Huhu, mein EX /Vater meines Kindes ( 4 J.) ist Alkohol-u.Drogenabhängig. Brauch mal euren Rat

  • Hallo, ich dreh langsam am Rad, bekomme von allen Seiten kluge Ratschläge in sämtliche Richtungen und ich weiß langsam gar nicht mehr was Richtig sein soll.


    Also, ich habe einen Sohn, er ist 4 Jahre alt. Sein Vater ist Alkohol-u. Drogenabhängig und schafft es nicht unseren Sohn regelmäßig zu besuchen. Das heißt, er ist mal alle 2 Wochen einen Tag da und dann wieder 2 Monate gar nicht weil er mal wieder in irgendeiner Klinik in ner Entgiftung ist. Mein Ex und ich haben schon mehrere Besuche beim Jugendamt hinter uns, die sind der Meinung ich darf meinem Kind seinen Vater nicht nehmen. Natürlich haben die auf einer Art recht, ich war immer dafür das die beiden sich sehen weil ich auch finde ein Kind braucht Mutter und Vater. Aber ich bin auch der Meinung das ich mein Kind schützen muss. Es ist nämlich so, das der Zwerg seine Gefühle und Ängste nicht verarbeiten kann. Er hat Verlustängste, ist mehr und mehr aggressiv, frech und resistent gegen Ermahnungen, Verboten oder sonstige Erziehungsmaßnahmen. Er hat Struktur und bekommt Liebe. Er geht zum Sport um sich aus zu powern und wir sind viel draußen, spazieren oder auf dem Spielplatz. Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Eigentlich möchte ich nicht das er seinen Vater weiterhin sieht, weil ich meine das dieser hick hack ihm nicht gut tut. Andererseits raten mir Therapeuten diesen Schritt nicht zu tun.
    Hat jemand einen Tip? Wie seht Ihr das?


    LG Ramona ?(

  • Hallo Ramona,


    herzlich willkommen im Forum und danke für Ihre Anfrage.


    Ja, manchmal ist es schwierig zu entscheiden, was das richtige für das Kind ist und je mehr unterschiedliche Meinungen man hört, desto verwirrter ist man ;( .


    Ich finde es schön, dass Sie sich soviel Gedanken machen und nicht leichtfertig und impulsiv entscheiden.


    Grundsätzlich denke ich auch, dass es für ein Kind wichtig ist, den Kontakt zu beiden Elternteilen im Fall einer Trennung zu behalten. Für Kinder ist es immer schwer, zu verstehen, warum nicht mehr beide Eltern da sind. Sicherlich ist es für Ihren Sohn umso schwerer, das alles zu begreifen und zu verarbeiten, wenn der Kontakt zu seinem Vater nur sehr unregelmäßig stattfindet.


    Wichtig finde ich, dass sich der Vater bei den stattfindenden Kontakten nicht auf eine Art und Weise verhält, die dem Kind schadet (in dem er z. B. schwer alkoholisiert ist oder unter Drogeneinfluss steht). Wenn dies aber nicht der Fall ist, sollte er seinen Vater weiterhin sehen, denn dieser ist für ihn eine sehr wichtige Bezugsperson, die er trotz aller Probleme liebt und braucht.


    Ich kann verstehen, dass Ihnen die Gedanken kommen, dass es für Ihren Sohn leichter wäre, wenn er seinen Vater nicht mehr sieht und eine Ruhe und Verlässlichkeit einkehrt. Ich glaube aber, dass der Weg eher sein sollte, dass Sie und Ihr Sohn unterstützt werden, mit der Situation gut umgehen zu können. Sie haben geschrieben, dass Sie sowohl Kontakt zum Jugendamt als auch zu Therapeuten haben und ich vermute, dass Sie dort auch entsprechende Hilfe bekommen?!


    Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu hören. Wenn Sie mögen, berichten Sie doch gerne, wie es mit Ihrem Sohn weitergegangen ist.


    Alles Gute wünscht


    Anne

  • Hallo Ramona,


    ehrlich gesagt finde ich die Haltung von Jugendamt und Therapeuten grenzwertig. Klar, sollte ein Kind auch einen Vater haben. Aber dieser Vater ist ja sozusagen nicht "voll einsatzfähig", sondern durch seine Krankheit unberechenbar. Ich kenne mich mit Alkohol- und Drogenabhängigen ganz gut aus und weiß, dass es sinnlos ist, von ihnen "normale" Gefühle wie Verantwortung, Liebe usw. zu erwarten. Das ist ja der Punkt, an dem Angehörige so verzweifeln. Sie verstehen nicht, wie jemandem selbst ein Kind egal sein kann. Aber das ist so! Durch die Sucht stumpfen die Betroffenen extrem ab und sind oft nicht in der Lage, normal zu empfinden.


    Wie laufen denn die Treffen mit dem Vater ab, sofern sie überhaupt zustande kommen? Bist du dabei? Ist generell irgendwer dabei, der notfalls eingreifen kann? Ist er in solchen Momenten nüchtern? Unternimmt er etwas mit dem Kind? Sind die Treffen für deinen Sohn positiv oder ergeben sich da auch negative Aspekte?

  • Hallo, Ramona,


    zunächst einmal: Herzlich Willkommen bei uns im Forum. Herzlichen Dank für Ihre Anfrage und den offenen Umgang mit Ihrem eigenen Zwiespalt. Es ist oftmals nicht leicht, verschiedene Sichtweisen anzunehmen- schon gar nicht, wenn sie dem eigenen Gefühl widersprechen. Es ist nicht leicht, eine Entscheidung für Jemand Anderen zu treffen. Schon gar nicht, wenn ich mir als erwachsener Mensch überlegen muss, was um alles in der Welt denn wohl das Beste für mein Kind sein könnte.


    Ich selbst arbeite als sozialpädagogische Familienhellferin. Ich habe viele Familien und Ihr Leben kennengelernt- auch mit Suchtproblematik.


    Ich hoffe, dass wir Sie ein wenig auf Ihrem Weg begleiten und in Ihrem Entscheidungsprozess (Kontakt ja oder nein) unterstützen können.


    Hierfür kann es hilfreich sein, sich die zwei Seiten der Medaille noch etwas genauer anzusehen- zum Beispiel, in dem Sie schriftlich die Vor- und Nachteile des Kontaktes zwischen Vater und Sohn gegenüberstellen (Plus-Minusliste: +Wer oder was spricht für Kontakte? -Wer oder was dagegen?).


    Die bisher erhaltenen Anregungen und Ihre Beantwortung der folgenden Fragen sind möglicher Weise bereits der erste Schritt, zu einer Entscheidung zu gelangen. Sie können Sie dabei unterstützen, die Vor- und Nachteile von Kontakten abzuwägen:


    Ich glaube aber, dass der Weg eher sein sollte, dass Sie und Ihr Sohn unterstützt werden, mit der Situation gut umgehen zu können. Sie haben geschrieben, dass Sie sowohl Kontakt zum Jugendamt als auch zu Therapeuten haben und ich vermute, dass Sie dort auch entsprechende Hilfe bekommen?!


    Wie laufen denn die Treffen mit dem Vater ab, sofern sie überhaupt zustande kommen? Bist du dabei? Ist generell irgendwer dabei, der notfalls eingreifen kann? Ist er in solchen Momenten nüchtern? Unternimmt er etwas mit dem Kind? Sind die Treffen für deinen Sohn positiv oder ergeben sich da auch negative Aspekte?


    Um unsere Tipps konkret auf Ihre Situation abstimmen zu können und Ihnen weitere Möglichkeiten aufzuzeigen, wären Ihre Antworten auf die folgenden Fragen sehr hilfreich:
    Welche Tipps/Informationen/Empfehlungen/Hilfe haben Sie bis jetzt erhalten?
    Wie (Anlass, Thematik, durch wen) kam der Kontakt zu Jugendamt und Therapeuten zu Stande?


    Herzlichen Dank

  • Liebe Ramona,
    neben den soeben gestellten Fragen, tauchen weitere auf, wenn ich versuche, mir ihr Familie vorzustellen.


    So zum Beispiel würde ich gerne etwas mehr über Ihren Sohn lesen:
    Wie erleben sie ihren Sohn im Umgang mit anderen Menschen (z.B. auf Spielplätzen, mit Großeltern, im Kindergarten, mit Freunden, mit dem Vater... beim draußen sein und wie ist er zu Hause)?
    Wem sieht der kleine Mann ähnlich?
    Wo gibt es Ähnlichkeiten zu Ihnen? (z.B. Interessen, eher ernst oder eher fröhlich, mag er Stille oder ist er bewegungsfroh...)
    Was macht ihr Sohn gerne?
    Was sind seine Stärken/was kann er gut?
    Wie beschreiben ihn Andere (z.B. Kindergarten, Vater, andere Eltern, Freunde)?
    Wie sieht ein richtig genialer Mutter-Sohn-Tag aus?


    ... usw.


    Ich lege zunächst einmal eine Interviewpause ein ;)


    Zunächst sind Sie dran mit Antworten und sehr gerne auch mit einem Fragenkatalog Ihrerseits ;)


    Liebe Grüße und sehr gerne auf Wiederlesen

  • Hi Ramona,


    das ist ja mal ein sehr heikles Thema mit dem du dich da auseinander setzen musst. Ich selber Arbeite als Heilerziehungspflegerin zwar mit Erwachsenen, jedoch habe ich eine Freundin die diesen Beruf mit Verhaltensauffälligen Kinder machen. Also auch ich bin der Meinung das Kinder eine gute Beziehung zu beiden Elten haben sollen, allerdings zu welche Preis und mit welche Konsequenzen muss ich dann in Zukunft rechnen? Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte damit keinesfalls behaupten das etwas mit deinem Kind nicht stimmt doch solltest du bedacht handeln da es schlimme folgen haben kann. Laut deiner Aussagen kommen jetzt schon so gewisse Auffälligkeiten ( Verlustängste, ist mehr und mehr aggressiv, frech und resistent gegen Ermahnungen, Verboten oder sonstige Erziehungsmaßnahmen). Sowas muss nicht unbedingt aus dieser Problematik heraus entstanden sein, andererseits liegt es nah auf der Hand und sollte beobachtet werden.


    Die Ansicht der Therapeuten und Jugendämter ist eh eine Anschauungssache für sich,das ist mein persönliches empfinden. Womit wir auch wieder beim Thema wären, was ist das richtige für dich und den Kleinen? Wie verkraftet er die Situation, wie du und wie das restliche Umfeld?
    Was mich betrifft würde ich den Kontakt mit dem Vater erstmals unterbinden und seinen Gesundheitszustand genau im Auge behalten. Deinem Kind kannst du ja erklären, dass der Papa im Moment krank ist und ihr beide ihn erstmal wieder gesund werden lassen müsst. Etwas anderes ist in diesem alter ja auch etwas schwer für das Kind nachzuvollziehen.
    Wenn sich sein Gesundheitszustand wieder verbessert haben sollte, könnt ihr ja gemeinsame treffen und Unternehmungen machen.



    Du bist die Mutter und auch deine wünsche sollten von Ämtern und Therapeuten berücksichtigt werden.
    Auch sollte für den Vater das Kind im Mittelpunkt stehen, wodurch er sicher verstehen könnte wenn der Kontakt vielleicht erstmal nur telefonisch stattfinden könnte bis er wieder stabil wäre.
    Auch mich würden die treffen interessieren wie laufen diese im gesamten den überhaupt ab? Vielleicht könnte man auch an diesen Punkten ansetzen.
    Ich drücke dir die Daumen, ganz viel Kraft und das du diese Angelegenheit bald auch in geregelten Bahnen überstanden hast.


    Liebe Grüße
    Mia



  • Mich hätte das jetzt auch sehr interessiert wie die Geschichte hier weitergegangen ist, da ich gerade ein ähnliches bzw gleiches Problem habe.


    Kurz die Differenzen zu oben:
    Ich bin seit ca eineinhalb Jahren von dem Vater meines bald vierjährigen Sohnes getrennt. Mittlerweile haben wir auch endlich wieder ein einigermaßen gutes Verhältnis zueinander.
    Ich stehe auch in engem Kontakt mit dem Jugendamt und einer Familienhilfe die mich zweimal die Woche besuchen kommt.
    Natürlich sind alle (mich eingeschlossen) der Meinung der Kontakt zum Vater sollte in jedem Fall bestehen.
    Der hat nur leider ein Alkoholproblem das er selbst sich aber noch nicht eingestehen kann, er trinkt halt "ab und zu". Ich denke das nennt man "Pegeltrinker".
    Seit zwei Wochen (also morgen findet der zweite Umgang statt) haben wir nun wieder eine Regelung getroffen: jeden zweiten Samstag von 10-19 uhr mit vorherigem Drogenschnelltest, da dies monatelang ein Streitthema und für mich der Grund war keinen Umgang zuzulassen. Nach einigem Überreden hat er sich nun auf den Test eingelassen ( den ich zahle, ärgert mich ein bisschen aber so teuer sind die ja nicht).


    Heute hatte ich ein Elterngespräch im Kindergarten wobei ich der Erzieherin die Situation mal detailliert erklären konnte und sie meinte sie hätte nun doch etwas Bauchweh weil der Vater zweimal betrunken im Kindergarten aufgetaucht ist und sie sich nicht sicher ist ob dann nach einer langen Pause gleich ein so langer Kontakt auf Dauer gut wäre. Super die Bauchschmerzen hab ich seitdem Gespräch jetz auch...


    Nun würde es mich interessieren ob ihr vielleicht hier noch ein paar Lösungsvorschläge für mich habt um evtl das Vertrauen wieder aufzubauen. Der Kontakt besteht nur von meiner Seite aus da ich denke das die neue Partnerin kein großer Fan von mir ist. Leider kennen wir uns wirklich gar nicht was es mir auch nicht einfacher den Kleinen hinzuschicken.. Ich hoffe das auf meine Anfrage ob ich ihn morgen bringen kann statt das er ihn holt und evtl ein kurzes Gespräch bei nem Kaffee möglich ist in dem ich ihm kurz den Ablauf des Elterngesprächs schildern kann ( Da kam nämlich auch noch raus das die Erzieherin eine Ergotherapie für sinnvoll hält, da der Kleine wohl gerade irgendetwas verarbeitet und dadurch Rückschritte in der Sprache und in Sachen Konzentration gemacht hat, ausserdem erscheint er ihr enorm weinerlich in letzter Zeit, was so gar nicht nach meinem Sohn klingt..)
    Ich mach mir grad schon wirklich nen Kopf wie das weitergehen soll und ob es ihm wirklich gut tut oder ob die Rückschritte vielleicht ein Zeichen davon sind das er seinen Papa vermisst und regelmäßigerer Kontakt helfen würde. Dazu muss ich allerdings noch sagen das Der Rhythmus und die Zeiten vom Vater ausgesucht sind so wie er eben Zeit und es sich zutraut, da ich denke das er manchmal ein bisschen überfordert ist in seiner Vaterrolle.


    ok doch ziemlich lang geworden, das tut mir leid, aber ich freue mich auf eure Antworten :)

  • Hallo Martha,


    herzlich willkommen hier im Forum und danke für Ihre Offenheit. Sie beschreiben eine in der Tat nicht einfache Situation.


    Gut finde ich, dass Sie Unterstützung vom Jugendamt haben und dies Ihnen eine Familienhilfe zur Verfügung stellt. Ihre Konsequenz, einen Drogentest von Ihrem Expartner zu verlangen, ehe er den gemeinsamen Sohn mitnehmen darf, finde ich bewundernswert. Es ist schön, zu sehen, wie Sie Ihren Sohn schützen wollen und wie Ihnen zugleich wichtig ist, dass Ihr Sohn auch seinen Vater sieht.


    Die Rückmeldung aus dem Kindergarten ist da nun wahrhaft erschütternd. Ein Mensch, der sagt, er trinke nur "ab und zu" und habe kein Alkoholproblem würde wohl kaum betrunken im Kindergarten erscheinen. Ich hoffe inständig, dass er niht auch noch mit dem Auto da war, um den Sohn abzuholen. Das klingt für mich nach einem ersten Alkoholproblem, wenn sich jemand tagsüber bereits betrinkt und auch keine Skrupel hat, in diesem Zustand ein kleines Kind abzuholen.


    Da stellt sich mir die Frage, ob ein Alkoholtest vor einem Treffen überhaupt einen Sinn haben kann, denn was geschieht während des Treffens?


    Sie schreiben, dass es erst seit zwei Wochen wieder Kontakt zum Vater Ihres Sohnes gibt. Wie geht es denn Ihrem gemeinsamen Sohn mit diesen Treffen? Möchte er seinen Papa sehen und freut er sich auf diese Treffen? Was erzählt er nach den Treffen mit seinem Papa, also was unternehmen die beiden denn miteinander?


    Ich kann die Bedenken der Kindergärtnerin gut verstehen, auch unabhängig von dem Alkoholproblem des Vaters. 10-19 Uhr sind einfach stolze 9 Stunden und das ist eine lange Zeit, bei der auch nicht sicher ist, ob dies Ihr Expartner gut hinbekommt oder womöglich mit der Situation überfordert ist. Da er zudem ein Alkoholproblem hat, klingen diese 9 Stunden sehr grenzwertig für mich, denn für einen Alkoholiker ist dies eine sehr lange Zeit, abstinent zu bleiben. Vielleicht wäre es gut, diese 14-tägigen Treffen zeitlich zu verkürzen auf 4-5 Stunden?!


    Es ist damit ja nicht ausgeschlossen, die Treffen zeitlich langsam auszudehnen, wenn alles gut gelingt und sich alle Beteiligten damit auch wohlfühlen, insbesondere Ihr Sohn.


    Was Sie nicht vergessen sollten ist, dass Ihr kleiner Sohn sicherlich zumindest unbewusst die Ängste und Sorgen, die Sie sich machen, spürt, wenn es um die gemeinsame Zeit mit dem Vater geht. Dies wirkt sich sicherlich nicht förderlich auf dessen Entwicklung aus, was den Vorschlag einer Ergotherapie erklären würde. Aber das ist nur eine Vermutung. Meine Erfahrung ist einfach, dass Kinder in der Regel sehr sensibel auf Emotionen reagieren, auch wenn sie diese nicht konkret einordnen können, so nehmen sie doch vieles (unbewusst) wahr.


    Ihre Idee, ins Gespräch mit Ihrem Expartner zu gehen und dies in einer entspannten Atmosphäre und in Ruhe, finde ich sehr gut. Vielleicht können Sie im Rahmen dieses Gesprächs auch besprechen, wie Sie die Dauer der Treffen anpassen können?


    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Klara

  • Hallo Klara,


    danke für die Antwort erst einmal.


    Danke auch für die lobenden Worte, das tut mal ganz gut zu hören das man doch das ein oder andere richtig macht, denn ich denke jeder der in einer ähnlichen Situation ist weiß das man wirklich nicht mehr weiß was richtig oder falsch ist oder wie man sich am besten verhält.


    Zu den Vorfällen im Kindergarten: Nein er war nicht mit dem Auto da, zum Glück besitzt er gar keins. Bei beiden Vorfällen (Abholen und Sommerfest) vermute ich das nicht an diesem Tag getrunken wurde sonder am Abend/Nacht zuvor, was es natürlich nicht besser macht wenns nicht bei einem oder zwei Bier geblieben ist. Zehn bis 15 Bier plus diverser harter Alkohol nebenbei sind eben einfach nicht in zehn Stunden aus dem Organismus und die Nachwirkungen ja auch nicht angenehm. Ich fand nur schockierend das es so offensichtlich ist, da mir selbst auch während der Beziehung selten aufgefallen ist, wenn er alkoholisiert bzw auf Droge war, vielleicht war ich da einfach sehr sehr blauäugig. Daher ist es wie gesagt ein Schock das es für andere so klar zu sehen ist, ich meine damit auch die anderen Eltern und Kinder. Die reden zwar sowieso gerne und viel, zumal ich auch etwas flippiger bin als die meißten aber was die mit so einem Thema machen will ich mir gar nicht vorstellen. Das bekommt ja dann doch wieder nur das Kind ab, das am wenigsten dafür kann.. . Das Jugendamt weiß über diese Vorfälle auch Bescheid. Aber ich möchte ihm ja auch nicht verbieten solche Feste zu besuchen da der Kleine sich wirklich immer sehr freut wenn er seinen Papa rumführen kann. Auch nach dem zweiten Umgang gestern muss ich sagen, er wirkt fröhlich und ausgelassen wenn er heim kommt. Der Vater hat sich auch für gestern mit Schwimmbad eine tolle Sache einfallen lassen. Und auch sonst bemüht er sich an den Umgängen etwas Besonderes zu machen. Der einzige Terz findet bei der Übergabe statt, wozu ich im Netz aber auch gelesen habe, das sich viele Kinder mit dieser Übergangssituation von einen auf den anderen Elternteil schwer tun, dazu kommt, wie von ihnen schon vermutet, mein schlechtes Gefühl dabei, das der Kleine sicherlich mitbekommt.. .


    Wie gesagt hatte ich bei der Dauer der Umgänge auch meine Bedenken, aber kann es schon auch verstehen das er, der viel herumreist, dann möchte das es sich zum einen lohnt ( nicht wie für zwei drei std) herzufahren und zum zweiten das er in der Zeit auch etwas sinnvolles ausgedehntes mit seinem Sohn machen kann, da es ja doch sehr seltene Umgänge sind.


    Zum Kleinen: wie gesagt er war gestern gut drauf beim heimkommen, wir haben noch kurz eine halbe Stunde gekuschelt und er durfte erzählen, was er mit viel Begeisterung gemacht hat. Danach ist er tot umgefallen ohne Einschlafritual., so erledigt war er. Heute ist er auch gut drauf wie immer. Also denke ich das der Umgang gut war. Der Austausch mit dem Vater würd mich jetz noch freuen aber ich hab auch ganz vergessen zu fragen was ich wissen wollte.Also selber Schuld :P


    Alles in Allem habe ich seit gestern kein so schlechtes Gefühl mehr dabei. Auch Familienhilfe und Kindergarten sind der Meinung das wir diese Regelung jetz einfach mal beibehalten und sehen wie es sich entwickelt. Sollte ich bemerken das es meinem Sohn nicht gut tut, werde ich es natürlich unterbrechen bzw mir den Herren mal vorknöpfen. Er weiß auch das mit mir da nicht zu spaßen ist ;) wie mit keiner Mutter wahrscheinlich.

  • Hallo Martha,


    ich freue mich, dass Ihnen meine Antwort gut getan hat und es ist sehr schön, zu lesen, wie aufmerksam und auch fürsorglich und verständnisvoll Sie mit Ihrem Sohn und auch mit der gesamten Situation umgehen.


    Was mich ehrlich gesagt schockiert, ist Ihre Aussage, dass Ihr Expartner 10-15 Bier und zusätzlich auch noch harten Alkohol konsumiert und dann am nächsten Tag noch aufrecht stehen kann. Das sind Mengen, bei denen die meisten Menschen mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen würden. Hier scheint bereits ein starker Gewöhnungseffekt eingetreten zu sein, was ein "nur ab und zu etwas trinken" noch unglaubwürdiger macht. Ist denn Ihr Expartner bereit, sich professionelle Hilfe zu holen hinsichtlich seines Suchtproblems?


    Was ich sehr schön finde ist, wie sehr sich Ihr gemeinsamer Sohn offenbar über die gemeinsame Zeit mit seinem Papa freut. Wenn er sich so wohl fühlt mit seinem Vater, sprocht in der Tat nichts gegen diese langen Treffen, sofern es Ihr Expartner tatsächlich schafft, dann auch nüchtern zu sein und auch zu bleiben.


    Dass Übergaben Stress bedeuten, ist richtig. Ich denke aber, dass sich Ihr Sohn daran gewöhnen wird, wenn Regelmäßigkeit bei den Treffen mit seinem Papa eintritt.


    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute!
    Klara

  • Hallo und Dankeschön,


    naja die Bereitschaft zur Beseitigung eines Problems setzt ja nun mal leider die Erkenntnis vorraus das man ein Problem hat ;) deshalb sehe ich da in nächster erst einmal schwarz. Ich hoffe sehr er hält sich in der Umgangszeit vom Alkohol fern. Auf der anderen Seite weiß mein Sohn leider schon was Bier ist und da er findet das es stinkt macht er seinem Unmut auch Luft und beschwert sich lautstark, sollte jemand ihm so ein Gesöff zu nahe bringen :) Heißt er würde es für seinen Vater glaub ich sehr unangenehm machen wenn er trinken sollte.


    Ansonsten bedanke ich mich für die nette Rückmeldung und verbleibe mit dem Vorhaben mich hier auch in anderen Foren umzulesen und weiter zu beteiligen :) Sehr guter Eindruck von dieser Seite, fühle mich willkommen und verstanden was man leider nicht von vielen Elternforen behaupten kann. Weiter so!

  • Hallo Martha,


    danke für Ihr nettes Feedback! Vielen vielen Dank! ^^


    Super, dass Ihr SOhn sich lautstark beschwert, wenn er Bier riechen muss. Das ist doch eine gute Basis. ;)


    Vielleicht haben Sie ja Lust, ab und an zu berichten, wie sich die Treffen mit dem Papa weiter entwickeln?


    Ich wünsche Ihnen alles Gute
    Klara

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