• Ich bin Maha, 37 Jahre jung und habe einen 5 jährigen Sohn, namens Paul. Wir leben in Rheinland Pfalz bei meinem (seit 2 Jahren zusammen) Freund und seinen Eltern in einem sehr kleinen Dorf.
    Ich bin momentan teilzeitbeschäft als Zeitungszustellerin.


    Paul weiß, dass mein jetziger Freund nicht sein biologischer Vater ist, aber er sagt trotzdem Papa zu ihm und Oma und Opa zu dessen Eltern.


    Und ja, auch wenn alles auf den ersten Blick so idyllisch klingt, habe ich momentan riesige Probleme, wo ich gerade echt nicht mehr weiter weiß und für jeden Ratschlag sehr dankbar bin.


    Ich habe mich hier schon etwas umgeschaut und auch schon viele interessante Themen gefunden.


    Ich freue mich euch kennenzulernen.


    LG Maha

  • Danke erstmal, für das herzliche Willkommen.


    Ja, ich möchte schon gern erzählen. Auch ich habe ein extrem schwieriges Kind. Vorher muss ich aber noch klar sagen, auch wenn manche Sachen hart klingen und ich auch oft sauer auf ihn bin, ich liebe ihn echt über alles.


    Ich kann machen was ich will, ich bekomm ihn einfach nicht in “NORMAL”.


    Ich habe mich damals noch während der Schwangerschaft von seinem Erzeuger getrennt, da er spielsüchtig war bzw. noch ist.
    Ich habe Paul also erstmal 2 ½ Jahre alle erzogen, oder es jedenfalls versucht. Ich habe 12 Wochen nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten und damit natürlich alles in die falschen Bahnen gelenkt. Da ich wenig Zeit für ihn hatte, er ganztags in die Kinderkrippe musste, habe ich ihm damals seine anfänglichen Frechheiten durchgehen lassen.
    Mit 8 Monaten habe ich ihn nachts tot in seinem Bettchen vorgefunden und in meiner Panik, völlig neben mir stehend, habe ich versucht ihn zu wecken. Leider habe ich es aus Hilflosigkeit arg übertrieben, und ihn auf die Wangen geschlagen. So doll, dass er die Fingerabdrücke am nächsten Tag immer noch im Gesicht hatte. Ich habe bzw. tue es noch, wahnsinnige Vorwürfe gemacht. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie ich ihm so weh tun konnte. Und auch heute noch, ich schreie ihn ab und zu an, wenn er es mal wieder übertrieben hat, aber schlagen kann ich ihn nicht.
    Man kann ihm Konsequenzen auferlegen, aber die tun ihm nicht weh. Er ist weiterhin vorlaut, macht nur Unsinn, schlägt, tut als hätte ich ihn verprügelt, wenn ich versuche ihn zu ignorieren, läuft weg wenn wir gemeinsam unterwegs sind, und was sehr beängstigend für mich ist, er hat vor nichts Angst und redet wildfremde Leute an. Im Kindergartenbus darf er nicht mehr mitfahren und im Kindergarten muss er in die Babygruppe oder ganz zu Hause bleiben, wenn in seiner Gruppe ein Ausflug gemacht wird.
    Naja und dann noch die Situation zu Hause, mit meinem Freund und ihm. Seit ca 4 Wochen jetzt, ist das Verhältnis zwischen den beiden nur noch Pflichterfüllung, Wut und Schreierei. Da gibt es kein liebes Wort mehr. Und an mir wird sozusagen ständig gezerrt und immerzu gibt es Streit, weil ich ja egal was ich mache, mich immer auf die falsche Seite ziehen lasse. Es war Heilig Abend sogar soweit, dass ich beide angeschrieen habe, dass wenn sie nicht langsam wieder normal werden, ich mich von meinem Freund trenne und den Paul ins Heim gebe. Einfach nur damit ich meine Ruhe habe und keiner der beiden gewinnt.
    Das ist natürlich keine Lösung und das will ich auch gar nicht, aber irgendwas muss geschehen, sonst nimmt das sicher noch ein richtig schlimmes Ende.


    Ich bin oder wäre euch echt für jeden noch so winzigen Ratschlag dankbar. Es kann ja nur besser werden.


    Und entschuldigt, dass der Text sooo lang ist.


    LG Maha

  • Hallo Maha,


    es ist überhaupt nicht schlimm, dass Ihr Text so lang geworden ist. :)


    Danke für Ihre Offenheit und Ihr Vertrauen, so bereitwillig und ungeschönt zu schildern, was bei Ihnen da so los ist. Und die Situation, die Sie aktuell erleben, ist sehr belastend, das steht außer Frage. Und dann wundert es auch nicht, wenn man dann mal lauter wird, weil einem einfach die Nerven durchgehen und man aus Verzweiflung dann eben auch mal schreit.


    Ich habe Paul also erstmal 2 ½ Jahre alle erzogen, oder es jedenfalls versucht. Ich habe 12 Wochen nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten und damit natürlich alles in die falschen Bahnen gelenkt. Da ich wenig Zeit für ihn hatte, er ganztags in die Kinderkrippe musste, habe ich ihm damals seine anfänglichen Frechheiten durchgehen lassen.

    Ich denke nicht, dass Sie "alles in die falschen Bahnen gelenkt" haben. Sie waren lange alleinerziehende Mutter und dies mit Ihrem ersten Kind. Und wie mit vielem im Leben denkt man im Rückblick dann über so manches anders, als wenn man in der Situation direkt steckt. Und im Nachhinein würden wir alle doch das ein oder andere anders machen, wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten - oder wir machen Dinge tatsächlich anders, wenn wir nach dieser Erfahrung in eine ähnliche Situation kommen. Fakt ist: Sie haben Ihr Bestes gegeben und Sie betonen ja auch, wie sehr Sie Ihren Sohn lieben! Und das ist wichtig!
    Natürlich haben Sie als alleinerziehende Mutter, die 12 Wochen nach der Geburt Ihres Kindes wieder arbeiten geht, weniger Zeit als eine Vollzeitmama und Hausfrau. Das heißt aber nicht, dass Sie damit Ihrem Kind schaden! Im Gegenteil: Sie sind ja arbeiten gegangen und haben Ihren Sohn von Profis betreuen lassen, weil Sie das Beste für Ihren Sohn und sich wollten.


    Dass Sie Ihren Sohn auf die Wangen geschlagen haben, als er klein war und scheinbar tot in seinem Bettchen lag, hat sicherlich NICHTS mit seinem heutigen Verhalten zu tun, mit diesem "Wilden", "Frechen", "Angstlosen". Sie standen in dem Moment, als Sie dachten, Ihr Sohn ist tot, unter Schock!
    Also machen Sie sich deshalb bitte keine Vorwürfe!!!


    Dass Ihr Sohn heute so unglaublich "lebendig", wild und temperamentvoll ist, ist überhaupt nicht ungewöhnlich, denn jedes Kind ist anders und viele Kinder haben sehr viel Temperament. Und Ihr Sohn scheint ja ein wahres Energiebündel zu sein. Dass er keine Angst hat, ist auch nicht ungewöhnlich, denn Kinder kennen normalerweise wirklich keine Angst, da sie noch nicht an Konsequenzen ihres Tuns denken können. Dies ist z.B. ein Grund, warum gute Leistungssportler schon als Kinder mit dem Training beginnen. Sie fürchten sich nicht, sie machen einfach und wenn sie stürzen oder fallen, stehen sie auf und versuchen es erneut.


    Mir scheint, als würden Sie selbst ein großes schlechtes Gewissen in sich tragen und Sie machen sich selbst auch große Vorwürfe über Dinge, die in der Vergangenheit liegen und ohnehin nicht mehr geändert werden können. Und auch wenn in der Vergangenheit Dinge nicht so gelaufen sind, wie es Ihnen heute gefällt, dennoch haben Sie doch immer nur das Beste für Ihren Sohn gewollt, oder nicht?


    Wichtig ist heute sicherlich, dass Sie Ihrem Sohn einen klaren Rahmen und damit auch Grenzen aufzeigen und diese auch durchsetzen.


    Und Regeln sind dazu da, damit wir alle gut zusammenleben können, ohne dass jemand verletzt oder gekränkt wird. Regeln einzuhalten heißt auch, Kompromisse einzugehen, überhaupt kompromissfähig zu werden und Frustrationstoleranz zu entwickeln. Und Sie schreiben ja, dass Ihr Sohn nicht mehr zu Ausflügen des Kindergartens mitdarf, was ja auch mit seinem Nicht-einhalten-können von Regeln zu tun hat. Ignorieren ist dabei allerdings eine Strategie, die sehr grausam ist und Ihren ohnehin sehr temperamentvollen Sohn eher noch mehr aufstachelt, damit er Ihre Aufmerksamkeit bekommt. Haben Sie denn mit Ihrem Sohn schon darüber gesprochen, dass Sie selbst es schade finden, dass er nicht mehr mit zu Ausflügen darf? Und haben Sie ihn gefragt, was er denkt, warum das so ist? Was er machen könnte, damit er wieder mitgehen darf?


    Mir scheint, dass Sie inzwischen nur noch Probleme sehen und dann sind da ja auch noch Ihre Selbstvorwürfe, die Sie begleiten und die im Hintergrund wirken.


    Ihr Sohn scheint sehr darum bemüht zu sein, Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Das heißt, Sie sind ihm sehr wichtig. Gibt es denn bestimmte Zeiten, in denen Sie gemeinsam spielen, etwas lesen, basteln, gemeinsam draußen toben oder ähnliches? Auch das ist Teil eines klaren Rahmens, den Kinder brauchen.
    Und: Wenn Sie überlegen, was kann Ihr Sohn denn gut? Was schätzen Sie an ihm? Bewundern Sie an ihm vielleicht trotz aller Sorge, die Sie sich machen, dass er so mutig und unerschrocken ist? Und er scheint ja auch sehr kontaktfreudig zu sein, wenn er wildfremde Menschen anspricht. Loben Sie ihn für Dinge, die er gut macht (Positives Verstärken), gibt es Situationen, in denen Sie stolz auf ihn sind und ihm dies sagen?


    Was auch möglich und absolut zu empfehlen ist:
    Haben Sie denn bereits ein Angebot vom Jugendamt in Anspruch genommen? Dort kann man sich beraten lassen und außerdem an Elternseminaren teilnehmen.



    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Klara

  • Hallo Klara.


    Danke für deine Antwort und vor allem Sichtweise.


    Also erstmal möcht ich sagen, er war damals wirklich tot. Notarzt und Krankenhaus haben ihn aber reanimieren können und drei Stunden mit mir um ihn gekämpft.
    Er hat davon aber glücklicherweise keinen bleibenden Schaden erlitten.


    Nun zu deinen Fragen.
    Ja ich habe mit ihm über den Kindergarten und auch über das Busverbot gesprochen, und ich weiß auch, dass er es auch schade findet. Aber das war eben nur mal für einen kurzen Moment und jetzt sagt er immer, dass er dafür froh ist, dass ich ihn hole, oder er eben bei mir bleiben kann, dann bin ich nicht so alleine.
    Und ja klar bin ich dann auch stolz auf ihn, das sage ich ihm auch genau so.
    Hm…. Was kann Paul gut??? Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich leider nichts. Aber er hilft viel im Haushalt (Wäsche, kochen, Geschirrspülmaschine ein- und ausräumen. Dafür lobe ich auch. Er kocht mir oft Kaffee oder macht warmen Kakao für uns. Und da sieht man auch, dass er sich gut konzentriert und dass ihm das wirklich Spaß macht.
    Naja und, machen tun wir eigentlich auch relativ viel zusammen. Ich gehe raus mit ihm, fahre Fahrrad mit ihm und wenn wir mal nicht raus können, dann spielen wir mit seiner Eisenbahn oder diverse Gesellschaftsspiele oder basteln was.


    LG Maha

  • Hallo Maha,


    da scheinen Sie beide ja eine sehr tiefe Beziehung zu haben und eng verbunden zu sein.
    Und dass Ihr Sohn sogar im Haushalt mithilft und Aussagen trifft, dass er bei seiner Mama sein möchte, dass Sie nicht so alleine sind, ist außergewöhnlich und letztlich ein großes Kompliment an Sie.
    Sie haben eine enge Verbindung mit Ihrem Sohn und sind einander sehr wichtig.


    Ich behaupte, Ihr Sohn kann einiges gut: Er kann auf jedenfall gut im Haushalt helfen, kann sich gut konzentrieren, wenn er Aufgaben hat, die ihm Freude machen, er ist fürsorglich Ihnen gegenüber und er hilft Ihnen gerne. D.h. er zeigt Ihnen gegenüber ein hohes Maß an sozialer Kompetenz (Hilfsbereitschaft, Fürsorge, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen).


    Dennoch ist es eine nicht unbedingt empfehlenswerte Strategie von ihm, zu stören und anzuecken, um so nicht auf Ausflüge des Kindergartens mitgehen zu müssen, weil er lieber bei Ihnen bleibt.
    Ich denke auch nicht, dass das der einzige Grund für sein Verhalten ist. Vielleicht hat er auf den Ausflügen Angst ohne Sie und verhält sich deshalb so rüpelhaft, damit er sich stärker fühlt bzw. damit er stärker wirkt als er sich eigentlich fühlt?!
    Dabei könnte er doch Neues entdecken und erleben, wenn er auf den Ausflug mitgehen würde und könnte Ihnen zu Hause dann Spannendes erzählen.


    Ich würde Ihnen empfehlen, dran zu bleiben und mit Ihrem Sohn zu schauen, wie Sie das Thema Ausflüge bearbeiten können, damit er an diesen gerne teilnehmen will oder zumindest nicht mehr stört.


    Wie lange sind Sie denn mit Ihrem Freund zusammen? Hat sich an der Wohnsituation oder an der Beziehung etwas verändert, dass sich die Situation zwischen Ihrem Freund und Ihrem Sohn so verschärft hat?
    Ich vermute, dass hier Eifersucht und Verlustangst im Spiel ist - und dies von beiden Seiten.


    Dass Ihr Sohn es nicht nur toll findet, dass seine Mama verliebt ist, sondern dass er auch eifersüchtig ist und Angst hat, weil er nun seine Mama teilen muss, ist durchaus verständlich. Wenn Ihr Freund allerdings erwartet, dass ein kleiner Junge vernünftig und rational mit dieser Beziehung zwischen Ihnen beiden umgehen kann, dass ist das eine Erwartung, die nur enttäuscht werden kann.


    Klara

  • Hallo leute, bin neu hir und kenne mich noch nicht so aus .... Bin in der 7 ssw und fühle mich richtig scheisse... Mir is den ganzen tag übel kann nichts riechen und schmecken tuh ich auch nichtsDas is meine 1. schwangerschaft ich fühle mich so unwohl... Was kann ich dagegen tuhen...?! Sldo meine freundin lan im krankenhaus sie meinte da fühlt man sich besser aufgehoben und falls was is sind die ärzte auch gleich vor ort.... Ich weiss nicht weiter :( mir gehts sooo schlechtbitte hilft mirr!


    Lg sibel

  • herzlich willkommen sibel


    Zuerst einmal gratuliere ich dir zur SS.
    Dennoch würde ich dir gerne sagen, das du für dein Anliegen einen neuen eigenen Bereich öffnen solltest, denn hier fragt und schreibt Maha von ihrem Problem und sucht Hilfe.




    Übelkeit in den ersten Wochen der SS ist normal. Ich selber habe in meiner ersten SS 10 Monate vor dem Klo gehangen. Ins Krankenhaus kannst du sicher dmit gehen, doch werden sie dich nicht aufnehmen. Sprich mit deinem FA darüber.

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