Kindergarten - Unsicherheit einer Mutter

  • Hallo,


    mein kleiner Sohn kommt dieses Jahr im Herbst in den Kindergarten...und ich könnte heulen...eben war er doch noch mein kleines Baby..Ich tu mich extrem schwer, würde ihn am liebsten erst mit 4 Jahren tun...

    Ich hab halt so Angst, dass er mich ziemlich vermissen wird, bei lauter fremden Leuten und Kindern.. er ist eh ziemlich schüchtern wenn wir in der Krabbelgruppe sind...lässt sich auch von anderen Kindern Spielzeug wegnehmen, ohne sich zum beschweren, selbst aber bringt er kleinere Kinder etwas, wenn die allein dastehen. Zu Hause ist er fröhlich und redet den ganzen Tag, bei der Krabbelgruppe sagt er gar nichts..

    Kann sein, dass Kindergarten erst recht dann gut für ihn ist, aber wie kann ich meine Einstellung ändern? Es ist noch über ein halbes Jahr hin und ich hab schon oft geweint deswegen..er wird mir sehr fehlen, klar es ist nur vormittags, aber trotzdem...

    Wie ist es euch gegangen?

    Könnt ihr mir da irgendwie weiterhelfen?

    Danke und viele Grüße

  • Hallo Juliane! :)


    Wie es mir gegangen ist, wird dir wohl eher nicht weiterhelfen. Ich konnte meine Kinder für ein paar Stunden ganz gut abgeben und bin in der Zeit freudig arbeiten gegangen. Allerdings waren meine Kinder auch sehr gerne im Kindergarten. Das war eine Win-win-Situation. Schwieriger wäre es sicher gewesen, wären sie ungern hingegangen...


    ---


    Ich kann dir einen Tipp geben: Betrachte die Sache von einem anderen Blickwinkel aus (dieser liest sich sogar schon zögerlich zwischen deinen Zeilen, finde ich). Und zwar ist die Wahrscheinlichkeit sehr (!) viel größer, dass du deinem Kind etwas Gutes tust, als dass es umgekehrt leidet. Er kommt unter Gleichaltrige, lernt, an einem Gruppengefüge teilzuhaben, erweitert seine Sozialkompetenzen, schließt Freundschaften, nimmt an Feiern und Ritualen teil etc. pp.


    Für ihn ist die Situation erst einmal eine völlig offene, die er positiv besetzen kann. Wenn Mama unsicher ist, ist aber natürlich die Gefahr gegeben, dass das abfärbt. Deine Gefühle sind zwar verständlich und nachvollziehbar, trotzdem muss man hier sehr reflektiert sein und sich im Falle des Falles (also beim Kindergartenstart) zurück nehmen. Mein Rat: DEINE Gefühle unbedingt viel mit anderen (Partner, Eltern, Freunde,...) bereden, damit du sie kanalisieren/verarbeiten kannst.


    Zum Vermissen: Ja, das wird er. Eventuell wird er auch weinen und sich nicht immer leicht lösen können in der Anfangszeit. Ich finde aber, das ist nichts, das man - wenn es nicht gerade aus dem Ruder läuft - überdramatisieren sollte. Das ist viel mehr ein Zeichen für ein sicher gebundenes Kind. Sie zeigen Abschiedsschmerz, finden sich dann aber rasch mit der neuen Situation zurecht und freuen sich, wenn Mama/Papa wieder da ist. Wenn da etwas nicht passt, merkt man das als Elternteil intuitiv, würde ich sagen. :)


    Ich würde dir gerne sagen: Mach dir keine Sorgen, es wird schon laufen! Aber das klingt so floskelmäßig... Tatsächlich wird es aber eben laufen - und vermutlich viel lockerer und besser, als du vermutest! :)


    Alles Liebe!

  • Vielen Dank, liebe Dani für Deine Antwort.

    Ja, ich weiß, dass ich mich da zurücknehmen muss und meinen Sohn freudig in den Kindergarten bringen soll, damit er meine Unsicherheit nicht merkt...

    Und klar wird es einfacher wenn es ihm dort gefällt..

    Nur anscheinend bin ich echt total überfürsorglich und der Gedanke, er wird vielleicht von anderen Kindern geärgert, wehrt sich nicht mal und ist traurig und versteht nicht, warum er nicht bei mir ist,sondern alleine im Kindergarten, der bricht mir echt das Herz...

    Ich würde da so gerne positiver rangehen an das Thema, und eben auch, dass es wichtig ist für ihn mit anderen Kindern.. aber irgendwie kann ich da nicht logisch denken...


    Viele Grüße

    Juliane

  • Liebe Juliane!


    Wollte dir nur noch kurz etwas dalassen, das ich in ähnlichen Situationen schon öfter geraten habe:


    Was, wenn der Papa die Eingewöhnung übernimmt? Tatsächlich gehen Männer an die Sache oft ein bisschen "pragmatischer" ran - und das färbt durchaus auch aufs Kind ab. :)


    Oder ist das gar keine Option?


    Alles Liebe!

  • Hallo Dani,


    nein, das bringe ich tatsächlich erst recht nicht übers Herz...bei so einem Lebensabschnitt möchte schon ich gerne dabei sein...


    Aber ich verstehe schon was du meinst..trotzdem möchte ich da meinen Sohn begleiten und mit ihm zusammen 'reinwachsen'..


    LG Juliane

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