Ich bin nervlich am Ende

  • Hallo ich bin völlig ratlos ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht wo ich mich sonst ausheulen kann. ?(

    Ich hab eine 4 jährige Tochter im Sommer wird sie 5. Mein Mann ist Monteur und mir am Wochenende da. Wir wohnen mit Oma und Opa unter einen Dach, jedoch im getrennte Wohnungen.

    Selbst wenn ich das jetzt schreibe fühle ich mich schlecht, ich habe versagt und hab das Kind noch nichtmal groß bekommen. Versagt auf ganzer Linie.

    Meine Tochter hat regelmäßige Wutausbrüche. 3-4 Mal am Tag. Über Stunden können die gehen. Da reicht es schon das es Kartoffeln mit Soße und Gemüse gibt, statt Pommes mit Ketchup. An sich völlig okay. aber durch das ADHS tickt sie völlig aus.zwar so ,daß sie einen Asthma Anfall bekommt.


    Sie respektiert mich auch nicht. So bekomm ich die volle wut zu spüren. Sie wird mir gegenüber handgreiflich,bewirft mich mit Spielzeug, versucht mich absichtlich körperlich zu verletzen. (Anders kann sie aber auch nicht ohne mich, die Trennung von mir fällt ihr schwer, wobei ich nicht genau weiß obs nicht einfach Kontrolle ist.)


    Von aussen bekomm ich nur Vorwürfe, ich bin zu weich, ich gebe zuschnell nach, ich bin nicht konsequent genug.

    Streitthema Nummer eins in meiner Ehe, Meine Inkompetenz als Mutter. Das zugleich meine Unterstützung ist. Situationen wie diese bekommt mein Mann ja garnicht mit.


    Ich liege Nachts wach und heule mir die Augen aus. Ich denke darüber nach mein Leben, meine Ehe, mein Job aufzugeben und mich komplett dem Kind hinzugeben,den Wünschen und Vorlieben nachzukommen. Egal welche Fehler ich mache, ich wäre die einzige die darunter leiden wird. (Ich weiß der Gedanke ist falsch, mein Kind leidet genauso unter meinen Fehlern, nicht jetzt aber irgendwann)


    Ich mein ich steh so vor der Wand das ich den rückwärtsgang nicht nutzen kann. Links und rechts ist das selbe Bild wie vorwärts. Ich bin so ratlos das ich mich in einem Forum ausheule.

    Hilfe vom Jugendamt? Mir wurde mit Kindesentzug gedroht. Hilfe sieht anders aus.

    Wir waren auch schon bei einer pychologin, die das ADHS diagnostizierte.


    Ich weiß nicht ,was ich mir hier von genau erhoffe. Ich weiß nichtmal ob ich noch hoffen sollte, das es irgendwann besser wird. Das ich stark bleibe. ;(

  • Erst einmal möchte ich dich herzlich willkommen heißen bei uns und dir sagen, das es völlig ok ist, wenn du dich mit deinen Sorgen und Problemen an uns wendest. Außenstehende haben doch einen anderen Blick und sehen manches anders. So auch ich!


    Zu aller erst einmal muss ich dir sagen, das du auf keinen Fall versagt hast. Das musst du unbedingt aus deinem Kopf streichen. Klar, Eltern machen fehler, aber auch Eltern sind nur Menschen und dürfen auch Fehler machen.


    Zuerst habe ich noch ein paar Fragen!


    Wer macht dir Vorwürfe?

    Wie ist deine Tochter vom Verhalten wenn der Papa Zuhause ist?

    In wie weit sind die Großeltern involviert?

    Geht die Kleinen in den Kindergarten und wenn ja, wie verhält sie sich dort?



    Vorab schon mal:

    kein Jugendamt nimmt einfach so ohne wirkliche Gründe ein Kind aus der Familie. Wie kommt es also das die dir gedroht haben, dir das Kind zu entziehen?

    Wie bist du darauf gekommen, das deine Tochter unter ADHS leidet, auch wenn du beim Psychologen warst, wäre ich mit dieser Diagnose vorsichtig. War es ein Kinderpsychologe? Vielleicht solltest du dir eine zweite Meinung einholen. Bekommt deine Tochter Medikamente?


    Hoffen solltest du immer, Hilfen gibt es auch genug und besser wird es auch irgendwann. ADHS verwächst meistens, die Wünsche, die Interessen ändert sich, auch das Verständnis das Verstehen des Kindes wächst mit dem Kind.

    Wenn sie wirklich ADHS hat, dann braucht sie ganz besonders einen fest strukturierten Tagesablauf und nicht nur Liebe, sondern auch Konsequente Eltern. Konsequent heißt nicht nachgeben sondern durchziehen.

  • Hallo! :)


    Zuerst einmal: Heul dich bitte aus und höre unbedingt auf, dir Vorwürfe zu machen. Bei deinem Kind ist eine psychische Störung diagnostiziert worden. Es ist nicht "neurotypisch" und "übliche" Erziehungsmethoden greifen nicht. Es kommt leider oft vor, dass man bei verschiedenen Erkrankungen (gerne ADHS oder Autismus) Eltern den schwarzen Peter von "hat in der Erziehung versagt" zuspielt. Das ist extrem widerlich und diskriminierend. Die Verhaltensweisen deines Kindes treten aufgrund einer Erkrankung so auf, wie sie auftreten. Das ist vergleichbar damit, als würde man jemanden, der im Rollstuhl sitzt, vorwerfen, nicht zu laufen...


    Du bzw. dein Kind, ihr benötigt unbedingt engmaschige Unterstützung im Hinblick auf die Erkrankung. Da ist therapeutisch wirklich schon einiges möglich - und mit Eltern wird an einem entsprechenden Umgang mit ihren besonderen Kindern gearbeitet... Such im Netz bitte nach Beratungsstellen/Selbsthilfegruppen für ADHS in deiner Nähe und werde dort vorstellig. Das Jugendamt ist gar nicht dein Ansprechpartner und die Erziehungsfähigkeit brauchst du dir auch nicht absprechen lassen. Aber - und das ist gewiss - du wirst es diesbezüglich schwerer haben als Eltern von "neurotypischen" Kindern. Such dir bitte Hilfe. :) Und dort kann dir auch geholfen werden, deine Schuldgefühle abzulegen. Spätestens, wenn du mit anderen Betroffenen in Kontakt kommst! :)


    Kopf hoch und alles Gute! :)

  • Danke für die Lieben Worte. Ich hab tatsächlich in 14 Tagen ein Gespräch in einer Kinder und Jugendpsychiatrie.

    Dort gibt es auch eine Selbsthilfe Gruppe für Eltern. Wo ich jetzt schon teilnehmen kann. Manchmal hilft es ja doch einfach Mal alles rauszulassen. Um wieder durch Blick zubekommen.

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