Rechenschwäche oder Dyskalkulie fordert von den betroffenen Kindern und ihren Eltern viel an Geduld und Durchhaltevermögen. Um zu verhindern, dass das Thema Lernen zum Familienkonflikt wird und bereits der bloße Gedanke an die Hausaufgaben bei allen Beteiligten Herzrase verursacht, hier einige Tipps, die das Lernen mit einem rechenschwachen Kind erleichtern können:
- Legen Sie gemeinsam mit dem Kind Zeiten fest, an denen regelmäßig (also an 5 - 6 Tagen in der Woche) geübt wird. Achten Sie darauf, dass Sie in der Zeit mit voller Aufmerksamkeit bei dem Kind sein können und auch das Kind zum vereinbarten Zeitpunkt leistungsfähig und stressfrei ist.
- 15 min reichen! Die relative kurze Übezeit, reicht aus, wenn die Regelmäßigkeit eingehalten wird. 15 Minuten konzentriertes Arbeiten sollte jedem Schüler möglich sein und eine viertel Stunde Zeit, finden in der Regel selbst berufstätige Eltern.
- Neben der Dyskakulie steht dem Kind oftmals schon ein geringes Selbstwertgefühl im Weg zum Lernerfolg, deshalb üben Sie an der "0-Fehler-Grenze", besonders am Anfang haben Motivation und Steigerung des Selbstwertgefühls oberste Priorität!
- Versuchen Sie herauszufinden, welche falschen Lösungsstrategien sich das Kind angewöhnt hat. Lassen Sie es laut rechnen, damit Sie den Fehlern auf die Spur kommen.
- Nehmen Sie dem "Fehlermachen" die Dramatik. Fehler macht jeder und können verbessert werden. Entdeckt das Kind selbst Fehler loben Sie es. Dann hat das Kind prima aufgepasst und auch viel verstanden, von dem was es rechnet.
- Beteiligen Sie das Kind an der "alltäglichen Mathematik; lassen Sie es messen, wiegen, zählen, mit Geld rechnen etc.)
- Gliedern Sie die Aufgaben in überschaubare Teile und bearbeiten Sie immer nur ein Rechenproblem.
- Üben Sie auf unterschiedlichen Wahrnehmungskanälen, lassen Sie ihr Kind Zahlen und Aufgaben singen, kneten, malen, klatschen, bauen Sie Bewegung ein usw. Manchamal ist die Aufnahme über einen bestimmten Wahrnehmungskanal gehemmt und über einen anderen "fließt" es besser.
- Legen Sie eine Haltung an den Tag, die von Verständnis und Geduld geprägt ist, geben Sie dem Kind viel Lob und Anerkennung. Können sie dies zur Zeit nicht aufbringen, übertragen Sie einer anderen Person die Aufgabe mit dem Kind zu üben.
- Fühlen Sie sich dennoch der Situation nicht gewachsen, holen Sie sich Hilfe bei einem guten Nachhilfeinstitut, einem Kinderpsychologen, der Erziehungsberatungsstelle, einer ergo- oder lerntherapeutischen Praxis o.Ä.
Ich wünsche viel Geduld und Erfolg beim Üben - und vielleicht kommt ja sogar wieder ein bißchen Spaß auf