Unsere Tochter ist eifersüchtig und stellt sich ständig zwischen uns

  • Hallo, unsere Tochter (5, Einzelkind) raubt uns momentan den letzten Nerv. Mein Mann und ich, wir dürfen uns nicht mehr unterhalten. Sie möchte in jedes Gespräch einbezogen werden, fragt ständig nach über was wir reden, wird panisch, wenn sie etwas nicht versteht. Sie war ein sehr selbstständiges Kind, seit kurzem dürfen wir auf dem Spielplatz und in der Wohnung nicht von ihrer Seite weichen. Mein Mann und ich dürfen uns weder umarmen noch gemeinsam ohne sie in einem Raum sein. Selbst den Toilettengang zögert sie raus oder will von einem von beiden begleitet werden, weil wir ja sonst ein paar Minuten für uns hätten.Ausserdem hat sie ständig wegen Kleinigkeiten, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es will, schlimme Trotz- und Heulanfälle. Es hört sich alles ziemlich banal an und klar haben Kinder in dem Alter ihre Phase, aber so langsam geht es bei uns an die Substanz. Wir wissen absolut nicht mehr, wie wir reagieren sollen oder wie wir das wieder in den Griff bekommen sollen, damit es wieder so ist, wie vorher. Hat vielleicht jemand eine Idee oder einen Rat für uns? Vielen lieben Dank vorab!!

  • Hallo, herzlich willkommen


    Ich finde nicht das es banal anhört, das sie euch keine min für euch geben will, finde ich schon merkwürdig.

    Seit wann ist es so, das eure Tochter immer zu dabei sein möchte und auch mitreden?

    Gab es vielleicht einen Auslöser/ Anlass dafür, ist irgendwas anders/ irgendwas passiert/ vorgefallen?

    Das kann für euch Eltern was ganz banales / nicht Erwähnenswertes sein, aber für die Kleine was wichtiges.

    Hat sich irgendwas geändert, anderer Tagesablauf Zuhause oder in der Kita, streit mit einer Freundin oder sowas? Oder hat sie jemanden verloren, Haustier, Freundin oder sowas?

  • Hallo! :)


    Ich muss Gilfy recht geben, ich finde tatsächlich auch nicht, dass es sich banal anhört. Vor allem ist für mich immer der Leidensdruck ein Kriterium. Sobald der hoch ist (und das klingt bei euch so), ist Handlungsbedarf erforderlich. Leidensdruck ist eigentlich ein ziemlich gutes Indiz...


    Dass Kinder um das 6. Lebensjahr herum "anstrengender" werden, ist nicht unüblich ("Zahnlückenpubertät"). Also diese heftigen Stimmungsschwankungen, Weinen etc. ist recht normal (war bei meinen Kindern auch stark, bei meiner Tochter - generell der emotionale Typ - noch mehr als bei meinem Sohn). Bei dir ist auffällig der Grund, der damit gekoppelt ist. ("Mama und Papa dürfen nicht alleine sein, keine Zärtlichkeiten austauschen etc.") Vor allem auch, weil es das Familienleben ziemlich sprengt... Gibt es - wenn du jetzt ganz spontan antwortest - einen Verdacht, was der Auslöser sein könnte? Manchmal sind das tatsächlich auch ganz banale Dinge, die man oft gar nicht vordergründig im Sinn hat... Nur selbst direkt benennen können es so kleine Kinder in der Regel nicht... Bearbeiten kann man die Thematik allerdings auch ganz gut, wenn man den Auslöser nicht kennt...


    Ich würde mir an eurer Stelle eine "Deadline" setzen, bis zu der ich mir sehr genau anschaue, ob sich eine Verbesserung/Erleichterung einstellt. Sollte das nicht der Fall sein, würde ich eine Erziehungsberatungsstelle ins Auge fassen, weil die bei Bedarf auf fähige Therapeuten verweisen können. Solche Dinge sind tatsächlich oft nach einigen Einheiten so ziemlich behoben... (Also keine "Angst", falls eben entsprechende Stellen vorgeschlagen werden)


    Ansonsten würde ich persönlich, die Sorgen und Ängste zwar wahrnehmen und auch spiegeln ("Ich sehe, dass du traurig, wütend etc. bist"), aber keinesfalls das Verhalten verstärken, indem man ihren vermeintlichen Wünschen zu sehr entgegenkommt (also der Kontakt zwischen Mama und Papa darf ruhig so sein, wie er immer ist und muss nicht reduziert oder angepasst werden).


    Alles Gute euch! :)

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Eigentlich ist nichts außergewöhnliches bei uns passiert. Im Kindergarten ist sie auch total unauffällig, fröhlich und lt. den Erzieherinnen ein Kind, das nie Probleme macht. Auch im Beisein von anderen Leuten verhält sie sich nicht so und lässt uns reden. Nur wenn wir zuhause sind, zeigt sie diese Verhaltensweisen.

    Der einzige Grund, der es evtl. sein könnte ist, dass meine Schwiegermutter sterbenskrank ist und sie merkt, wie belastend das für uns ist. Wir haben mit ihr darüber gesprochen und ihr alles möglichst kindgerecht erklärt. Leider können wir die Situation nicht ändern, aber ihr Verhalten macht momentan alles noch schwerer.

  • Hallo! :)


    Nun ja, wenn die Schwiegermutter, also ihre Oma, sterbenskrank ist, ist eine belastende Situation vorhanden... Das kann sehr wohl Trigger sein und ihre (Verlust-)Ängste äußern sich, wie sie sich äußern...


    Dass sie nach außen hin angepasst ist, verwundert nicht. Das ist häufig so...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!