Mein Sohn bricht Kontakt mit mir ab

  • Mein Sohn ist 26 Jahre alt, Student... von Paare Jahren ist ins Studentenwohnheim umgezogen, später aber ist in eine WG umgezogen

    Bis Anfang dieses Jahr hat er zu Besuch gekommen und telefoniert...

    In Sylvester nachts konnte ich ihm nicht erreichen und habe Panik gekriegt... sogar Krankenhäuser und Polizei erreicht... Und alle Verwandte und Freunde hatten ihm gesucht, weil sie meine Sorge gesehen...

    am folgende Tag hat er mit SMS gesendet, voller Wut mit Worten... dass ich Kontrollfreak bin, muss ins Psychiatrie landen und so weiter😢

    Seine Adresse wusste ich sowieso nicht... jetzt bin ich blockiert überall, er ist in keinem Sozialwerk aktiv, antwortet nicht auf meine Anrufe

    Zwischen uns( Orte) nur 20-25 km... ich habe ihm schon 5 Monate nicht gesehen

    Er ist mein einzige Kind, sein Vater ist gestorben

    Was soll ich tun????

  • Hallo!


    Gehe ich recht in der Annahme, dass du keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme hast (Telefon/Adresse etc.)? Hat er eventuell eine Mailadresse über die Uni?


    Grundsätzlich sind deine Möglichkeiten sehr begrenzt. Er ist erwachsen und muss den Kontakt nicht halten, wenn er das nicht möchte. Für mich klingen deine Zeilen ein wenig nach einem Gefühlsausbruch seinerseits, nachdem sich viel aufgestaut hat. Kann das sein?


    Du schreibst, er ist das einzige Kind, der Vater verstorben. Ich würde an deiner Stelle die Zeit des "Kontaktabbruches" nutzen, um an der Thematik zu arbeiten/zu reflektieren. Gab es zu viel einengende Kontrolle von deiner Seite? War es schwierig für ihn, erwachsen zu werden? Muss er sich *so* losreißen, um sich vom Elternhaus lösen zu können?


    Eventuell hilft dir hier auch eine Therapie, um Tendenzen/Gründe zu erkennen. Kontaktabbrüche passieren selten "einfach so", so ehrlich muss man sein. Meistens liegen die Gründe bei beiden Seiten, es geht um eine Dynamik, die sich aufbaut. Um diese Dynamik - bei einem Wiederaufleben des Kontaktes - auf einem annehmbaren Level zu halten, ist viel Reflexion und Arbeit notwendig. Sonst wird sich nichts ändern, fürchte ich.


    Ich kann dir nur sagen, wie ich handeln würde, wäre ich an deiner Stelle: Ich würde versuchen, an eine Mailadresse oder Postadresse zu kommen. Dann würde ich einmalig (!) und schriftlich agieren: Würde signalisieren, dass ich die Entscheidung akzeptiere und meine "Thematiken" (Übergriffigkeiten, Kontrolle etc.) versuche, für mich zu verarbeiten/verbessern. Ich würde deutlich machen, dass mir langfristig sehr an einem Kontakt gelegen ist und ich DESHALB an mir arbeiten möchte. Und ich würde signalisieren, dass ich schlicht DA BIN für jegliche Art der Kontaktaufnahme seinerseits...


    Es tut mir leid, dass ich dir nichts "Schöneres" schreiben kann, als: Du musst abwarten und in der Zeit an dir arbeiten... Jetzt weiterhin einengend und kontrollierend zu agieren, würde die ganze Sache nur noch mehr eskalieren lassen.



    Alles Liebe!

  • Dani hat Recht!

    Ich finde es auch sehr übertrieben gleich Polizei und Krankenhäuser anzurufen oder aufzusuchen nur weil du deinen Sohn in der Silvesternacht nicht erreichen konntest. Jeder weiß das es immer schwer ist in solch einer Nacht jemanden zu erreichen. Zudem schreibst du selbst, er ist 26 Jahre, halte dir vor Augen das er erwachsen ist. Ich kann die Reaktion von deinem Sohn gut verstehen.

    Wenn er Probleme hat , er nicht weiß wie er sie lösen soll, kommt er vielleicht auf dich zu.

    In dieser Zeit versuche das umzusetzen was Dani dir geschrieben hat.

  • Alles was Ihr schreibt und beratet ist richtig

    Kontaktabbruch hat sich langsam und tiefer entstanden... er hat Gymnasium in andere Stadt beendet... hatte eigene Wohnung... von mir auf seine Name überschrieben...Schon damals Monte er nicht, dass ich Urlaub bei ihm mache🤷‍♀️ Als er eine Studium Platzt in mehr al 20 Uni gekriegt hätte... plötzlich entscheidet er fur Dusseldorf und kommt zu mir... natürlich habe ich ihm kontrolliert... vielleicht stark unterdrückt

    Er hat ausländische Abstammung, aber schon lange ein Deutsche Bürgerschaft und ich immer betonte , dass er soll Doppel so viel tun etwas zu erreichen, als die einheimischen

    Ich bin selber Akademikerin, sein Vater war Oberarzt... er sagte immer: nicht alle missen sein wie du und Papa .... deshalb habe ihm Ruhe gegeben und allein gelassen fur die 11-13 Klasse Gymnasium mit meine finanzielle Unterstützung natürlich

    Er hat nicht erlaubt zur seine Abizeignis Abgabe zu kommen, nur seine Kusine war dabei... er hat abgesagt zu Abiball zu gehen🤷‍♀️... wollte nichts feiern... Erste Studium Jahre ich wusste noch etwas Uber ihm, weil er bei mir gewohnt hatte... Nach dem Umzug keine Information...Nur : Bachelor Studium habe ich schon hinter mir, jetzt Master Studium und dann Doktorarbeit ..

    wo er wohnt, mit wem er wohnt, wie weit ist er bei Studium, habe ich keine Information

    Ich bin ganz traurig... Nach dem Gehirnblutung und Schlaganfall bin ich schon pensioniert... zum Glück habe ich hier Verwandtschaft, ich bin Großtante von 4 wunderbare Kinder, für sie bin ich Oma N.: 3🥰

    Ich brauche keine finanzielle Unterstützung, kann nicht so viel und nicht so gun wie früher, aber tun

    Nur mein Herz tut Weh und die Seele vermisst mein Kind

  • Das klingt nicht schön und auch deine Seite als Mama kann ich verstehen. Natürlich hat dein Sohn Recht, wenn er sagt das nicht alle so sein und leisten müssen wie sein Vater oder du. Den Weg den er gehen will, sucht er sich selbst da kannst du nichts dran ändern und das solltest du auch nicht. Lass ihn allein entscheiden was er machen und werden will. Man muss auch nicht unbedingt studieren um erfolgreich zu werden oder sein.


    Vielleicht kannst du ja über Cousine an deinen Sohn treten! Versuche doch mal mit ihr zu sprechen, sage ihr wie du dich fühlst, frage sie ob sie dich auf dem laufenden halten kann , ohne das dein Sohn es erfährt!

  • Nalchanka: Fein, dass es Familienmitglieder gibt, die Kontakt zu dir halten. Und alle Achtung davor, dass du dich scheinbar trotz schwerer Erkrankungen durchbeißt und dein Leben positiv nimmst! :)


    Ich denke, du wirst dich ein wenig in Geduld üben müssen, aber irgendwann wird wieder eine Gesprächsbasis vorhanden sein. Daran musst du fest glauben. Manchmal ist es schwierig, die Dinge einfach so laufen zu lassen, ohne sie direkt zu beeinflussen...

  • Ui, das mit dem Privatdetektiv lass lieber sein...


    Du musst versuchen, es so zu sehen: Keine Nachricht ist gute Nachricht! (Wenn du nichts hörst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass alles okay ist. Anderweitig hätte man dich bereits informiert.)

  • ja, keinen Detektiv, damit machst du alles nur noch schlimmer wenn dein Sohn dahinter kommt.


    Genau, keine Nachricht ist eine gute Nachricht. Es geht deinem Sohn gut.

    Er ist erwachsen und möchte seinen Weg gehen, sein Leben leben.


    Er wird sich ganz bestimmt wieder bei dir melden. Er braucht noch etwas Zeit, aber er wird kommen.

    Ich wünsche dir viel Geduld!

  • Ich glaube, dass einen bei solchen Dingen die Frage nach "richtig/falsch" nicht weiterbringt... Sinnvoller ist die Frage: Was kann sich/kann ich künftig ändern?


    Grundsätzlich finde ich, dass die Frage nach (vermeintlicher) Schuld oftmals eine unnötige ist. Besser ist es, sich Dynamiken genau anzuschauen und zu identifizieren, welche Faktoren da hineinspielen. Meist sind das mehrere...


    Hast du über eine Therapie nachgedacht? Nur für dich? Anscheinend gibt es da durchaus einiges biografisch zu bearbeiten (früher Tod des Partners, eigene Erkrankung, Kontaktabbuch des Kindes etc.)


    Alles Gute dir! :)

  • ich würde nun auch nicht von Fehler sprechen, denn Fehler sind es nicht wirklich!


    Ich würde das Behüten deines Sohnes so erklären:

    Du hast früh deinen Partner und Vater des Sohnes verloren. Das hinterlässt Spuren wie zum Beispiel Behüten des Kindes damit ihm nicht auch sowas/ etwas passiert.

    Unbewusst handelt man dann in dem man alles daran setzt um alles kontrollieren zu können nur damit nichts passiert.

    Ich weiß nicht ob ich dir das gut beschrieben habe, aber ich kann dir versichern, das es mir ähnlich erging.

    Mein mittlerweile 28 jähriger Sohn wurde mit 16 Jahren vom Auto erfasst und sehr schwer verletzt. Er hat den Unfall überlebt, ist seither aber 80 Grad behindert.

    Mein jüngster Sohn war zu derzeit gerade 2 Jahre alt und er musste es "ausbaden " , in dem ich ihn als er groß genug war für den Straßenverkehr, nicht alleine los fahren ließ. Mein Angst war so groß. Es hat viele Jahre gedauert bis ich begriffen hatte das Luca nicht Stephan ist und das Unfälle passieren.

    Ich konnte auch ganz lange Stephan nach dem Unfall nicht los lassen. Für mich hieß es, Vertrauen wieder aufbauen, denn sonst würden alle darunter leiden, Stephan, Luca und auch ich.

    Es hat seine Zeit gedauert, aber ich habe es geschafft und heute lebt auch Stephan in seiner eigenen Wohnung. Ich brauche heute keine Angst mehr zu haben.


    Gebe deinen Sohn den Freiraum, versuche deine Ängst in den Griff zu bekommen, suche dir Hilfe in einer Therapie oder bei der Caritas.

  • Ja, solche Projektionen/Übertragungen kenne ich auch. Bei schlimmen Unfällen, Krankheiten oder Todesfällen passieren die oft zwangsläufig. Sehr häufig ist man sich dessen gar nicht bewusst. Ich zB habe meinen Vater relativ früh und tragisch verloren und lange Zeit mit recht "irrationalen" Verlustängsten zu kämpfen gehabt...

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