Die Auswahl an Entspannungsmethoden und -techniken ist riesig....
und wir setzen Entspannung oftmals gleich mit Ruhe, Regungslosigkeit, Stille oder gar Untätigkeit, Faulheit und Trägheit, vielleicht auch mit Erschöpfung oder/ und Schwäche.
Dabei brauchen wir stets beide Anteile, um uns gut und im wahrsten Sinne des Wortes "wohl in unserer Haut" und mit uns selbst (Körper, Geist und Seele) zu fühlen.
Wir wachen und schlafen, wir weinen und lachen, wir sind aktiv und passiv, in Bewegung oder regungslos, wie erleben An-Spannung und brauchen den Gegenpol Ent-spannung ebenso...Tag und Nacht, weiß und schwarz, an und aus, Geben und Annehmen, kontrollieren und loslassen, Yin und Yang, Sonne und Mond, männlich und weiblich... usw.
In fernöstlichen Traditionen wird die Sonne mit dem Feuer, dem Wärmenden und dem männlichen Prinzip gleichgesetzt. Der Mond verkörpert das weibliche Prinzip, das Erhaltende, das Kühlende, das Beruhigende.
Und wir tragen alle beide Anteile in uns.. die im Gleichgewicht und in Balance sein wollen. Interessanterweise ist in vielen anderen Sprachen die Sonne männlich und der Mond weiblich
Trotzdem kann Entspannung nicht pauschal mit Regungslosigkeit und Nichtstun gleichgesetzt werden.
Entspannung erleben wir ganz individuell und dies, ganz egal, wie alt wir sind.
So muss, so sollte und darf jede und jeder von uns für sich persönlich herausfinden und entdecken, was ein wohltuender Ausgleich ist, je nach Situation und Gefühlszustand, je nach Empfinden.
Wenn wir von Entspannung sprechen, denken wir zuallererst an einen Ausgleich zum Leistungsdruck und Alltagsstress, der oftmals (irgendwann) als belastend empfunden wird. Entspannung wird also zu Erholung und zum Kraftschöpfen.
Ganz "klassisch" kann dieses Kraftschöpfen und Erholen sein:
- einfach daliegen und nichts tun, die Gedanken schweifen lassen
- schöne Musik hören
- Yoga, Qi Gong usw.
- massiert oder gestreichelt werden
- lesen
- Meditationen in unterschiedlichsten Formen
- Atemübungen/ Atemmeditation
- Fantasie- und Traumreisen
- ein Bad nehmen
- einen Spaziergang machen
- malen, zeichnen...
- Tee oder einen heißen Kakao trinken
- schlafen, dösen, Power Napping, Tagträumen ..
Aber ebenso kann dies passen und sich stimmig anfühlen:
- sich beim Sport auspowern und so richtig zum Schwitzen kommen
- heiß duschen
- spielen
- lachen
- tanzen, bis der Puls rast
- einen Film anschauen
- sich mit Freunden treffen
- reden, erzählen, diskutieren
- Musik machen, musizieren, singen...
- kochen
- Geschirr spülen, Staub wischen, bügeln, aufräumen
- entrümpeln
- rennen
- einfach mal laut brüllen und kreischen
- toben
- ein Tier streicheln, mit einem Hund Gassi gehen
- dasitzen und Menschen beobachten
Diese Liste könnte noch lange lange fortgesetzt werden.
Wie entspannen Sie sich? Wie erholen Sie sich und schöpfen Kraft? Wie widmen Sie sich und auch Ihre Kinder dem weiblichen Anteil in uns? Oder auch, je nach Situation, dem männlichen Aspekt? (Ein Beispiel: Wenn wir lange sitzen und uns konzentrieren mußten, dann kann Bewegung genau das passende Gegnestück für uns sein, unser Körper lechzt dann geradezu nach dem männlichen, dem aktiven Teil in uns). Ich bin auf Ihre Anregungen und persönlichen Erfahrungen gespannt.
Oder kennen Sie die Gedanken, dass Sie doch nicht einfach "nichts" tun, dass Sie nicht einfach so nichts "Sinnvolles" tun können, dass Sie doch für so etwas keine Zeit haben oder Ihre Zeit dafür vielleicht sogar zu schade ist ...?
Leben Sie die beiden Pole, die beiden Anteile in sich? Und wenn ja, wie?
Ich freue mich auf Ihre Antworten und Erfahrungen.
Herzlichst
Ihre Klara