Mir wird Verantwortungslosigkeit vorgeworfen und mit dem Jugendamt gedroht

  • Hallo zusammen,


    ich lebe seit über ein Jahr getrennt und der Kontakt zur Mutter meiner Kinder wird zunehmendst schlechter.

    Am Anfang lief es eigentlich ganz gut und ich sehe meine Kinder nicht nur an 0jedem 2. Wochenende, sondern auch unter der Woche.... im Schnitt von 14 Tagen sind es 7 Tage...

    Jetzt gab es 2 Situationen, die der Mutter meiner Kinder extrem übel aufgestoßen sind und sie das mit dem Jugendamt klären möchte.

    Folgendes war passiert:

    Vorweg ich habe 2 Kinder, Hanna 11 Jahre und Benno 8 Jahre.

    Ich wurde auf einen Geburtstag eingeladen. Die Einladung wollte ich auch wahrnehmen, hatte aber an diesem Wochenende die Kinder. Ich hatte die Mutter meiner Kinder gefragt, ob wir vielleicht einen Tag tauschen könnten. Sie hatte abgelehnt. Dann habe ich vorgeschlagen, dass ihre Mutter die Kinder in meiner Wohnung betreut. auch das hatte sie abgelehnt. Dann kam mir die Idee, dass meine Mitbewohnerin, mit der ich gemeinsam in dem Haus wohne, sich kümmern könnte. Meine Kinder haben einen ganz guten Draht zu ihr, sie gehen z.B. häufiger gemeinsam mit den Hunden spazieren.

    Daher war mein Plan, dass die Gabi (so heißt sie) die Kinder betreut, damit ich den Geburtstag wahrnehmen kann. Es hatte auch alles gut geklappt. Ich war am Abend gefahren und kam am Vormittag des Folgetages zurück. Kinder waren zufrieden und fragten, wann es das nächste Mal "sturmfrei" geben würde....

    Jetzt war es so, dass ich am letzten Wochenende wieder auf einem Geburtstag eingeladen war... Grundsätzlich vermeide ich Termine oder Verabredungen, wenn ich am Wochenende die Kinder habe.... Aber der Geburtstag war mir wichtig, d.h. ich habe erneut die Gabi gefragt und bin am Abend mit dem Fahrrad zur Party gefahren. Die Kinder wussten, dass sie mich jederzeit anrufen können, wenn etwas ist. Ich bin dann in der Nacht wiedergekommen und am nächsten Morgen war wieder alles gut. Am Abend zuvor baten die Kinder darum komplett sturmfrei haben zu wollen, also das Gabi in ihrer Wohnung ist und sie die Kinder lediglich ins Bett bringt und gelegentlich mal nach ihnen schaut. Gabi war an diesem Abend nur kurz eingenickt und hatte die Kinder nicht wie vereinbart um 23 Uhr ins Bett gebracht, sondern um 00:30 Uhr...

    Das hätte natürlich nicht passieren sollen, aber wir sind alle ja nur Menschen.

    Jetzt steht der Vorwurf im Raum, dass ich meiner Versorgungspflicht nicht nachgekommen sei und es verantwortlungslos gewesen ist. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe oder ob es das wirklich ist? Wir leben seit über einem Jahr getrennt und ich bin immer an den Wochenenden da, aber es gab jetzt 2 Situationen, an denen ich unterwegs sein wollte.

    Ich bin der Meinung, dass die Kinder durchaus auch mal "allein" sein dürfen, natürlich mit einer entsprechenden Aufsicht...

    Die Mutter meiner Kinder hat mir angekündigt diesen Vorfall dem Jugendamt zu melden und ich bin irgendwie verunsichert, obwohl ich der Meinung bin, das Kindswohl nicht gefährdet zu haben....

    Was ist hier richtig und was ist hier falsch.....?

    Freue mich über Hilfe....

  • Hallo! :)


    Denkst du, es gibt eine Möglichkeit, die Situation mit der Mutter zu bereden, ohne dass eine Meldung gemacht wird bzw. das Jugendamt involviert wird? Eventuell lässt sich deine Ex darauf ein, eine Meditation o.ä. in Anspruch zu nehmen. Also durchaus etwas "Offizielles" und Ernstzunehmendes, aber nicht das Amt. Ich kann nachvollziehen, dass sie verunsichert ist und das geklärt haben möchte. Es ist ja sozusagen wirklich "blöd gelaufen" und das kann man ihr auch zugestehen, das anzuprangern. Nur unnötig kompliziert (Meldung Jugendamt) würde ich es nicht machen...


    Zur grundsätzlichen Sache ist es wahrscheinlich schwierig etwas als rechtlicher Laie zu sagen, da wäre es sicher nicht blöd, du erkundigst dich bei passender Stelle.

    Ich kann es dir nur für Österreich sagen: Hier darfst du die Aufsichtspflicht natürlich übertragen und es passiert auch ständig (Kindergarten, Schule, Babysitter, befreundete Eltern,...). In diesem Fall hättest dann allerdings nicht DU die Aufsichtspflicht verletzt, sondern Gabi. Dass die Mutter da nicht begeistert ist, kann man nachempfinden.


    Kindern in dem Alter (sie sind mit 11 und 8 noch sehr jung) nachts "sturmfrei" zu geben (sprich: sie sind alleine in der Wohnung, was ich rausgelesen habe) und die Betreuungsperson schaut ab und zu nach ihnen, ist wirklich haglich. Das würde ich für meine Kinder (recht ähnliches Alter) auch nicht wollen, sondern dass wirklich jemand in Rufweite ist. Wenn sich die Betreuungsperson dann quasi in einer eigenen Wohnung aufhält, einschläft und den Grundbedürfnissen (ins Bett bringen, abrufbereit sein,...) nicht nachkommt, ist das ein Risiko, das ich als Elternteil nicht eingehen wollen würde - egal, ob ich im "Recht" bin (Aufsichtspflicht!) oder nicht...


    Dein Bedürfnis, private Termine auch während der "Kinderzeit" wahrnehmen zu wollen, verstehe ich und daraus kann man dir auch sicher keinen Strick drehen. Aber vielleicht wäre eine professionelle Betreuungsperson (Babysitter-Agentur o.ä.) dann die bessere Alternative?


    Alles Liebe,


    Dani!

  • Liebe Dani,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Ich muss dazu sagen, dass ich in einer Doppelhaushälfte wohne, also ich oben, Gabi unten. Die Türen sind alle auf und die Kinder haben gefragt, ob sie das dieses Mal so dürfen...

    Also prinzipiell hört man sofort, wenn etwas nicht stimmt...

    Ich hätte da mehr Verantwortung übernehmen sollen, aber ich dachte, die Situation wäre so in Ordnung, da ich ja auch am gleichen Abend zurückgekommen bin.

    Diese Situation alternativ zu klären ist leider keine Option mehr. Ich selbst werde in Zukunft eher auf ein professionelles Kindermädchen zurückgreifen, denn so war es ja auch nicht in meinem Sinne bzw. Termine dann einfach zu verschieben, an einen Tag, wenn die Kinder nicht bei mir sind....

    An welche Institutionen kann man sich denn wenden?

    Viele Grüße


    Christian

  • Hallo! :)


    Naja, wenn es grundsätzlich im selben Haus war, ist es schon halbwegs überlegt, keine Frage. Einschlafen hätte sie halt nicht dürfen. Ist zwar sicher menschlich, aber mir wäre es wohl auch lieber, die beaufsichtigende Person ist wach! ;)


    Also Institutionen für Wien werden dir jetzt wenig bringen (da hätte ich ein paar Tipps ;)). Ich würde an deiner Stelle die Internetsuchmaschine nach Babysitter in der Umgebung befragen und darauf achten, dass das ganze dann über eine offizielle Argentur angeboten wird (also nicht das "Nachbarmädl"). Das kann man ggü dem Jugendamt sicher gut darlegen, dass man in Zukunft auf Institution XY zurückgreifen wird.


    Prinzipiell ist nämlich natürlich nichts dagegen einzuwenden, die Kinderbetreuung auch einmal in andere Hände zu legen - egal, ob man arbeiten muss oder eben Privatvergnügen genießt. :)

  • Moin Christian , lass dich einfach ein bisschen beruhigen!


    Du hast nichts falsch gemacht! Sobald du ein Kindermädchen beauftragst und das Haus verlässt, ist das Kindermädchen in der Pflicht. Sie hat die Aufsichtspflicht verletzt, nicht du.

    Ok, das klingt nun auch nicht wirklich besser, da du mit der Gabi im selben Haus wohnst, weiß ich, ist aber so!

    Ich glaube auch nicht das du nun wirklich was zu befürchten hast vom Jugendamt aus. Die werden wahrscheinlich dir sagen:,, du du du( erhobenen Zeigefinger ) , das nächste Mal sorgen besser für ein Kindermädchen"!

    Was ich sagen will ist, deine Kids sind 8 und 11 Jahre alt und damit keine Kleinkinder mehr und wenn sie sonst auch zuverlässig und artig sind, denke ich wird nicht viel passieren.

    An deiner Stelle würde ich einfach abwarten ob da überhaupt was kommt.

    Wenn du nicht abwarten möchtest, kannst du selbst beim Jugendamt anrufen, die Sache erklären und fragen was nun passiert.

  • Vielen Dank für eure Antworten... das hat mir sehr geholfen...

    Ich werde einfach mal abwarten, was da kommt, oder ob da etwas kommt...

    Ich bin auch der Meinung, dass es nicht optimal gelaufen ist, aber es ist im Endeffekt keiner zu Schaden gekommen. Leider haben die Mutter meiner Kinder und ich mittlerweile ein sehr schlechtes Verhältnis und ich will nicht, dass sich das auf meine Kinder überträgt, denn die Beiden können ja am allerwenigsten dafür...

    Ich finde es nur schwierig, wenn die Mutter meiner Kinder mit Kinderentzug droht... das ist nicht wirklich ein erwachsenes Verhalten...

    Mal schauen, wohin die Reise geht...

    Viele Grüße


    Christian

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