Mein halbstarker Sohn (15 Jahre) wächst mir über den Kopf!

  • Mein Mann starb vor 4 Jahren bei einem Arbeitsunfall. Unseren Sohn erziehe ich (w, 36) alleine. Er ist jetzt 15 geworden und wächst mir über den Kopf.

    Er gibt nur noch freche Antworten und macht, was er will. Er hat mehrere ältere Freunde, die Motorräder haben. Da fährt mein Sohn mit, obwohl ich es ihm verboten habe.
    Auch habe ich ihm das Rauchen verboten. Aber er greift trotzdem zur Zigarette. Er meint, er sei alt genug, es selber zu entscheiden.

    Ich weiß wirklich nicht weiter, wenn er diese frechen Antworten gibt. Ich will aber auch nicht unbedingt das Jugendamt einschalten, sondern es möglichst gut und vernünftig innerhalb der Familie regeln. Das sind aber nur mein Sohn (15) und ich und meine Eltern. Einen Lebensgefährten, der vielleicht Rat hätte, habe ich zur Zeit nicht. Deshalb frage ich hier mal um Rat.

    Gibt es eine Möglichkeit, solch einem Halbstarken auch mal seine Grenzen zu zeigen? Oder ist es besser, sein freches Auftreten hinzunehmen?

  • Hallo Alexandra


    Mein Sohn ist auch gerade 15 und verhält sich auch so. Überall wo man hin hört oder auch hier im Forum kannst du es ständig lesen das Kids sich in dem alter wirklich Respektlos verhalten. Wenn ich dir nun schreibe, das die Jugend von heute so sind, hilft es dir nicht, ich weiß, ich weiß auch das es dich nicht tröstet, dennoch ist es leider so.

    Ich kann dir raten, solange es mit der Schule gut läuft, er das nicht vernachlässigt, hast du schon viel gewonnen. Das er mit seinen Freunden auf dem Motorrad ( oder sind es nur Roller? ) mitfahren möchte, ist normal, er will dazu gehören. Motorradführerschein können die Jungs erst mit 18 Jahren machen und diese Maschinen sind dann für die ersten Jahre begrenzt . Erst mit 25 Jahren ( glaube ich ) dürfen sie offen fahren.

    Mein Mann und ich fahren selbst Motorrad, ich kann deine Angst sehr gut verstehen, aber da kannst du nur an die Vernunft deines Sohnes appellieren, nur mit Schutzkleidung ( Motorradhose + Protektoren, Motorradjacke + Protektoren, Nierengurt und einem guten Helm ) mitzufahren.

    Diese unfreundliche Art musst und solltest du dir nicht bieten lassen. Er ist, auch wenn er meint erwachsen zu sein, immernoch " erst " 15. Regeln / Konsequenzen sind die Folge.

    Auch das rauchen gehört dazu! Hast du ihm schon mal einen Bericht/ Duko gezeigt, was mit dem Körper passiert wenn man raucht? Vielleicht schreckt ihn das ab.


    Du musst nicht gleich das Jugendamt einschalten, du kannst dir aber andere Beratungsstellen suchen wie z.b. Caritas. Auch sein Klassenlehrer kann dir sagen an wem du dich wenden kannst.

  • Hallo! :)


    Ich vermute, die Jugend war nie anders, lediglich die Zeiten haben sich geändert! :D


    Meine Inputs/Ideen/Ratschläge:


    - Verbote führen selten zum gewünschten Erfolg, eher zum Gegenteil. Ein junger Mensch, der Erfahrungen sammeln möchte, lässt sich durch Verbote wenig beeindrucken... Er wird die Dinge fortan heimlich machen, verschleiern oder ausbrechen. In jedem Fall leidet das Verhältnis zwischen den Generationen. Mit Verboten und Drohungen wäre ich also eher vorsichtig/sparsam...


    - Regeln/Orientierung sind aber sinnvoll und eine Möglichkeit. Es heißt nicht, dass dein Sohn sie alle brav befolgt, vielleicht auch nur einen Teil davon. Aber sie sind eine Möglichkeit, eine gute Basis für das Zusammenleben zu schaffen - nämlich für beide Seiten... Du wirst ihm das Motorradfahren/Rauchen nicht verbieten können, er wird es heimlich machen. Aber vielleicht kannst du mit Regeln einen Rahmen schaffen (daheim wird nicht geraucht; Motorrad nur mit Helm und mit jemanden der seit XY Monaten den Schein hat etc.). Vor allem wichtig: Regeln für den gemeinsamen Umgang aufstellen (Umgangston, Zapfenstreich, Anruf, wenn verspätet etc...


    - Aufklärung: Nicht mit Verboten arbeiten, sondern mit Fakten/Aufklärung. Seine Meinung muss er sich ohnehin selbst bilden. Also ruhig damit konfrontieren, wie so ein Raucherbein ausschaut oder eine Beeinträchtigung nach einem Unfall, bei dem zu schnell gefahren wurde etc.


    - Gemeinsame Basis: Was du IMMER tun kannst: an einer gemeinsamen Basis arbeiten, die ganz schlicht auf gemeinsamen schönen Erlebnissen, einer wertschätzenden Kommunikation etc. basiert. Augenhöhe ist das Zauberwort... Jugendliche, die ernst genommen werden, agieren ganz anders, rebellieren moderater...


    - Reibung aushalten: Die Pubertät ist ein Ablösungsprozess und ganz sicher kein einfacher... Dass es von Zeit zu Zeit heftige Meinungsverschiedenheiten gibt und kracht: völlig normal!!!


    Alles Liebe

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