Freundinnen von Söhnen

  • Hallo,


    und gleich noch ein neues Thema ...


    Ich wollte ja nie eine klassische Schwiegermutter werden.
    Das stelle ich mal voran. Ich habe mir darüber wirklich Gedanken gemacht und mir vorgenommen, Freundinnen meines Sohnes gelassen und freundlich zu begegnen, ihnen eine Chance zu geben.
    Bisher ist mir das auch ganz gut gelungen. Die bisherigen Freundinnen haben sich alle recht wohl bei uns gefühlt, und die meisten fand ich sogar ganz nett oder stand ihnen zumindest neutral gegenüber.


    Aber die jetzige finde ich einfach ganz furchtbar. ;(
    Ich bemühe mich wirklich, ihr neutral zu begegnen, aber ...


    Sie ist so dumm. Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich solche Mädchen gibt. Ausgestattet mit dem IQ eines Toastbrots, so witzig wie Mario Barth (also überhaupt nicht), so lebhaft wie ein Duracellhase und sie redet und redet ... alles vollkommen inhaltsleeres, uninteressantes Zeug. Zu allem muss sie eine Bemerkung machen, egal, ob es passt oder nicht. Hauptsache, sie hat was dazu gesagt.


    Geködert hat sie ihn mit Sex. Ich fürchte nur, sie geht, ohne zu zögern, mit nahezu jedem ins Bett. Meinen Mann hat sie auch schon angeflirtet, und auf einer Schulveranstaltung hörte ich sie zu einem anderen Jungen genau den gleichen Satz sagen wie sie auch schon meinem Sohn gegenüber verwendet hat.
    Ich denke auch, dass sie nur mit ihm zusammen ist, weil es ihr gerade in den Kram passt. Er hat ein Motorrad, ein bisschen mehr Geld als seine Altersgenossen, etwas mehr Freiraum - denn wir sagen nichts, wenn die Kinder Freunde mit nach Hause bringen - und sie braucht jemanden, der ihr bei ihrem Schulabschluss hilft.


    Ich habe mich leider dazu verleiten lassen, etwas in dieser Richtung zu sagen. :rolleyes: Also, dass ich nicht denke, dass sie mit zusammen ist, weil sie ihn so toll findet, sondern, weil's grad so gut passt.
    Kam natürlich nicht gut an. *seufz*
    Weiß ja auch, dass ich nichts hätte sagen sollen.


    Er merkt auch, dass ich sie nicht mag. Anstatt, dass wir das ausnahmsweise mal stillschweigend so nehmen wie es ist, (denn ich sage nichts dazu und dulde sie auch weiterhin im Haus), versucht er, das auszudiskutieren, und mich von ihrer Ernsthaftigkeit zu überzeugen.
    "Sie hat mir gesagt, sie hätte mich schon vor drei Jahren toll gefunden."
    Ich denke dann: Wer weiß, zu wem sie das noch alles so sagt ...
    Laut sage ich irgendwas wie: "Nun ja, das kann schon stimmen ..."


    Ich weiß, wir hatten das Thema schon mal. ;) Da ging es um reichlich komische Freunde. Hier liegt der Fall allerdings etwas anders.
    Das Mädel wird es ganz sicher nicht sonderlich ernst meinen, aber es ist eine Erfahrung, die er halt machen muss.
    Nur - wie komme ich an dem Gedanken "Meine Güte, was für ein dummes Fl***" vorbei, den ich jedes Mal habe, wenn sie etwas sagt? ;(
    Ich ringe vorher mit mir, gebe mir Mühe, ihr neutral zu begegnen, und dann ... sagt sie irgendwas, bei dem ich diesen Gedanken unweigerlich habe.


    Ich frage mich auch, wie er einen so schlechten Geschmack haben kann.
    Ich meine, mir ist klar, Männer stürzen sich gern auf attraktive, willige Damen und schalten dabei das Hirn aus, aber so ein bisschen Intellekt dabei tut doch nicht weh, oder?
    Oder wenigstens Stil. Er hatte vorher mal eine, die war auch "recht willig", sagen wir mal, hat ihn dann auch betrogen, ist dreigleisig gefahren. Aber die hatte wenigstens Charme, Witz und einen gewissen Stil.
    Diese hier ist niveau- und stillos.


    Wie halte ich das Mädchen bloß aus, bis er irgendwann mal merkt, dass sie es nicht ernst meint?

  • Hallo Helena,


    man hat es nicht immer leicht als Eltern,.... ;( .


    Nun ist es ja leider im Leben so, dass man immer wieder mit Menschen zu tun hat, die man nicht mag - sei es im Beruf, im Verein, in der Nachbarschaft oder eben auch in der Familie. Besonders schwierig wird es, wenn man in der direkten Familie mit Personen konfrontiert wird, mit denen man so gar nicht harmoniert.


    Die richtig guten Tipps sind da rar. Ein "Augen zu und durch" hilft Ihnen da sicherlich wenig weiter. Vielleicht ein "tief Luft holen, souverän und gelassen bleiben" (denn das können Sie ja recht gut, wie Sie bewiesen haben!)?


    Ich finde wichtig, sich bewusst zu machen, dass es eben ist, wie es ist und dass man auch keine Sympathie herbeizaubern kann, wo keine ist. Es ist nicht erforderlich, dass Sie die Freundin mögen, sondern nur, dass Sie respektieren, dass Ihr Sohn seine eigene Entscheidung treffen muss - und das tun Sie ja.


    Ansonsten gäbe es da noch die Trickkiste aus dem Bereich des mentalen Trainings. Sie könnten versuchen, Ihre Gedanken/Einstellungen bewusst zu verändern:


    • "sie ist kein schlechter Mensch, sie kann sich nur nicht anders verhalten, das ist schade"
    • versuchen, etwas Positives an der Person zu sehen (jeder Mensch hat auch positive Eigenschaften!) und sich darauf konzentrieren
    • emotional unbeteiligt bleiben ("sie kann sein, wie sie will, das betrifft nur meinen Sohn, mich nicht")
    • "ich lasse nicht zu, dass ich wegen ihr genervt/angespannt/... bin"
    • die negativen Gedanken nicht verdrängen, sondern zur Kenntnis nehmen, wenn sie kommen und dann innerlich mit dem Gedanken sprechen: "Du schon wieder! Ich brauch dich jetzt nicht! Geh!"
    • ...


    Sie haben geschrieben, dass Ihr Sohn das Thema mit Ihnen ausdiskutieren will. Das finde ich erstaunlich. Eigentlich bräuchte er das ja nicht. Ich habe den Eindruck, dass Ihrem Sohn etwas an Ihrer Meinung liegt. Vielleicht versucht er auf diesem Weg für sich selbst herauszufinden, ob dies die richtige Freundin für ihn ist? Vielleicht ist es gut, wenn Sie auf seinen Gesprächsbedarf eingehen. Natürlich sollten Sie dabei nicht über die Freundin lästern. Aber möglicherweise können Sie ihn durch interessiertes Nachfragen zum Nachdenken anregen?


    Sie schaffen das!


    Anne

  • Sie haben geschrieben, dass Ihr Sohn das Thema mit Ihnen ausdiskutieren will. Das finde ich erstaunlich. Eigentlich bräuchte er das ja nicht. Ich habe den Eindruck, dass Ihrem Sohn etwas an Ihrer Meinung liegt. Vielleicht versucht er auf diesem Weg für sich selbst herauszufinden, ob dies die richtige Freundin für ihn ist? Vielleicht ist es gut, wenn Sie auf seinen Gesprächsbedarf eingehen. Natürlich sollten Sie dabei nicht über die Freundin lästern. Aber möglicherweise können Sie ihn durch interessiertes Nachfragen zum Nachdenken anregen?


    Sie schaffen das!

    Hallo Anne,


    ich habe den gleichen Gedanken, also, dass er sich selbst gar nicht so sicher ist und etwas auf meine Meinung gibt. Nur ...
    er will nicht hören, dass sie ein dummes Fl*** ist, und ich kriege nichts anderes hin. ;(
    Natürlich versuche ich, meine Meinung sachlich zu begründen und auch ganz sachlich zu bleiben, aber Menschen wie dieses Mädchen machen mich kirre.
    Das war immer schon so - und das Einzige, was hilft, ist, einen großen Bogen zu machen.
    Geht hier aber nicht.
    Er hört dann auch aus dem sachlichsten Satz einen "ironischen Unterton" raus.
    Und ich kann den ja noch nicht mal leugnen.
    Ich gebe mir alle Mühe, aber es funktioniert nicht.


    Heute war sie natürlich mal wieder da und erzählte etwas, und ich dachte mal wieder: Meine Güte, was für ein Blödsinn. Während er da sitzt und sie anhimmelt. Rosarote Brille halt. Trotzdem verstehe ich nicht, wie man so unkritisch und naiv sein kann.
    Klar, gehört zum Reifeprozess dazu, aber irgendwie ...


    Ich kann sie ja nur "aussitzen" ... was anderes bleibt mir nicht übrig. Ich hoffe, sie bleibt nicht allzu lange ... Meistens bleiben ja ausgerechnet solche Leute ewig an einem hängen.


    Lustig war aber immerhin, dass ich - wir saßen alle auf der Terrasse, und ich ging dann rein, um das Geschirr wegzubringen - in der Küche auf meine Tochter traf, und die meinte: "X ist ganz schön doof, oder?" :D
    Und meine Tochter ist ja jünger als mein Sohn. Sie sieht es also auch, und ich hatte nicht mit ihr darüber gesprochen.
    Sie meinte von sich aus, dass das Mädel sich ganz schlimm anbiedern und einschleimen würde.
    Den Eindruck habe ich auch - um jeden Preis dazu gehören wollen, ohne zu merken, dass das vielleicht keine so gute Idee ist.


    Sie ist bestimmt kein schlechter Mensch, aber eine mir angenehme Eigenschaft habe ich an ihr bisher nicht entdecken können ... und mit dem mentalen Training scheitere ich auch regelmäßig, denn ich versuche wirklich, mich nicht aufzuregen und nicht so was zu denken. Ich schaffe es, sie aus meinen Gedanken zu verdrängen, wenn sie nicht da ist. Aber sobald sie auftaucht und irgendwas sagt, ist es vorbei. ;(

  • Hallo Helena,


    es gibt so Menschen, die haben etwas an sich, das genau den Punkt trifft, an dem man sehr empfindlich reagiert. Das scheint bei Ihnen und dem Mädchen der Fall zu sein :S .


    Wie sähe es denn mit einem Vater-Sohn-Gespräch aus? Geht es Ihrem Mann genau so wie Ihnen oder könnte es ihm leichter fallen, ein "sachliches" Gespräch zu führen? Und glauben Sie, dass Ihr Sohn ebenso an der Meinung seines Vaters interessiert ist wie an Ihrer Meinung?


    Anne

  • Wie sähe es denn mit einem Vater-Sohn-Gespräch aus? Geht es Ihrem Mann genau so wie Ihnen oder könnte es ihm leichter fallen, ein "sachliches" Gespräch zu führen? Und glauben Sie, dass Ihr Sohn ebenso an der Meinung seines Vaters interessiert ist wie an Ihrer Meinung?

    Hallo Anne,


    ich fürchte, er wird das genauso wenig sachlich hinkriegen.
    Am Samstag waren alle bei uns, und wir haben die Liveübertragung eines Konzerts gesehen.
    Das Mädel benahm sich wie ein Kleinkind, hopste auf dem Sofa herum und brachte einen hirnlosen Spruch nach dem anderen.
    Mein Mann sah mich an und verdrehte fassungslos und reichlich genervt die Augen. So viel dazu ... ;)
    Sie ist wie Daniela Katzenberger, nur in richtig doof, denn die Frau Katzenberger weiß immerhin ziemlich genau, wie sie mit der Masche Kohle machen kann.


    Mir fällt es wirklich schwer, nichts zu sagen. ;(

  • Hallo Helena,
    ich verfolge nun schon seit einigen Tagen Ihre Geschichte mit... Mein Eindruck ist, dass sich die Lage mehr und mehr zuspitzt, was die Strapazierung der Nerven Ihrer Familie betrifft... und die einzige Person, die diesen Stressfaktor nicht wahrzunehmen scheint, ist Ihr verliebter Sohn ^^


    Ich frage mich, alle Toleranz und Akzeptanz in Ehren, wie lange Sie, Ihr Mann und auch Ihre Tochter solche Situationen noch ertragen können, ehe nicht jemandem der Kragen platzt und das Augen verdrehen zu wenig Linderung bringt. ;)
    Da Sie geschrieben haben, dass Ihr Sohn gerne mit Ihnen ausdiskutieren will, wie Sie seine Freundin finden und was Sie von ihr halten, frage ich mich, ob es inzwischen nicht angebracht wäre, reinen Tisch zu machen und wirklich ein familiäres Krisengespräch zu führen. So wie Sie die Lage beschreiben, leiden alle unter dieser jungen Frau, außer Ihrem Sohn... zumindest scheint dies so zu sein.
    Vielleicht wären ein paar offene, ehrliche Worte von allen Beteiligten der nächste Schritt.
    Damit meine ich nicht, dass Sie Ihrem Sohn dieses Mädchen "ausreden" oder "madig machen" sollen, nein, sondern dass es wichtig ist, ihm rückzumelden, dass solche Familienaktionen einfach aus diversen Gründen sehr anstrengend sind und im Grunde keine Freude mehr machen, weil....
    Noch länger still zu "ertragen" scheint mir keine gute Lösung.


    Da Sie in Ihrer Familie offen und wertschätzend miteinander umgehen, so liest sich das immer wieder für mich zwischen den Zeilen, finden Sie sicher eine gute Lösung.


    Ich wünsche Ihnen Mut, auszusprechen und alles Gute für eine nervenentlastende Lösung!
    Ihre Klara

  • Na ja, Helena scheint ja reichlich sarkastisch in Bezug auf das Mädel zu sein. ;)
    Ihre Beschreibungen sind alle recht ironisch. Da wird es wirklich verdammt schwer werden ein Gespräch zu führen, bei dem man das beiseite lässt und einfach nur sagt das man das Mädel anstrengend findet und der Sohn vielleicht lieber nur allein was mit ihr unternehmen sollte. Besonders wenn die Freundinnen vorher - offenbar - immer eingebunden waren.
    Aber sie ein bisschen aus Familienunternehmungen auszuschließen kann man trotzdem versuchen.


    Ich kenn das. Lena hat ne Freundin, die ich ganz furchtbar finde. Das Gör geht mir so was von auf den Senkel, ich hätte jedes mal Lust der eine zu klatschen. Nicht weil sie frech wäre oder so, einfach weil sie mich durch ihre Art nervt.
    Aber ich denk halt auch das Lena sich ihre Freunde selbst aussuchen muss und auch bestimmen können muss, wann so eine Freundschaft beendet ist. Ich hab mich da nicht einzumischen.
    Ich hab mal vorsichtig angedeutet das ich sie nicht so mag und ich nicht sooo drauf erpicht bin, sie mit zu irgendwelchen Unternehmungen zu nehmen. Das akzeptiert Lena zwar, aber beleidigt war sie schon.

  • Hallo Marina,


    ja, den Sarkasmus spüre ich auch und kann dies auch ganz gut nachempfinden.
    Dennoch finde ich Ihr Vorgehen, wie Sie das gegenüber Ihrer Tochter wegen deren Freundin gemacht haben, einen guten Gedanken. Und ich denke auch, dass Sie, Helena, das gut hinbekommen würden, Ihrem Sohn entsprechende Ich-Botschaften zu geben.


    Was nützt es, wenn es einfach nicht funktionieren will, kühle Nerven zu bewahren und man gefühlt unendlich Verständnis haben will, es aber nicht schafft und sich dann mehr und mehr unfähig, schlecht und schuldig fühlt (das ist eine negative Spirale, mit der man sich letztlich selbst abwertet und verurteilt)... ?!


    Ein offenes Wort, ähnlich, wie Sie es beschreiben, scheint mir da nicht das Verkehrteste zu sein.
    Natürlich läuft man dabei Gefahr, das Gegenüber zu kränken, doch das Leben ist einfach auch nicht immer nur eitel Sonnenschein. Ein ehrliches Feedback kann klärend sein und lösen... und die Lage auf den zweiten Blick und langfristig entspannen... denke ich ^^

  • Nun ja, dass ich sie nicht mag, weiß er ja längst. ;)
    Ich habe ja gleich am Anfang allergisch auf sie reagiert.
    Er meinte dann, ich würde sie ja noch gar nicht richtig kennen. Also könnte ich das auch nicht beurteilen. Es schien dann so, als versuchte er sie mir aufzudrängen, damit ich sie ja richtig kennenlerne. Ich sag ja, er wollte offenbar unbedingt meine Meinung wissen und sie zugleich beeinflussen.


    Dieses Wochenende ging es um einen Familienausflug. Er wollte sie mitnehmen. Da hab ich dann gesagt: "Also, inzwischen kenne ich sie nun wirklich gut genug ..."
    Er war dann beleidigt, und jetzt kommen beide nicht mit.
    So weit, so schlecht.
    Ich frage mich halt, wann ER endlich erkennt, wie sie ist. So wie er sie schildert, müsste sie ein vollkommen anderer Mensch sein - witzig, intelligent, charmant ...
    Wie kann man so blind sein? Klar, Liebe macht manchmal blind, aber das ist nun wirklich extrem.

  • Hallo Helena,


    ich finde es gut, dass Sie sich abgegrenzt haben. Und Ihre Worte dabei waren, wie ich finde, sehr höflich und freundlich gewählt.
    Dass Ihr Sohn nun zu seiner Freundin hält, ist nicht verwunderlich... das würden wir vermutlich auch tun, wenn unser Partner/ unsere Partnerin von jemandem abgelehnt werden würde ;)
    Mich wundert es ohnehin - obwohl ich es andererseits auch sehr schön finde, wie Sie die Situation beschreiben - dass Ihr Sohn so oft mit seiner Freundin im Kreis seiner Familie Zeit verbringen will.
    Wollen junge Paare nicht so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen?
    Nun denn, er fühlt sich ganz offensichtlich sehr wohl mit Ihnen und verbringt sehr gerne Zeit mit seinen Eltern.


    Und dass Liebe "blind" machen kann, ist ja nichts Neues. :D Wir bekommen einfach keine Bedienungsanleitung mit, wenn es um Liebesbeziehungen geht und müssen ganz für uns selbst herausfinden, was für uns stimmig ist und sich gut anfühlt. Diese Erfahrungen muss er einfach selbst durchleben und erleben, so wie wir alle.


    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
    Klara

  • Ja, so eine "Bedienungsanleitung" wäre schon ganz schön. :D


    Die Teilnahme an Familienunternehmungen ist übrigens freiwillig. Nicht, dass jemand denkt, wir schleppen unsere Teeniekinder zwanghaft durch die Gegend. :D Wir überlegen uns was, was wir selbst machen wollen, und fragen dann, ob sie mitkommen wollen. Und hier haben wir dann mal nicht gefragt bzw. das so ein wenig in die Richtung "du schon, sie nicht" formuliert.


    Er war, wie gesagt, beleidigt. Gestern Abend fing er dann ein allgemeines Gespräch an. Und es ging auch um eine frühere Freundin. Die war gleich dreigleisig gefahren. Er fragte, warum ich sie trotzdem gemocht hätte. Nun ja, weil sie witzig, clever und auf ihre Weise ehrlich ist. - Wenn sie gleich drei Freunde hätte, wäre sie doch nicht ehrlich. - In gewisser Weise schon. Sie steht zu ihren Bedürfnissen. Sie weiß, was sie ist und es stört sie nicht. Dazu gehört viel Selbstbewusstsein. - Ja, aber seine jetzige Freundin würde so was NIE tun. Damit waren wir dann wieder beim Thema ... Ich bin dem dann ausgewichen, weil ich nicht sagen wollte, dass sie würde, wenn sie ehrlich zu sich selbst wäre.
    Ich hab manchmal den Eindruck, er versteht das nicht, sieht es nicht. Aber vielleicht fehlt Männern da auch generell eine "Gebrauchsanleitung" für Frauen. ;)

  • Hallo Helena,


    ich finde schon erstaunlich, dass Ihr Sohn immer wieder das Gespräch über das Thema sucht. Ist nicht gerade typisch Jugendlicher :D .


    Ich habe den Eindruck, dass ihn die Frage tatsächlich beschäftigt, ob dies die richtige Freundin für ihn ist. Auch wenn er sie vehement verteidigt, scheint er sich nicht wirklich sicher zu sein. Auch der "Vergleich" mit seiner früheren Freundin klingt für mich danach, dass er eher unsicher ist. Weiterhin ehrlich ihm gegenüber zu sein, ist meiner Meinung nach eine gute Hilfe für ihn, auch wenn er nicht direkt zeigt und sagt, dass er dankbar für Ihre Einschätzung ist, sondern eher beleidigt reagiert.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass er das sieht und versteht, was Sie ihm sagen. Nur kann er nicht losgehen und sagen: "Du hast Recht, ich mache jetzt Schluss". Die Beziehung wird ihm irgendetwas geben, was für ihn wichtig ist. Er steckt vielleicht in einem Konflikt. Da reagieren viele Menschen nicht einfach nur rational, schon gar nicht Teenager (Frauen übrigens auch oft nicht, denn sonst würden Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, nicht so oft immer wieder verzeihen, statt sich zu trennen).


    Anne

  • Ich habe den Eindruck, dass ihn die Frage tatsächlich beschäftigt, ob dies die richtige Freundin für ihn ist. Auch wenn er sie vehement verteidigt, scheint er sich nicht wirklich sicher zu sein. Auch der "Vergleich" mit seiner früheren Freundin klingt für mich danach, dass er eher unsicher ist. Weiterhin ehrlich ihm gegenüber zu sein, ist meiner Meinung nach eine gute Hilfe für ihn, auch wenn er nicht direkt zeigt und sagt, dass er dankbar für Ihre Einschätzung ist, sondern eher beleidigt reagiert.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass er das sieht und versteht, was Sie ihm sagen. Nur kann er nicht losgehen und sagen: "Du hast Recht, ich mache jetzt Schluss". Die Beziehung wird ihm irgendetwas geben, was für ihn wichtig ist. Er steckt vielleicht in einem Konflikt. Da reagieren viele Menschen nicht einfach nur rational, schon gar nicht Teenager (Frauen übrigens auch oft nicht, denn sonst würden Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, nicht so oft immer wieder verzeihen, statt sich zu trennen).

    Ich denke auch, dass er sich nicht so ganz sicher ist. Vielleicht gab es ja auch entsprechende Kommentare von seinen Kumpels. Keine Ahnung,
    Da ich meine Gedanken nicht moderat formulieren kann, weiche ich dem Thema eben lieber aus. Aber vielleicht sagt das ja schon genug aus. ;)

  • Hallo Helena,


    mir scheint es auch ganz danach, als wäre sich Ihr Sohn nicht so ganz sicher. Und er spürt und hört ja schließlich auch, dass Sie seine neue Freundin nicht gerade in Ihr Herz geschlossen haben :D
    Verstehen Sie das bitte keinesfalls als Vorwurf! Ihrem Sohn scheint Ihre Meinung sehr wichtig zu sein udn er nimmt Sie ernst. Ich denke, es gibt ihm sicherlich (insgeheim) zu denken, dass Sie mit diesem Mädel nichts anfangen können...
    Davon mal abgesehen ist es sicherlich keine angenehme, schöne Erfahrung für Ihren Sohn gewesen, einer von Dreien zu sein.
    Und dazu kommt ja noch, dass man sich als Teenager auch Dinge fragt wie: Ist er/sie das? Ist er/sie der/die Eine? Woran merke ich, ob er/sie der/die Eine ist? Ich zumindest kann mich an solche Fragen noch gut erinnern ;)


    Jedenfalls finde ich es ein sehr gutes Zeichen, dass Ihre Kinder sehr gerne mit zu Familienunternehmungen kommen. Ich hatte es auch in keiner Weise so verstanden, als würden sie dazu angehalten werden, mitzukommen. Ich finde es großartig, dass Ihre Kinder so gerne Zeit mit Ihnen als Eltern verbringen wollen! Das ist ein wundervolles Kompliment an Sie und Ihre Erziehung!

  • Gestern war sie mal wieder Thema.
    Diesmal ist es mir gelungen, etwas ruhiger zu agieren und nicht ganz so ironisch zu agieren.
    Allerdings war er auch nicht so "aggressiv" darauf aus, etwas Nettes zu hören.
    Ich habe mich halbwegs diplomatisch geäußert, und er hat zum ersten Mal zugehört, denke ich.
    Er hat nichts dazu gesagt, aber vielleicht fängt er ja an, nachzudenken ... ;)


    Ich glaube zwar nicht, dass sie allzu bald Geschichte sein wird, aber vielleicht hängt sie wenigstens nicht mehr dauernd bei uns rum ...

  • Hallo Helena,

    Gestern war sie mal wieder Thema.
    Diesmal ist es mir gelungen, etwas ruhiger zu agieren und nicht ganz so ironisch zu agieren.
    Allerdings war er auch nicht so "aggressiv" darauf aus, etwas Nettes zu hören.


    das klingt super! Offenbar ist es Ihnen beiden gelungen, ein wenig die Emotionen herauszunehmen und mit der inneren Haltung dem anderen entgegenzukommen :thumbup: . Wer da nun wen beeinflusst hat, spielt keine Rolle, aber ich finde es zeigt sich wieder: Wenn eine Person sich anders verhält, verändert sich oft auch das Verhalten der anderen Person. Glückwunsch!


    (Und Nachdenken ist immer ein guter Anfang :D !)


    Anne


  • Er hat das Gespräch sogar noch etwas fortgeführt, zwar nur kurz und oberflächlich. Aber immerhin.
    Ich denke, es hat ihn auch enttäuscht, dass sie fast allergisch reagiert hat, weil er die letzten beiden Tage krank war. Sie war also die letzten beiden Tage nicht da, während er mir anhänglich am Rockzipfel hing und bemitleidet werden wollte. (Mach ich doch glatt. ;) )

  • Hallo Helena,

    Sie war also die letzten beiden Tage nicht da, während er mir anhänglich am Rockzipfel hing und bemitleidet werden wollte. (Mach ich doch glatt. ;) )


    Ja, man merkt, Sie haben eine wichtige Bedeutung für Ihren Sohn :!:


    Schön, wenn Sie dann auch für ihn da sind, wenn er sich tatsächlich trennen sollte und Liebeskummer hat. Aber so wie ich Sie kennengelernt habe, werden Sie das tun 8)


    Anne

  • Hallo Helena,


    eines ist wirklich klar: Sie sind Ihrem Sohn sehr wichtig und er schätzt auch Ihre Meinung sehr.


    Was mich beinahe schon traurig gestimmt hat ist, dass Sie schreiben, dass die Freundin Ihres Sohnes beinahe schon allergisch darauf reagiert hat, dass er krank war. Da frage ich mich (mal wieder): Ist das tatsächlich so eine Spaßgeneration, dass man schon überfordert ist, wenn jemand krank ist? Verlernen Jugendliche oder haben es nie gelernt, wie man sich um jemanden kümmert, dem es schlecht geht? Wird da das eigene Ego zu wenig gefüttert und man zieht sich deshalb lieber zurück? Oder ist es die Angst, man könnte sich ja anstecken? Oder beides?
    Nicht nur Ihr Sohn, auch seine Freundin muss erst lernen und für sich herausfinden, wie man eine Beziehung lebt und vor allem: selbst leben will. Wir bekommen - nun wiederhole ich mich - leider alle keine Gebrauchsanleitungen dafür mitgeliefert... ;)
    Es bleibt abzuwarten, was nun geschieht....


    Ich finde es sehr schön, wie Sie für Ihre Kinder da sind.
    Alles Gute
    Klara

  • Was mich beinahe schon traurig gestimmt hat ist, dass Sie schreiben, dass die Freundin Ihres Sohnes beinahe schon allergisch darauf reagiert hat, dass er krank war. Da frage ich mich (mal wieder): Ist das tatsächlich so eine Spaßgeneration, dass man schon überfordert ist, wenn jemand krank ist? Verlernen Jugendliche oder haben es nie gelernt, wie man sich um jemanden kümmert, dem es schlecht geht? Wird da das eigene Ego zu wenig gefüttert und man zieht sich deshalb lieber zurück? Oder ist es die Angst, man könnte sich ja anstecken? Oder beides?
    Nicht nur Ihr Sohn, auch seine Freundin muss erst lernen und für sich herausfinden, wie man eine Beziehung lebt und vor allem: selbst leben will. Wir bekommen - nun wiederhole ich mich - leider alle keine Gebrauchsanleitungen dafür mitgeliefert... ;)

    Ich denke, es hat damit zu tun. Und man trifft das auch - und seltsamerweise gerade - häufig in unserer eigenen Generation an. Die Wohlstands-1980er-Generation, die oft etwas kalt wirkte und bis heute gelegentlich etwas kalt und oberflächlich wirkt. Um zu ergründen, woran das liegt, müsste man wohl soziologische Studien betreiben. Und natürlich wird das weitergegeben.
    Natürlich gibt es auch immer Gegenbeispiele, aber so hier und da fällt es dann doch auf.


    Ich denke nicht, dass das Mädel das lernen wird. Es gibt solche Menschen wie sie, die ändern sich nicht großartig. Aber vielleicht fällt es ihm mit der Zeit ja auch. ;)

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