Sohn (3) extreme Wut

  • Hallo, bin neu hier und kurz vorm Verzweifeln! Wahrscheinlich ist es nichts Neues, dass sich Kinder mit 3 Jahren nur schlecht ins Bett bringen lassen. Aber bei uns nimmt es exzessive Züge an. Allerdings AUSSCHLIEßLICH bei mir! Sobald der Papa ihn ins Bett bringt, hört er sofort. Habe Abendritual, anschließend lege ich ihn ins Bett, singe ein paar Lieder und sage Gute Nacht. Mein Sohn ist dann auch erst ruhig, beschäftigt sich mit sich selbst. Aber dann kommt er aus seinem Zimmer, stundenlang. Er will dann einfach nicht schlafen, obwohl er totmüde ist. In letzter Zeit hält er sich selbst vom Schlafen ab. Er hat schon ganz kleine Augen, die immer schwerer werden, aber er rappelt sich dann wieder auf und kommt wieder aus dem Zimmer gelaufen. Wenn ich ihn 19.30 Uhr ins Bett bringe, schläft er manchmal um 22 Uhr noch nicht. Ich versuche ruhig und geduldig zu bleiben und bringe ihn immer wieder sofort ins Bett und gehe wieder aus dem Zimmer. Was mich so hilflos macht, ist dieser Bock: Er bleibt einfach im Zimmer stehen und sagt "Nö", grinst mich an. Gehe ich raus, brüllt er mir nach und kommt hinterher. Provoziert mich ohne Ende, wirft Dinge nach mir, obwohl es gar keinen Auslöser gegeben hat. Er wird dann extrem wütend und tobt, haut mich, manchmal auch beißen. Ich habe erkant, dass Strenge die Spirale nur nach oben dreht, also versuche ich ihn in seiner Wut aufzufangen. Das kostet mich unheimlich viel Disziplin, Muße und Geduld, die ich eigentlich nicht mehr habe... Ich bin absolut fertig. Dieses stundenlange Provozieren...Ich habe es mit allen pädagogisch wertvollen Methoden versucht - habe sein Belohnungssystem angesprochen ("Wenn du liegen bleibst, darfst du morgen...") oder mit Konsequenzen gedroht ("Wenn nicht, dann..."). Natürlich auch mit Ablenkung, in dem ich aus Sicht seines Teddys spreche. Ich habe es versucht mit unterschiedlichen Ins-bett-Bring-Zeiten... Er schaut abends keine Medien, das Zimmer ist abgedunkelt, es ist leise. Diese Tricks habe ich alle schon ausprobiert. Dass er dieses Theater beim Einschlafen macht, ist seit etwa einem halben Jahr so. Das einzige was hilft ist, wenn mein Mann einspringt, was mich zwar entlastet, aber auch nicht die Lösung sein kann. Denn der Papa ist sehr viel ruhiger als ich. Ich verstehe das es an mir liegt. Bloß...was kann ich mehr tun, als ruhig zu bleiben und mir meine Anspannung nicht anmerken zu lassen? Wie schaffe ich es ohne mein Gesicht zu verlieren, dass er freiwillig im Bett liegen bleibt und auf mich hört?

  • Hallo JakobsMama,


    herzlich willkommen hier im Forum und danke für Ihre Offenheit!
    Ich finde es bewundernswert, dass Sie diese durchaus aufreibende und sehr anstrengende abendliche Situation schon seit einem halben Jahr aushalten. Das zeugt von einem hohen Maß an Geduld und zeigt, wie wichtig Ihnen Ihr kleiner Sohn ist, dass Sie nach wie vor nicht aufgeben.


    Was ich sehr interessant finde ist, dass das Ins-Bett-bringen mit dem Papa gut funktioniert, aber mit Ihnen nicht. Sie schreiben, dass Ihr Mann viel ruhiger ist als Sie. Dennoch frage ich mich, wie ich mir diesen Unterschied vorstellen kann/ muss. Was macht der Papa anders, dass Ihr Sohn bei ihm im Bett liegen bleibt? Hat er auch dieselben Rituale?
    Sie schreiben, dass Sie ein Ritual haben und Ihrem Sohn im Bett noch einige Lieder vorsingen. Wie sieht dieses Ritual konkret aus und was singen Sie Ihrem Sohn denn so vor? Einige Lieder klingt für mich nach sehr viel.


    Könnte es sein, dass Ihr Sohn mehr möchte und deshalb wieder aufsteht? Also mehr Aufmerksamkeit, weil er es schön findet, was Sie mit ihm machen, um ihn ins Bett zu bringen? Es scheint, als würde er gerne mehr Aufmerksamkeit bekommen. Oder hat er womöglich im Dunkeln Angst? Hat Ihr Sohn ein Nachtlicht, vielleicht ja sogar in Form einer schönen Salzkristalllampe, dass das Zimmer nicht komplett dunkel ist? Wäre es vielleicht auch eine Idee, dass er noch alleine leise Entspannungsmusik hören darf? Denn Musik scheint ihm ja offenbar sehr zu gefallen. Es gibt ja auch viele Erwachsene, die zum Einschlafen Geräusche (Musik, Naturgeräusche) brauchen, um zur Ruhe zu kommen.


    Ich freue mich auf Ihre Antwort.


    Klara

  • Ich glaube, diese "Ins-Bett-geh-Geschichte" kann die ganze Kindheit über ein Auf und Ab sein.
    Auch mein Sohn will nicht immer ins Bett. Inzwischen gibt es auch schon lange kein langes Ritual mehr, weil mich das so genervt hat, wenn wir das endlich durch hatten und er dann einfach wieder aufgestanden ist.


    Die größten Probleme hatten wir zwischen 3 und 5 Jahren. Da habe ich aufgehört, Bücher vorzulesen, Lieder zu singen und andere Mätzchen zu machen. Wir machen ihn gemeinsam "bettfertig", reden dabei noch ein bisschen über den Tag o.ä., er darf sich eine CD/Hörbuch aussuchen, legt sich ins Bett, Gute-Nacht-Kuss, fertig.


    Nicht-müde-sein ist blöd für Kinder, wenn sie im Bett bleiben müssen. Wir haben deshalb den Deal, er darf im Zimmer noch etwas machen, aber nicht mehr durch die Wohnung turnen. Wenn er ein Buch lesen möchte, ok. Wenn er noch ein paar Legofiguren um sein Bett drapieren möchte, ok. Aber es darf maximal die Nachttischlampe an. Klappt seit zwei bis drei Jahren super.

  • Hallo, ich bleibe am Bett meiner Tochter sitzen, bis sie eingeschlafen ist. Ist sie zu aufgewühlt, kann ich immerhin immer wieder sagen, sie soll bitte ruhig liegen und die Augen zu machen. Ist idR beim Mittagssxhlaf der Fall, abends ist sie von der Kita ausgepowert und schläft nach 10 Min. Perspektivisch sicher doof sein Kind so "intensiv" in den Schlaf zu begleiten, andererseits genieße ich diese Minuten, weil ich in der Zeit auch einfach mal 10-15 Min gar nichts mache, außer vll den Kopf etwas zu streicheln, da kann ich auch gut abschalten.


    Ansonsten kenne ich solch ein Verhalten nur aus Situationen, wo der Pinkt der Muedigkeit durch ist und der Wahnsinn danach einsetzt? Wir versuchen sie immer vor dem Ultimo ins Bett zu bringen, da geht es immer ohne Diskussionen und Geheule. Vll versucht Ihr es mal 1/2h eher?


    Auf jeden Fall ist unsere Kleine (3,5) eher bei Mama handzahm ;)


    VG u viel Erfolg'

  • Hallo,


    das kenne ich auch, dass die Kleine bei mir ausflippt, aber bei ihrem Papa ganz brav ist. Habe festgestellt, dass er konkrete Ansagen macht und sich dann auch daran hält. Ich sage was und fange dann an zu erklären, warum. Wenn ich das unterlasse, geht es auch besser. Nur leider hab ich mir das schon so angewöhnt...

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