• Hallo ihr lieben.

    ich weiss garnicht wie ich anfangen soll.

    Ich bin mit den Nerven am Ende und weiß keinen Ausweg mehr außer mich anonym bei euch auszuheulen.

    Ich möchte mich im Vorfeld für den langen Text entschuldigen und hoffe das jemand Lust hat sich diesen durchzulesen, ich bin mega verzweifelt und kann nicht mehr


    Mein Mann und ich haben gemeinsam einen fast 6 Jährigen Sohn.

    Von Anfang an war unser Krümmel sehr willensstark, meine Schwiegermutter hat das im kleinstkindalter schon als erste ausenstehende person festgestellt.

    Ein eigener Wille und Selbstvertrauen ist ja an sich auch nichts schlechtes, im gegenteil ich finde es eigentlich gut.

    Aber mittlerweile bin ich a einem Punkt geraten, an dem ich nicht mehr weiter weiß.

    Ich bin momentan viel am heulen und nervlich am ende.


    Aber wie fang ich am, besten an…

    Mein Mann und ich sind immer ein gutes Team gewesen, wir haben unseren Krümmel zwar vieles erlaubt, waren aber trotzdem streng und konsequent.

    Wir haben viel mit positivem und negative Verstärkern gearbeitet und das hat immer super geklappt.

    Aber seit längerer Zeit läuft es total schief bei uns.

    Unser Krümmel macht was er will, ihm ist egal was wir Sagen oder machen.

    Ein Beispiel wäre das wir jeden Abend als Ritual es so halten das wir gemeinsam ins Bad gehen, zähne putzen usw. und anschließend darf er sich ein Buch anschauen (ca. 10 min) und dann wird dem kleinen was von uns vorgelesen. (das er sich selbst erst ein Buch ansieht resultiert daraus das er dann besser runter fährt)

    Seit einer Woche weigert der kleine sich die zähne zu putzen. Am Anfang hat es geklappt das wir sagten „wenn du die zähne nicht putzt, darfst du dir gleich kein Buch ansehen“. Denn auf „bitte putz deine zähne jetzt“ reagiert er nicht.

    Das hat genau einmal geklappt!


    Er währt sich momentan gegen alles was wir sagen und will auf biegen und brechen seinen willen durchsetzen, er kämpft grundsätzlich gegen uns an und wenn er nicht weiterkommt rastet er aus. Dann bringen wir ihn in sein zimmer, dass will er natürlich nicht und währt sich mit schreien und schlagen.

    Aber wir wissen nicht weiter, den ruhig reden kann man mit ihm nicht, er ignoriert uns komplett und zieht seinen willen durch.


    Wir haben einen geregelten Tagesablauf mit geregelten Essenszeiten (klar verschiebt sich das ein oder andere mal um 20 min, zb je nach dem was ich koch).

    Momentan sagt er oft er habe keinen hunger oder nach dem halben Brot sagt er das er satt ist. Keine halbe stunde später kommt er dann an und sagt er hat Hunger.

    Wir haben ihm erklärt das er sich an den Mahlzeiten satt essen soll (zwischendurch gibt es Obst oder gurke/Karotte usw.).


    Abends wenn er ins Bett soll macht er teilweise bis um 10 Theater, er steht immer wieder auf, versucht Sachen zu mopsen oder sitzt in der Küche unterm Tisch (unser Schlafzimmer ist neben der Küche), er grinst dann jedes mal oder rennt lachend weg wenn er hört das wir kommen.


    Nachts schlaf ich schon nicht mehr richtig, denn jede Nacht steht der kleine auf um sich käse, Wurst oder süßigkeiten zu klauen. Die Süßigkeiten haben wir jetzt schon oben auf die küchenschräncke gestellt, da klettert er rauf!

    Wir haben ihm erklärt das dass gefährlich ist, denn wenn er runter fällt kann er sich böse weh tun, daraufhin antwortet er nur „nein das passiert nicht, ich habe immer Glück“


    ich weiß einfach nicht mehr weiter, wir wollten ursprünglich ein zweites Kind, aber ich muss zugeben das unser Krümmel so extrem ist das sich bei mir dieser Wunsch in Luft aufgelöst hat.

    Egal was wir machen und egal welche Methoden wir versuchen nichts hilft oder klappt.


    Mein Mann und dich haben mittlerweile auch sehr oft Stress miteinander weil wir beide nur noch gestresst und mit den nerven am ende sind.


    Ich weiss nicht was genau ich mir hier erhoffe, aber ich kann nicht mehr und musste das los werden, vieleicht hat jemand eine gleiche oder ähnliche Situation oder kann mir Irgendwie helfen ;(

  • Hallo! :)


    Zunächst einmal: Du bist nicht alleine, bloß die wenigsten reden darüber... ;)


    Informiere dich einmal zum Thema "Zahnlückenpubertät". Das ist neben "Trotzphase" und tatsächlicher Pubertät eine Phase, die Eltern oft an den Rand der Verzweiflung bringt. Zeitlich passt es, das fängt so um das Schuleintrittsalter ein... Es wird jetzt heftig und danach folgt dann aber (bis zur Pubertät ;)) eine recht entspannte Phase...


    Willensstärke und ein eigener Kopf sind grundsätzlich gut, machen solche Phasen aber schwierig. Weiß ich von meiner Tochter...


    Meine Tipps: Stabilität und Sicherheit geben (Grenzen und Ansprache!), dabei bei den wichtigen Dingen keinesfalls einknicken. Er testet euch ordentlich aus und ihr dürft dem was entgegensetzen...


    Versucht zu schauen, wo ihr "ihm entgegenkommen" könnt (weil es Stress raus nimmt) und wo "die Eisenbahn drüber fährt". Ich bin zB bei den Essenszeiten nicht streng und würde nach dem Abendessen einfach standardmäßig Brot und Aufschnitt hinstellen - kann er sich selbst nehmen (ihm extra was machen, also ihn "bedienen" würde ich nicht) bei Bedarf und ist nix, wo ich "streiten" würde. Aber ab einer gewissen Uhrzeit wäre der "Ofen aus" - und zwar ohne Ausnahmen...


    Zähneputzen, da würde ich zB nicht diskutieren...


    Das unterm Tisch sitzen würde ich beinhart ignorieren, sowas wirkt Wunder. Es wird ihm zu langweilig werden. Er will ja provozieren. Das unterbindet man am besten, indem man es einfach durchbricht. ;)


    In der "Streitsituation" nicht viel reden/erklären, das kommt nicht an. Zeit verstreichen lassen und das nachholen, wenn er sich beruhigt hat und zugänglich ist...


    Nascht er heimlich nachts, würde ich fix nichts Süßes mehr daheim deponieren - und ihm das auch so mitteilen (schlecht für die Zähne...). Wegen der anderen Nahrungsmittel: Nicht lachen, aber ihr wärt wirklich nicht die ersten, die ein Schloss am Kühlschrank anbringen! ;)


    Es wird besser... Stabilität und Grenzen geben, ohne sich auf der Nase herumtanzen zu lassen, das ist wirklich nicht einfach...


    Wenn du gar nicht mehr weiterweißt und es mit "Ausheulen" nicht getan ist, kannst du dich auch an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Wenn es dir unangenehm ist: das geht auch anonym! :)


    Alles Liebe euch!

  • hallo Dani, vielen dank für deine schnelle Antwort und das du dir das alles durchgelesen hast.

    von der Zahnlücken pubertät habe ich schon ein bisschen gehört, mir wurde aber auch schon gesagt es könne sich um ein autonomes kind handeln, da er zb nur kuscheln kommt wenn er will und weil er eben so extrem hartnäkig ist.


    thema zähneputzen...da muss ich zugeben das ich mich recht machtlos fühle, denn er stellt sich und sagt ganz trocken "nein ich mach das nicht" aber ich kann ihn ja schlecht zwingen, zumindest stelle ich mir das ziemlich grausam und krass vor.

    wie könnte ich das schaffen?



    bei aneren dingen ist mir die letzen zwei tage aufgefallen das es leichter ist wenn er quasi eine wahl hat.

    heute morgen zb ging es darum das er nicht trödeln sollte weil im kiga fasching ist und ich ihn ja noch "stylen" sollte.

    als ich sagte "du hast 2 möglichkeiten, entweder du beeilstz dich jetzt und ich mach dich schick oder du trödelst weiter rum und gehst ohne kostüm und schminke in den kindi" hat es sofort geklappt.

    bei solchen wahlmöglichkeiten läuft es relativ gut aber ansonsten ist es extrem schwer an ihn ran zukommen.


    ein gutes beisspiel wäre sein spielzimmer. da sein kinderzimmer recht klein ist (platz für bett, schrank und seine kinderbank) haben wir gesagt er bekommt den nachbarraum als spielzimmer.

    nach 3 tagen "komm wir räumen zusammen auf" habe ich irgendwann gesagt "wenn wir zwei da jetzt nicht zusammmen aufräumen, dann machen wir aus dem spielzimmer ein zimmer für papa und mich" er zuckte nur mit den schultern und sagt ganz trocken "mach doch".

    wir haben das dann natürlich durchgezogen, der konsequenz halber. es interessiert ihn nicht!




    das mit dem verschlossenen kühlschrank haben wir leider auch, aber das juckt ihn auch nicht, er kletter mittlerweile an den küchenschränken hoch um sich dann dinge wie nudelpackungen, puderzucker, honig usw zu holen.




    ich habe schon an eine Erzeihungsberatungsstelle gedacht, habe aber irgendwie angst davor, deshalb habe ich erstmal hilfe hier im Forum gesucht.




    entschuldige bitte meine Rechtschreibung, mir geht es gerade garicht gut, zusätzlich ist vorhin mein haustier verstorben und ich bin etwas aufgelöst, wollte dir aber unbedingt Antworten


    liebe grüße Blacky

  • Schwierige Situation. Erst mal kann ich dir sagen, dass du damit garantiert nicht alleine bist. Es redet nur nie jemand drüber.


    Viel raten kann ich dir nicht. Was ich halt so raushöre ist dass du sehr an deiner Struktur und deinem Tagesablauf fest hältst. Natürlich kann ich mich auch täuschen, nicht böse sein. Aber solche Situationen erfordern auch mal ein aussetzen der Routinierten Struktur bis die Phase vorbei ist.

    Mir hat immer geholfen einfach kurzfristiger zu denken, wenn bei uns mal wieder solche Nervigen Entwicklungsphasen anstehen. Und mein jüngster, der hat schon auch mal Temperament. Da entscheide ich spontan einfach was ich meine was gerade geht. Beispiel gestern … Wir waren spazieren und leider war der Weg doch etwas länger als gedacht. Er lief voraus. Wir mussten ihn dann zurück rufen, weil wir eine Abkürzung zum Autoentdeckt hatten. Dann wurde er sauer (sicher war er auch etwas müde) und fing an zu motzen und mich anzumotzen und zu bocken. Er heulte und heulte.erst hab ich es ihm erklärt, dass wir ja für ihn die Abkürzung gefunden haben, weil er keine Lust mehr hatte und heim wollte. Das wollte er nicht hören, sondern ihn hat es einfach geärgert dass das Auto nicht gleich da war und er nicht das sagen hat. Und er eben zu uns zurück laufen musste. Erst redete ich beruhigend, half aber nichts. Dann liefen wir schweigend nebeneinander her. Das machte ihn noch grantiger. Dann wollte er einfach nur kuscheln, aber ich hatte den Eindrucker wollte nur wieder das Hauptaugenmerk auf sich ziehen. Ich habe ihm ruhig erklärt, dass er mich nicht noch vor 1 Minute lautstark anmotzen kann und jetzt soll alles gut sein. Er wurde wieder grantig weil er seinen Willen nicht bekam. Er blieb stehen und verlängerte den Abstand zu mir. ….Naja der Wald ist geduldig und passieren kann auch nicht wirklich was. (Ich sah ihn ja trotzdem) . Er tobte und schrie und heulte. Ich lief ruhig weiter und er folgte mir in weitem Sichabstand. Aber immer so dass er mich sah. Das ging locker 20 Minuten so. Und irgendwann hat er sich beruhigt und holte auf und es lief alles wieder normal.

    Ok, war jetzt ein langer Text, aber was ich sagen wollte… manchmal brauchen die Kinder in dem Alter vielleicht auch einfach mal Zeit um so zu bocken. Da hilft dann auch nichts, außer aus zu sitzen. Beobachte ob er mehr bockt wenn du auf ihn eingehst oder ob er das einfach gerade braucht und dann wieder ruhiger Wildwest er es einfach mal rauslassen konnte. manchmal hilft auch einfach weg zugehen und ihn zu ignorieren. Und hat er sich beruhigt ihm erklären, dass du so nicht mit ihm redest wenn er so ist.

    Thema Zähne putzen, vielleicht hilft es ja wenn du ihm anbietest seine Zähne zu putzen. Das finden meine Jungs (der kleine 7 und der große 11) heute noch manchmal toll und was besonderes.

    Thema essen ist schwieriger. Wenn mein Sohn sagt er ist nach 2 Bissen fertig, sag ich ihm auch klar es gibt nichts anderes. Aber ich sage ihm zum Beispiel. Es gibt frühestens um … Uhr wieder was zu essen. Und dann isst er eben zur Hauptmahlzeit weniger, das ändert sich sicher auch wieder. Darf er sich auch mal ein Essen aussuchen was er mag oder entscheidest du alleine was es gibt?

  • Hallo Blacky, das klingt alles sehr schwierig, was du da beschreibst.

    Es tut mir leid das du nun auch noch dein geliebtes Haustier verloren hast.


    Du schreibst das dein Sohn nun auf die Küchenschränke klettert um sich diverse Lebensmittel zu holen. Ich würde dann die Küchentür abschließen.


    Zähne putzen, da würde auch ich drauf bestehen, weigert er sich, würde ich ihm nichts Süßes mehr geben und auch nichts mehr kaufen. Auch keine Marmelade und Schokoaufstriche. Klappt das auch nicht, lass es den Vater probieren. Hast du schon mal versucht herauszufinden warum er keine Zähne putzen will? Meine Tochter hat für ihre Jungs ( sind im selben Alter wie deiner ) eine Zahnbürste gekauft, die leuchtet und wenn sie aus geht, wurde lange genug geputzt. Vielleicht reizt es dein Sohn, mit so einer Bürste zu putzen. Vielleicht mag er aber auch einfach die Zahnpasta nicht .

    Ist es all das auch nicht, könntest du auch in der Kita die Erzieherinnen um Rat fragen.


    So wie Dani schon schrieb, würde auch ich schauen wo ich Kompromisse eingehen kann und wo nicht.

    Das dein Sohn fix fertig war um pünktlich zum Fasching in der Kita zu sein, wundert mich nicht, er wollte ja auch dahin.


    Was macht dein Krümmel denn sonst so, hat er Hobbys? Kann es vielleicht möglich sein das er sich tagsüber nicht austobt?


    Ich weiß nicht von wo du kommst, hier kann man sich an die Caritas wenn und Hilfe bekommen.

    Eine Erziehungsberatung muss dir auf keinen Fall unangenehm sein, es gibt ganz viele Eltern die sich Unterstützung holen und das ist auch gut so. Versuche es doch mal!

  • Ich wollte auch gerade schreiben, dass dir die Kontaktaufnahme zu einer Erziehungsberatungsstelle gar nicht unangenehm sein muss. Da geht es ja um Prävention und Möglichkeiten, Dynamik herauszunehmen. Genau das, was ihr braucht...


    Das ist auch nicht zwingend eine "therapieartige und regelmäßige Sache". Manchmal reicht es schon, sich ein Doppelstündchen Beratung zu gönnen, um neue Sichtweisen und Inputs zu erhalten. :)

  • Hallo Finchen, danke für deine Antwort und deine Zeit.

    Warum sollte ich Böse sein? ich Frage ja immerhin um Hilfe und bin durchaus offen für fast alles =)

    Mit dem Bocken ist es tatsächlich sehr unterschiedlich, manchmal blockt er komplett ab und mag in Ruhe gelassen werden, dass Akzeptieren wir auch, und manchmal mag er dann doch in den Arm genommen und getröstet werden. das ist immer so eine Sache die wir Vorsichtig testen müssen.


    Das Thema Ignoriere ist für mich ehrlich gesagt sehr schwer, ich weiss nicht warum, aber für mich ist Ignorieren einfach total schlimm, wie psychische Folter und das hemmt mich dann dabei mein Kind zu Ignorieren, weil ich mir immer denke "warum soll ich m einem Kind etwas antun, dass für mich selbst so schlimm und schmerzhaft ist"


    Bitte lache mich nicht aus oder halte mich für Doof oder sonst was, aber ist das wirtklich ok wenn ich ihm die Zähne putz? zum einem hab ich bedenken das er sich quasi daran gewöhnt und das immer einfordert zum anderen bekomm ich von Freunden und Familie zuhören ich würde ihn verhätscheln....


    Das mit dem Essen handhabe ich so wie du, ich sage ihm klipp und klar das es erst später wieder etwas gibt.

    Beim Kochen entscheide ehrlich gesagt meisten ich was es gibt, den mein kleiner liebt Pfannkuchen und ich habe es mal getestet mit dem essenwunsch, er hat sich jeden Tag Pfannkuchen gewünscht und das obwohl wir schon zwei tagelang pfannkuchen hatten :D

  • Hallo Gilfy, auch dir erstmal einen lieben Dank.


    Die Küchentür abschliesen können wir nicht, die Küche ist ein Ddurchgangszimmer um in unser Schlafzimmer zu kommen und sollte der kleine nachts schlecht Träumen oder einen Asthma anfall haben find ich die abgeschlossene Tür nicht gut.


    Das mit den Süßigkeiten bzw dem süßen Brotaufstrich haben wir schon, es Interessiert ihn nicht.

    Der klene hat auch eine Elektrische Zahnbürste die meine Mama extra besorgt hat als sie von dem "Theater" mitbekommen hat.


    Kompromisse gehe ich gefühlt nur noch ein, weil es anderst scheinbar garnicht mehr klappt :(


    Hobbys hat der zwerg leider nicht, er spielt gerne Lego und lässt sich gerne von uns Vorlesen, aber er hat kein Lieblingsspielzeug, Lieblingskuscheltier oder so in der Richtung.

    er mag gerne Lego bzw dann auch diese Lego zeitschriften, die waren immer eine gute "bestechung" aber wenn wir ihm zb sagen das er kein Heft bekommt solange er sich so benimmt Interessiert das den zwerg auch nicht.


    Aber ich denk das ich eure Idee mit der Erziehungsbertatung aufsuchen werde.

  • Hey Blacky, ich denke, ich bin mir ziemlich sicher, das es ihn sehr wohl interessiert/ ihm was aus macht, wenn er die Hefte oder sonstiges auf einmal nicht mehr bekommt. Das kenne ich von meinem Sohn auch so und glaube mir, auch wenn nicht gleich, er wird sich das durch den Kopf gehen lassen. Das sind alles Prozesse und die brauchen seine Zeit.


    Das du die Küchentür nicht abschließen kannst, ist natürlich übel. Dann musst du mal schauen ob du diese Leckereien woanders unter bringen kannst, wo du sie einschließen kannst.


    Kompromisse eingehen ist nur in einem bestimmten Rahmen gut, achte darauf das du ihm nicht zuviel Spielraum gibst. Wenn er zuviel Spielraum bekommt, macht er schnell dauerhaft was er will weil er sich sagt, ich darf eh alles.


    Hat dein Sohn keine Interessen was er draußen gerne spielt, Fußball, Schwimmer oder sowas? Irgendwas, was du ausbauen kannst, ein Verein oder so? Vielleicht ein Instrument erlernen???

  • Liebe Blacklady,


    Ich freue mich, dass du die Meinungen hier annimmst und dir daraus Tipps holst, sofern es geht.


    Bocken istwirklich schwierig. Da heraus zu finden, ob erRuhe braucht oder Zuwendung ist echt nicht einfach. Ich persönlich entscheide immer spontan nach Situation und Empfinden wie ich darauf reagiere. Ich denke da gibt es kein „so mache ich das immer“. Mein jüngster ist 7, wird 8 im April, und der hat wirklich auch Temperament und Ausdauer. Einmal merke ich dass er einfach in den Arm genommen werden muss und so wie Sonntag hatte ich das Gefühl er muss merken, dass er nicht durchsetzen kann was ER will.


    Wegen Zähneputzen hat sogar mein Zahnarzt gesagt, dass man als Eltern hin und wieder dem Kind sogar noch in diesem Alter die Zähne putzen soll, da die Kinder die komplett richtige Technik nur nach und nach lernen. Und ich putze ganz ehrlich immer wieder sogar auch mal dem großen mit 11 Jahren die Zähne. Wenn auch sehr selten, da er wirklich alt genug ist, aber für meine zwei Jungs ist das immer was besonderes. Und wen es stört ist es sein Problem. Solange du für dich das Gefühl hast dass es ok ist. Denn wenn es für dich ok ist geht es die seelisch besser und das wird auch dein Sohn merken. Dann ist es eben jetzt eine Phase lang so, die wird auch sicher wieder anders.

    Ist wie das Thema „Kinder im Elternbett schlafen lassen“. Da gibt es auch kein Allrounder-Rezept. Für die Einen ist das von Anfang an ein No-Go und andere finden es völlig in Ordnung wenn die Kinder sogar noch im Schulalter mit im Elternbett schlafen.


    Beim Essen frag ihn doch einfach nicht was er möchte sondern schlage ihm zwei Dinge vor. Biete ihm an, dass er mithelfen darf beim Kochen oder dass du „dringend“ seine Hilfe beim einkaufen brauchst. Er ist z.B. wichtig für den Einkaufszettel, damit du nichts vergisst. Weißt du wie ich meine? Ihm einfach das Gefühl geben er hat eine wichtige Aufgabe.


    Wie die anderen schon sagten ist Kompromisse eingehen wichtig, aber nicht immer. Manchmal muss eben ein klares Nein sein, sonst will er immer die Oberhand. Und das ignorieren ist auch manchmal wichtig. Ich sage dann zu meinem Sohn kurz und klar „Solange du sozu mir bist, rede ich nicht mit dir. Ich schreie dich auch nicht an“ (je nachdem was gerade halt los ist). Denn es ist ja auch nicht ok dass er so mit dir umgeht. Und wenn er keine Reaktion wenn auch mal negative bekommt lernt er dass er alles machen kann, er bekommt immer volle Aufmerksamkeit. Er ist ja schon 6 wenn ich es richtig gelesen habe.


    und wenn es dich beruhigt, ich war vor kurzem auch bei einer Erziehungsberatung, weil mein Sohn in der Schule eine Phase hatte in der er nur bockte und sogar aus dem Unterricht abgehauen ist. Wie du siehst, es gibt auch andere anstrengende Kinder. Jetzt ist es übrigens wieder besser geworden. Ich hoffe das war nur eine Phase.


    Entwicklungsphasen können mega anstrengend sein und leider auch manchmal anhalten. Kopf hoch, …

  • Blacky, das was Finchen dir mit ignorieren beschrieben hat, kann man auch anders sagen! Nämlich " aus der Situation gehen " . Vielleicht kommst du so damit besser zurecht.

    Denn genau das ist es, was Finchen mit ihrem Sohn beim Spaziergang gemacht hat.


    Vielleicht habe ich auch noch eine andere Idee für dich!


    Du kannst auch mit einer Smeilie Liste arbeiten!

    Du nimmt ein D4 Blatt, schreibst oben von links nach rechts die Wochentage hin und auf der linken Seite von oben nach unten die Dinge die du geändert haben willst.

    Die Liste hängst du in sein Zimmer und gehst sie jeden Abend mit ihm zusammen durch.

    Du malst Smeilies in die Felder, einen traurigen für nicht gut gelaufene Dinge, einen neutralen für ging so, einen lachenden für gut gemacht. Je nach dem wie viele Themen du auf der Liste hast, besprichst du wie viele lachende Smeilies er am Freitag Abend haben darf. Zur Belohnung gibt's dann zum Beispiel eine Geschichte mehr vorlesen, ein Eis oder sowas.


    An so einer Liste kann dein Sohn sehen wie es läuft, er reflektiert sein tun und Verhalten. Es wird ein bisschen dauern bis er das verstanden haben wird und wenn du siehst, das es besser wird, setzt du nicht Smeilies runter bis er nur noch lachende hat.


    Ich habe das mit meinem Sohn auch lange gemacht und bin bei 14 traurige Smeilies angefangen. Nach einigen Monaten war er runter auf 3 traurige. Er war richtig Stolz auf sich. Wichtig ist dabei aber das du jeden einzelnen Smeilie den du in jedes Feld malst, mit ihm bespichst, ihm auch sagst wie du dich dabei fühlst und auch warum er zum Beispiel dort einen traurigen bekommt.


    Und zum Zähne putzen, auch ich habe meinem Sohn lange die Zähne nach geputzt und auch unser Zahnarzt sagt das selbe wie der von Finchen.



    @ Finchen, schön zu lesen das es mit deinem Sohn besser läuft 👍

  • @ Blacklady:


    Bzgl.: Zähneputzen: Na wenn es leicht damit erledigt ist, dass du putzen darfst (er das also nicht verweigert), würde ich es auf jeden Fall so machen. Nimmt den Stress raus und macht Energien für Wichtigeres frei. Es ist sowieso schon erwähnt worden: In dem Alter sollte ohnehin noch gut nachgeputzt werden, weil die Feinmotorik noch nicht gut genug entwickelt ist. Das ist gängiger Usus... Bis zum späten Grundschulalter in jedem Fall, meine ich mich zu erinnern. Mein Sohn ist jetzt bald 12, da putzen wir nicht mehr. Bei der Tochter (10) wird einmal/Tag noch von uns nachgeputzt (wird jetzt langsam auch aufgehört, damit sie nicht zu bequem wird, aber noch passt's! :))


    Auch wenn das plakativ klingt: Versuche, nach deinem Gefühl/innerer Intuition zu agieren und schaue, was passiert! :) Ich hab das Gefühl, du denkst viel, sehr viel, darüber nach, was du alles "falsch" machen könntest. Tatsächlich macht man intuitiv aber recht wenig "falsch", da hat Mutter Natur schon dafür gesorgt. Bloß kommt uns die Intuition in Erziehungsangelegenheiten oft ein wenig abhanden, finde ich...


    Alles Liebe! :)


    (Und auch wenn es blöd klingen mag. Freue dich über dein willensstarkes Kind, wirklich! Auch wenn es dich jetzt an Grenzen bringt... Es ist eine wahnsinnig gute Charaktereigenschaft, von der dein Kind profitieren wird...)

  • Ich kann Dani nur beipflichten. Handle mehr mit Gefühl und weniger nach „Schema F“. Mir hat beobachten und intuitiv handeln immer mehr gebracht als nach irgendwelchen Erziehungsbücher. Und Tipps darf man sich holen, aber nimm nur das Anjas für dich selber auch ok ist und nicht weil andere der Meinung sind das wäre das einzig richtige. Meine Hebamme sagte mal zu mir „Ratschläge sind Schläge“ daher nehme ich keine Ratschläge an sondern hole mir Tipps und übernehme davon auch nur das was für mich ok ist.


    Bsp. Mein Sohn bekam bis er knapp über 2 war nachts noch eine Flasche Milch. Er brauchte einfach den warmen Milchgeschmack um wieder in den Tiefschlaf zu kommen… na und; er brauchte es halt. Irgendwann hörte es auf. Ebenfalls der Schnuller…er brauchte bis 3,5 Jahre nachts den Schnuller. Tagsüber war er weg weil er ihn da nur aus Gewohnheit wollte. Aber nachts brauchte er diesen Saugreflex zum schlafen. Mit 3,5 Jahren kam die Schnullerfee (wir haben mit ihm gesprochen und er hat das System verstanden), dann war nachts plötzlich der Schnuller weg. Aber ab da war es ok, weil er eben soweit war.

  • Guten Morgen ihr lieben, entscvhuldigt das ich jetzt erst Antworte, ich war ein paar Tage flach gelegen.


    Ich nehm gerne Tips an, den es wäre quatsch wenn ich euch nach Hilfe frage und dann aber alles ignoriere oder als quatsch abtun würde.


    Ich kann von den letzten Tagen nicht viel erzählen.

    Beim Thema Zähneputzen sind wir nicht weitergekommen. Da war es entweder so das er sagte er will nicht. 2 mal hat es geklappt das ich ihm die Zähne geputzt habe, aber dass hat er dann auch verweigert.


    Das ignorieren bzw den kleinen "stehen" lassen wenn er uns anschreit hat auch nur 2 oder 3 mal geklappt, zwar sehr gut sogar aber leider eben nicht oft.


    Ich habe mir vorgenommen es mit Diesem (ich nenne es mal smiley wochenplanner) Plan anzufangen. Mal schauen wie das klappt.

    vor allem nachdem er jetzt einen neue masche hat....das allseits bekannte Bla Bla Bla.

    Ich kann das relativ gut Ignorieren wenn der kleine vor mir sitzt und mich mit Bla Bla Bla nachäfft, mein Mann findet es weniger lustig.

    Er hat dem kleinen klipp und klar gesagt das er so mit mir nicht reden soll weil das frech ist.

    da hat er auch recht, aber ich wollte mich nicht schon wieder aufregen und hab es deshalb einfach Ignorierrt.


    Manchmal kommt es mir so vor als ob der kleine ganz genau am Überlegen ist wie er unsere Ideen und pläne zunichte macht.


    Was mir allerdings echt Sorgen macht, ist dass seine beiden Tanten (die Erzieher gelernt haben) sagen das er auffällig wäre, dass meinten sie auf keinen Fall abwertend, man hörte deutlich raus das sie sich sorgen machen.


    Vieleicht sollte ich nicht nur diesen Wochenplaner sondern auch ein Gespräch bei der Erziehungshilfe aufsuchen.

    Ich hab momentan so oft die Gedanken das ich als Mutter komplett versage und alles Falsch mache

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