KIND interessiert sich nicht für die Schule

  • Hallo,

    Ich bin Alleinerziehende Mutter von einem 10 Jährigen Sohn.

    Mein Problem ist das ihn die Schule nicht interessiert und ich Angst habe das er sich die Zukunft verbaut.

    Er ist im Unterricht schnell abgelengt.

    Die Hausaufgaben macht er auch gerade so wie er will.

    Er ist unordentlich.

    Lernen möchte er auch nicht.

    Anfangs habe ich versucht nur mit ihm zu reden.

    Dann habe ich gesagt das es nur noch medienkonsum und Internet am Wochenende gibt, damit er während der Woche sich mehr auf die Schule konzentriert. Er langweilt sich lieber als das er mal ein Buch in die Hand nimmt.

    Die Woche hatte ich dann ein Gespräch mit der Lehrerin und da wurde mir bestätigt das sich nichts geändert hat.

    Keinerlei Interesse seinerseits zu erfahren was in der Schule besprochen wurde.

    Also dachte ich mir, stelle ich alles nochmal auf null. Habe ein Gespräch auf Augenhöhe mit ihm führen wollen.

    Wir haben sein Zimmer zusammen aufgeräumt und er sollte seine Zeichnungen und Schulblätter am Wochenende einfach sortieren und abheften. Was nicht getan wurde.

    Ich habe mich nochmal mit ihm zusammengesetzt und ihm deutlich erklärt wie wichtig das alles für seine zukunft ist.

    Ihn gefragt wieso ihm das alles so egal ist und wie ich ihm helfen kann oder ihn unterstützen bzw motivieren kann? Nichts kam von ihm.

    Dann habe ich ihm 2 Stunden Zeit gelassen und gesagt das wir uns wieder um 14.00 im Wohnzimmer treffen und dann darüber sprechen und was vereinbaren womit wir beide leben können.

    Nur kam er nicht zu diesem vereinbarten Termin. Er ging zu einen Freund und kam dann auch nicht heim wann er normalerweise sollte. Hat seine Oma angerufen und ihr gesagt das er halbe Stunde später käme. War aber über 1 Stunde zu spät. Hat sich ohne was zu sagen die Zähne geputzt und ist ins Bett.

    Ich weiß nicht wie ich noch an ihn ran kommen kann. Möchte ihn ja nicht einsperren und als bestrafen.


    LG

    Mutti1987

  • Hallo! :)


    Meine Tochter ist 11 Jahre alt und wir haben ähnliche Themen...


    Ist das vermeintliche (!) Desinteresse deines Sohnes neu, oder war Schule immer schon eher langweilig? Leider ist das Schulsystem ja durchaus nicht für alle Kinder gemacht. Gerade kreative Querdenker tun sich oft schwer, sich da anzupassen. Ich merke bei meiner Tochter, dass ein MÜSSEN, weil es halt so ist, gar nicht ankommt. Kann ich allerdings auch nachvollziehen, dass das die intrinsische Motivation nicht sehr anstachelt! ;)


    Meiner Meinung nach ist vorausschauendes Denken in diesem Alter auch einfach noch gar nicht in größerem Ausmaß möglich. Ob es sich die Zukunft verbaut, ist einem 10jährigen Kind völlig egal. Das hat da noch keine Vorstellung davon. "Zukunft" ist da einfach noch sehr abstakt. Deshalb würde ich auch sehr in der Gegenwart bleiben und nicht unbedingt weiter als bis zum nächsten Zeugnis denken...


    Für mich persönlich klingt es stark so, als bräuchte dein Sohn eventuell noch viel Beistand und Unterstützung in Schuldingen. Also gemeinsam einen Überblick verschaffen, Dinge (Hausaufgaben, Üben für Prüfungen etc.) gemeinsam erledigen oder zumindest die Mama als "Backup" haben... Vielleicht nicht ständig, aber eben doch öfter.


    Ich habe lange gebraucht (fast ein Halbjahr ;)), um bei meiner Tochter zu bemerken, dass sie in schulischen Dingen lange nicht so organisiert und eigenständig ist, wie ich dachte. Seither bin ich ein wenig mehr dahinter, wenngleich ich wirklich sehr darauf achte, ihr nicht zu viel abzunehmen. Das andere Extrem soll es halt auch nicht werden. ;) Ich glaube, wir unterschätzen gerade bei dieser Altersklasse sehr stark, dass diese Coronajahre sich schultechnisch schon sehr stark ausgewirkt haben... :(


    Was ich bei uns jetzt umgestellt habe:


    - Öfter die Hausübungen "einsehen" (ob sie sie gemacht hat, nicht inhaltlich); dort dabei sein, wo ich hilfreich bin/sie mich lässt (Vokabeln abfragen, Referat ausarbeiten etc.)

    - Öfter nachfragen/über Schule reden

    - Kontakt mit Lehrern der Hauptfächer suchen und um Rückmeldung bitten, falls Hausaufgaben regelmäßig nicht erledigt werden

    - Fokus darauf, dass nichts PERFEKT sein muss... Wir haben sozusagen vereinbart, dass die Noten 1-3 gut im Rahmen sind. Wird es schlechter, muss man genauer hinschauen, woran das liegt/wo es Unterstützung braucht


    ---


    Sanktionen (Technikentzug etc.) wegen schulischen Dingen sind MEIN PERSÖNLICHER Zugang nicht. Aber natürlich ist das sehr individuell und jeder Elternteil handhabt das individuell.

  • Danke für diese Nachricht.

    Es ist mir schon klar das 10 jährige noch nicht so denken wie wir Erwachsene. Ich verlange auch eigentlich nicht viel.

    Ich frage ihn auch jeden Tag wie es in der Schule war und ob eine Probe ansteht.

    Oder sie eine zurück bekommen haben.

    Dann bekomme ich wieder von der Lehrerin gesagt das diese nicht abgegeben wurden.


    Seine Hausaufgaben werden auch nie ins Hausaufgabenheft geschrieben und deswegen oft nicht vollständig erledigt.


    Vor kurzem schrieben wir ein Diktat und als ich dies korrigiert hatte, nahm er mir das Blatt aus der Hand, weil es ihn störte das er so viele Fehler schrieb. Er war nicht bereit sie zu korrigieren.



    Der Technische Entzug muss bei ihm sein, weil ich merke das er sich in der virtuellen Welt schnell verliert.

    Er möchte dann nichts mehr mit seinen Freunden machen und normale Gespräche sind dann auch schwierig.


    Es ist halt jetzt der Übergang zur mittelschule!

    Deswegen mache ich mich da etwas verrückter


    Er ist halt eher der kreative,chaotische.

    Deswegen möchte ich ihm gerne unter die Arme greifen bei den Dingen die ihm evtl nicht so leicht fallen.

  • Hmmm, pragmatisch gedacht: Gibt es eine Möglichkeit für dich, dich mit anderen Eltern zu vernetzen, um so eventuell einen Überblick über Hausaufgaben etc. zu gewinnen? Das wäre wahrscheinlich die einfachste Lösung... Ich persönlich bin nicht in solchen Elterngruppen, aber mein Mann. So bekomme ich auch mit, dass da durchaus die Eltern untereinander viel vernetzen/intervenieren...

  • @ Technischer Entzug: Na das ist natürlich schon wichtig. Bei uns ist die Medienzeit generell begrenzt/reglementiert, aber ganz unabhängig von schulischen Belangen. Finde auch überhaupt nicht, dass Kinder in dem Alter das selbst gut regulieren können (können ja auch die meisten Erwachsenen nicht ;)), da braucht es schon Intervention! :)

  • Glaube das hat jede Mutter durch. Mein Sohn hat damals WOW gespielt, das war wichtiger wie die Schule. Habe dann wirklich die Internetleitung zu Ihm gekappt, Und er musste sich seine Online-Zeit erarbeiten. Bei Ihm war Englisch, das Problem, jeden Sonntagnachmittag Vokabeltest, und wie der ausgefallen ist, soviel Spielzeit hat er am Tag gehabt. Am Anfang waren es max 10 Minuten und zum Schluß eine Stunde, nachdem er mitbekommen hat, die Alte zieht das wirklich durch.

    Hat aber einiges an starken Nerven gekostet, von seiner Bockigkeit, über Beleidigungen, etc. Aber es hat dann funktioniert.

    Habe zu dem Zeitpunkt engen Kontakt mit den Lehrern gehabt, die nachgeschaut haben, ob er alle Hausaufgaben im Hausaufgabenheft geschrieben hatten und sowohl der Lehrer und ich haben gegengezeichnet.

    Ich drücke Dir die Daumen,das Du den richtigen Weg findest

  • Hey Mutti 87

    Ich weiß nicht von wo du kommst, ich würde einen anderen Weg nehmen!

    Das dein Sohn keine Interesse an Schule und all dem hat was damit zusammenhängt, kann auch andere Gründe haben, Gründe die vielleicht in der Schule liegen. Fühlt er sich da wohl, wie kommt er mit den Lehrern zurecht, wie gehen die Lehrer mit ihm um u s w.

    Hier bei uns gibt es die Caritas, dort kann man sich einen Termin holen , hingegen und mit jemandem darüber sprechen. Die werden dann einige Monate mit deinem Sohn Gespräche führen, spielerisch und er wird ihnen dann mit Sicherheit anvertrauen was sein Problem ist. Danach wird eine Lösung erarbeitet.

    So etwas gibt es bei euch bestimmt auch.

    Da würde ich mir an deiner Stelle Hilfe holen. Das ganze ist dann auch Hilfe für dich und zusätzlich leidet das Vertrauen und die Beziehung zwischen dir und deinem Sohn nicht so stark darunter.


    Es gibt zudem verschiedene Schulformen, vielleicht ist die deines Sohnes nicht die richtige für ihn.


    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, um so mehr Druck du auf dein Sohn ausübst, um so mehr wird er dicht machen, damit ist keinem geholfen und du übst Druck auf ihn aus, wenn auch unbewusst.

  • Hallo Gilfy,

    Das mit dem Druck denke ich auch.

    Das habe ich jedoch nicht von Anfang an.

    Ich merke nur das wir keine Zeit mehr haben. Im März muss ich ihn schon in eine Schule anmelden. Momentan bezweifle ich das er mal merkt wie wichtig ein guter Abschluss ist. Klar ist er noch wahrscheinlich zu jung um es zu begreifen.

  • Tut mir leid. Wollte meine Nachricht weiter schreiben und habe zu früh ausversehen abgeschickt.

    Ich weiß nicht wie ich ihn noch motivieren kann oder ihn einfach in die Hauptschule gehen lassen soll.

    Ich denke das es immer ein großer Kampf zwischen uns sein wird und wir nie auf ein Nenner kommen werden.

    Ich danke euch allen für eure Nachrichten!



    LG

    Mutti1987

  • Wegen der Entscheidung für die weiterführende Schule: Das ist auch bei uns mittlerweile ein wahnsinniger Druck... Was meint denn der Klassenlehrer/die Klassenlehrerin dazu? Die haben ja doch eine ganz gute Einschätzung, was das Leistungsvermögen angeht, weil sie die Kinder über vier Jahr lang auch im Vergleich kennen. Bei meiner Tochter (ist jetzt 5. Schulstufe) wurde letztes Schuljahr das Gymnasium empfohlen, aber durchaus mit Hinweis, dass sie sich dort für gute Noten anstrengen wird müssen und es nicht mehr so "einfach" sein wird. Tja, die Erfahrung macht sie gerade auch... Im Zeugnis hat sie nun erstmals aus zwei 3er stehen... Ich würde diese Entscheidung (Schulform) in jedem Fall sehr ganzheitlich sehen. Ein Kind, das sich überhaupt nicht anstrengt und mittelprächtige Noten hat, ist im Gymnasium vermutlich nicht unbedingt schlecht aufgehoben... Wenn auch das Leistungsniveau in einer anderen Schulform niedriger ist, hat man die Diskussionen/den Stress mit "lernunwilligen" Kindern dennoch...


    Bei der ganzen Diskussion ist es aber natürlich relevant, wie die Schulen in der jeweiligen Wohngegend aufgestellt sind. Bei uns in Wien wird dahingehend wirklich heftig ausgesiebt (was mich sehr betrübt) und Kinder um Bildungschancen gebracht, wenn es für die "höherwertige" Schulform nicht reicht. :( Das ist ein ganz großes Problem. In den anderen Bundesländern sieht es dahingehend ganz anders aus. Da sind Schulen unterschiedlicher Schulformen sehr ähnlich vom Niveau her...


    Ich möchte dir jedenfalls bei dieser Entscheidung viel Kraft wünschen. Kann mich noch sehr genau erinnern, wie sehr das die Nerven strapaziert...


    Alles Liebe

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!