Sind Konfirmationen noch zeitgemäß?

  • Hallo,


    mal wieder eine Frage von mir ;)
    Meine Tochter kam mit dem Wunsch an, sich nächstes Jahr konfirmieren lassen zu wollen.
    Nun ist sie a) gar nicht getauft, b) unsere Familie war nie religiös und hat auch nicht gerade die beste Einstellung zu Kirchen und c) glaub ich, dass es ihr nur ums Geld geht, denn sie hat gerade gesehen, wie viel Geld ihre Klassenkameraden und Freunde bei den Konfirmationen dieses Jahr bekommen haben.


    Natürlich ist Religion, sobald sie 14 ist, ihre eigene Entscheidung. Aber muss das wirklich sein? Müssen wir den Quatsch mit Konfirmantenunterricht, Taufe, Konfirmation, allerlei Elternveranstaltungen etc. wirklich mitmachen, obwohl es uns so sehr widerstrebt?


    Kirchen haben in den letzten Jahrhunderten so viel Unheil angerichtet, und ich finde es erschreckend, dass sie immer noch Einfluss auf Gesellschaft, Moral und andere Lebensbereiche haben. Und ich nehme wahr, dass es im Moment gerade bei jungen Leuten wieder einen Trend in diese Richtung gibt. Sogar "kein Sex vor der Ehe" ist wieder aufgetaucht. Dazu kann ich aber nicht ernsthaft raten, weil es vollkommen meiner eigenen Überzeugung widerspricht.


    Hat jemand eine Idee für einen Kompromiss? z.B. dass wir für sie so was wie eine Konfirmationsfeier veranstalten, aber ohne Konfirmation? :D Etwas, was man ihr wirklich schmackhaft machen kann?


    Gibt es hier Eltern, denen das ähnlich geht? Selbst Atheisten und die Kinder kommen auf einmal mit Religion an?


    Und ansonsten wäre ja auch eine allgemeine Debatte interessant, ob Konfirmationen noch zeitgemäß sind, welchen Nutzen und Sinn sie haben. Vielleicht kann uns ja jemand vom Gegenteil überzeugen. ;)

  • Hallo Helena,


    eine interessante Frage!


    Wie Sie bereits geschrieben haben, ist die Frage des Glaubens und der Religionszugehörigkeit eine individuelle und Ihre Tochter sollte da für sich selbst entscheiden können. Letztlich können Sie keinen Einfluss darauf nehmen, ob und woran Ihre Tochter glaubt oder nicht. Mit dem Glauben ist es wie mit der politischen Überzeugung. Auch da können Kinder ab einem gewissen Alter eine ganz gegenteilige Haltung zu dem entwickeln, wovon die Eltern überzeugt sind.


    Ich kann Ihre Kritik und Ihr Misstrauen gegenüber der Kirche als Institution verstehen. Vielleicht sollte man Konfirmation nicht nur als ein kirchliches "Ritual" verstehen, sondern auch als eine Auseinandersetzung mit christlichen Werten. Dazu gehören dann auch Themen wie Toleranz, Vergebung, Gemeinschaft, welche ja durchaus positiv sind.


    Zur Identitätsentwicklung von Jugendlichen gehört es dazu, sich auch mit Fragen nach eigenen Überzeugungen, Haltungen, Werten und Glaubensrichtungen auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, ob man die (religiösen und politischen) Überzeugungen der Eltern teilt oder nicht. Ich finde es wichtig, dass Jugendliche unterstützt werden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, dabei aber lernen, egal in welche Richtung das Denken geht, kritisch zu bleiben und gerade solche Gedanken wie "jungfräulich in die Ehe" nicht einfach blind zu übernehmen.


    Dies ist kein Plädoyer für oder gegen die Konfirmation, sondern eher eines dafür, das Gespräch mit Ihrer Tochter zu suchen und ihr Ihre Sichtweise zu erklären, mit dem Ziel, dass Ihre Tochter sich nicht aus einer Laune heraus konfirmieren lässt oder weil das Geld verlockend ist, sondern dass sie es aus Überzeugung tut oder eben nicht.


    Ihre Idee der Konfirmationsfeier ohne Konfirmation ist mir, glaub ich, nicht ganz klar geworden. Dachten Sie an eine Feier mit Verwandten, Freunden und Geldgeschenken ohne die kirchliche Zeremonie? Würde dies das Bedürfnis Ihrer Tochter nach materiellem Gewinn nicht fördern? Wollen Sie das unterstützen? Oder welche Idee steht dahinter?


    Ich bin gespannt, welche Meinungen die anderen Mitglieder des Forums haben!


    Anne

  • hi zusammen,


    ich find konfirmationen recht sinnfrei. meinte eltern wollten damals auch das ich das mache. war auch immer brav im unterricht, aber vor der konformation hab ich mich dann gekonnt gedrückt. ich halt davon nicht. und schon gar nicht als pflichtprogramm. wenn man sich damit identifizieren kann, bitte. aber sollte jeder selber entscheiden. :)

  • Hallo Helena,


    das ist wirklich eine interessante Frage.
    Ich denke, jeder sollte für sich selbst entscheiden dürfen, ob er an eine Religion glaubt oder auch an etwas, das nicht offiziell als "Religion" bezeichnet wird. Menschen wollen an etwas glauben und das ist völlig in Ordnung, so lange sie anderen gegenüber respektvoll und tolerant bleiben.
    Ich selbst stehe Religionen auch sehr kritisch gegenüber.


    Meines Erachtens geht es in Ihrem Fall auch weniger um die Fragestellung, ob Konfirmationen noch zeitgemäß sind, sondern darum, welche Motivation hinter dem Wunsch Ihrer Tochter steht. Ich vermute, dass Sie mit Ihrem "Verdacht" richtig liegen. ;)

    c) glaub ich, dass es ihr nur ums Geld geht, denn sie hat gerade gesehen, wie viel Geld ihre Klassenkameraden und Freunde bei den Konfirmationen dieses Jahr bekommen haben.

    Und kann man das Ihrer Tochter verdenken? Ich selbst wurde konfirmiert und ich hatte selbst damals kein wirkliches Mitspracherecht, es gehörte einfach dazu. Und es ist in der Tat so, dass man reich beschenkt wird und dies zu 99 % mit Geldgeschenken. Da kommen sogar die Eltern von Klassenkameraden, die Nachbarn usw., um Unschläge mit Glück- und Segenswünschen und vor allem mit Geldscheinen abzugeben.
    Im Grunde ist das doch eine ungerechte Sache... Diejenigen, die sich dieser Tradition fügen, gleich aus welchem Motiv, erhalten ebenfalls aus Tradition Geldgeschenke und die anderen 14-jährigen gehen leer aus. Da kann man ja nur neidisch werden und sich denken: Das will ich auch!
    :D
    Gehen Sie mit Ihrer Tochter ins Gespräch. Fragen Sie sie offen nach dem Grund, nach der Motivation für Ihren außergewöhnlichen Wunsch - denn das ist er ja offenkundig in Ihrer Familie ;) .


    Und dann wäre die Überlegung, welche Alternative es zu den Geschenken tatsächlich geben kann, wenn dies der Hintergrund ist, der Motos all dessen.


    Es wäre doch schön, wenn alle 14-jährigen ein Fest feiern könnten, bei dem sie beschenkt werden, um zu feiern, dass Sie nun die Schwelle vom Kind zum Jugendlichen überschritten haben und damit auf dem Weg zum Erwachsenen gehen, ein spannender Weg großer Veränderungen (Pubertät, erste Liebe etc.) und der Weg zur Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit.


    Ich bin auf Ihre Antwort gespannt.


    Vielleicht initiieren Sie ja tatsächlich letzten Endes ein ganz neues, anderes Fest für Ihre Tochter?!


    Alles Gute
    Klara

  • Hallo Helena,
    ich persönlich muss sagen das liegt immer im Auge des Betrachters wie wichtig dir und deiner Familie dieses Ereignis ist. Jedoch sollte man natürlich nicht die Interessenten deines Kindes vergessen, auch Kinder in diesem alter haben schon Werte und Normen. Wenn ich dir mal ein beispiel geben darf, ich halte nicht sehr viel von der Kirche doch meine Tochter schon. Daher habe ich sie damals selbst entschieden lassen und ihr Wunsch war es an der heiligen Kommunion teilzunehmen. Nur aus diesem Aspekt habe ich sie nachtaufen lassen und ihren Lebenswunsch erfüllt. Allerdings habe ich sie aufgeklärt welchen Weg sie damit einschlägt und welche Möglichkeiten es gibt wieder aus der Kirche auszutreten. Ich als Person denke mir immer, auch Kinder dürfen und können solche wichtigen Entscheidungen selbst treffen.
    Sicher magst du da recht haben mit der Geld Sache, dennoch solltest du als Mama vielleicht einfach abwiegen wie wichtig ist es ihm wirklich und für was steht die Konfirmation in seinem leben. Ich hoffe ihr werdet den richtigen weg für euch finden.
    Lg

  • Wie Sie bereits geschrieben haben, ist die Frage des Glaubens und der Religionszugehörigkeit eine individuelle und Ihre Tochter sollte da für sich selbst entscheiden können. Letztlich können Sie keinen Einfluss darauf nehmen, ob und woran Ihre Tochter glaubt oder nicht. Mit dem Glauben ist es wie mit der politischen Überzeugung. Auch da können Kinder ab einem gewissen Alter eine ganz gegenteilige Haltung zu dem entwickeln, wovon die Eltern überzeugt sind.



    Ihre Idee der Konfirmationsfeier ohne Konfirmation ist mir, glaub ich, nicht ganz klar geworden. Dachten Sie an eine Feier mit Verwandten, Freunden und Geldgeschenken ohne die kirchliche Zeremonie? Würde dies das Bedürfnis Ihrer Tochter nach materiellem Gewinn nicht fördern? Wollen Sie das unterstützen? Oder welche Idee steht dahinter?

    Nun ja, ich glaube keineswegs, dass sie eine gegenteilige Meinung hat. Würde sie sich ernsthaft damit auseinandersetzen und sich taufen und konfirmieren lassen wollen, weil sie sich damit beschäftigt und eben eine andere Meinung hat als wir, wäre es was anderes. Aber genau das tut sie eben nicht! Bisher fand sie Religionsunterricht öde, ließ sich von uns davon sogar befreien und macht lieber Wahlunterricht.
    Eine Freundin hat sie mal in einen Gottesdienst mitgenommen, und sie sagte anschließend, sie hätte sich ganz furchtbar gelangweilt und könnte überhaupt nicht verstehen, wie man sich so was freiwillig antun könnte. Und dann will sie plötzlich eine Konfirmation?


    Ja, das war mein Gedanke. Wenn es ihr hauptsächlich ums Geld geht und nicht um geistige Werte, könnte man sich ja eventuell etwas einfallen lassen, damit sie ihren Wunsch bekommt, ohne dass sich - einschließlich ihr selbst - dafür verbiegen müssen. So was wie eine "Jugendweihe" oder so was. Ein bisschen Sinn müsste natürlich auch dahinter sein, nicht einfach bloß Geld verschenken. Sie müsste etwas dafür tun oder es gibt eine Zeremonie, ich weiß noch nicht so genau.
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee?

  • ich find konfirmationen recht sinnfrei. meinte eltern wollten damals auch das ich das mache. war auch immer brav im unterricht, aber vor der konformation hab ich mich dann gekonnt gedrückt. ich halt davon nicht. und schon gar nicht als pflichtprogramm. wenn man sich damit identifizieren kann, bitte. aber sollte jeder selber entscheiden. :)

    Genau um das "sich nicht damit identifizieren können" geht es mir. Wenn sie das nur macht, um eine Feier und Geldgeschenke zu bekommen, dann identifiziert sie sich ja nicht damit, was dahinter steht.

    Es wäre doch schön, wenn alle 14-jährigen ein Fest feiern könnten, bei dem sie beschenkt werden, um zu feiern, dass Sie nun die Schwelle vom Kind zum Jugendlichen überschritten haben und damit auf dem Weg zum Erwachsenen gehen, ein spannender Weg großer Veränderungen (Pubertät, erste Liebe etc.) und der Weg zur Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit.

    An so was dachte ich. ;) Das würde dann allen entgegen kommen. Aber wie genau soll so was aussehen? Wie "verkauft" man so was? Welche Vorbereitungen trifft man dafür? Denn für eine Konfirmation geht man ja erst mal in einen Unterricht und lernt was. Ich finde, sie müsste dann auch was dafür tun, damit sie es sozusagen zu würdigen weiß.

    Hallo Helena,
    ich persönlich muss sagen das liegt immer im Auge des Betrachters wie wichtig dir und deiner Familie dieses Ereignis ist. Jedoch sollte man natürlich nicht die Interessenten deines Kindes vergessen, auch Kinder in diesem alter haben schon Werte und Normen. Wenn ich dir mal ein beispiel geben darf, ich halte nicht sehr viel von der Kirche doch meine Tochter schon. Daher habe ich sie damals selbst entschieden lassen und ihr Wunsch war es an der heiligen Kommunion teilzunehmen. Nur aus diesem Aspekt habe ich sie nachtaufen lassen und ihren Lebenswunsch erfüllt. Allerdings habe ich sie aufgeklärt welchen Weg sie damit einschlägt und welche Möglichkeiten es gibt wieder aus der Kirche auszutreten. Ich als Person denke mir immer, auch Kinder dürfen und können solche wichtigen Entscheidungen selbst treffen.
    Sicher magst du da recht haben mit der Geld Sache, dennoch solltest du als Mama vielleicht einfach abwiegen wie wichtig ist es ihm wirklich und für was steht die Konfirmation in seinem leben. Ich hoffe ihr werdet den richtigen weg für euch finden.
    Lg

    Hallo Lizi,


    danke für die Antwort - und auch alle anderen Antworten :).
    Tja, deine Tochter hat für sich offenbar entschieden, dass das ein Weg für sie ist, aber bei meiner sehe ich das so kommen: Sich im Konfirmantenunterricht langweilen, rumnölen, uns damit auf den Keks gehen, sich da durch schlagen, sich über die Feier und das Geld freuen und dann nie wieder eine Kirche betreten.
    Das ist für mich kein Grund für eine Konfirmation, erst recht, wenn der Rest der Familie auch noch mit Magenschmerzen dabei zuguckt und nicht die geringste Lust auf diese Feier hat. Das ist dann alles so unehrlich, weißte, wie ich das meine? Alle zwingen sich zu was, nur damit sie eine Feier außer der Reihe hat, inklusive meiner Tochter.


    Daher die Idee, sie die Feier haben zu lassen, aber so, dass alle was davon haben. Nur fehlt mir irgendwie ein Anlass.

  • Hallo,
    geht man ein wenig auf Spurensuche gibt es in vielen Kulturen und Glaubensrichtigungen allerhand Rituale und Zeremonien, die man auch Übergangriten oder initiationsriten nennt.


    Ein sehr bekannter und beliebter Übergangsritus ist der in der Pubertät, also der Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Es gibt dabei dann jeweils eine bestimmte Zeremonie für den jungen Mann und die junge Frau, die jeweils vom gleichen Geschlecht in die Welt der Erwachsenen aufgenommen und feierlich begrüßt werden. Es geht in diesen Zeremonien auch um das Bewusstmachen von Aufgaben und Verantwortung.


    Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen und sind neugierig - und gehen auf Spurensuche nach Initiationsriten. ;) Im Grunde ist die Konfirmation auch ein solcher Übergangsritus, allerdings eben sehr christlich geprägt und es steht der Glauben im Mittelpunkt und nicht die Entwicklung und Reifung zum Erwachsenen, wie man es dagegen in zahlreichen Übergangsriten aus anderen Kulturen kennt wie z.B. Kelten, Germanen, Schamanen, Indianer Nordamerikas etc.
    Vielleicht haben Sie Lust, sich von altem Wissen inspirieren zu lassen ?! :D
    Und möglicherweise hat auch Ihre Tochter darauf Lust... und plant und entwickelt gerne mit.


    Alles Gute und viel Freude auf der Suche nach dem stimmigen Weg
    wünscht Klara

  • Hi Helena,




    ich habe mir jetzt noch mal den Kopf über deine Situation gemacht und kann deine bedenken vollkommen verstehen. Es ist ein wichtiger schritt den du und deine Tochter da gehen werdet, du kennst dein Kind besser wie ich und jeder andere. Daher finde ich deine bedenken verständlich. Was bringt der ganze Unterricht wenn sie dann nicht bei der Sache ist und ist Geld wirklich so ein wichtiger Teil von diesem Ereignis? Meines Erachtens sollte das nicht im Vordergrund stehen ;( , sondern der Glaube an sich und was für die Person dahinter steht. Außerdem wie soll man seiner Familie so ein Erlebnis präsentieren, wenn man weis wie diese dazu stehen.
    Geh deinem Gefühl nach, dass ist meist der richtige Weg den du auch argumentieren kannst falls es zu Fragen kommen sollte.
    Setzt dich mit deiner Tochter nochmal zusammen und erklär ihr die Sachlage wie auch deine bedenken, die du hast. So wird auch sie es vielleicht besser verstehen können, jedoch kannst du ihr ja ein anderes Fest anbieten was keiner von den anderen bekommen wird. Mach das andere Fest zu einem besonderem Erlebnis, sodass sie deshalb etwas besonders hat was nur ihr zugute kommt.
    Geht vielleicht ein schönes erschwingliches kleid kaufen, Mädels mögen das ja immer gerne und überlegt zusammen unter welchem Motto euer besonderes fest laufen könnte!
    Dieses könnte z B. unter dem Motto Jahreszeitliche Begegnungen laufen "Sommerfest" binde sie mit ein und es wird sicher gelungen und bringt eine schöne Erinnerung.
    Vielleicht waren ja ein klein bisschen Anregungen dabei die dir geholfen haben.


    Liebe Grüße
    Lizi


  • Hallo Klara,


    ja, an so was in der Art dachte ich. So richtig schlüssig, wie das aussehen soll, bin ich mir noch nicht, zumal ich gern möchte, dass sie etwas dafür tun muss.
    Für die Konfirmation müsste sie ja auch etwas tun - Unterricht besuchen, in die Kirche gehen -, um dann am Ende mit dem Fest "belohnt" zu werden.
    Ich habe überlegt, sie für ein paar Kurse anzumelden, die sie stattdessen besuchen muss. "Gutes Benehmen" oder "wie führe ich einen Haushalt", "wie gehe ich mit Geld um" oder so etwas in der Art :D
    Etwas, das sie der Erwachsenenwelt ein bisschen näher bringt und ihr auch durchaus etwas nützt!


    Hat jemand ein paar gute Empfehlungen und Ideen für solche Kurse?
    Das soll ja nicht stupide und langweilig sein, aber es soll eben so etwas wie eine "Gegenleistung" darstellen.


  • Hallo Lizi,


    danke für deine Gedanken :)
    Von der Konfirmation habe ich sie inzwischen tatsächlich abgebracht. Sie sieht ein, dass es keine gute Idee ist, sich mit etwas auseinanderzusetzen, was einen von vorneherein nicht interessiert. Sie hat auch mehr oder weniger zugegeben, dass es ihr nur ums Geld geht. Bei ihren Freundinnen kamen ziemliche Summen zusammen. Die können nun alles Mögliche machen - und sie eben nicht.
    Ich habe ihr gesagt, dass ich verstehe, dass sie das ärgert, zumal sie einfach anders erzogen wurde. Denn hier in der Gegend ist das noch sehr üblich, und sie steht ein bisschen allein damit.
    Sie wäre bereit dazu, etwas anderes zu machen.


    Man kann das ja genauso vorher "bewerben" und erklären, dass es ein "Ersatzfest" ist und es in die gleiche Zeit wie die nächstjährigen Konfirmationen legen.
    Ich brauche nur noch einen fluffigen Titel. :D
    "Initiation" wäre vielleicht tatsächlich nicht schlecht. Kind wird erwachsen und das wird gefeiert.

  • Hallo Helena,


    das ist schön, dass Sie so offen mit Ihrer Tochter sprechen konnten und Ihre Tochter auch ehrlich sagen konnte, worum es ihr geht und worum eben nicht!



    Ich habe überlegt, sie für ein paar Kurse anzumelden, die sie stattdessen besuchen muss. "Gutes Benehmen" oder "wie führe ich einen Haushalt", "wie gehe ich mit Geld um" oder so etwas in der Art :D
    Etwas, das sie der Erwachsenenwelt ein bisschen näher bringt und ihr auch durchaus etwas nützt!


    Hat jemand ein paar gute Empfehlungen und Ideen für solche Kurse?
    Das soll ja nicht stupide und langweilig sein, aber es soll eben so etwas wie eine "Gegenleistung" darstellen.


    die richtig gute Idee bezüglich eines Kurses habe ich leider auch nicht. Vielleicht bei der VHS mal ins Programm schauen, da gibt es zumindest normalerweise auch Kurse für Jugendliche. Vielleicht ist da etwas dabei. Alternativ könnte Ihre Tochter sich ja auch Gedanken machen und recherchieren, was sie interessieren würde und in die Thematik "Erwachsen werden" passt.


    Mir kam allerdings noch eine andere Idee, und zwar eine ehrenamtliche Tätigkeit für einen guten Zweck. Da kommt dann für Ihre Tochter wohl eher nicht die Kirche in Frage ^^ , aber viele Wohlfahrtsverbände suchen solche ehrenamtlichen Mitarbeiter in ganz unterschiedlichen sozialen Bereichen, sei es in der Arbeit mit Kindern, mit älteren Menschen, mit Menschen mit einer Behinderung. Einsatzmöglichkeiten gibt es auch im kulturellen oder ökologischen Bereich oder in der Arbeit mit Tieren. In manchen Städten gibt es Vermittlungsstellen für ehrenamtliche Tätigkeiten, z.B. sogenannte Freiwilligenagenturen. Dort kann man sich informieren und das Passende aussuchen.


    Eine solche ehrenamtliche Tätigkeit ist jetzt zwar kein Kurs, hat aber trotzdem etwas mit Lernen und Vorbereitung auf das Erwachsenenleben zu tun und bedeutet, dass Ihre Tochter etwas tun muss. Man lernt dabei, in einem Team zusammen zu arbeiten, zuverlässig zu sein, Absprachen einzuhalten,...Dies ist eine gute Vorbereitung auf spätere Berufstätigkeit. Ich habe auch oft erlebt, dass junge Menschen mir nach einer solchen Tätigkeit berichtet haben, dass sie viel für sich selbst mitgenommen haben, weil sie sich mit Themen beschäftigt haben, mit denen sie sich sonst nicht beschäftigt hätten und dadurch ihr Denken verändert haben.


    Wie hat sich Ihr Sohn eigentlich zu dem Thema Konfirmation verhalten? Ich habe mich gefragt, ob er vielleicht neidisch wird, wenn seine Schwester jetzt ein Fest bekommt, und er damals keines hatte und dementsprechend auch keine Geschenke.


    Ich bin gespannt, zu welchem Fest Sie sich entschließen!


    Anne

  • Hallo Anne,


    das mit der ehrenamtlichen Tätigkeit ist eine gute Idee! :) Finde ich besser als einen Kurs oder so. Aber ich werde ihr beides anbieten, denke ich. Sie soll sich da selbst etwas aussuchen.


    Ja, mit meinem Sohn hatte ich da auch schon diskutiert. Denn er hatte ein solches Fest nicht. Ihm war es damals recht egal, und er meint, er braucht auch heute kein Fest. Aber Geld kann er natürlich immer gebrauchen. :D Allerdings hat er in den letzten Jahres so einiges nebenbei bekommen, was meine Tochter wiederum nicht hatte. Er hatte da andere Ansprüche - Moped und so. Es gleicht sich dann ziemlich aus. Und wenn er Abitur macht, wird es auch wieder einiges geben.
    Ich denke mal, bei ihm macht man es einfach so, dass er beim "Fest" für meine Tochter das eine oder andere nebenbei bekommt - gänzlich "unerwartet". ;)

  • Hallo Helena,

    Ja, mit meinem Sohn hatte ich da auch schon diskutiert. Denn er hatte ein solches Fest nicht. Ihm war es damals recht egal, und er meint, er braucht auch heute kein Fest. Aber Geld kann er natürlich immer gebrauchen. :D Allerdings hat er in den letzten Jahres so einiges nebenbei bekommen, was meine Tochter wiederum nicht hatte. Er hatte da andere Ansprüche - Moped und so. Es gleicht sich dann ziemlich aus. Und wenn er Abitur macht, wird es auch wieder einiges geben.
    Ich denke mal, bei ihm macht man es einfach so, dass er beim "Fest" für meine Tochter das eine oder andere nebenbei bekommt - gänzlich "unerwartet". ;)


    dann haben Sie ja ein gutes Gleichgewicht hinbekommen und keiner fühlt sich benachteiligt. Das ist schön und nicht unbedingt typisch zwischen Geschwistern ^^ . Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, immer allen Kindern das gleiche zu geben, aber wichtig ist, dass es so etwas wie eine gerechte Verteilung gibt - und das ist nicht immer leicht!


    Viel Spaß bei den weiteren Planungen!


    Anne

  • Huch, Tochter wird plötzlich ganz aktiv. :o
    Sie hat sich für die Sommerferien einen Job gesucht, um ihr Taschengeld aufzubessern und ab Herbst will sie in einer Behindertenwohnanlage hier im Ort ehrenamtlich helfen. Sie kennt da wohl jemanden, den sie nett findet. ;) Aber ist ja egal, sie scheint den "Ernst der Lage" erkannt zu haben. Wenn sie dann noch die Schule wechselt und sich da gut einlebt, wird sie sich das Fest wohl "verdient" haben. ;)

  • Hallo Helena,


    das klingt ja phantastisch! Da freu ich mich mit Ihnen :thumbup: !


    Ein großes Lob an Sie, dass Sie so beharrlich mit Ihrer Tochter diesen Weg verfolgt haben, denn ich finde das Ergebnis wirklich viel besser als eine Konfirmation ohne Überzeugung, sondern nur aus "materialistischen" Gründen. Toll finde ich auch, dass Ihre Tochter sich zusätzlich noch einen Job suchen will und sich nicht nur auf das "versprochene" Fest verlässt.


    Ich bin gespannt, ob Ihre Tochter ihre Pläne auch alle in die Tat umsetzt. Wenn Sie mögen, halten Sie uns gerne auf dem Laufenden ;) !


    Anne

  • Echt eine interessante Diskussion die ihr da geführt habt :) Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn meine Tochter später mal einen Wunsch äußert in Richtung Glauben, wenn man merkt, dass am Ende doch das Geld der ausschlaggebende Punkt ist. Ich selber bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich mit der ganzen Einrichtung einfach nicht viel anfangen kann. Ich glaube an sehr vieles andere und bin durchaus offen für jeden Glauben. Meine Tochter kann später auch einmal wählen was sie möchte, aber man sollte wohl wirklich ganz genau darüber sprechen welchen beweggrund ein kind hat so plötzlich eine andere Richtung einzuschlagen. Gibt es ja auch ohne das Geld eine Rolle spielt...


    Aber ich finde es toll, wie sich das bei euch entwickelt hat. Bin gespannt wie lange der Eifer anhält ;)

  • Echt eine interessante Diskussion die ihr da geführt habt :) Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn meine Tochter später mal einen Wunsch äußert in Richtung Glauben, wenn man merkt, dass am Ende doch das Geld der ausschlaggebende Punkt ist. Ich selber bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich mit der ganzen Einrichtung einfach nicht viel anfangen kann. Ich glaube an sehr vieles andere und bin durchaus offen für jeden Glauben. Meine Tochter kann später auch einmal wählen was sie möchte, aber man sollte wohl wirklich ganz genau darüber sprechen welchen beweggrund ein kind hat so plötzlich eine andere Richtung einzuschlagen. Gibt es ja auch ohne das Geld eine Rolle spielt...


    Aber ich finde es toll, wie sich das bei euch entwickelt hat. Bin gespannt wie lange der Eifer anhält ;)


    Ich bin ehrlich gesagt, ganz froh, dass es nur ums Geld ging. ;) Wäre sie plötzlich ernsthaft gläubig geworden, wäre es schon ziemlich schwierig geworden. Wenn die ganze Familie sonst nichts damit anfangen kann, kann es da leicht zu Gräben kommen.
    Mein Mann ist z.B. der totale Wissenschaftler. Mit Glauben kann der nichts anfangen. Die Diskussionen, die da so entstanden wären, will ich mir gar nicht ausmalen. Irgendwann kommt da garantiert der Punkt, an dem die Tochter "Ihr versteht mich nicht!" schreit und dann geht nicht mehr viel.


    Ja, ob sie das durchhält, darauf bin ich auch gespannt. ;) Teenager sind ja gelegentlich etwas unberechenbar *hüstel*.

  • Hallo Helena,



    tut mir leid das ich mich erst jetzt wieder Melde, aber wie ich sehe hat sich einiges getan in der Zeit. Du hast einfach eine Interessante Diskussion aufgebracht :) .
    Ich freue mich total, dass sich deine Tochter jetzt im sozialen bereich engagiert und auch den ernst der Lage verstanden hat. Sowas sind dann wohl die sogenannten positiven Verstärker, die du und jeder von uns braucht, diese entwickeln eine gesunde Motivation und den einsprechenden ehrgeizig.
    Du machst das alles klasse so wie ich das alles hier mitbekomme, einfach eine fürsorgliche Mama die die wünsche der Kinder und ihrer Bedürfnis erkennt und Lösungen sucht.
    Übrigens finde ich es toll, das Fest vielleicht unter dem besagtem Motto laufen zulassen "Initiation" :) .
    Denn eins muss man sagen größer werden ist nicht schwer, Größe zeigen um so mehr 8o .
    Ich wünsche dir alles gute mach weiter wie bis her, ich drück dir alle Daumen.




    Liebe Grüße
    Lizi

  • Hallo Helena,


    das klingt wirklich großartig! Ich freue mich für Sie und Ihre Tochter. Das ist wirklich eine tolle Entwicklung!

    Huch, Tochter wird plötzlich ganz aktiv. :o
    Sie hat sich für die Sommerferien einen Job gesucht, um ihr Taschengeld aufzubessern und ab Herbst will sie in einer Behindertenwohnanlage hier im Ort ehrenamtlich helfen. Sie kennt da wohl jemanden, den sie nett findet. ;)

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie Ihr Fest verläuft.
    Es wäre schön, wenn Sie uns weiter berichten würden.


    Eine gute Zeit wünscht
    Klara

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