Kind 5,5 Jahre will nicht im eigenen Zimmer schlafen

  • Hallo,

    mein Sohn ist 5,5 Jahre und war von Geburt an ein schlächter Schläfer.

    Bis 1,5 Jahre wurde er Nachts alle 1-2 Stunden wach und am Tag schlief er auch nicht länger als 30 Minuten.

    Bis vor 4 Monaten hat er in einem Beistellbett in unserem Schlafzimmer geschlafen. Das hat gut geklappt. Er ist am Abend selbst eingeschlafen und würde Nachts meisten einmal wach wenn er aufs Klo musste und hat dann wieder weiter geschlafen.

    Nun würde das Beistellbett zu klein und wir haben ihn in sein Zimmer ab ausquartiert - er durfte sich das Bett und die Bettwäsche aussuchen.

    Für ein größeres Bett ist in unserem Schlafzimmer kein Platz.

    Er hat ein Nachtlicht und Kuscheltiere, wir lesen eine Gute Nacht Geschichte und kuscheln vor dem Schlafengehen.

    Wir haben das gleiche Ritual beibehalten.

    Er schläft auch am Abend selbst alleine in seinem Zimmer ein.

    Spätestens nach 2 Stunden wird er das erste Mal wach. Er steht dann immer gleich auf und geht zur Tür und sieht nach, ob alles in Ordnung ist. Dann brauche er eine halbe Stunde bis Stunde bis er wieder einschläft. Das geht die ganze Nacht so.

    Wir haben ihm auch schon angeboten, dass er in der Früh zu uns ins Bett kommen darf. Daraufhin hat ist er die ganze Nacht wach geblieben und hat gewartet, bis er zu uns darf. Auch ein Belohnungssystem brachte leider nichts. Habe auch schon Kontakt mit einem Schlaftrainer aufgenommen. Der hatte so einen hartnäckigen Fall auch noch nicht - alle Vorschläge die wir versucht haben umzusetzen haben die ersten zwei Nächte etwas gebracht und dann kehrt er wieder in das alte Muster zurück.

    Er macht auch Nachts wieder in die Hose.

    Er ist den ganzen Tag über Müde, gereizt und aggressiv. Auch in der KITA fällt es auf, dass er müde aussieht.

    Mein Sohn ist sehr intelligent, konnte mit 1,5 Jahren in ganzen Sätzen sprechen und war auch da schon Tagsüber trocken. Er kann lesen, schreiben und rechnet im Kopf mühelos bis 100.

    Ich weiß langsam nicht mehr weiter!!!!

  • Hallo! :)


    Die intellektuellen Fähigkeiten haben zwar grundsätzlich nichts mit seinem Bedürfnis nach Nähe, beziehungsweise der Tatsache, dass er alleine schlecht schläft, zu tun, könnten aber hilfreich sein, um mit ihm - langfristig - Dinge zu vereinbaren und das Thema zu "reflektieren".


    Das Verhalten von deinem Sohn ist absolut nicht ungewöhnlich, vor allem, weil er ja bis vor kurzer Zeit tatsächlich nicht alleine in einem Zimmer geschlafen hat. Ich bin ehrlich ein wenig verwundert, dass ein Schlaftrainer meint, er hatte noch keinen so hartnäckigen Fall. Für mich klingt das nach einer völlig normalen kindlichen Verhaltensweise. Ich kenne ganz, ganz viele Elternteile, denen es so gegangen ist - unter anderem mir selbst. ;)


    Ihr habt Rituale zum Schlafengehen und er schläft in seinem Zimmer ein. Das ist schon einmal ein klares Zeichen dafür, dass er sich eigentlich damit arrangieren kann, in seinem Zimmer zu sein. Scheinbar wird es schwierig, wenn er nachts aufwacht. Wie ist dann die Situation? Ist die Türe offen? Brennt ein Nachtlicht? Hätte er die Möglichkeit, sich nach dem Aufwachen zB leise ein Hörspiel/Musik einzuschalten, um von selbst wieder einzuschlafen? Das waren bei uns alles wichtige Komponenten.


    Offene Türe --> Ich bin nicht alleine, Mama und Papa sind gleich ein paar Schritte weiter

    Nachtlicht --> Für viele Kinder extrem wichtig, wenn sie nachts aufwachen. Meine Tochter ist 11 und schläft immer noch nicht ohne.

    Hörspiel --> Wurde bei uns jahrelang so praktiziert, weil es eben das "Übergangsritual" in den Schlaf war. Meine Tochter hat es zum Einschlafen gebraucht und dann auch wieder, wenn sie zwischendurch aufgewacht ist. Sie hat dann oft binnen Minuten wieder geschlafen. Ohne hätte es sicher viel, viel länger gedauert... Solche Übergangsrituale sind für Kinder oft sehr wichtig. Schau dir an, was dein Kind zum "ersten Einschlafen" braucht - und gebt ihm diese Möglichkeit nachts, wenn er aufwacht, in irgendeiner Form ebenfalls.


    Mit älteren Kindern (da fällt dein Sohn ja hinein) haben wir "Backups" vereinbart. Da war klar, dass die beiden immer kommen dürfen, wenn es gar nicht anders geht. Im Grunde waren das Albträume, Krankheitsgefühl oder "nicht mehr alleine einschlafen können über längeren Zeitraum". Das wurde mal mehr, mal weniger genutzt. Wichtig war dabei wahrscheinlich als Elternteil, dass man sich damit arrangiert, dass nächtliche Besucher kommen...


    Wenn eure Schlafsituation so angespannt ist, dass Gereiztheit, Müdigkeit etc. tagsüber vorkommen, würde ich - und wie gesagt, ich hatte über sehr viele Jahre zwei extrem schlechte Schläfer - es mir als Mama in dieser Situation so angenehm wie möglich machen. Die beste Entscheidung war bei uns damals eigentlich dieses "sie müssen" (im eigenen Zimmer schlafen/gut schlafen) abzuändern in "so viel Schlaf für uns alle wie möglich". Das führt oft zu sehr spontanen Schlafsituationen, die so sind, wie sie sind (Kinder kommen ins Bett, ein Elternteil wandert tw. in Kinderbett oder auf die Couch aus, Kinder werden im Tiefschlaf in ihr eigenes Bett getragen etc. pp.).


    Mir war glaub ich an einem gewissen Punkt einfach nur wichtig, schlafen zu können! ;) Und lass dir gesagt sein: Das Verhalten deines Kindes ist absolut normal, das läuft in ganz vielen Familien ähnlich. Nur redet man nicht immer darüber, weil es sich in unserer Gesellschaft sehr eingeschlichen hat, dass Kinder "funktionieren" müssen - und dazu gehört eben auch, dass sie perfekt ein- und durchschlafen können sollen. Die wenigsten schaffen das aber tatsächlich gut, solange sie noch klein sind...


    Spontan wäre mir noch eingefallen: Vielleicht eine kleine "Notfallmatratze" neben euer Bett, wenn das platztechnisch möglich ist?


    Alles Liebe! Ich halte dir die Daumen, dass es mit dem Schlafen bald besser wird. Ich habe im Hinterkopf, dass es mit Beginn bis ca. zur Mitte des Grundschulalters wirklich spürbar einfacher wird!!! :)


    Dani!

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