Kindergarten - Kontakt zu anderen Mamas

  • Hallo,


    heut ist irgendwie nicht mein Tag..

    Ich versuche Euch mal zu beschreiben, was mich wirklich gerade fertig macht..

    Mein Mann und ich wohnen seit 8 Jahren in unserem Ort (Dorf) in einer Doppelhaushälfte..Ich habe es hier noch nicht recht geschafft, richtige Freundinnen zu finden. Wir haben eine kleine Tochter, sie kommt jetzt im Herbst in den Kindergarten.. für sie tut mir das alles auch so sehr leid..Wir waren jetzt zwar voher in einer Krabbelgruppe, da habe ich mich soweit auch mit den Müttern verstanden, aber es ist halt nur bei den wöchentlichen Treffen geblieben. Meine Tochter ist sehr schüchtern anderen Kindern gegenüber, wenn ein Kind ein bisschen 'wilder' auf Sie zukommt, kriegt sie auch Angst, sie möchte zwar schon mit anderen Kindern in Kontakt kommen, weiß aber halt nicht wie und ist sehr zurückhaltend..Sobald wir daheim sind, ist sie aufgeweckt und fröhlich, redet den ganzen Tag, aber wenn wir irgendwo sind, sagt sie so gut wie gar nichts..Und braucht auch einfach immer mich dabei..

    Bei anderen Kindern, wo die Mamas eben vom Dorf sind und die sich schon immer untereinander kennen, da ist die Situation ganz anders, die Kinder spielen miteinander und ich wünsche mir für meine Tochter auch sowas..mir würden ja nur 1 oder 2 gute Freundinnen schon reichen. Aber ich habe wirklich Angst, dass meine Tochter im Kindergarten ein bisschen untergeht, weil sie so schüchtern ist..

    Und ich hab auch irgendwie Angst davor..wieviel Kontakt hat man denn als Mama im Kindergarten zu den anderen Mamas?

    Es ist halt, bei uns war letztes Wochenende ein Volksfest und ich war mit Emma bei den Kinderplätzen und es waren da auch Mamas vom Kindergarten..Ich hatte mich mit jemandem von der Krabbelgruppe unterhalten und merke dann, wie sich die (waren 6) zu mir umdrehen und offensichtlich über mich tuscheln...ich war dann so verunsichert, dass ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe..zwei von denen, die sich erst noch mit mir unterhalten haben, haben mich danach geschnitten..als wir heimgekommen sind, hab ich nur noch geweint..Ich habe denen nichts getan, kenne die nicht mal, was haben die gegen mich? Und vor allem, wenn mein Emma dann auch nicht so mit deren Kinder in Kontakt kommt? Das ist halt etwas, was in meiner vorherigen Stadt einfacher war, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen, weil die da viel offener sind als auf dem Land..

    Wieviel Kontakt muss ich denn zu anderen Mamas hier haben, wenn Emma im Kindergarten ist? Ich bringe sie hin und hole sie wieder ab..

    Wie ist das mit Geburtstagen? Wenn Emma eingeladen wird? Muss da die Mama mit? Hier gibt es nämlich noch ein Problem, ich habe Asthma und kann nirgends hin, wo es Haustiere gibt..aber ich kann ja Emma dann nicht ausladen lassen, dann kriegt sie ja nie Kontakt?

    Ich weine seit dem letzten Wochenende jeden Tag, weil ich wirklich Angst vor der Zeit mit Kindergarten habe..

    Ich will ja gerne andere Mamas kennenlernen, aber nicht, wenn ich mich so unwohl fühle, als die eine Gruppe da über mich geredet haben (und ich habe mich nicht getäuscht, es war offensichtlich)

    Ich versuche wirklich offen und freundlich auf andere zuzugehen, aber es klappt einfach nicht, dass ich hier endlich Freundinnen finde und für meine Tochter damit Kinder zum spielen..



    Danke fürs Lesen schonmal


    Steffi, die wirklich verzweifelt ist :(

  • Hallo! :)


    Meine Erfahrung: Im Kindergarten hat man noch viel Kontakt mit anderen Eltern, ist stark involviert. In der Grundschule anfangs auch noch, im Laufe der Jahre wird es aber weniger... Die Kontakte der Kinder werden aber in ganz jungen Jahren (also eh Kindergarten-Alter) über die Eltern geregelt, also ist es natürlich im Sinne der Kinder, dass die eigenen Eltern da auch aktiv sind. Was ich aber wichtig finde: authentisch bleiben! Ich habe das nach dem Motto "weniger ist mehr" gemacht... So, wie du schreibst, 1-2 engere Kinderkontakte reichen eigentlich aus. Die Gruppenerfahrung bekommen sie eh im Kindergarten selbst...


    Eigene Kinder sind sicher auch eine gute Gelegenheit, ab und zu über sich hinauszuwachsen (andere Eltern ansprechen, in Kontakt kommen). Man sollte sich aber dabei wohlfühlen, einfach aufs Bauchgefühl verlassen.


    Ein kleiner Tipp: Nicht über Dinge den Kopf zerbrechen, die noch nicht eingetroffen sind (Geburtstage und Haustiere; Kind findet keinen Anschluss;...), sonst kommt man aus dem Grübeln nicht mehr raus. Und vor allem: Vertrauen ins eigene Kind! Die Kleine wird das schon machen - auf ihre Art! :)


    Schüchternheit/Zurückhaltung ist meiner Ansicht nach kein Makel, sondern einfach ein Persönlichkeitsmerkmal. Du musst da gar nicht großartig intervenieren, es sei denn, du merkst einen Leidensdruck bei deinem Kind. Oftmals interpretieren Eltern aber auch ein wenig hinein, das gar nicht da ist. Am besten beim Kind bleiben und nicht zu sehr in die eigene Gefühlswelt hineinrutschen. Lass die Dinge auf dich zukommen und interveniere nach deinem Bauchgefühl, das wird dann passen! :)


    (Zur Party-Frage: Generell bleiben Kinder häufig so ab vier Jahren bei Partys alleine, wenn sie die Kinder kennen. Das ist aber natürlich nicht in Stein gemeißelt...)


    Alles Liebe! :)

  • Hallo Steffi

    Da denkt man, auf dem Land zu leben ist schön, leicht einfach und man kennt sich, es ist aber nicht ganz so!

    Auch ich lebe mit meiner Familie auf dem Land, sind vor 15 Jahren hier her gezogen vom Ruhrpott.


    Ich sehe es ein Stück weit wie Dani schon geschrieben hat. Du musst deiner Kleinen vertrauen, sie wird das schon selbst machen. Auch wenn sie schüchtern ist, das wird sie nach der Eingewöhnung in der Kita schon ein Stück weit ablegen, sie wird mit den anderen Kids spielen.

    Du musst es so sehen, in der Kita sind die Kinder alle ohne Elter und spielen mit den Kindern, mit denen sie wollen. Zuhause ist es etwas anders! Da bekommen sie von ihren Eltern gesagt mit wem sie spielen sollen und mit wem nicht. Das zieht sich leider auch bis durch die Grundschule, bis die Kinder in einem Alter sind, wo sie allein raus können um sich zu treffen.

    Zu den Geburtstagen, erstmal muss deine Tochter eine Einladung bekommen. Wenn die Eltern mit dort bleiben, dann nimmst du deine Asthma - Spree's mit. Du musst die Haustiere ja nicht anfassen.

    ( Ich bin starker Allergiker und habe auch Asthma ), rede also aus Erfahrung.

    Auch bin ich der Meinung das Mädchen es eh leichter haben, Freundinnen zu finden. Es nützt halt nur alles nichts, wenn nicht auch du in Kontakt zu den Eltern kommst.

    Es müssen ja nicht gleich " Freundinnen" von dir werden, Bekannte reicht ja erstmal.


    Ich habe es damals so gemacht:

    Als mein Sohn in die Kita kam, sich eingewöhnt hatte und alle Kinder kannte, habe ich für ihn die Verabredungen für den Nachmittag gemacht. Ich habe die Mutter zum Kaffee eingeladen von dem Jungen mit dem mein Sohn spielen wollte. Ok, das hat ganz 2 mal geklappt, dann kam der Junge allein.

    Die Mutter kam dann immer weniger, ich war auch einige Male bei ihr. Viele( alle ) anderen Mütter sind gar nicht meinen Einladungen gefolgt.

    Heute ist es so das mein Sohn hier keine Freunde mehr hat, woran aber auch ich nicht unbeteiligt bin. Ich habe nämlich in der ca 4 Klasse aussortiert, alle die Kids, die meinen Sohn immer und immer wieder gequält und geschlagen haben.

    Heute geht er nicht mal mehr hier im Ort zur Schule und hat selbst gemerkt, das es gut so ist. Er ist von selbst dahinter gekommen und hat für sich entscheiden mit diesem Pack ( ich nenne sie mit Absicht so ) keinen Kontakt führen zu wollen.

    Auf dem Land ist es so:

    Jeder kennt jeden, jeder ist irgendwie mit irgendeinem Verwand. Alle reden und tuscheln untereinander, egal ob das stimmt oder nicht. Alle sind im Schützenverein, das ist wohl ein MUSS wenn man dazu gehören will.


    Wir wollten das auch mal, heute aber nicht mehr. Wir sind nie im Schützenverein gewesen und hier sind alle katholisch, wir sind evangelisch und somit werden wir behandelt als seinen wir giftig.

    Egal, man lernt damit zu leben und wir werden in Ruhe gelassen.

    Wir kennen alle unsere Nachbarn, diese kommen nur wenn sie Geld für eine Beerdigung wollen oder etwas repariert haben wollen und wir, wir machen das nun nicht mehr mit.


    Du kennst doch deine Nachbarn sicher auch, fange mit denen an auch wenn sie älter sind. Lade sie zum Kaffee ein und unterhalte dich mit ihnen. Biete deine Hilfe an wenn sie gebraucht wird. Gehe also über die ältere Generation zu den heutigen Müttern😉.

    Es ist nicht leicht in so einer alt eingesessenen Gesellschaft einen Platz zu bekommen!!!

    Vertraue auf dein Kind und lass sie laufen. Sie wird das schon machen!!!

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