Hallo Ihr lieben! Hier Gleithörnchen

  • Hallo Ihr lieben,


    ich bin Gleithörnchen, männlich und 25 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus einem anderen Land, habe aber deutsche Wurzeln und bin 2016 wegen meines Studiums nach Köln gezogen. Entschuldigt bitte meine Rechtschreibfehler...


    Ich befinde mich gerade in einer schwierigen Situation, meine F+ und ich erwarten einem Kind, der entweder von mir oder Ihr Ex-Mann sein könnte. Wir wissen nicht, von wem das Kind ist. Ihr Ex-Mann ist in kurzen Wörtern gesagt ein "nicht so toller Mensch". Sie wohnen nicht mehr zusammen und sind im Scheidungsprozess.


    Ich will mich für den Fall vorbereiten, dass das Kind von mir ist. Wir haben besprochen, dass wenn das Kind von mir sein sollte, wir es als getrennte Eltern erziehen würden - da ich sie nicht liebe und nicht mit ihr zusammen ziehen will.


    Wir haben uns am Anfang sehr gut verstanden, aber desto mehr ich sie kennenlerne, desto weniger will ich mit Ihr dieses Kind erziehen.


    Ich habe Angst, sie scheint das Kind extrem konservativ erziehen zu wollen. Sie meinte heute am Telefon, dass sie das Kind nach italienischer Art erziehen will und das dieses Kind bei ihr wohnen wird, bis er/sie heiratet. Sie hat auch gesagt, dass dieses Kind nach Geschlechterrollen aufwachsen muss. Wenn es ein Junge ist, dann trägt er blau und wenn es ein Mädchen ist dann Pink...


    Ich weiß nicht, ob ich da falsch denke, aber ist das nicht irre? Will man Kinder nicht geschlechtsneutral erziehen um Diskriminierung und co. in der Gesellschaft zu mindern?


    Ich frage dann, ob sie diese Fragen absichtlich stellen würde, um mich zu ärgern und sie sagt eiskalt "Ja". Das ergibt für mich keinen Sinn und zerstört mein Kopf :( das ist sehr schwierig für mich! Ich weiß auch, das sie voll mit Hormonen geladen ist und es vielleicht einfach so macht...


    Es gibt natürlich viel mehr zu erzählen und ich bin natürlich auch kein perfekter Mensch (Ich wurde vor kurzem von meinem Minijob entlassen). Bin so frustriert und habe in den letzten Monaten glaube ich eine Depression, ich wollte aber nicht zum Arzt, weil mir das schwierig fällt und gesagt bekommen habe, dass es sich sowieso nicht lohnt, weil die überlastet sind.


    Ich würde sie gerne mehr unterstützen aber ich habe Angst, ich hatte selber keinen Vater.

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    Anderes Thema, welche Dinge wären wichtig zu wissen für den Anfang, was ist alles wichtig für die Mama während der Schwangerschaft und wie kann ich mich am besten informieren?


    Ich habe 2 Bücher gekauft "What to expect when you´re expecting" von Heidi Murkoff und "Mayo Clinic Guide to a Healthy Pregnancy: 2nd Edition: Fully Revised and Updated" von Dr. Myra J. Wick M.D. Ph.D.


    Ich will mich auch in der "Eltern Community" beteiligen, da ich keine Freunde habe die selber Kinder haben. Ich hoffe, ich hab einen guten Eindruck bei euch gemacht habe und freu mich Teil dieses Forums zu sein.


    LG an alle

    Gleithörnchen

  • Hallo! :)


    Freut mich, dass du da bist!


    Habt ihr überlegt, nach der Geburt einen Vaterschaftstest zu machen? Je nachdem, wie er ausfällt, wüsstest du über deine Rechte und Pflichten Bescheid... Ich stelle es mir sehr schwierig vor, mich jetzt emotional auf ein Kind einzustellen, dass dann im Endeffekt vielleicht gar nicht meines ist. Wenn du dein "vermeintliches Kind" dann nicht sehen darfst (weil du eben nicht der biologische Papa bist), wirkt das traumatisch, wenn du bereits eine enge Bindung hast. Welche emotionalen Sicherheitsvorkehrungen hast du da für dich getroffen? Ich würde jedenfalls einen Vaterschaftstest relativ knapp nach der Geburt empfehlen und das nicht schleifen lassen...


    Zu deinen Gedanken und Befürchtungen punkto Erziehung: Da würde ich mir jetzt einmal keine Gedanken machen, sondern es auf mich zukommen lassen. Jede Mama und jeder Papa kann dir versichern: Erstens kommt alles anders, zweitens als man denkt. ;) Man kann sich alles wunderbar vorstellen und perfekt planen, wenn das Kind nicht mitspielt, wird es schwierig. Die Kleinen haben nämlich tatsächlich einen eigenen Willen... Mein eines Kind (Mädchen) würde im Leben nie rosafarbene Kleidung anziehen. Mein anderes Kind (Bub) war bis zum Schuleintritt NUR in rosa- und lilafarbener Kleidung unterwegs. ;)


    Alles Liebe!

  • Herzlich willkommen Gleithörnchen, ich freue mich das du zu uns gefunden hast.


    Ja, du hast einen guten Eindruck hinterlassen, aber darüber musst du dir keine Sorgen machen.


    Dani hat Recht! Kurz bevor das Baby geboren wird, suchst du dir einen guten Anwalt ( Familienrecht ) . Der soll dir helfen einen Vaterschaftstest durchzuführen, denn dafür muss du die Erlaubnis der Mutter haben.


    Erst wenn sich rausgestellt hat, das du der Vater bist, kannst du dich um alles kümmern. Wir stehen dir gerne mit Rat zur Seite.


    Das dich das alles ziemlich mitnimmt, du wie du schreibst nicht mehr klar denken kannst ( dein Kopf geht kaputt ) , ist völlig normal. Aber, und das finde ich ganz wichtig, du solltest unbedingt zum Arzt gehen vor allem wenn du meinst das du an Depressionen leidest. Nicht zu gehen wegen überlaufen in der Praxis ist Quatsch und das bringt dir sehr wohl etwas, nämlich Hilfe. Also, zuerst mal kümmerst du dich um dich selbst und gehst am besten nächste Woche zum Hausarzt. Mit dem besprichst du alles und der wird dir dann sagen wie du weiter verfahren sollst. ( Denke an das Baby, wenn du wirklich der Vater sein solltest, dann musst du stark und gesund sein. Nutze die Zeit bis zur Geburt für deine Gesundheit ).


    Du machst einen Schritt nach dem anderen. Das du zum Arzt gehst ist der erste. Danach sehen wir weiter ;)

  • Hi Dani und Gilfy,


    ich sitze gerade vor mein Rechner und weine vor Freude! Ich hatte in den letzten Monaten das Gefühl gehabt, dass niemandem meine Situation versteht. Dass Ihr mich "versteht" bringt mir so viel innere Ruhe - Danke erstmal dafür und dass Ihr so lieb und offen seid :)


    Zu dem Vaterschaftstest, wir haben das auf jeden Fall besprochen und sowohl Ihr Ex, sie und ich wünschen uns einen Vaterschaftstest nach der Geburt. Ich habe bis jetzt an keine emotionalen Sicherheitsvorkehrungen gedacht. Also wir haben uns gestritten, aber ich denke nicht, dass ich das Kind nicht sehen kann, das wäre auch nicht gut für das Kind - ohne einen Papa aufzuwachsen, das würde sie mir und das Kind nicht antun.


    Zum Thema Anwalt, da sieht es bei mir auch schwierig aus, ich habe kein Geld für einen Anwalt momentan, müsste mir das Geld entweder ausleihen oder nach einer Alternative suchen. Aber ich frag mal im Freundeskreis, ob jemand jemandem kennt der jemand kennt.


    Der Termin beim Arzt ist gemacht, ich berichte mal nach dem Gespräch wie es weiter geht.


    Ich danke euch für die lieben Wörter, die geben mir sehr viel Kraft und freue mich sehr mich hier registriert zu haben :)


    PS: Morgen wissen wir, ob es ein Junge oder einem Mädchen wird!


    LG

    Gleithörnchen

  • Hey Gleithörnchen, schön das wir dir schon ein bisschen helfen konnten, das freut mich sehr.


    Wenn du dir keinen Anwalt leisten kannst, ist das nicht schlimm, denn erstmal kostet die erste Beratung nichts. Such dir einen Anwalt, rufe ihn an , sage ihm das du kein Geld hast aber seine Hilfe benötigst und er wird dir dann einen Antrag zur Befreiung zukommen lassen. Ich weiß nicht wie das genau heißt, aber ich weiß das es sowas gibt und dann die Kosten vom Steuerzahler übernommen werden.


    Solange nicht sicher ist, das du der Vater bist, solltest du die Vaterschaft nicht anerkennen. Das ist ganz wichtig.


    Ob Junge oder Mädchen ist doch eigentlich egal, hauptsache gesund. Aber dennoch ist es sehr spannend 😉

  • Hallo! :)


    Ich freue mich auch, dass dir der Austausch gut tut...


    Denke, der Vaterschaftstest ist das A&O und erst danach kannst du wirklich für die Zukunft planen. Eine gerichtliche Vorgehensweise (Sorgerecht, Besuchsrecht etc.) kann ja nur im Falle einer biologischen Vaterschaft angedacht werden. Die alleinige emotionale Vaterschaft sichert dir deine Rechte und Pflichten nicht ab...


    @ Gilfy: Meinst du mit dem Antrag auf Befreiung von den Anwaltskosten Verfahrenshilfe bzw. Prozesskostenhilfe? Das wäre im Falle eines Gerichtsverfahrens relevant. Bei uns in Ö (und ich denke, es ist in D nicht anders) wird dann aber im Anschluss regelmäßig das Einkommen abgefragt, um zu sehen, ob man nicht doch zurückzahlen kann (zB wenn man erbt oder einen gut bezahlten Job antritt).


    Es gibt aber generell die Möglichkeit von einer einmaligen kostenfreien rechtlichen Beratung. Da würde ich mich am nächsten Pflegschaftsgericht/Familiengericht erkundigen. Dort können etwaige rechtliche Fragen im Falle einer Vaterschaft beantwortet werden. Das kann man vorab durchaus schon einmal andenken, um gewappnet zu sein. Am besten im Vorfeld konkrete Fragen notieren...


    Alles Liebe

  • Ja Dani ich meinte die Gerichtskostenbeihilfe. Es lag mir auch die ganze Zeit auf der Zunge, aber wie es manchmal so ist, ich kam nicht drauf.


    Natürlich, wenn er diese Hilfe beantragt, muss er sein Einkommen aufzählen. Das ist aber ja kein Problem. Ist das Verfahren eingestellt oder erledigt, muss er später nicht mehr dafür bezahlen. So eine Hilfe gibt es auch ohne das es vor Gericht geht. Er muss aber diesen Vaterschaftstest vom Anwalt/ Gericht anordnen lassen, weil er sonst vor Gericht kein Bestand hat. Er braucht ihn dann für das gemeinsame Sorgerecht, Besuchsrecht und so weiter. Er kann sich befreien lassen wenn er kein oder nur ein geringes Einkommen hat.


    Diese kostenfrei Beratung kann man vergessen, die gibt es nicht wirklich. Das habe ich auch schon mal probiert, da wird einem nur gesagt, das man was tun kann und das war's auch schon. Die sagen nicht was man tun kann und das ist keine Hilfe.

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