Mutter zur spontanen Geburt überzeugen

  • Meine Frau und ich erwarten im Juni unser 2. Kind. Ihr ist es egal wenn es wieder per Kaiserschnitt kommt - Hauptsache es geht dem Kind gut, sagt Sie.


    Unser erstes Kind, 4kg, großer Kopf und Länge wurde nach 16Std. per Kaiserschnitt geholt. Er war noch nicht mal in den Geburtskanal "abgebogen" , lediglich der Muttermund war offen.


    Wie kann ich meine Frau denn motivieren sich stärker mit dem Thema zu beschäftigen?
    Ich erwähne dann immer, dass es für Sie ja wirklich einfacher ist ohne diese OP und die Narbe...

  • Hallo!


    Ist denn schon fixiert, dass es eine Kaiserschnittgeburt wird? Rät der behandelnde Arzt zu einem Kaiserschnitt? Ist das der Fall, wäre für mich (als Gebärende aber auch als Partner der Gebärenden) die Sache klar. Möchte die Mutter selbst einen Kaiserschnitt, dann würde ich dahingehend auch nicht intervenieren... Ist sie noch unschlüssig, kann man natürlich in die Diskussion gehen...


    Ich denke in dem Fall gibt es pro und contra in beide Richtungen. Wenn man nach 16 Std. Geburtswehen einen ungeplanten Kaiserschnitt hatte, macht das bestimmt viel... Da ist die Unsicherheit vorprogrammiert... :(


    (Ich hatte zwei unkomplizierte, spontane Geburten und kann daher nicht "mitreden", aber alleine die Vorstellung reicht aus, um zu wissen, dass es für die Frau emotional wahrscheinlich sehr schwierig ist.)

  • Ich kann da schon einiges zu sagen aus eigener Erfahrung!


    Wenn der Arzt nicht sagt das dass Baby per Kaiserschnitt geholt werden muss, sollte sie eine natürliche Geburt machen. Heute gibt es so viele Möglichkeiten,das sie keine Schmerzen hat ( PDA ) , Wehenmittel falls sie nicht doll genug sein sollten. Auch gib es verschiedene Möglichkeiten ein Kind zu gebären, eine Wassergeburt zum Beispiel soll total angenehm für Mutter ( durch das warme Wasser werden die Schmerzen gelindert ) und Kind ( bekommt nicht so einen großen Unterschied zwischen im Mutterleib und warmen Wasser ) sein.


    Bei meiner Tochter hat die komplette Geburt von der ersten Wehe bis sie da war, 13 Stunden gedauert. Bei meinem Mittleren 29 Stunden und bei Luca 3 Tage mit Wehntropf eingeleitet im Stück, also durchgehend , dann ein paar Tage Pause. Dann weitere 2 Tage Einleitung und zur guter letzt ein Kaiserschnitt weil ich nach so vielen Tagen einfach nicht mehr konnte.


    Also, wenn der Arzt nicht ausdrücklich einen Kaiserschnitt anordnet, solltet ihr mal mit einer Hebamme sprechen. Sie kann euch beiden die Angst nehmen und alles erklären.

  • Hallo, ich hatte leider auch einen ungeplanten Kaiserschnitt. Abgesehen davon, das ich wegen Uterusatonie fast drauf gegangen wäre und auf der Intensiv gelandet bin, kann ich schon wegen allem anderen nicht nachvollziehen, wenn das jemand bewußt lieber möchte als eine normale Geburt. Bisschen Zeit ist ja noch. Vielleicht gibt es aus ärztlicher Sicht ja keinen Grund und deiner Frau ist es wirklich egal, dann wird sicher auch der normale Weg versucht.

    Toi, toi, toi.. LG Jana

  • Danke für eure Antworten. Nein es noch nichts entschieden und einen ärtzlichen Rat zum Kaiserschnitt gibt es auch nicht. Mein Sohn hatte 36,5cm Kopfumfang 53cm Länge und 4kg.


    Bei uns waren die ersten 9Std. sehr positiv gewesen, dann kam eine hektische Krankenschwester und hat uns leider von PDA und Wehentropf überzeugt. Danach ging garnichts mehr vorwärts, meine Frau konnte nur noch auf dem Bett liegen und die doofe PDA hat irgendwie nur einseitig gewirkt... Also das war dann weniger toll. Das will ich nicht mehr. Entweder ohne die Chemie oder Kaiserschnitt.


    Beim Kaiserschnitt haben die Helden dann noch 3mal versucht Sie per PDA zu betäuben was natürlich gar nicht klappte und dann Vollnarkose. Letztendlich war es dann doch noch gut. Kind zu mir auf den Bauch-Bonding und meine Frau direkt dazu nachdem Sie wach war...Dann zusammen alle 5Tage ein privates Zimmer gehabt. Habe dort gepennt. War echt super.


    Am besten ich Frage mal unsere Hebamme, die kennen wir schon, evtl kann die uns ja mal beraten.


    Meine Frau hat die Geburt trotzdem als gut empfunden und ist jetzt nicht unsicher deshalb.
    Sie ist einfach extrem pragmatisch und meint für das Kind wäre es das sicherste wieder ein Kaiserschnitt...

    Obwohl Sie dann ja 4-6 Wochen erstmal stark eingeschränkt ist...

  • Nun ja, ich bin eine Frau und ich muss ganz ehrlich sagen, so wie du es hier schreibst, bin ich froh das du das nicht zu entscheiden hast, ob deine Frau ein Kaiserschnitt bekommt oder nicht.

    Für das Kind ist eine normale Geburt auf jeden Fall besser. Es stärkt das Baby und ein Kaiserschnitt kann für beide auch schief gehen da es eine OP ist und jede OP bringt Risiken mit sich.

  • Zur Info wie die Geburt lief:


    Fruchtblase 3.5 Wochen vor Termin geplatzt. Im Krankenhaus Wehensturm, also jede Minute eine Wehe. Sie konnte nix kontrollieren - die ganze Vorbereitung half da garnichts. Nach 1.5Std im Kreißsaal hat meine Frau entschieden sofort Kaiserschnitt, "weil etwas nicht stimmt".


    Dann warten ca. 45min. Zur OP. Ich konnte mit dazu. Mit dieser örtlichen Betäubung.


    Wir hatten wahnsinnig Glück. Sie hatte eine gedeckte Uterus Ruptur. Hatten wir länger gewartet wäre es mit Sicherheit zu einem Gebärmutter-Riß gekommen und der kleine in den Bauch geboren worden.

    Lebensgefahr für Mutter und Kind natürlich!


    Beim Schnitt der Bauchdecke kam wohl gleich schon die Hand vom kleinen entgegen, weil die Gebärmutter an der Stelle durch war.


    Mir ist wichtig zu betonen immer "offen" für beide Varianten zu sein, da der Kaiserschnitt natürlich auch ein Segen ist!


    Wichtig sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen.


    Wir haben erst durch beharrliches Nachfragen bei den Ärzten alles erfahren. Die wollten uns natürlich die Freude nicht verderben.

  • Danke. Mutter und Kind geht es bestens 😊


    Ich bin alles andere als ein Fan der hohen Sectio Rate die wir in Deutschland haben. Aber ein verbissenes festhalten an einer spontanen Geburt kann wirklich auch gefährlich sein - wie unser Bsp. zeigt

  • Erstmal gratuliere ich dir und deiner Frau zur Geburt des kleinen Erdenbürgers. Dem Kleinen wünsche ich einen guten Start ins Leben.


    Ja, das Bauchgefühl ist super wichtig, in diesem Fall das deiner Frau und nicht das von dir.


    Da ich selbst 3 Kinder geboren habe und eines davon auch per Kaiserschnitt, kann ich sehr gut beurteilen wie es ist und glaube mir, bei der Kaiserschnittgeburt deuert die intensive Bindung zum Baby viel länger. Bei einer spontanen Geburt ist sie gleich da.


    Alles Gute euch dreien und eine schöne Kennenlernzeit !

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