Kaum kontrollierbare Willensstärke

  • Ich suche hier Tips und Tricks für den Alltag mit unserer Kleinen. Sie ist 3 Jahre alt und war schon immer eine "Aufgabe". Es war noch nie einfach. Sie hat einen SEHR starken Charakter, eigenen Willen und macht was und wie sie es will. Der Alltag ist jeden Tag Stress pur... wenn wir Unternehmungen machen wollen, Katastrophe. Ich habe mir mehrere Ratgeber rausgesucht, weiß aber nicht welcher für uns der richtige ist. Es ist alles ein Machtkampf, sie will bei allem mit dem Kopf durch die Wand und möchte einfach nicht hören, läuft weg etc. Es wird alles für uns zur Zerreißprobe. Ich versuche immer mit Ruhe, Reden und liebevoll zu reagieren. Es interessiert sie aber einfach nicht. Wenn ich dann irgendwann sauer werde weint sie, auch das übermäßig doll.

    Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich bin ziemlich am Ende. Gerade zum Beispiel waren wir mit dem KiGa Laternelaufen, wir haben uns sehr darauf gefreut. Unsere Tochter ist als Einzige nur wild durch die Gegend gerannt, wollte nicht hören, bleiben, Laterne halten, an der Straße nicht an die Hand usw. Alle anderen Kinder sind toll mitgelaufen, nur wir standen doof dar und wurden schief angeguckt. So ist es leider immer ;( Ich würde am Liebsten gar nichts mehr unternehmen, weil ich danach völlig fertig bin. Nichtmal einkaufen ist möglich ohne riesen Theater, kaputten Sachen etc. Weiß hier jemand Rat?

  • Drachenherz

    Hat den Titel des Themas von „Kaum kobtrollierbare Willensstärke“ zu „Kaum kontrollierbare Willensstärke“ geändert.
  • Hallo! :)


    Ja, willensstarke Kinder mit heftig ausgeprägter Trotzphase kenne ich. Habe selbst eines zuhause, das ist jetzt aber schon zu alt für die Trotzphase! ;)


    Zu den Tipps und Tricks:


    - Die Trotzphase als Entwicklungsschritt ("Autonomiephase") akzeptieren: So sehr diese Phase an die Substanz geht (für Eltern und Kinder gleichermaßen), so wichtig ist sie für die kindliche Entwicklung. Autonomie und Eigenständigkeit werden erkannt und geübt. Gut durchlaufen, macht diese Phase Kinder zu sehr starken und resilienten Persönlichkeiten.


    - Gefühle rückmelden: In dieser Phase bricht so vieles an Gefühlen über die Kinder herein. Wichtig ist es, diese zu benennen, auszuhalten und so dem Kind dabei zu helfen, damit zurecht zu kommen.


    - Grenzen setzen: Ist in dieser Phase besonders wichtig. Autonomiebestrebungen sind nicht selten mit Grenzen verbunden. Das darf und soll sein. Grenzen schaffen Orientierung und Sicherheit. Meines Erachtens nach sind Grenzen aber weise zu wählen. Findet das Kind überall nur Grenzen, wird es schwierig, diese durchzusetzen. Ich habe es so gehandhabt: Überall dort, wo "Gefahr in Verzug" war, war die Grenze klar (Straßenverkehr, weglaufen etc.). Ebenso dort, wo andere in Mitleidenschaft gezogen wurden (hauen/beißen/zwicken/spucken; ewig lautes und langes Schreien etc.). Bei vielen anderen Dingen war ich dafür sehr entspannt und habe die Kinder viel ausprobieren lassen...


    - Kompromisse eingehen: Hilft ungemein! Das Kind (mit-)entscheiden lassen, kann eine Krise abfedern, bevor sie überhaupt geschieht. Dabei muss man aber aufpassen, dass die "Entscheidung" eingegrenzt wird, sonst wird es schwierig fürs Kind. (Zum Beispiel: "Magst du lieber die Banane oder den Apfel zur Jause?" und nicht: "Was magst du zur Jause?")


    - Ablenken: Rechtzeitig bevor sich ein Schreikonzert ankündigt, ablenken. Klappt bei kleineren Kindern noch recht gut und spart Nerven.


    - "Trigger" meiden: Sinn macht es, die Triggerfaktoren, die die Dinge beim eigenen Kind eskalieren lassen, gut zu kennen und nach Möglichkeit zu meiden. Bei meinem Sohn war (und ist ;)) das zum Beispiel "Hunger" oder "viele Menschen auf einem Haufen".


    - Halbwegs entspannt bleiben: Auch wenn die Leute schauen! Ein Kind, das sich "aufführt", ist ehrlich nichts Ungewöhnliches... Ich denke mir da nie: "Unfähige Eltern!", sondern eher: "Kenne ich!" :D


    Alles Liebe dir! :)

  • Mir gehts grad genauso, wobei unser zwerg erst 1 jahr alt ist!!


    Kaum kann sie laufen, will sie schon abhauen.es ist echt mühsam mit ihr auf den spielplatz im garten zu gehen, überhauot mit ihr rauszugehen 🙈 denn dann will sie alleine die grosse weite welt erkunden und wenn ich sie dann abhalte (gefahren!) beginnt sie soooo zu brüllen und sie zu winden dass ich selbst weinen könnt.

  • Hallo! :)


    Dann kannst du dir auch o.g. Tipps vielleicht was mitnehmen.


    Was - auch wenn es noch so anstrengend läuft - etwas hilft: Es ist völlig normal und eine gesunde Entwicklung. Das hat zumindest mir sehr geholfen. Mein Sohn war als Kleinkind auch extrem - nennen wir es mal mobil! ;)


    Alles Liebe!

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