Bewusstes Luegen?

  • Hallo, ich weiß nicht, was ihr so für Erfahrungen und Eindruecke bzgl. der Ehrlichkeit eurer Kinder habt, ich frage mich manchmal, ob unsere Kleine uns schon bewusst anlügt oder ob sie immer die Wahrheit sagt, manchmal ist es nämlich einfach wenig glaubhaft ;-). Bspw. wenn ich sie frage, ob sie ihre Brotdosen in der Kita leer gegessen hat. Reste werden dort direkt vom Team entsorgt. Zu Hause isst sie sehr schlecht, wenn ich sie frage hörte ich schon oft, alles sei verzehrt worden und manchmal sagt sie, sie hätte was weggeworfen. Ich neige dazu ihr zu glauben, finde den Verzehr dann aber phänomenal! Würde sie es wegwerfen, würde ich es ja garnicht merken, weiß sie das? Das Kitateam kann sich jedenfalls selten merken, wer gut gegessen hat und wer nicht... Gleiches bei Streitigkeiten, wer hat angefangen, wer hat wen gehauen usw. Erfahren wir da immer die Wahrheit oder wird schon bewusst geflunkert? Ab wann können Menschen das berechnend einsetzen?


    VG

  • das ist eine sehr gute Frage!
    Ich weiß ja nicht, wie alt dein Kind ist und kann auch nur von meinem berichten.


    Wer den Streit angefangen hat oder nicht, lässt sich so gut wie nie klären. Ich denke das ist eine Emfindungssache. Jedes Kind nimmt Dinge anders war und auf, das eine ist sehr empfindlich und das andere, dem ist alles egal.


    Bei meinem Sohn ist es sehr oft so, das er mich anflunkert, obwohl die Wahrheit offensichtlich ist und er ganz genau weiß, das ich die Antwort kenne. Beispiel: ich schicke ihn zum Zähne putzen und fordere ihn auf, auch fie Zahnpaster zu benutzen. Wenn er wieder kommt frage ich ihn danach. Er sagt dann immer, das er welche benutzt hat, obwohl ich ja riechen kann, das es nicht so ist.


    Also bei meinem Sohn kann ich svhon sagen, das er es bewusst macht, aber leider eben auch sehr oft , einfach weil er mich provozieren will.

  • Ja, beim Streiten liegt der Schuldige immer im Auge des Betrachters. Das hat, glaube ich, selten mit bewusstem Lügen zu tun.
    Lügen können Kinder natürlich schon bewusst, aber zumindest meinen Kindern merkt man es gleich an. Und wenn man sie lämnger anguckt, grinsen sie und geben es zu. Berechnend hört sich so böse an. Mal ein bisschen flunkern, um einen Vorteil zu haben vielleicht.

  • Ich glaube nicht, dass die Kleinen bewusst lügen, sondern dass sie es selbst einfach nicht (mehr) besser wissen und es uns dann so berichten. Ich glaube, um zu lügen, müssen Kinder mindestens 4 Jahre alt sein, weil dazu ganz bestimmte kognitive Fähigkeiten gebraucht werden, die man vorher noch nicht hat...

  • Hallo,


    mit dem Lügen ist das so eine Sache.... :)
    Kinder lügen normalerweise nicht bewusst bzw. vorsätzlich. Sie erzählen auch keine Lügen, um Eltern zu provozieren oder zu reizen. Die Motivation ist eine ganz andere.


    Stattdessen erleben Kinder die Welt anders als Erwachsene und teilweise vermischen sich Fantasie und Realität. Das ist völlig normal. Dies führt dann zu teilweise - für uns Erwachsene - haarsträubenden und regelrecht fantastischen Geschichten, in denen durchaus auch Fantasiegestalten mitspielen können.


    Ein weiterer Aspekt ist der, dass Kinder die Wirkung ihrer Worte und Erzählungen erproben und erforschen, sie beginnen, zu experimentieren und erzählen damit letztlich auch - in den Augen der Erwachsenen - Lügen, die aber für das Kind keine sind. Es geht vielmehr um logische Schlussfolgerungen, um strategisches Denken und Handeln, es geht darum, seinen Willen und seine Wünsche und Interessen durchzusetzen und auch darum, Grenzen auszuloten. Kinder entwickeln sich von innen nach außen, entdecken sich, ihre eigene Selbstwirksamkeit und die Welt. Lügen wird hier dann mitunter zu einem strategischen Mittel.


    Ein Beispiel:
    Ein Kind, dem die Zahnpasta nicht schmeckt, kann so durchaus sagen, es habe die Zähne mit Zahnpasta geputzt, obwohl dem nicht so ist, ohne dass es aus seiner Sicht bewusst lügt. Das Kind weiß, wenn die Eltern beim Zähneputzen nicht dabei stehen, dass diese nicht sehen und damit auf den ersten Blick nicht kontrollieren können, ob Zahnpasta verwendet wurde oder nicht. Dass man die Zahnpasta am Atem riecht, so weit denkt ein Kind wiederum (noch ;) ) nicht.


    Klara

  • nun ja! Sage ich das mal so
    Luca weiß ganz genau das , man die Zahnpaster im Atem richen kann, da ich das mehrfach die Woche tun muss. Er nimmt die Zahnpaster nicht weil sie ihm nicht schmeckt, sondern weil er keine Lust hat, die Tube aufzudrehen, Zahnpaster auf die Bürste zu tun um danach die Tube wieder zu schließen. Ich könnte es auch einfacher ausdrücken, er ist zu faul dazu.
    Also, wenn er dann kommt, ich ihn frage und er mir antwortet, das er Zahnpaster benutzt hat, dann lügt er mich sehr wohl an und das ganze auch bewust. So sehe ich das zumindest! !!

  • nun ja! Sage ich das mal so
    Luca weiß ganz genau das , man die Zahnpaster im Atem richen kann, da ich das mehrfach die Woche tun muss. Er nimmt die Zahnpaster nicht weil sie ihm nicht schmeckt, sondern weil er keine Lust hat, die Tube aufzudrehen, Zahnpaster auf die Bürste zu tun um danach die Tube wieder zu schließen. Ich könnte es auch einfacher ausdrücken, er ist zu faul dazu.
    Also, wenn er dann kommt, ich ihn frage und er mir antwortet, das er Zahnpaster benutzt hat, dann lügt er mich sehr wohl an und das ganze auch bewust. So sehe ich das zumindest! !!

    Naja, vielleicht hilft es ja, ihm zu erklären, dass nur von Wasser seine Zähne nicht sauber werden und er Zahnschmerzen und kaputte Zähne kriegen kann. Und vielleicht hilft es zudem, ihm zu erklären, dass es nicht schön für seine Mitmenschen ist, wenn er mit Mundgeruch durchs Leben geht... da macht ja auch der Gutenachtkuss einfach keine Freude mehr ;)

  • Hallo Gilfy,


    ja, manchmal ist es wichtig, hartnäckig zu sein und konsequent und einen klaren Rahmen vorzugeben. Ich finde es sehr gut, dass Sie dieses Schummeln-wollen beim Zähneputzen nicht durchgehen lassen.


    Vielleicht lohnt es sich noch, zu fragen, ob er eine andere Zahnpasta braucht. Vielleicht wäre das noch eine Idee, dass er sich seine Zahnpasta selbst im Laden aussuchen darf. Dann macht das Zähneputzen vielleicht mehr Spaß.


    Klara

  • nein, eine andere Zahnpaster kommt nicht in Frage. Er will dann nur die für unter 6 jährige haben, also die für die Milchzähne. Da er aber schon recht viele bleibene Zähne hat, wäre die nicht die richtige.
    Er hat schon eine sehr milde Zahnpaster mit Kräuter und da er auch Pfefferminzkaugummi, Tick Tack und co isst, die deutlich schärfer sind, kann er die Zahnpaster benutzen.

  • Hallo Gilfy,


    naja, oftmals hilft ja, wenn man verdeutlicht, dass z.B. diese Kinderzahnpasta für kleine Kinder ist und er ja nun schon "groß" und kein kleines "Baby" mehr....
    nur so ein Gedanke. In Apotheken gibt es ja auch Zahnpasta und dort könnten Sie sich von Fachpersonal beraten lassen ;)


    Klara

  • Ich finde, wenn er weiß, dass es für ihn wichtig ist, die richtige Zahnpasta zu benutzen, darf und sollte man sich als Mutter da einfach durchsetzen, so wie du es sowieso schon machst.
    Allerdings sind TicTacs nicht sooo scharf und auch Pfefferminzkaugummis werden nach dem ersten Kauen schnell mild. Und Schärfe kann schon unangenehm sein. Aber es gibt sicher auch Zahnpasta für bleibende Zähne, die nicht so scharf ist.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!