11 jährige Tochter nach Jahren der Trennung jetzt sehr aggressiv geworden - brauche Rat

  • Hallo, seit wir uns vor etwa 3 Jahren getrennt haben ( mit einem zwischendrin total gescheiterten neuen Versuch zusammen zu leben) wird meine jüngere Tochter immer aggressiver. Sie droht mit allen möglichen schrecklichen Dingen wenn ihre größere Schwester ins Wohnzimmer kommt schreit das ganze Haus zusammen etc. Ich bin nur ab und zu bei meiner Familie und erlebe das oft. Ich bekomme dann von meiner Frau gesagt ich solle die Verantwortung dafür übernehmen weil ich ja daran Schuld sei. Das hilft meiner Tochter aber nicht. Ich habe jetzt die Idee dass ich mich durch solch aggressive Anfälle nicht erpressen lassen darf. Ich habe aber keine Gelegenheit mit meiner Tochter über ihren Kummer zu sprechen weil sie mir wohl nicht mehr vertraut. Was kann ich tun um ihr zu helfen? Ich gehe schon oft zur Familienberatung aber irgendwie bin ich ratlos. Wer kann mir einen guten Rat geben?

  • Hallo know,


    zuallererst ein herzliches Willkommen hier im Forum!


    Was Sie da beschreiben klingt sehr traurig und tragisch. Ich habe das Gefühl, zwischen den Zeilen viel Schmerz und Trauer, auch Enttäuschung und Wut zu spüren... und dies von allen Seiten, in der ganzen Familie.


    Ich verstehe nicht ganz, warum Sie als Vater Schuld daran sein sollen, dass sich Ihre 11-jährige Tochter nun so aggressiv bzw. so lautstark verhält? Immerhin ist Ihre Trennung, so wie Sie schreiben, bereits einige Zeit her. Und: Wie kann ich mir dieses Verhalten konkret vorstellen? Was genau droht Ihre Tochter denn an? Wie alt ist die Schwester und was schreit die Jüngere der beiden denn, wenn die große Schwester den Raum betritt?
    Seit wann und in welchen Situationen zeigt die jüngere Tochter dieses Verhalten? Geschieht dies wirklich nur, wenn Sie zu Besuch sind?


    Es ist sicherlich ein guter Gedanke, sich nicht durch Drohungen erpressen zu lassen.
    Da durch Ihre Beschreibung die Drohungen allerdings wie ein Hilfeschrei klingen, sollten sie diesen Hilfeschrei absolut ernst nehmen, aber nicht nur Sie, sondern auch Ihre ehemalige Partnerin.


    Haben Sie diese Drohungen und das Herumschreien auch bereits in der Familienberatung besprochen? Was war hier das Egebnis bzw. die Empfehlung?


    Ich freue mich auf Ihre Antwort.


    Herzlichst
    Klara

  • Ich würde mir da Hilfe holen. Vielleicht spielt auch der Frust deiner Ex-Frau über die Trennung / Zerstörung des heilen Zusammenlebens eine Rolle. Hast du sie mal gefragt, ob sie mit dir zusammen zu so etwas wie Familienberatung gehen würde?

  • Hallo, zunächst einmal einen lieben Dank für Eure Antworten und nachfragen.
    Dazu möchte ich sagen:
    Das mit der Trauer, Enttäuschung und Hilflosigkeit stimmt. Ich war schon merhfach bei einer Familienberatung und letzte Woche hat sich meine Frau nach Jahren endlich bereit erklärt, einen gemeinsamen Termin bei der Familienberatung mitzumachen. Sie war dort auch schon und erzählt mir immer nur Vorwürfe, so z.B., wie sich ihre "Beraterin" entsetzt hat als sie ihr erzählt habe, was ich getan habe (ich hörte mir an, wei meine Tochter mir ihren Weihnachstwunschzettel vorlas, den ich in der hand hielt. Dabei hatte ich leider gesagt, dass man ein bestimmtes Wort zusammen schreibt). Ich weiß dass das falsch war, aber es so aufzublähen, ist das richtig? Immer versucht sie mri zu sagen, das sich mich falsch verhalte, egal was ich tue...das tut weh.
    Aber zurück zu meiner jüngeren Tochter. Sie ist 11 und ihre große Schwester ist fast 14. Sie können auch zusammen speielen oder sich beschäftiegn aber es gbt seit Jahren Streit und Aggressionen bei der jüngeren, und ich glaube sie fühlt sich nicht so wert genommen und nicht so umsorgt. Aber sie versucht mit Gewalt die Aufmerksamkeit zu bekommen. Bislang ist es auch so gewesen. Das ist aber schon seit Jahren so und es gab einmal eine Situation da haben wir sie unter die kalte Dusche gestellt und festgehalten bis sie ruhiger wurde. Das hätte ich fast wieder getan, als es vor ein paar Tagen wieder ein Geschrei bis zum Nordpol gab, nur weil ich gesagt habe ihr Verhalten sei nicht ok und sie solle aufhören zu schreien. Sie meinte sie geht in die Küche und holt ein Messer und bringt ihre Schwester um. Das geht nicht.
    Ich bin dann total überfordert und hatte ihr damit gedroht ihr eine zu klatschen und unter die Dusche zu stellen, das habe ich dann korrigiert und gesgat, nein ich haue Dich natürlich nicht, aber ich stelle dich unter die Dusche. Sie wollte die Polizei hiolen, und ich sagte. gern, das kann ich auch tun, wenn Du willst.
    Sie hat sich dann mit mehrfachem Türknallen ins Mutterschlafzimmer verkrochen. Mein Frau war an dem Tag abends weg und ch hatte zugesagt zu den Kindern zu kommen und hatt extra abend gekocht und das Essen warm mitgebracht.
    Ic habe meine große Tochter gefragt wie oft das Geschrei vorkommt und se sagte: jeden Tag!
    Ich werde das Thema beim gemeinsamen Gespräch bei der Familienberatung vorbringen. Meine Tochter wünscht sich ein Pferd und ich bin momentan nicht der Ansicht, dass sie auch noch belohnt werden soll, zumal das Geld momentan nicht da ist. Sie drängelt jeden Tag, sie "nervt" damit schon, obwohl ich vor wenigen Tagen mit ihr Stunden mit dem Thema verbracht habe und mit ihr eine Liste erstellt habe an dem was ein Pferd kostet. Ich habe ihr gesagt, dass ich einen Teil davon bereit bin zu zahlen wenn sie ein Pferd bekommt und dass ich glaube dass sie reif dafür ist. Das war aber vor 2 Wochen. Damals habe ich ihr erklärt, dass ich ihr momentan leider kein Geld dazu geben kann, aber monatlich würde ich ihr was (1/3) dazu geben (den konkreten Betrag habe ich ihr gesagt, aber der tut hier sicher nichts zur Sache).
    Jetzt hat meine Frau ihr heute gesagt, dass sie, wenn sie im Haushalt mihilft, Punkte sammelln kann und dann ein Pferde Probe reiten darf. Ich weiß nicht was in dem Kopf meiner Frau vorgeht aber wir haben das Geld nicht und sie mahct ihr Hoffnungen, und verweist mic wenn ich was sage auf das gesetz der Resonanz, ich solle daran glauben usw. Das will ich gerne tun, aber ich kann doch nicht meiner Tochter Hoffnungen machen, wenn ich weiß, dass wir das Geld auch in einem Jahr noch nicht haben. Dann sage ich ihr lieber, wenn es soweit ist unddas Geld da ist, dabb kannst DU auch Probe Reiten und mir jeden Sattel und jedes Zaumzeug zeigen etc. Aber nicht jetzt jden Tag.
    Meine Frau und ich habe so unterschiedliche Vorstellungen und Absprachen gibt es nicht wirklich. Regeln kennt sie nicht, und wiirft mir vor, ich würde mich selbst nicht an meine Regeln halten, Sie hat mir in den letzten jahren vor der Trennung immer wieder vor den Kindern gesagt wie doof meine vorgeschlagenen Regeln seien, und die Kinder haben gemacht was sie wollen. Heute habe ich die Schuld daran, was sie alles sich nicht erlaubt hat...Jetzt geht sie aber zum Sport und lässt die Kinder allein, jetzt will sie sich verabreden, jetzt soll ich mich mehr um die Kinder kümmern, aber das hätte sie alle s früher längst haben können.
    Ich möchte nur, dass meine Kinder wieder Vertrauen zu mir bekommen und wissen dass ich für sie da bin. Aber wenn ich höre, dass das nur dann der Fall ist wenn ich ihren Willen erfülle, und Geld für ein Pferd auf den Tisch lege, dann frage ich mich, was hier noch zu retten ist. Meine Kinder tun mir unendlich leid. Ich würde gern von oben einen wirklic guten Rat erhalten, und bete dafür. So das war jetzt alles...es reicht glaube ich auch...
    Ich möchte meinen Kindern so gerne helfen und ich glaube bei meienr großen bin ich auf dem richtigen Weg. Aber der Schmerz meiner jüngeen Tochter der tut auch mir weh, und ich sehe ja dass sie seelisch leidet aber was kann ich denn tun?

  • Hallo know,


    vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Worte und Ihre Offenheit. Dass Sie sehr verzweifelt sind, spürt man deutlich, wie ich finde.


    Wenn Sie sagen, dass es keine klaren Regeln gibt, was die Erziehung Ihrer gemeinsamen Töchter betrifft, ist das natürlich eine wichtige Information. Wenn Sie als Eltern nicht "an einem Strang" ziehen, ist das für Ihre Kinder eher verwirrend als etwas, das Sicherheit und Klarheit vermittelt und ausstrahlt. Dass Sie als Eltern vor Ihren Kindern in der Vergangenheit Diskussionen über Ihren Erziehungsstil geführt haben, war sicher unglücklich und ungünstig, aber das können Sie nicht mehr ändern, das war nun eben leider so. Blicken Sie nach vorne und das tun Sie ja bereits auch!


    Ich finde es sehr gut, dass Sie sich professionelle Unterstützung gesucht haben und zur Familienberatung gehen. Das zeigt, wie wichtig Ihnen Ihre Kinder sind und dass Sie bereit sind, auch an sich selbst zu arbeiten und zudem auch, aus "Fehlern", die vielleicht schon geschehen sind, zu lernen und sich weiter zu entwickeln! Seien Sie stolz auf sich!


    Ich verstehe nicht so ganz, wie es überhaupt zu einer Diskussion kommen kann, in der Ihrer Tochter die Aussicht auf ein eigenes Pferd gestellt wird. Ein Tier bedeutet immer auch ein großes Maß an Verantwortung und ein Pferd bedeutet hier sogar ein besonders großes Maß an Verantwortung, deutlich mehr als ein Kaninchen oder ein Hund!


    Dass sich Ihre Tochter ein Pferd wünscht, ist allerdings nicht ungewöhnlich. Viele Kinder, insbesondere Mädchen, sind von Pferden fasziniert. Doch ein eigenes Pferd zu besitzen ist auch ein hoher Kostenfaktor und Zeitfaktor. Das Pferd braucht tägliche Pflege, man sollte zudem wirklich reiten können oder regelmäßig Reitunterricht haben und man darf auch die Kosten für Tierarzt und Hufschmied, sowie für den Stall (Stallmiete) nicht vergessen. Ich würde Ihnen und Ihrer Exfrau dringend raten, Abstand von diesem etwaigen "Geschenk" zu nehmen. Ein Pferd ist ein lebendes Wesen, das viel Zuwendung und auch Fachkompetenz braucht und KEIN Spielzeug. Kindern ist bei solchen Wünschen in der Regel die Verantwortung, die damit verbunden ist, nicht bewusst!


    Warum können Sie Ihrer Tochter nicht vorschlagen und anbieten, dass Sie ein Mal wöchentlich zum Reitunterricht gehen darf, dass sie zuerst einmal reiten und Pferdepflege lernt?!
    Das wäre doch ein guter Kompromiss. Und so kann sie die Verantwortung auch besser einschätzen lernen und selbst erfahren, ob sie langfristig bereit wäre, ein eigenes Pferd zu pflegen.


    Bezüglich Ihrer beiden Töchter finde ich auch wichtig, dass Sie sich für Fehler, die Sie gemacht haben, entschuldigen, sollte dies noch nicht so lange her sein. Möglicherweise waren Sie bei dem Weihnachtswunschzettel gerade in Gedanken woanders und haben deshalb nur wohlwollend auf den Schreibfehler reagiert, weil Sie Ihre Tochter fördern wollten?! Nur so ein Gedanke...


    Und machen Sie es in Zukunft anders. Damit meine ich, dass Sie Ihre Töchter so oft es passend ist, loben sollten, wenn sie etwas gut gemacht haben. Sagen Sie Ihnen gerne auch, wie viel Ihnen die beiden bedeuten, ohne dass Sie dabei eine Gegenleistung erwarten. Ich meine damit: Rechnen Sie nicht damit, dass man Ihre netten Worte dann direkt erwidert. :) Und seien Sie klar und konsequent - und dazu gehört eben manchmal auch, streng zu sein, sprich: klare Grenzen zu setzen.


    Von Maßnahmen wie unter die Dusche stellen und festhalten, rate ich Ihnen allerdings dringend ab! Das ist Gewalt und ich bin mir sicher, dass Sie auch "nein" oder "stop" sagen können, ohne dass Sie körperliche Gewalt anwenden oder drohen müssen ;) Wichtig ist, dass Sie in Ihrer Rolle als Vater klar sind, dass Sie einen klaren Standpunkt haben.


    Ich hoffe, diese Gedanken helfen Ihnen weiter.


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Vielleicht wäre auch eine Reitbeteiligung eine Möglichkeit. Es gibt so viele Pferdehalter, die eigentlich überhaupt keine Zeit für ihr Pferd haben. Manchmal ist dies wirklich wie ein eigenes Pferd, nur dass man nicht die ganze Verantwortung und nicht die vollen Kosten trägt.

  • Hallo,


    eine Reitbeteiligung macht erst dann Sinn, wenn man selbst einigermaßen gut, also sicher reiten kann und ein gewisses Grundwissen in Sachen Pferdepflege hat. Aber grundsätzlich ist das natürlich auch ein guter Gedanke.


    Klara

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