Schwierigkeiten mit Freundschaften

  • Hallo,

    ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, ob wir wirklich ein Problem haben oder ob ich als Mutter mir zuviele Gedanken mache.

    Mein Sohn (8 Jahre, 2. Klasse) ist ein sehr aufgewecktes, kontaktfreudiges und auch cleveres Bürschchen. Allerdings tut er sich derweilen mit Freundschaften schwer bzw. er scheint doch recht zu polarisieren. Er hat aus dem Kiga einen guten Freund in der Klasse, die anfangs auch noch lieb miteinander umgegangen sind. Leider ist jetzt der Wurm drin und es scheint, also ob mein Sohn hier das Nachsehen hat. Der Freund kommt in der Klasse wohl besser an und lässt jetzt meinen Sohn links liegen. Naja, durch viele andere Einflüsse wäre es ja auch nicht schlimm, wenn sie sich unterschiedlich entwickeln.

    Mein Sohn hat auch noch weitere Freunde/Bekannte gefunden, denen er aber doch recht nachlaufen muß. Sprich, im Moment gibt es kein Kind, dass sich so richtig auf meinen Sohn einlässt. Er fühlt sich oft als Außenseiter. Sind dann aber andere Kinder bei uns, spielen sie eigentlich recht schön.

    Auffallend ist, dass mein Sohn oft unterschätzt wird und auch nur als 2. Wahl gilt, d.h. die Kids kommen, wenn kein anderes Kind Zeit hat.

    Vielleicht noch wichtig: mein Sohn ist kein Schlägertyp, aber wenn man ihn zusehr ärgert, dann kann er schonmal laut werden. Sein ehemaliger Kiga-Freund scheint diesen Mechanismus derzeit öfter zu ziehen :cursing:

    Nun meine Frage: sind das normale Probleme oder muß man sich als Mutter hier Sorgen machen. Bzw wie kann ich meinen Sohn unterstützen, dass er an Beliebtheit gewinnt?

    Danke!

  • Hallo! :)


    Für mich klingt das dem ersten Eindruck nach relativ unbedenklich, weil dein Sohn sozial interagiert und integriert ist (Besuche,...). Ein wesentlicher Faktor ist immer, sich den Leidensdruck genau anzuschauen. Und zwar den des Sohnes, nicht den der Eltern (wir Eltern wollen natürlich alle, dass unsere Kinder beliebt sind und niemals ausgegrenzt werden). Unter welchen Umständen leidet er genau und wie kann man ihm helfen, das zu verändern?


    Dieses "Helfen" ist dann kein Verhelfen zu mehr Beliebtheit, sondern ein Fördern von Sozialkontakten. Diese ein wenig zu begleiten (nicht zuuuu sehr) und mit ihm gemeinsam (so er das möchte) zu reflektieren, ist ein Ansatz... Sprich: Hobbys fördern, Kinder einladen (also auch als Elternteil aktiv werden), den einen oder anderen Freund mal auf einen besonderen Ausflug mitnehmen etc. Und die Dinge laufen lassen.


    Was oft unterschätzt wird: In dem Alter sind Kinder sehr häufig noch nicht völlig dazu in der Lage, ihre Sozialkontakte ganz und gar alleine aufrecht zu erhalten. Da ist es sinnvoll, wenn eben Mama/Papa Treffen mit anderen Kindern etc. organisieren.


    Alles Liebe :)

  • Hallo,

    vielen Dank für die Tipps. Ich werde es mir tatsächlich zu Herzen nehmen und etwas mehr das Netzwerk ausbauen. Bei solchen Dingen bin ich etwas schüchtern bzw. zurückhaltend. Es ist aber auch nicht so, dass ich gar nicht mit anderen Müttern im Austausch bin.

    Und zum Thema Leidensdruck: mein Sohn ist grundsätzlich wenig traurig und hat ja auch meist jemanden zum Spielen. Ich merke nur, dass viele Freundschaften nicht von sehr langer Dauer sind und da frage ich mich, wie das verbessert werden kann.

    Mit seinem ehemaligen Kindergartenfreund will er jetzt auch nichts mehr zu tun haben, aber das kann ich auch verstehen. Ich haben nur "Angst", dass er in der Klasse schlecht über meinen Sohn spricht...

    LG

  • Genau, du darfst da ruhig aktiver sein. :)


    Mach dir nicht zuuu viele Gedanken, aber bleib im regen Austausch mit deinem Kind, damit du rasch mitbekommst, wenn etwas nicht passt...


    In den Alter entstehen engerer Bindungen langsam, je näher man der Pubertät rückt, desto intensiver wird das. Dass man mit acht Jahren viele sehr intensive Freundschaften hat, wäre grundsätzlich noch recht untypisch. Da geht es wirklich noch viel um Spielverhalten, erstes Bindungsverhalten außerhalb der Familie und Sozialverhalten. Und viele Dinge, die für Eltern ganz schlimm sind, mit denen kommen Kinder eigentlich ganz gut zurecht...


    Ich weiß noch, die "Seit-dem-Kindergarten"-Freundin meiner Tochter hat sich in dem Alter mal in der Schule neben ein anderes Mädchen setzen lassen. Ich bin fest davon ausgegangen, für meine Tochter bricht eine Welt zusammen. Auf meine Nachfrage hat sie mich nur sehr verwundert angeschaut und gemeint: "Wieso? Die XY find ich auch nett. Man kann sich ja auch mal mit anderen gut verstehen. Wir sind ja trotzdem Freunde!" Das war sehr stimmig und authentisch... Die Sache war wirklich nie ein Problem, auch später nicht. Nur ich hab da anfangs eine Dynamik hineininterpretiert. :)

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