Heranwachsende Tochter auf Selbstfindungstrip

  • Hallo liebe Forum Menschen,


    brauche etwas Support.

    Meine 23 Jahre alte Tochter hat im Herbst 2021 ihren Bachelor in Psychologie geschafft. Jetzt möchte sie Gesangsunterricht nehmen, Sängerin werden und möchte, dass ich ihr eine Wohnung mitfinanziere und mich am liebsten auch noch an den Kosten für die Gesangslehrerin beteilige. Sie möchte herausfinden, ob eine Gesangskarriere ihren zukünftigen Unterhalt sichert. Ihr Studium weiter machen, möchte sie derzeit nicht, vlt. zu einnem späteren Zeitpunkt.

    Das Bachelor Studium fand bei der völlig überteuerten Fresenius Hochschule statt. Da haben wir Eltern anteilig jeweils ca. 400 Euro (jeder) monatlich hingeblättert. Auf einer staatlichen Hochschule war ein Studium nicht, bzw. nur mit unsinnigen Wartesemestern möglich. Abischnitt leider nur 2,1.

    Finanziell hat mich das sehr belastet, habe sogar einen Nebenjob gemacht, um das Ganze zu finanzieren.

    Uns nun das! Schwanke zwischen Wut und Frust.

    Wie würdet mir ihr angemessen reagieren?



    Gruß

    Marks

  • Hallo! :)


    Wenn ich mir deinen Beitrag durchlese, spüre sogar ich die Dynamik. Habe mich unmittelbar in eure Rolle als Eltern hineinversetzt und kann eure Enttäuschung, Wut und Fassungslosigkeit nachempfinden...


    Ich an deiner Stelle würde mich - ganz profan und nüchtern - rechtlich beraten lassen, wozu ich gesetzlich verpflichtet bin und wozu nicht. Parallel würde ich mir überlegen, womit an Support ich dienen könnte und womit nicht... Die Conclusio beider Prozesse (Was muss ich rechtlich? Was schaffe ich von meiner Haltung her?) würde ich ihr für ihre (Lebens-)Planung mitteilen. Für die Lebensplanung (v.a. finanziell) des erwachsenen Kindes würde ich mich nicht in der Verantwortung sehen (zumindest nicht ausschließlich), so ich es nicht muss. Eventuell taucht ja ein wenig "Realitätssinn" auf, wenn Wohnung, Gesangsunterricht und "Leben" (zumindest in gewissem Maße) selbst finanziert werden müssen...


    Bin mir jetzt nicht einmal für Österreich (da komme ich her) sicher, wie das rechtlich aussehen würde. Grundsätzlich ist die Berufsausbildung bis zu einem gewissen Alter nach finanziellen Möglichkeiten zu unterstützen. Eventuell zählt der Bachelor aber schon als Ausbildung für sich (ich habe in grauen Vorzeiten studiert, da gab es das noch nicht ;)). Ganz sicher gelten jedenfalls "privat bezahlte Gesangsstunden" nicht als Ausbildung. Anders wäre es vermutlich, wenn sie an einer Musikhochschule o.ä. zum Studium zugelassen wird.


    Also - vorsichtig gesprochen - ich kann mir nicht vorstellen, dass du gesetzlich verpflichtet bist einem volljährigen Kind, das bereits einen Bachelor-Abschluss in Psychologie (und damit kann man bereits im Feld arbeiten) ermöglicht bekommen hat, Wohnung und Gesangsunterricht zu bezahlen, damit es sich "beruflich finden" kann... Lass dich aber bitte unbedingt von offizieller Stelle beraten! :)


    Alles Liebe!

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