Sohn (knapp 1 Jahr) hört kein Stück

  • Hallo zusammen...
    brauche mal Euren Rat, denn momentan bin ich echt mit meinem Latein am Ende.
    Mein Sohn, er wird in zwei Wochen 1 Jahr alt, war schon immer ein sehr aktives Kind..seit er krabbeln kann und nun anfängt zu laufen, ist nichts mehr vor ihm sicher.
    Unsere sämtliche Einrichtung mussten wir auf "Ultra-kindersicher" umstellen, d.h. Flatscreen auf das Sideboard, sämtliche Elektrogeräte außerhalb seiner Reichweite, jegliche Deko wurde entfernt weil er wirklich alles umgerissen und zerlegt hat.
    Auf allen Schränken sind Schranksicherungen, er hat aber in jedem Raum auch Bereiche, die er ausräumen darf..eine Schublade im Wohnzimmer, einen Korb in der Küche etc.und inzwischen gibt es nur noch zwei bis drei Dinge, an die er nicht dran darf, weil es gefährlich ist...das sind zwei große Boxen und der Herd.
    Aber so oft ich auch "Nein" sage, deutlich, laut und ihn konsequent wegsetze, manchmal zehn/fünfzehnmal hintereinander-es nützt nichts. Er heult, krabbelt mir hinterher und dreht sich im nächsten Moment um und geht wieder hin...dreht den Herd an, knibbelt die Membrane von der Box, zieht an den Kabeln.


    Ich frage mich langsam echt was ich noch machen soll..unabhängig davon dass es mir mega an die Nerven geht und bei uns daheim schon ätzend ist, kann ich zur Zeit nirgendwo mehr mit ihm auf Besuch gehen. :wacko:


    Ich lasse ihn in der kompletten Wohnung wirklich viel entdecken und auch viel durchgehen, räume zehnmal am Tag hinter ihm auf, aber die wenigen Verbote, die es gibt, beachtet er einfach nicht. ?(


    Als es ganz schlimm war, habe ich ihn in sein Bett gesteckt..er hat dann herzzerreißend geheult, war dann wieder draußen und ging sofort wieder hin. Ich möchte halt auch nicht, dass er sein Bett irgendwann als Bestrafung empfindet, daher mache ich das sehr ungern denn schlafen klappt bei uns wirklich gut.


    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich?
    Liebe Grüße!

  • Erst einmal möchte ich dich hier herzlich willkommen heißen.


    Nein, ich habe solche Erfahrung bei keinem meiner Kinder gemacht und auch nicht bei meinen Enkelkindern.


    Ihn ins Bett setzen halte ich auch für keine gute Idee, besorge dir ein Laufgitter und stelle es in dem Raum auf, in dem du dich am meisten aufhältst. Dann setzt du ihn darein, aber du lässt ihn in der Zeit nicht alleine.


    Wenn du zu ihm NEIN sagst und ihn weg setzt, gehst du dabei runter zu ihm, auf seine Augenhöhe? Das ist ganz wichtig, schaue ihm dabei in seine Augen, damit er begreift das du es auch ernst meinst. Es scheint mir, das er da derzeit ein Spiel mit dir draus macht.
    Ablenkung hilft in der Regel auch Recht gut, setze ihn weg und lenke ihn mit einem interressanten Spielzeug ab.


    Ich finde es immer sehr wichtig den Kindern zu erklären, warum etwas nicht geht, warum es da nicht dran darf und so. Auch wenn dein kleiner Mann noch kein ganzes Jahr alt ist, versteht er schon recht viel. Probiere es mal aus.

  • Hallo und willkommen auch von mir, ich stimme Gilfy voll und ganz zu und ich würde ihm auch nicht überall freien Auslauf gewähren, Laufgitter ist da schon super, aber mit 1 Jahr wird er schnell dahinter kommen, wie man das ganze Finger bewegen oder öffnen oder drüber klettern kann. Deutlich nein ist wichtig, die Kombi mit dem Bett wird er nicht verstehen, ihm Dinge aus der Hand nehmen und mit ihm reden kann er schon verbinden. Drücke die Daumen! VG

  • Hallo und herzlich Willkommen,


    grundsätzlich ist es ein ganz normales Verhalten, welches dein Sohn an den Tag legt... bei deinem Sohn ist sein Temperament und sein Ehrgeiz wohl etwas stärker ausgeprägt. Auch das ist völlig in Ordnung!


    Ich denke, für Kinder in diesem Alter ist es natürlich auch schwierig immer zu verstehen, was er darf, was er manchmal darf(in deinem Beisein) und was er gar nicht darf... Das muss jeden Tag auf ein Neues ausgetestet werden - das macht es für dich dann auch immer wieder so anstrengend!


    Ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt, um seine Umwelt besser verstehen zu lernen.
    Deine Aufgabe ist es, auch wenn nicht immer einfach, ihm ruhig und gelassen zu erklären was er darf und was nicht - gegebenenfalls musst du das was er nicht haben darf komplett wegstellen, also alle Gefahrenquellen minimieren.
    Sicherlich muss er auch lernen was er nicht darf...einen Herd, Fernseher oder Steckdosen kann man nunmal nicht weghexen.
    Wie Gilfy schon erwähnt hat, immer auf Augenhöhe mit deinem Sohn sprechen!

  • Hallo Hecki1906,


    auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Ich kann Janella und Gilfy nur zustimmen: Es ist vollkommen normal und zudem ein wichtiger Entwicklungsschritt, dass Kinder ihr Umfeld und ihre Umwelt entdecken wollen und jedes Kind hat hierbei sein ganz persönliches Temperament.
    Wichtig ist, dass Sie Ihre Wohnung kindersicher machen, was Sie ja auch bereits umgesetzt haben.


    Wenn Sie Ihrem Sohn nun beibringen wollen, dass bestimmte Dinge einfach gefährlich oder auch schlicht unerwünscht sind, sollten Sie unbedingt auf Augenhöhe gehen und Blickkontakt mit Ihrem Sohn aufnehmen, wenn Sie "Nein" sagen. Erklären Sie auch, warum Sie etwas nicht wollen und tun Sie dies in kurzen klaren Worten. Mir scheint auch, dass er es momentan als eine Art Spiel empfindet, wenn Sie "Nein" sagen. Hier hilft es nur, konsequent und klar zu bleiben.
    Ich rate Ihnen davon ab, ihn zur Strafe in sein Bett zu setzen, denn das Bett soll, wie Sie ja selbst auch angemerkt haben, ein Ort sein, an dem er sich wohl und geborgen fühlt. Bauen Sie also ein Laufgitter auf und setzen Sie ihn dort hinein, wenn er gar nicht hört oder wenn Sie ihn gerade nicht oder nur schlecht beaufsichtigen können weil Sie z.B. kochen. Das Laufgitter sollte an einem ort stehen, an dem er Sie dennoch sieht, sodass er nicht alleine und nicht unbeaufsichtigt ist. Gestalten Sie aber das Laufgitter attraktiv, d.h. geben Sie ihm beliebte Spielsachen mit hinein.
    Wenn er nun gar nicht hören will und wieder einmal etwas anfasst oder ausräumt, was er nicht soll, dann sprechen Sie mit ihm auf Augenhöhe mit Blickkontakt und setzen ihn als Konsequenz in sein Laufgitter.


    Ich würde mir an Ihrer Stelle zudem überlegen, ob Sie diese "Ausräumschublade" und den "Ausräumkorb" nicht abschaffen. Vielleicht fällt es ihm leichter, sich zurecht zu finden, wenn er nicht an manchen Stellen ausräumen und reingreifen darf und an anderen nicht, sondern wenn es eine einheitliche Regel gibt. Ob ihm das hilft, diese Regel zu lernen, das müssten Sie ausprobieren.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute
    Klara

  • Ich frag mich, ob 1-jährige es wirklich schon verstehen, wenn man ihnen erklärt, warum sie etwas nicht machen sollen. Kann ich mir gerade schwer vorstellen, aber vielleicht liegt die Kleinkindzeit von meinem Sohn einfach schon zu weit zurück.

  • Beim erklären geht es auch vor Allem darum, dem Kind trotz zurechtweisen Nähe zu zeigen... auch wenn man etwas nicht tun soll, hat ein Baby oder (Klein)Kind das Recht nicht wortlos("Nein" zähle ich auch dazu) etwas weggenommen zu bekommen, sondern eine Erklärung darüber was einem nicht gefällt - dabei wird dem Kind durch Mimik und der Stimme deutlich, ob man sich jetzt freut oder eher nicht!


    Genau das testen Kinder ja immer wieder so oft aus...
    Reagiert meine Mama genau so wie beim letzten Mal?
    Manchmal macht es einem nichts aus, wenn die Kleinen ihren Löffel 10 Mal hinunter werfen und man ihn kommentarlos oder spielerisch wieder aufhebt... ein anderes Mal reagiert man weniger gelassen und ist vllt auch irgendwann genervt - den Unterschied verstehen Kleinkinder denke ich schon!

  • Hallo Annike,


    Janella hat ja nun schon erklärt, wie das mit dem Erklären gemeint ist: Tonfall, Mimik und Gestik sprechen mit, wenn wir kommunizieren und so kann auch ein kleines Kind, was die Worte an sich noch nicht verstehen kann, tatsächlich spüren, ob etwas erwünscht ist oder nicht und erfährt zudem Aufmerksamkeit und damit ein Gefühl von Nähe und Zuwendung.


    Klara

  • Guten Morgen auch von mir, @Hecki1906,


    ich kann auch nur bestätigen, von Klein auf eine vernünftige und zielgerichtete, aber auch kindgerechte Eltern-Kind-Kommunikation aufzubauen. Das ist was Emotionales und weniger inhaltlich, inhaltlich wird es dann abei dem Alter von 2/3 Jahren. Und man sollte stets konsequent sein. Viel Erfolg dir, wenn du Unterstützung brauchst, sprich doch auch mal die Kita an, falls er da schon hingeht?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!