wenig zum Umdenken angeregt hat.
    Ich habe
    (1) im KiGa verlauten lassen, dass ich mit dem Gesprächsverlauf nicht einverstanden war/bin und deshalb um ein weiteres Gespräch gebeten. Dieses wird (hoffentlich bald) stattfinden - ich bleibe am Ball;
    (2) mit der ehemaligen Tagesmutti von Maxi telefoniert. Auch sie war mehr als entsetzt über die Vorkommnisse und sie würde mich auch zu dem weiteren Elterngespräch begleiten unter der Voraussetzung, dass dieses am späten Nachmittag angesetzt werden könnte. Da ich aber ja die Damen zwischenzeitlich gut genug kenne, wird dies wohl am Vormittag geschehen;
    (3) eine Freundin gebeten, mich zu dem weiteren Gespräch zu begleiten. Sie fungiert als neutrale Person, wird sich auch aus dem Gespräch weitestgehend raushalten;
    (4) mit Junior gesprochen und ihn direkt auf die Vorhaltungen der Erzieherinnen angesprochen. Des Rätsels Lösung ist, dass es ihm im KiGa zu laut ist (pro Gruppe 25 Kinder, insgesamt 5 Gruppen) und er sich mit seinem "alleine spielen" abgrenzt um seine Ruhe zu haben;
    (5) hole ich ihn jetzt täglich eine Stunde eher ab!


    Lieben Gruß,
    Andrea

  • Hallo Maxismama,


    und deine Story ist der Grund, warum ich einfach nichts vom Konzept Kindergarten oder auch Schule halte...


    Kannst du nicht den Kindergarten wechseln? Kann dein Kind nicht daheim bleiben, bzw. du eine Nanny einstellen, die sich in der Zeit, in der du arbeiten bist, um dein Kind kümmert?


    Viele Grüße


    Maik

  • Hallo Maik,


    mein Held kann nicht einfach vom KiGa wegbleiben, weil er Vorschulpflichtig ist. Ein Wechsel wird auch nicht viel bringen, da die anderen KiGas im Ort die gleiche Anzahl an Kindern in der Gruppe haben.
    Daheim bleiben wiederum kann ich nicht, da ich allein erziehend bin, eh schon auf Teilzeit reduziert habe und ganz gewiss nicht von irgendwelchen staatlichen Zuschüssen leben möchte/werde.


    LG, Andrea

  • Hallo Andrea,


    warum genau ist ein Kind denn vorschulpflichtig? Ich war das zb. nicht ;) Und eine Nanny kommt auch nicht in Frage? Kannst du das Kind nicht mit zur Arbeit nehmen? Es scheint ja auch eher ein Problem mit den Erziehern zu geben, deshalb hab ich das mit dem Kindergartenwechsel vorgeschlagen.


    Viele Grüße


    Maik

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