Wie damit umgehen???

  • Ich weiß nicht genau wie ich das was mir auf dem Herzen liegt, beschreiben soll, in Worte fassen soll, ich weiß nicht mal wie ich den Titel nennen soll!


    Irgendwo hier im Forum habe ich schon mal kurz dieses Thema angedeutet und mit Dani kurz drüber geschrieben. Da es aber irgendwo in einem Thread mit rein kam, finde ich es nicht wieder und mache davon nun einen eigenen.


    Da gibt es eine junge Mutter, fast 29 Jahre alt, zwei Kinder, 4 und 2,5 Jahre alt. Sie lebt seit einem Jahr mit einem allein erziehenden Vater von 3 Kindern ( 10, 10, 12 Jahre ) zusammen. Seine Kinder sind völlig verängstigt und eingeschüchtert. Sie bekommen ihren Mund nicht auf.


    Der Mann schlägt die junge Mutter. Es war deswegen auch schon mal Polizei vor Ort. Beim letzten Mal haben wir meine Tochter und ihre zwei Jungs da raus geholt und sie haben bei uns übernachtet. Leider ist sie am nächsten Morgen gleich wieder zurück mit den Worten: ich suche mir eine eigene Wohnung, mit dem komme ich nie mehr zusammen, jetzt ist Schluss!
    Das war am 1 Juni.
    Im April hat sie mich gefragt, ob ich den Kleinen von ihren beiden, im Juli für 6 Tage nehmen will, damit sie mit ihren Freggel in den Urlaub fahren könne. Seine Kinder sind in derzeit bei ihrer Oma und den großen Sohn meiner Tochter wollten die mitnehmen.


    Ich habe ihr klar gesagt, das ich entweder beide Jungs nehme, oder keinen, weil ich es nicht richtig fand, ein Kind nicht mit in den Urlaub zu nehmen, aber eine feste Zusage konnte ich ihr 3 Monate vorher noch nicht geben.



    Nun ja, jetzt ist es jedenfalls so, das meine Tochter sich nicht von dem Schläger getrennt hat, er sagte mir sehr frech per WhatsApp das sie nie getrennt waren. Meine Enkel habe ich am 1.6 das letzte Mal gesehen. ( Ihre Aussage war Anfang Juni zu mir, das sich das Kinder nehmen im Juli erledigt habe )
    Eine Wohnung sucht sie auch nicht. Ich bekomme die Kinder nicht mehr zu sehen oder zum aufpassen, weil ich damals im April nicht gleich eine Zusage für Juli gemacht habe und den beiden somit den Urlaub versaut habe. Auch diese Aussage bekam ich per WhatsApp von ihrem Schläger Freund.


    Vor ca 10 Tagen habe ich die andere Oma ( die Mutter von meinem Schwiegersohn ) beim Einkaufen getroffen. Sie erzählte mir, das mein ältester Enkel keinen Satz mehr ohne zu stottern raus bringe, das sie die Jungs ebenfalls Monate lang nicht gesehen habe und nur durch ein Familiengrillen ist der Vater mit den Jungs dazu gekommen. Sie sagte mir auch, das meine Tochter regelmäßig geschlagen wird und das es schon viel öfter war als die 2 mal von den ich weiß.
    Ebenfalls habe ich da erfahren, das die beste Freundin ( die auch ihre Schwägerin ist , meine Tochter und sie sind zusammen aufgewachsen ) keinen Kontakt mehr zu meiner Tochter hat, weil der Schläger ihre kleine Tochter ( 4 Jahre ) körperlich angegangen ist. Becy ging dazwischen und er meinte zu ihr, das sie auf seinem Hof sind und er somit das sagen hätte. Wenn ihr das nicht passen würde, solle sie gehen. Darauf hin hat Becy ihr 3 Mädchen genommen und ist gegangen.


    Wir waren im Urlaub, meine Tochter sollte sich die Erdbeeren von hier holen, hat sie nicht. Alles ist vertrocknet.
    Ich habe mich zurück gemeldet , sie hat auch kurz mit mir geschrieben über WhatsApp. Ich sagte ihr, das ich für sie und ihre Jungs eine Überraschung mitgebracht habe, doch sie war bis heute nicht hier. Seit dem 22.7 habe ich nichts mehr von ihr gehört, das ist der Tag an dem ihr Schläger Freund mir die unverschämten Nachrichten per WhatsApp geschickt hat.
    Ich habe ihn blockiert und er weiß nicht das ich die Nachrichten abgehört habe,da man das ja nicht sehen kann wenn man blockiert ist.



    Ich habe mir vorgenommen, meine Tochter nicht wieder anzuschreiben. Jedes Wort von ihr ist gelogen, er hat es geschafft, das sich alle Freundinnen von ihr abgewandt haben, er hat es auch geschafft, das sie nun nicht mal mehr ein Auto hat. Hofverbot habe ich auch von ihm bekommen, als wir die drei Anfang Juni da raus geholt haben. Ihre Schulden zahlt sie nun auch nicht mehr ab. Auch bei ihren Brüdern und der ganzen restlichen Familie meldet sie sich nicht mehr.



    Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll! Auf der einen Seite ist da meine Tochter die dem Schläger hörig zu sein scheint, auf der anderen Seite sind da meine beiden Mäuse, die dort sehr leiden. Ich meine der ältere ist 4 und muss sich sein Frühstück selbst holen und machen und auch alles alleine wieder weg räumen. Das ist doch nicht richtig, er ist gerade 4!!!


    Ich habe versucht viele Gespräche mit ihr zu führen, aber sie sieht nur das wir etwas gegen ihren Partner haben und nimmt ihn in den Schutz. Sie ist ja selbst Schuld das er sie schlägt, und so!!! Ich weiß das betroffene Person so reagieren und ich weiß auch, das ich wohl warten muss,bis er sie Krankenhaus reif geprügelt hat bis sie vielleicht aufwacht.
    Mein Enkel hat das schlagen im Juni mitbekommen, alles gesehen und war total verstört.


    Wie soll ich mit all dem umgehen???



    Mein Kopf ist eh schon so voll, die ständige Angst um meine Tochter und die Kinder sind immer da und dann ist da noch mein Bruder! Er hat Krebs, einen großen Tumor in der Lunge und 3 im Gehirn, 2 größere und ein kleinerer. Ihm muss ich auch helfen und unterstützen.


    Sorry, das ist sehr lang, aber ich wußte nicht wohin damit!!!

  • Uff, das klingt sehr auswegslos... Ich würde mich an deiner Stelle fast damit auseinandersetzen, ob es nicht sinnvoller ist, das Jugendamt einzuschalten. :( Dass es bei deiner Tochter recht bald zu einem Umdenken kommt, glaube ich nicht. Zumindest klingt es nicht danach. Damit geht es nun vorrangig um den Schutz der Kinder... Deiner Tochter könntest du eine neutrale schriftliche Meldung zukommen lassen: Wenn sie Unterstützung braucht, weiß sie, wo sie dich findet...


    Und als wäre das nicht schon Los genug, nun auch noch die Sache mit deinem Bruder! :( Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft, für deine Familie dazusein! Vergiss dich selbst (und deine seelische Gesundheit) dabei aber nicht! Wenn du dir all diese Schwierigkeiten von der Seele reden musst - mach es hier! Etwas zu verschriftlichen, hilft manchmal, Dinge klarer zu sehen!


    <3

  • Ich danke dir Dani


    Das Jugendamt hat im Juni eine Meldung von der Polizei über die häusliche Gewalt bekommen und meine Tochter musste mit meinem Schwiegersohn dort antreten. Sie wurde nur gefragt was vorgefallen ist. Eine Kindeswohlgefährdung besteht laut Jugendamt nicht.


    Einen Brief würde nichts ändern! Den würde sie nur ihrem Partner zeigen oder er würde ihn gleich anfangen.


    Ja, sie weiß wo sie hin kann. Wir hatten immer eine sehr enge Beziehung miteinander!!! Nun ist leider nichts mehr davon übrig!

  • Ich würde an deiner Stelle evtl. sehr wohl noch einmal eine Meldung ans Jugendamt überlegen. Der Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung ist schon aktenkundig durch die Meldung der Polizei, selbst wenn sie das ausgeräumt hat. Jede weitere Meldung bringt diesen Verdacht wieder an die Oberfläche und verhärtet ihn. Schreibe dir zusammen, worin du als Großmutter die Kindeswohlgefährdung siehst, sodass du für den Fall des Falles - falls du dich doch entscheidest, Meldung zu machen - etwas in der Hand hast.


    Alles Liebe

  • Da ich die Kinder ja nicht mehr zu sehen bekomme, ist das natürlich sehr schwierig.
    Die andere Oma, also die Mutter von meinem Schwiegersohn und ich, wir haben beschlossen uns zusammen zu tun.
    Das heißt: die andere Oma will mit ihrem Sohn, dem Vater der Kinder, sprechen und herraus finden , ober seine Kinder vielleicht zu sich nehmen will. Dazu braucht er aber erstmal eine Wohnung und Platz, was er derzeit beides nicht hat.
    Dann kennt die andere Oma eine Frau, die bei genau dem Jugendamt arbeitet, welches für meine Tochter und ihre Jungs zuständig ist. Mit ihr will sie Kontakt aufnehmen, ihr alles erzählen und dann hoffen wir das sie uns helfen kann. Allerdings liegt die gute Frau derzeit im Krankenhaus. Wir müssen also warten bis sie entlassen ist.


    Wir wollen auch versuchen uns mit meinem Schwiegersohn zusammen an einen Tisch zu setzen um ihm unsere Hilfe anzubieten und ihm auch aufzuzeigen was er alles an Möglichkeiten hat.
    Um das alles aber in Gang zu bringen, müssen wir erstmal wissen, ob er breit ist diesen Weg zu gehen, denn das bedeutet sehr viel Stress mit meiner Tochter.


    Sie wird mich dafür hassen, wenn ich das so mache!!!

  • Liebe Gilfy,


    Deine Tochter wird Dich vielleicht (aktuell) dafür hassen, aber die Kinder werden Dich dafür lieben, weil Du sie aus dieser Hölle rausgeholt hast. Da ist von Liebe und Respekt den Kindern gegenüber nichts zu hören bzw. von Dir zu lesen. Mir tut es im Herzen weh. Es geht um die Kinder. Schütze sie. Die Eltern können und wollen es nicht. Schalte das Jugendamt ein. Rufe bei kleinstem Verdacht die Polizei. Mach dem sogenannten "Vater" die Hölle heiß! Und zusätzlich: Wem wäre damit geholfen, wenn die Situation derart eskaliert, dass Deine Tochter erst im Krankenhaus landet? So wie ich Dich verstanden habe, gehst Du davon aus, dass sich dann erst etwas ändern würde, richtig? Das wird nicht passieren, da sich Deine Tochter immer selbst die Schuld am Verprügeln durch den Partner gibt. Das wird dann auch geschehen, wenn sie im Krankhaus liegt. Bitte entschuldige meine Emotionlität, aber meine Mädels sind im gleichen Alter. Ich weiß, dass solchen unschuldigen und reinen Seelen nur Liebe verdient haben und keine Schläge oder Mitansehen müssen, wie die Mutter verprügelt wird. Wenn Deine Enkel bereits Auffälligkeiten haben, dann ist höchste Eile angesagt, da etwas zu ändern. Deine Tochter wird es nicht können. Der Druck muss von außen kommen.


    Ich wünsche Dir viel Kraft! Und denke daran, Du bist moralisch auf jeden Fall auf der richtigen Seite! Also kannst Du da auch nichts falsch machen.


    LG, Henry

  • Hin Henry, ich weiß nicht ob du mich richtig verstanden hast, ich möchte nicht nur meine Enkel da weg haben, sondern auch und erst Recht meine Tochter. Ja, sie wird erst aufwachen, wenn sie ihm Krankenhaus liegt, weil dann haben wir erst Möglichkeiten. Erst dann können wir, mein Schwiegersohn, seine Eltern und wir die Jungs unter Polizeischutz da raus holen und entweder bei mir aufnehmen oder bei der anderen Oma. Und erst wenn wir die Kinder haben wird meine Tochter aufwachen, weil sie ihre Jungs liebt.
    Der Partner von ihr ist vorbestraft wegen Körperverletzung, hat deswegen im Knast gesessen, ist also polizeilich bekannt und trotzdem sagt das Jugendamt das keine Kindeswohlgefährdung besteht, weder für seine 3 Kinder und auch nicht für die beiden von meiner Tochter.


    Ich kann auch nicht einfach die Polizei rufen und denen sagen:,, fahrt mal bitte da hin und schaut nach dem Rechten!"
    Ich wohne nicht im selben Ort wie meine Tochter. Ganz so einfach ist es halt nicht.


    Ich alleine kann auch nicht wirklich viel ausrichten, mein Schwiegersohn und seine Mutter, wir zusammen können vielleicht was erreichen.

  • Grundsätzlich eine gute Idee, sich mit dem ehem. Schwiegersohn und der anderen Oma zusammenzutun. Damit fühlst du dich gleich nicht mehr so alleine in Bezug auf Entscheidungen und Schritte, die zu setzen sind, und alleine das ist viel wert.


    Sag uns bitte, wenn wir irgendwas für dich tun können!

  • Hier gab es gestern großen Stress. Mein großer Sohn hat meiner Tochter erzählt, was ihrer Ex Schwiegermutter mir vor einigen Tagen gesagt hat. Ich habe es ja geschrieben. Nun hat meine Tochter mich gestern gefragt, bzw mir Vorhaltungen gemacht und meinte das ich das im ganzen Ort erzählt hätte und das dass alles ja nicht stimmen würde. Ich habe ihr gesagt, von wem ich das alles weiß, das sie öfter als zwei mal geschlagen wurde, das mein Enkel stottern würde,das ihr Freundin den Kontakt abgebrochen hat und warum, und sie hat darauf hin bei ihrer Ex Schwiegermutter angerufen. Die aber streitet das alles ab und meint das sie das nicht gesagt hat.
    Auf sowas habe ich keinen Bock , ich gehe auch davon aus, das sie ihrem Sohn, den Kindsvater nicht unterstützen wird mit all dem was sie mir erzählt hat.
    Sollen die doch machen was sie wollen, meine Tochter wird schon irgendwann merken was sie ihren Jungs antut und wenn nicht, ja dann halt nicht.
    Ich bin nun jedenfalls wieder die blöde und so mache ich das nicht mit. Wenn sie Hilfe braucht, bin ich gut aber sonst bin ich immer die Schuldige und Böse. Soll sie sich das nächste Mal sehen wo sie Hilfe her bekommt, von mir nicht.

  • Uff, sowas ist schlimm. Vor allem, weil du ja ehrlich besorgt bist und selbstlos dein Bestes gibst. Tut mir echt leid für dich...


    Aber: Versuch es NICHT persönlich zu nehmen! Das, was deine Tochter tut, ist nichts anderes als Abwehr, um diese/ihre Situation psychisch überhaupt aushalten zu können. Leugnen/Schönreden sind in dem Zusammenhang ganz typische Verhaltensweisen. Die meisten (erwachsenen) Menschen, denen Gewalt angetan wird, wissen *eigentlich* ganz gut, was da passiert und dass das eben NICHT normal ist. Nur: Sich das einzugestehen bedeutet gleichzeitig Veränderung bewirken zu *müssen*. Und dazu ist deine Tochter noch nicht bereit...


    Ich würde an deiner Stelle tatsächlich nochmals eine anonyme Meldung ans Jugendamt überlegen (alleine damit du dir nichts vorzuwerfen hast). Bzw. wenn die finanziellen/zeitlichen Ressourcen da sind, die Thematik eventuell in 2, 3 Sitzungen mit einem Therapeuten besprechen? Da kann man durchaus auch Strategien für die eigene Abgrenzung und das persönliche Vorgehen erarbeiten.


    Alles Liebe!

  • Das was sie da macht, mir vorwirft , hat ja nicht nur mit Abwehrhaltung zu tun, sie wirft mir Dinge vor, von denen sie keine Ahnung hat, wie das Verhältnis zwischen ihrem Vater und mir, wie unsere Scheidung und der Umgang danach miteinander war , wie er und ich uns gegenseitig geholfen haben und sowas.
    Und damit geht sie einfach zu weit. Ihr Vater und ich haben uns immer gut verstanden, sind zusammen zum Scheidungstermin gefahren, haben die Kinder gemeinsam erzogen, haben uns gegenseitig geholfen, ich habe ihm die Kinder jedes zweite Wochenende gebracht und geholt weil er kein Auto hatte, er hat mir die Küche gefließt beim Umzug und vieles mehr. Wie kann sie mir dann vorhalten das wir uns nicht im guten getrennt haben und nicht für einander da waren? Er hat nicht mal einen Anwalt gebraucht bei der Scheidung, weil wir alles so geklärt haben.


    Nein, ich werde mich an niemanden wenden, soll sie doch selbst sehen wie sie alles hinbekommt.
    Sie geht nun sogar noch einen Schritt weiter! Sie schreibt nun Luca an, was sie sonst nie gemacht hat. Wir haben Angst, das sie ihn aufhetzt. Heute war es nur ein Bild mit Kuchen den sie gebacken hat, aber dabei wird es nicht bleiben!!!

  • Vielleicht tut dir unter diesen Umständen eine temporäre deutliche Abgrenzung wirklich gut. Alleine für deinen Seelenfrieden... Ich schätze dich unbekannterweise so ein, dass du - ernsthafte Absichten ihrerseits vorausgesetzt - für deine Tochter da bist, sollte tatsächlich eine dauerhafte Trennung spruchreif werden.

  • Ja klar, wenn wirklich was ernstes passieren sollte, dann bin ich natürlich da, aber nochmals hinfahren mitten in der Nacht, um sie und die Jungs zum Beispiel da weg zu holen um dann die Erfahrung zu machen, das sie selbst zu uns fährt und dann gleich am nächsten Morgen wieder zurück geht, werde ich nicht mehr machen. So war es beim letzten Mal.


    Ich kann dir nur sagen, das ich meine Tochter nun schon seit fast 3 Monaten nicht mehr gesehen habe , genauso wie meine Enkel. Sie schreibt manchmal per WhatsApp, macht dann aber Stress.


    Seit einigen Tagen kann ich nachts nicht mehr schlafen, kommen auf ca 2 bis 3 Stunden pro Nacht. Das ist nicht viel und dem entsprechend fühle ich mich auch.


    Ja, Abstand geht wohl nicht anders, leider!


    Zur Ruhe kommen kann ich dennoch nicht.
    Mein großer Sohn Stephan hat wieder mal alles verloren, weil es ja ach so tolle Gesetze und Hilfe gibt.


    Er lebte in einer kleinen Wohnung vom Ordnungsamt für Obdachlose. Das Gericht hat ihn zur Auflage gegeben eine Langzeittherapie zu machen, was er auch tat. Er hatte vom Landkreis Betreuung ( Anima ) . Als er zur Entgiftung ( Gras ) in die Klinik ging, hat der Landkreis sofort die Betreuung auf 2 Stunden gekürzt im Monat. Als er dann in die Klinik zur Langzeittherapie ging, hat das Ordnungsamt sofort darauf bestanden die Wohnung aufzulösen, mit der Begründung das sie die nicht 8 Wochen frei halten können. Nun ist Stephan aus der Klinik entlassen, hat keine Wohnung und Möbel mehr, keine Betreuung meiner durch die Anima weil er nun keinen festen Wohnsitz mehr hat und weiß nicht wohin.


    Mich regt es auf, das ein Richter , der weiß wo er untergebracht ist/ war, so etwas anordnet, um dann alles zu verlieren und auf der Straße landet. Ich war immer der Meinung das Gesetze helfen sollen und nicht alles nehmen, einschließlich der Hoffnung.



    Ja, und mein Bruder mit seinem Krebs, der ist auch da.
    Heute kam die Nachricht, das der große Tumor nicht operiert werden kann. Für die 3 Tumore im Kopf soll er Bestrahlung bekommen und für den in der Lunge Chemotherapie. Die Ärzte geben ihm 5 bis 5 Jahre.


    Meine Schwester ist Altenpflegerin und hat viel Erfahrung mit sowas. Sie sagt das er keine 5 Jahre haben wird.



    Du siehst, ich komme nicht zum durch atmen, ich weiß nicht wie es weiter gehen soll, für keinen von uns und wo mir der Kopf steht. Ich könnte nur heulen. Es kommt mir vor als wenn ich vor einem riesigen unüberwindbaren Berg stehe.
    Das ist doch nicht normal , das schaffe ich alles einfach nicht.

  • Das klingt nach ganz vielen Baustellen...


    Lässt sich dein älterer Sohn Stephan helfen/unterstützen? Wenn ja, dann würde ich da einmal ansetzen. Dann hast du gleichzeitig auch die Erfahrung, dass deine Hilfe geschätzt wird und ankommt...


    Und bei all diesem Druck vergiss bitte nicht, auch auf dich selbst zu achten. Wenn du nicht mehr kannst, hilfst du niemandem. Gönn dir bewusst Auszeiten für dich selbst, in denen du versuchst, wirklich den Kopf freizukriegen - für dich!

  • Ja, er lässt sich helfen, aber die Ämter und alles was dazu gehört machen es sehr schwierig. Er bekommt nicht mal eine Wohnung. Seine gesetzliche Betreuerin hilft ihm nicht mehr, das hat sie mir selbst gesagt und hält mir auch ständig vor, wie dumm mein Sohn ist. Er ist aber nicht dumm. Für seine Behinderung kann er schließlich nichts.



    Meinen Kopf frei kriegen, wie geht das, wie soll ich das denn machen???

  • Uff... Das trifft mich - die ich aus der Behindertenhilfe komme - schwer! :(
    Wie begründet die gesetzliche Betreuerin ihr Nicht-Helfen? Und gibt es Stellen, an denen man dahingehend Beschwerde einreichen kann bzw. einen Wechsel beantragen kann? (Das wäre bei uns das Bezirksgericht)


    ---


    Zu der Sache mit dem Kopf freikriegen: Kurz gesagt: egoistisch sein! Dir bewusst Zeit für dich gönnen, in der du und deine Bedürfnisse Vorrang haben, nicht die Probleme anderer. Dass du so ein hilfsbereiter Mensch bist, ehrt dich. Du darfst darüber hinaus aber nicht dich selbst vergessen. Und wenn es nur ein gutes Buch, Spaziergang, Runde Sport oder Treffen mit Freunden ist - es wird helfen und dir Kraft geben!

  • Nun ja, sie begründet es damit, das Stephan ja angeblich nichts tut um sich selbst zu helfen und immer alles dafür tut um überall raus zu fliegen wegen seiner Verhaltensauffälligkeiten. Aber das Geld was sie dafür bekommt, das nimmt sie gerne.
    Ja, man kann einen Wechsel beantragen,das dauert aber Monate. Das erledigt sich von selbst, wenn ich Stephan in einem anderen Landkreis unter gebracht bekomme, da gesetzliche Betreuer Landkreis gebunden sind. Dann bekommt er schneller einen neuen Betreuer.


    Ich muss erstmal mit seinem Bewährungshelfer sprechen, denn von dem wie es dort weiter geht, hängt alles ab.



    Zu mir: egoistisch sein, sowas kann ich nicht,dann fühle ich mich schlecht. Meine Bedürfnisse,habe ich überhaupt welche? Ich habe ja alles, Essen , warm Wasser und ein Dach übern Kopf. Was will man mehr?
    Es sind ja nicht reine Probleme anderer,es betrifft mich doch direkt selbst. Ok, das meine Tochter sich nicht sehen lässt, kann ich vielleicht hinten an stellen, aber mein Sohn nachts auf den Straßen alleine unterwegs zu wissen, wo er eh ein riesen Brett vor dem Kopf trägt wo drauf steht" schlagt und verprügelt mich ", gibt mir kein gutes Gefühl, ich bin halt Mutter!
    Zu gerne möchte ich was mit Freunde machen, doch leider muss ich gestehen, habe ich hier keine einzige.
    Meine beste Freundin hat sich 2006 das Leben genommen, viele sind nach dem Unfall von Stephan weg geblieben,weil sie nicht wussten wie sie damit umgehen sollten und was sie sagen sollte. Ja und die wenigen Freunde die ich habe, wohnen super weit weg. Die eine 150km und die andere wohnt jetzt leider in Rumänien. Eigentlich hatte ich nur noch meine Tochter hier.



    Ich versuche mir derzeit Liebe und Kraft von meinem Kleinsten zu holen,aber er will nicht mehr abends kuscheln und lesen, er ist halt 12 Jahre!!!
    Und mein Mann, er ist zwar da, aber sieht das alles nicht so eng und sagt nur das sie dann eben alleine zurecht kommen muss und sich schlagen lassen soll. Das sagt er wegen meiner Tochter, wegen meinem Bruder und Stephan hat er sich gar nicht geäußert.

  • Liebe Gilfy!


    Ich arbeite ja selbst mit Menschen mit psychosozialen Problemen/psychiatrischen Diagnosen und finde nicht, dass es Betreuern obliegt zu bewerten, ob jemand "mitarbeitet" oder nicht. Ich muss stabile Ansprechperson sein und bei Bedarf agieren/unterstützen und/oder einschreiten. Was "geht" oder "nicht geht" ist eben Schwankungen unterworfen und nicht zuletzt auch von individuellen Problemlagen abhängig... Wesentlich ist Beziehungsarbeit, alles andere nachrangig...


    ---


    Ja, "Bedürfnisse" in dem Sinne (Dach über dem Kopf/Nahrung etc.) hast du natürlich keine und sicher recht, wenn du sagst, es geht ja indirekt um dich selbst genauso, nachdem du mit betroffenen Personen in einem Naheverhältnis stehst. Da gebe ich dir absolut recht. Ich denke aber, um langfristig psychisch so stabil zu bleiben und das gut "mitzutragen", brauchst du "Ruheoasen", damit du auftanken kannst. Bei all dem, was dich da betrifft, musst du einfach ab und zu auch den "Kopf freikriegen" dürfen. Und das geht am besten mit Auszeiten, Hobbys, Freunden... Momentan klingt es so, als würdest du alle Last auf deinen Schultern tragen, ohne dir auch nur mal ein kurzes Ausruhen zu gönnen. Dieses Ausruhen haben aber solch helfende Menschen wie du dringend notwendig!


    :)

  • Ich sehe das auch so wie du und finde es echt daneben wie die gesetzliche Betreuerin über meinen Sohn spricht. Zudem das wohl auch nicht zu stimmen scheint, denn die Betreuer von der Anima sagen genau das Gegenteil und die Psychologin bestätigt die Aussage der Betreuer von der Anima.
    Die gesetzliche Betreuerin hat einfach keine Lust mehr auf Stephan, er ist anstrengend und macht Arbeit, aber das Geld nimmt sie gerne.
    Nun ja, im Moment steht sie uns eh nur im Wege, das sie alles unterschrieben muss und so, ich bin froh wenn wir die los sind, nur das wird noch dauern.



    Du hast ja Recht, ich weiß das, nur mit dem umsetzen ist es nicht so einfach. Viel Zeit bleibt mir auch nicht, jedenfalls nicht in der Woche. Täglich fahre ich 88 km Luca zur und von der Schule holen, Einkaufen, Essen machen / kochen, Haushalt Wäsche und co. Hausaufgaben mit Luca und Englisch üben weil er viel nachholen muss, sowie Mathe.
    Ja, dann ist da noch Stephan der derzeitig meine Hilfe sehr braucht. Den Rest kennst du ja.


    Eigentlich Stricke ich ja sonst , das entspannt mich, aber ich muss noch auf meine Wolle warten, so kann ich nicht weiter an meinem Pulli stricken. Auch habe ich schon überlegt, ob ich mir wieder alles an Material zur Seidenmalerei anschaffe. Das habe ich vor vielen Jahren schon mal gemacht. Das war auch eine tolle Sache.



    Nun ja, ist aber auch blöd, immer alles alleine machen zu müssen.


    Morgen werden wir drei jedenfalls zum Ballon Festival fahren. Das ist ein aller Bauernmarkt, Viele Sachen wo Kinder mitmachen können und eine Fuchsjagd mit Heißluftballons. Über 30 Stück werden da auf einmal starten und genau das möchte ich mir ansehen.

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