Hallo!
Mein kleiner Räuber macht mich momentan etwas ratlos...und hilflos....
Ich ( 36 Jahre alt, gehe 2,5 Tage die Woche arbeiten) würde mich sehr
über Eure Ratschläge/Hilfestellungen freuen!
Mein kleiner Mann ist im Juli 3 Jahre alt geworden...wir sind seid zwei Wochen über Tag trocken und er geht seid April bis mittags (ab und an auch mal über Mittag) in den KIGA!
Er ist schon sehr tempramentvoll! Er unternimmt und entdeckt gerne und ist am liebsten draussen im garten am wühlen und buddeln! Er spielt sehr gerne mit seinen Freunden! Da er nunmal serh tempramentvoll ist kommt es auch schon mal vor das er dadurch etwas ungestühm ist! Und im Moment hört er erst nach 2-3 Auffoderungen....! Aber meine grösste Sorge ist das er direkt so überreagiert wenn was nicht nach seiner
Nase tanzt oder er nicht das bekommt was er will, oder wenn etwas nicht direkt klappt! beim spielen äussert es sich das denn auch schon mal so das er nicht teilen möchte oder Kindern Dinge wegnimmt, dabei wird dann auch leider mal geschubst oder gehauen! Er ist immer direkt oben raus! Es wäre toll wenn ihr mir helfen würdet! Danke und GLG
-
-
Hallo schnetti1977,
herzlich willkommen hier im Forum.
Ihr Sohn befindet sich gerade in einer wichtigen Entwicklungsphase. Als Säugling und Kleinkind war er in absoluter Abhängigkeit von Ihnen. Sie haben für ihn Entscheidungen getroffen und ihm gegeben, was er braucht. Nun kommt er in eine Phase, in der er eigene Entscheidungen trifft und ein eigenes Wollen entwickelt. Vieles muss er da erst noch lernen.
Dass es Kindern in diesem Alter schwer fällt, zu akzeptieren, dass sie etwas, was sie haben wollen, nicht bekommen, ist nicht ungewöhnlich. Auch die Tatsache, dass etwas nicht sofort klappt, kann nur schwer ertragen werden. Sie entdecken die Welt neu und entwickeln viele neue Fähigkeiten, die sie einsetzen wollen. Ein "Nichtkönnen" ist da in ihrem Kopf nicht vorgesehen.
Der Umgang mit diesen neuen Situationen und den daraus entstehenden Misserfolgen und Unlustgefühlen muss gelernt werden, so wie auch gehen und sprechen gelernt wurde. Wichtig ist, dass Sie ihm immer wieder sagen, was er nicht darf. Gut ist, ihm aber auch Alternativen zu zeigen, denn es reicht ja nicht, dass er weiß, was er nicht darf, wenn er nicht weiß, wie er die Situation ohne Schlagen, Schubsen, Schreien bewältigen kann. Im Fall des Teilens z.B. können Sie gemeinsam mit ihm und dem anderen Kind aushandeln, wer was wie lange haben darf. Dann lernt er, wie er es beim nächsten Mal machen kann. Gut ist es, zu versuchen, dass Kind mit einzubeziehen, wenn sie Alternativlösungen in Konfliktsituationen suchen. So lernt er dann auch selbstständig Ideen zu entwickeln.
Wenn er immer bestimmen will, sollten Sie dafür sorgen, dass er im Kontakt mit Ihnen nicht immer bestimmen darf (beispielsweise was wann wie gespielt wird). So lernt er auszuhalten, dass er seine Bedürfnisse auch mal zurückstecken muss.
Vielleicht hilft es, zu wissen, dass diese Phase bei Ihrem Sohn ganz normal ist. Die Ausprägung des Verhaltens hängt dann tatsächlich auch vom Charakter des Kindes ab. Bei temperamentvollen und dominanten Kindern fällt das Trotzverhalten zum Leidwesen der Eltern dann oftmals auch entsprechend "dynamisch" aus. Ich denke aber, dass Ihr Sohn auch viel im Kindergarten, den er ja nun besucht, lernen wird.
Hilft Ihnen das ein wenig weiter? Ansonsten fragen Sie gerne noch mal nach.
Alles Gute wünscht
Anne -
Hallo Anne!
Vielen Dank für deine schnelle und nette Antwort!
Wir hatten jetzt am Freitag im KIGA die Situation das der Räuber wohl recht frech war, er hat dann auch Kinder mit denen er sehr gerne spielt wohl gehauen und geschubst!
Eben bekam ich auch wieder gesagt (was ich ja auch gut finde, ich möchte ja wissen was der Räuber macht) das es heute so la la war, er wäre wohl mit einem Jungen aneinander geraten mit dem er sonst auch gerne spielt, der aber auch ein kleiner Dickkopf ist, sie hätten sich gegenseitig gekratzt! Aber sie wussten nicht wer angefangen hat! Was mach in der Situation wie kann ich im verständlich vermitteln das das nicht geht?? Danke schon einmal für eine Antwort! GLG -
Hallo schnetti1977,
Ich stimme Ihnen zu, dass es wichtig und gut ist, dass sie darüber informiert werden, was vorgefallen ist, damit sie eine Einschätzung über das Verhalten Ihres Sohnes im Kindergarten bekommen und grundsätzlich mit Ihrem Sohn an seinem Verhalten arbeiten können.
Ich finde es allerdings schwierig, Situationen, die schon recht lange her sind, mit Ihrem Sohn noch einmal zu besprechen. Kinder haben solche Konflikte schnell wieder vergessen und ein Gespräch darüber führt in der Regel nicht zu einem sinnvollen Ergebnis, wenn das Kind sich gar nicht mehr erinnert, was gewesen ist. Solche Situationen sollten von den Mitarbeiterinnen im Kindergarten geklärt werden (was ja sicherlich auch passiert ist).
Ich würde mit ihm dann darüber sprechen, wenn sie beispielsweise am Nachmittag beim Spiel mit seinen Freunden beobachten, dass er andere Kinder schlägt. Die Frage: "Warum hast du das gemacht?" ist dann aber erfahrungsgemäß auch wenig hilfreich, weil Kinder in dem Alter in der Regel nicht rational handeln und deshalb auch die Frage nach einem Warum nicht beantworten können. Helfen könnte z.B. die Frage: "Hast Du Dich über ..,. geärgert? Worüber warst du denn so wütend? Ich möchte nicht, dass du anderen Kinder haust (kratzt, schubst,...). Hast du eine Idee, was du sonst hättest machen können?" Wenn ihm keine Idee einfällt, können Sie ihm auf die Sprünge helfen: "Du hättest... sagen können, dass du...."
Manche Eltern nennen als Erklärung dafür, warum das Kind nicht schlagen soll: "Du möchtest ja auch nicht, dass man dir weh tut". Für manche Kinder ist dies aber zu abstrakt, wenn sie keinen Zusammenhang zu dem Gefühl herstellen können, das sie hatten als sie geschlagen worden sind. Einen solchen Satz könnte man vielleicht nutzen in einer Situation, in der er sich darüber beschwert, von einem anderen Kind gehauen worden zu sein.
Vielleicht funktioniert bei Ihrem Sohn auch ein Belohnungssystem. Dazu müssten Sie Ihrem Sohn erklären, dass Sie gehört haben, dass er im Kindergarten immer wieder andere Kinder haut und schubst und dass Sie nicht möchten, dass er das tut. Immer, wenn er es schafft, kein anderes Kind zu hauen,... bekommt er einen Smiley . Wenn er eine bestimmte Zahl an Smileys gesammelt hat (die Zahl sollte nicht zu hoch sein, damit es in übersichtlicher Zeit erreicht werden kann), bekommt er eine Belohnung. Das muss kein Geschenk sein und auch nichts kosten, sondern kann z.B. eine besondere Aktion sein, die Sie mit ihm zusammen unternehmen und die er sich wünscht. Es gibt viele Kinder, für die so ein anschauliches Modell eine große Motivation ist.
Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen. Vielleicht mögen Sie Ihre weiteren Erfahrungen hier teilen, denn das wäre sicherlich für viele andere Eltern, die in einer ähnlichen Situation sind, interessant und anregend.
Viel Erfolg wünscht
Anne -
Hallo Anne!
In den letzten Tagen hat es meist ganz gut geklappt mit dem kleinen Räuber!Heute war es wohl wieder nicht so ganz gut im KIGA! Die Kindergärtnerin meinte das es ja aber nicht immernur an einem liegt, sondern meistens an mehrerern, so das es dann wenn einer anfängt es dann mit Raufereien weitergeht! Unser Räuber ist halt tempramentvoll und wie schon beschrieben schnell oben raus! Sie meinte auch man müsse da dran arbeiten! Ich mache mir wirklich sorgen um unseren Schatz der sonst kein freches Kind ist....er bockt halt schon mal und das Tempramet! Was kann ich noch tun....will ihm helfen! Danke und LG
-
Kommt dieses verhalten in dem Alter öfters vor?? LG
-
Hallo Schnetti1977,
ich kann Sie beruhigen und trösten, denn ja, solch ein temperamentvolles Verhalten ist in diesem Alter nicht ungewöhnlich!
Und die Erzieherin im Kindergarten hat Recht, daran muss man arbeiten. Und ich bin mir sicher, dass Ihnen das auch gelingen wird!Ich finde Annes Anregung sehr gut, es mit einem Belohnungssystem zu versuchen. Auch das Aufstellen von klaren Regeln scheint mir hilfreich: Wir schlagen nicht. Wir schubsen nicht, beißen nicht... - also weder Ihr Sohn, noch jemand anders. Vielleicht verteht Ihr Sohn es auch, wenn Sie ihm erklären, dass er es sicher auch nicht möchte, dass eine andere Person ihn schlägt oder schubst. Das müßten Sie einfach ausprobieren. Loben Sie auf der anderen Seite Ihren Sohn bewusst und deutlich, wenn er etwas gut gemacht hat.
Ich bin auch gespannt, wie die Entwicklung Ihres "Räubers" weitergeht.
Alles Gute wünscht
Klara -
Hallo schnetti1977,
danke für den Zwischenbericht. Schön, dass es gleich mehrere Tage gab, an dem es mit Ihrem Sohn gut geklappt hat. Kinder, die über das normale Maß hinaus aggressives Verhalten zeigen, schaffen es in der Regel nicht, über mehrere Tage "unauffällig" zu sein .
Ich kann aber verstehen, dass Sie sich Sorgen machen und finde es gut, dass Sie ihm helfen möchten. Denn auch wenn zu solchen Raufereien immer mehrere Kinder gehören, ist es ja nicht in Ordnung, andere Kinder zu schlagen.
Ergänzend zu den schon gegebenen Ratschlägen ist mir noch eingefallen, dass Sie es mal mit Entspannung versuchen könnten. Manche Kinder puschen sich sehr schnell hoch und haben Schwierigkeiten, wieder runter zu kommen. Da können Entspannungsmethoden helfen, die Sie zu Hause mit Ihrem Kind durchführen können und ihm insgesamt helfen, ruhiger zu werden. Das können z.B. Massagen oder ein Vorlesen in Kuschelatmosphäre sein. Dazu gehört aber auch das bewusste Auswählen von ruhigen Beschäftigungen, die eher die Konzentration als die Aktion fördern (z.B. Puzzeln, Malen, Kneten). Falls Sie weitere Anregungen in diese Richtung suchen, kann ich Ihnen das Buch von Dr. Volker Friebel und Sabine Friedrich: "Entspannung für Kinder" empfehlen.
Ach ja - und jeder hat mal gute und mal schlechte Tage, oder?
Weiterhin viel Erfolg wünscht
Anne -
hallo...hier ein kurzes UPDATE!
Der Räuber hatte im Kiga die letzten 8/9 Tage echt super Tage und wurde sogar gelobt! Hat mich sooooo gefreut! Heute war er wohl ein kleines Teufelchen.....hat wohl gar nicht gehört! Wie ich ihn abholen kam habe ich beobachtet wie er mit seinen 3 Kumpels auf einem Holzgestell am spielen war was immer ihre Feuerwehrwache ist und schubbsten dann ein Mädchen vom Gestell runter es solle nicht mitspielen und darf nicht in ihre Feuerwehrwache...mein Räuber an vorderster Front! Ich hab ihn gefragt was das sollte und er meinte das Mädchen dürfe nicht mitspielen...das dürften nur seine Freunde!
Letzte Woche war der Herr zu Hause zu Hause sehr bockig und wenn er seinen willen nicht bekamm wurde direkt geheult und wütend die Fäuste geballt! Diese Woche war das schon etwas besser zu Hause! Aber wenn der Dickkopf nicht durch kommt ist gebrüll!LG
-
Hallo schnetti1977,
na, das sind doch tolle Entwicklungen. Das Beispiel mit der "Feuerwehrwache" zeigt für mich, dass der Anlass seiner Aggression nicht untypisch ist. Teilen ist für Kinder in dem Alter oft schwierig. Er muss aber offenbar noch lernen, wie man solche Konflikte klärt, denn das Holzgestell gehört ja nicht ihm und seinen Freunden. Haben Sie ihm denn erklären können, wie er es hätte besser machen können und hat er eingesehen, dass er sich falsch verhalten hat?
Mich würde natürlich auch interessieren, was Sie getan haben, dass es jetzt über große Strecken so gut läuft. Vielleicht können sich andere Eltern von Ihren Erfolgen Anregungen holen .
Ich bin gespannt auf Ihr nächstes Update
Anne -
Hallo,
vielen Dank für Ihren Zwischenbericht und klasse, wie gut es sich mit Ihrem Räuberlein entwickelt. Ich bin mir sicher, dass Sie dieses "Problem" gemeinsam meistern werden.
Neben Annes Vorschlag, als Ausgleich Entspannunsmethoden auszuprobieren, kann ich Ihnen als Yogalehrerin und Kinderyogalehrerin Übungen und Spiele aus dem Kinderyoga wärmstens empfehlen.Ein schönes Buch ist von Thomas Bannenberg "Yoga für Kinder". Da sind aktive Elemente, die auch Kraft kosten ebenso dabei wie ruhige Übungen. Und Yoga zu spielen macht Kindern einfach auch riesig viel Spaß. So könnte sich das Räubertemperament neu auspendeln.... denn Yoga wirkt ganzheitlich und tut einfach gut.
Alles Gute weiterhin wünscht
Klara -
Hallo!
Bin gerade sehr verunsichert weil mir jetzt jemand gesagt hat das mit der Entwicklung von meinem Sohn nicht Stimmen würde (Loslösung etc) derjenige arbeitet auch mit kindern zusammen!
Hatte mich mi ihm über die Sache unterhalten....für mich war das jetzt echt ein SCHOCK!!!
Ist mein Kind nicht normal?? Liegt es an mir?? Bin ganz durch den Wind! -
Hallo schnetti1977,
als erstes möchte ich Ihnen gerne sagen, dass ich aus dem, was Sie hier bisher über Ihren Sohn geschrieben haben NICHTS erkennen kann, aus dem ich schließen würde, dass mit der Entwicklung Ihres Sohnes irgendetwas nicht in Ordnung ist .
Nun haben wir ja aber auch nicht so viele Informationen über Sie und Ihren Sohn. Eine Beurteilung aus der "Ferne" ist immer etwas schwierig, vor allem, wenn man das Kind nicht kennt und erlebt. Wie hat denn diese Person, mit der Sie gesprochen haben, seine Haltung begründet bzw. was genau meint er denn, wäre nicht in Ordnung?
Anne -
Hallo Anne!
Danke für die schnelle Antwort...ich habe ihm das genau so geschildert wie hier Euch!
Er meinte es auf den Dickkopf bezogen von wegen das er probleme mit Loslösung von Mutter hätte!
Das wäre für das Alter nicht entsprechend... mit der Sturheit und den Aggrssionen und das er jetzt noch so
trotzen würde! Ich war so platt und fertig konnte gar nix mehr sagen und nachfragen! -
Hallo schnetti1977,
hmm, Sturheit und Aggressionen sind typisch für die Trotzphase. Im Allgemeinen sagt man, dass die Trotzphase mit 15 bis 18 Monaten beginnt und ca. 2 Jahre dauert. Da liegt Ihr Sohn also genau drin.
Hinzu kommt, dass man nie ganz pauschal sagen kann, in welchem Alter, welche Entwicklungsschritte durchlaufen werden. Jedes Kind ist ja individuell unterschiedlich. Manche Kinder lernen später krabbeln oder laufen oder sprechen als andere Kinder und können dafür andere Dinge früher. Das gleiche gilt auch für das Trotzverhalten.
Dann hängt die Dauer und die Intensität auch vom Temperament und Charakter des Kindes ab. Jungen sind wieder anders als Mädchen. Man kann also gar nicht pauschal festlegen, wann genau ein Kind trotzen "darf" und wann nicht. Der zeitliche Rahmen ist eher ein Durchschnitt und eine grobe Einordnung/Orientierung. (Auch in die Pubertät kommen Kinder ja in unterschiedlichem Alter und manche sind früher damit durch und andere später.)
Da er ja offenbar auch keine Probleme hat, in den Kindergarten zu gehen und sich dort wohl fühlt, erkenne ich auch keine Ablösungsprobleme.
Sie stehen nun aber vor dem Problem, dass Sie zwei unterschiedliche Meinungen gehört haben und sich vermutlich fragen, was Sie nun glauben sollen.
Wenn Sie sich Sorgen machen und sich vergewissern wollen, empfehle ich Ihnen, sich eine weitere Meinung einzuholen. Ich würde dazu aber einen persönlichen Kontakt wählen (z.B. bei einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder in einer Erziehungsberatungsstelle) und dafür sorgen, dass diese Person Ihren Sohn kennenlernt. Wie gesagt, so aus der Ferne und nur mit Informationen aus dem "Erzählen" ist es immer schwierig eine genaue Beurteilung abzugeben, wenn man das Kind nicht kennt und nicht erlebt. Ansonsten kennen die Mitarbeiterinnen des Kindergartens Ihren Spohn ja auch recht gut. Vielleicht können Sie sich dort noch mal eine Einschätzung abholen.
Abschließend noch ein Gedanke: Was sagt Ihnen denn Ihr Bauchgefühl? Wenn Sie mal versuchen, Ihren Kopf auszuschalten - und damit das, was Sie jetzt über Ihren Sohn gesagt bekommen haben - haben Sie dann das Gefühl, das etwas mit Ihrem Verhalten als Mutter oder mit der Entwicklung Ihres Sohnes nicht stimmen würde?
(Manchmal ist es sinnvoll, auf seinen Bauch zu hören und nicht so viel zu grübeln )
Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen.
Alles Gute wünscht
Anne -
Hallo,
Manchmal ist es sinnvoll, auf seinen Bauch zu hören und nicht so viel zu grübeln
ich gehe sogar noch weiter und sage, es ist grundsätzlich absolut sinnvoll, auf sein "Bauchgefühl", denn das ist unsere Intuition und die Stimme unseres Herzens, zu hören und nicht zu grübeln, wer denn nun an irgendetwas "schuld" ist oder was denn nun "richtig" und was "falsch" ist.
Ich frage auch: Was sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl, wenn Sie an Ihren Sohn denken?
Wir leben leider in einer Gesellschaft, in der allzu schnell der "schwarze Peter" gezückt wird und diese Karte ausgespielt wird, wenn etwas oder jemand nicht der Norm entspricht.
Ich denke, es gibt Gründe, warum Ihr Sohn so temperamentvoll ist, aber das heißt noch lange nicht, dass an ihm etwas "falsch" ist oder dass Sie als Mutter "versagt" haben.
Vielleicht fällt es Ihrem Sohn momentan einfach NOCH etwas schwer, als Einzelkind damit zurecht zu kommen, dass er sich nun mit vielen anderen Kindern arrangieren muss und nicht mehr er alleine im Mittelpunkt steht. Und mit seinem temperamentvollen Verhalten schafft er sich zum Einen mehr Aufmerksamkeit als die, die er bekommen würde, wenn er einfach unglaublich angepasst wäre. Und zum Anderen "erkämpft" er sich so auch seine Rolle und Stellung in der Gruppe.Bitte lassen Sie sich nicht von "kritischen Stimmen" aus dem Außen verunsichern und vertrauen Sie auf Ihr Gefühl.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Herzlichst
Klara
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