Teil I: Tod, Sterben und Abschied nehmen gehören zum Leben
Dieser Gedanke ist tiefgreifend und für viele Menschen nur schwer nachvollziehbar. Es ist schwierig, über Dinge zu sprechen, die wir selbst nicht so richtig verstehen und doch: Jeder wird in seinem Lebenszyklus mit diesen konfrontiert.
Meine Erfahrung ist, dass die Themen „Sterben, Tod und Trauer- Abschied nehmen“ Menschen miteinander verbinden.
Jeder Mensch kommt in Situationen, in denen er Abschied nimmt und um
etwas trauert. Wenn sich Menschen fragen, über was sie alles trauern
können, dann ist das Spektrum der Antworten sehr vielfältig.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass wir um alles trauern, was uns nahe steht. Das
kann ein Mensch, ein Tier, eine Sache (Talismann, Uhr, Foto,
Erinnerungsstücke, gewohnte Umgebung) sein. Ebenso der Verlust des
Arbeitsplatzes oder der Hoffnung auf das Erreichen von Wünschen und
Zielen. Jede Entscheidung für etwas bedeutet auch eine Entscheidung gegen etwas, von dem wir zunächst Abschied nehmen.
Wenn wir um etwas trauern, nehmen wir Abschied von einem Ist-Zustand.
Die Trauer ist wichtig, um diesen los lassen, uns zu verabschieden und
allmählich offen für Neues zu werden.
Die Themen „Leben, Abschied nehmen, Tod und Sterben“ begegnen mir im täglichen Umgang mit Menschen im beruflichen und privaten Kontext. In meiner Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien in Kindergärten, in verschiedenen Bereichen der Heimerziehung und der flexiblen Erziehungshilfe und ebenso in meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis.