Ausbildung - ein völlig neuer Lebensabschnitt

  • Der Übergang von der Schule in den Beruf ist ein neuer
    Lebensabschnitt und ein großer Umbruch
    , der sich als ernste Krise entwickeln
    kann. Doch auch, wenn der Beginn einer Berufsausbildung ganz gut bewältigt
    wird, stellt dieser neue Lebensabschnitt eine große Herausforderung dar.



    Der Tagesablauf verändert sich deutlich, es gibt neue Regeln, die eingehalten
    werden müssen, die überhaupt erst erlernt und verinnerlicht werden müssen.
    Freundschaften verändern sich, verlaufen sich womöglich oder werden beendet. Andere,
    neue Erwartungen stehen im Raum. Schulferien weichen Urlaubstagen, die weit
    weniger Freizeit bedeuten. Und auch die Frage, ab wann man sich krank meldet
    und auch mal einen Tag oder mehr zu Hause bleibt, ist eine Fragestellung, deren
    Beantwortung manch einem frisch gebackenen Azubi alles andere als leicht fällt.
    Allein die ordentliche Krankmeldung gemäß Ausbildungsvertrag ist für manchen
    Azubi eine Herausforderung.




    Vom Schüler in die neue Rolle des Auszubildenden zu
    schlüpfen, gelingt nicht allen Jugendlichen gleich gut und auch nicht unbedingt
    auf Anhieb zufriedenstellend.



    Mehr als je zuvor werden nun Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit von den jungen
    Menschen verlangt. Und dies nicht nur bezüglich des Arbeitsbeginns, sondern
    auch bei der Einhaltung der nun deutlich kleineren Pausen (in der Schule finden
    zumindest kurze Pausen in der Regel im 45-Minuten-Takt statt).


    Nun heißt es 8
    Stunden arbeiten und oftmals gibt es nur eine Pause von 30 Minuten pro Tag.
    Eine große Umstellung.




    Womit viele junge
    Menschen ebenfalls ihre Schwierigkeiten haben, ist die Entwicklung von Eigeninitiative.
    Waren zuvor die Lehrer diejenigen, die diktiert haben, was zu wissen und zu
    lernen ist, findet nun ein Rollenwechsel statt und vom Auszubildenden wird
    verlangt und erwartet, Eigeninitiative zu zeigen, selbstständig zu arbeiten und
    Verantwortung zu übernehmen. Alles große Erwartungen und Eigenschaften, die
    sich nun entwickeln müssen.



    Sei es dadurch, bei aufkommenden Unklarheiten und Fragen nachzufragen,
    sich einen Ansprechpartner zu suchen, der Antworten liefern kann oder aber
    schlichtweg „mitzudenken“, wahrzunehmen, was zu tun ist, welche Aufgaben und
    Arbeitsschritte anstehen und erledigt werden müssen. Eine Ausbildung wird damit
    zum Sprungbrett in die Eigenverantwortung, der nicht allen jungen Menschen auf
    Anhieb gelingt. Diese Rolle ist neu, ungewohnt, verursacht damit Unsicherheiten
    und sogar Ängste. Einerseits wird die Übernahme von Verantwortung und
    Eigenständigkeit erwartet, andererseits befinden sich die Auszubildenden
    dennoch in einer Rolle, in der sie sich unterordnen sollen, gewissermaßen
    Gehorsam sein sollen, auch oftmals „typische Hilfsarbeiten“ verrichten sollen,
    sei es Kaffee kochen oder Müll versorgen - und dennoch wird Wissbegierde und
    der Wunsch und Drang, zu lernen und Verantwortung zu übernehmen verlangt. Eine
    spannende und spannungsgeladene Situation. Ein großes Spannungsfeld.



    Das Sprichwort „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ist wohl
    den meisten der jetzigen Elterngeneration bekannt. Doch wie damit umgehen, wie
    sich damit gut arrangieren?



    Und für Sie als Eltern stellt sich damit auch die Frage: Wie den Nachwuchs fördern
    und unterstützen, ihn gegebenenfalls ermutigen und dennoch bei Schwierigkeiten verständnisvoll
    und unterstützend sein?



    Ich interessiere mich für Ihre Erfahrungen zu diesem Thema und ich freue mich
    über Ihre Anregungen und Tipps, wie junge Menschen in diesem neuen Lebensabschnitt
    gut begleitet werden können.

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