3 Irrtümer in der Erziehung

  • 1. "Ab und zu mal einen Klaps auf den Hintern hat noch nie jemandem geschadet!"


    Doch! Schlagen verletzt die Würde des Kindes, ist als Erziehungsmaßnahme verboten und in keiner Situation erforderlich. Für Respekt und Durchsetzungsfähigkeit braucht es keine Gewalt (siehe auch "Kinder brauchen Grenzen")


    2. "Wenn mein Kind zur Zeit des Mittagessens keinen Hunger hat, darf es eine halbe Stunde später ruhig einen Schokopudding essen. Ich kann mein Kind ja nicht hungern lassen!"


    Da gibt es gleich mehrere kritische Aspekte:


    • ein nahrhaftes und hoffentlich gesundes Mittagessen durch einen Schokopudding zu ersetzen ist eine ganz schlechte Idee!
    • Wer bestimmt eigentlich die Spielregeln? Kinder brauchen zwar durchaus viel Freiraum für eigene Bedürfnisse und eigene Entscheidungen, aber nicht zu jedem Zeitpunkt und in jeder Situation. Gewisse Bereiche liegen einfach in der Entscheidungsbefugnis der Erwachsenen. Dies sollten Kinder lernen.
    • Kinder müssen lernen, sich bestimmten Gegebenheiten anzupassen. Ich plädiere hier nicht für Sprüche wie "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!" oder "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst,...", aber wenn das Kind das Mittagessen mit der Begründung verweigert, dass es keinen Hunger hat, ist es unrealistisch, dass es kurze Zeit später unbedingt etwas essen muss. Wenn Sie bei der Bereitung des Mahlzeiten angemessene Zeiten berücksichtigen und auch den Geschmack des Kindes nicht völlig außer Acht lassen, ist es durchaus sinnvoll, dass Kinder lernen, dass es bestimmte Dinge zu bestimmten Zeiten gibt und Bedürfnisse nicht immer genau dann erfüllt werden, wenn man das gerade möchte.


    3. "Wenn dich jemand haut, darfst du zurückhauen. Du brauchst dir nichts gefallen zu lassen. Du musst lernen, dich zu wehren!"


    Ja, da ziehen wir uns wohl kleine "Schlägertypen" heran. Heutzutage beginnen Schlägereien in der Disco gerne folgendermaßen:


    Eine Gruppe sucht sich ein Opfer und im Vorbeigehen wird dieses Opfer dann "rein zufällig" angerempelt (in Wirklichkeit natürlich beabsichtigt). Das Opfer ist empört und pöbelt die Gruppe an. Diese reagieren dann aggressiv und behaupten, sie hätten doch gar nichts gemacht. Der Aggressionspegel steigt auf beiden Seiten und kurze Zeit später fliegen die Fäuste. Beim Eintreffen der Polizei behaupten dann beide Seiten, sie wären ganz unschuldig und hätten sich nur gewehrt, weil sie angegriffen worden seien.


    Bringen Sie Ihren Kinder lieber bei, sich ohne den Einsatz von Gewalt zu wehren oder sich Hilfe zu holen (siehe auch "Petzen")


    Kennen Sie auch Irrtümer in der Erziehung? Dann teilen Sie uns diese gerne mit!


    Anne

  • "Ich muss als Mutter/Vater perfekt sein und darf keine Fehler machen!"


    Eltern sind Vorbild für ihre Kinder. Kinder lernen durch Abschauen und Nachnahmen von den Erwachsenen und besonders von den Eltern als engste Bezugspersonen. Eltern glauben deshalb manchmal, dass sie perfekt sein müssen und keine Fehler machen dürfen. Auch aus Angst davor, den Kindern zu schaden oder etwas falsches beizubringen, sind Eltern verunsichert und versuchen in der Erziehung alles richtig zu machen.


    Dieses Bestreben ist grundsätzlich auch nicht falsch - bedeutet aber nicht, dass man als Eltern in der Erziehung und im Umgang mit den Kindern (oder anderen Mitmenschen) nicht auch Fehler machen darf. Zeigt dies doch nur, dass Fehler machen zum Leben dazu gehört. Niemand ist perfekt und es gibt keinen Menschen, der nie Fehler macht. (Zumindest ist mir noch keiner begegnet :D !)


    Wichtig ist, dass man als Eltern auch gegenüber den Kindern zugibt, wenn man etwas falsch gemacht hat und sich für eine Ungerechtigkeit oder ein unangemessenes Verhalten entschuldigt und erklärt, warum man sich in der Situation so verhalten hat. Kinder lernen daraus, dass es


    • nicht schlimm ist, Fehler zu machen
    • es richtig ist, Fehler zuzugeben
    • es wichtig ist, sich zu entschuldigen, wenn man andere Menschen schlecht behandelt hat


    Deshalb wünsche ich allen Eltern


    • Mut zur Lücke
    • Vertrauen auf die eigene Intuition in der Erziehung
    • einen offenen und ehrlichen Umgang mit den Kindern


    Anne

  • Die Weihnachtszeit ist die Zeit, mit der die meisten Menschen ganz genaue Vorstellungen und Hoffnungen verbinden. Und oft genug werden diese Vorstellungen und Hoffnungen nicht erfüllt. Statt Ruhe und Harmonie gibt es Stress und Ärger. Wie kann sich das Jahr für Jahr wiederholen?


    Vielleicht liegt es an einigen klassischen Weihnachtsirrtümern?


    1. Ich muss ganz viele tolle Geschenke kaufen
    Natürlich gehört schenken zu Weihnachten dazu. Aber manche Kinder haben so viele Geschenke unter dem Tannenbaum (von Eltern, Großeltern, Verwandten, Bekannten,...), dass sie regelrecht überfordert sind und sich über das einzelne Geschenk gar nicht mehr freuen können. Weniger ist manchmal mehr. Sprechen Sie sich ab und schenken Sie gemeinsam etwas wirklich sinnvolles. Dann können Sie sich auch das Besorgen der Geschenke aufteilen.


    2. Ich muss die Zeit in vollen Zügen auskosten
    Jeder lädt zu einer Weihnachtsfeier ein und überall gibt es Weihnachtsmärkte, die besucht werden wollen. Wenn man wirklich all diese Angebote mitnimmt, verliert jede einzelne Feier, jeder einzelne Weihnachtsmarkt die Besonderheit. Auch hier ist wieder weniger mehr. Überlegen Sie sich, an welchen Angeboten Sie wirklich teilnehmen möchten. Besinnlichkeit soll ja nicht in Stress ausarten.


    3. Alles muss perfekt und harmonisch sein
    Harmonie auf Knopfdruck ist immer schwierig, da sich Gefühle nicht "bestellen" lassen. Gerade wenn der Wunsch herrscht, dass alles perfekt und harmonisch sein soll, sind die Erwartungen hoch und damit die Enttäuschung vorprogrammiert. Wenn dann die Nerven womöglich blank liegen, weil die Vorweihnachtszeit eben nicht entspannt, sondern stressig war, weil man alles perfekt vorbereiten wollte, genügt manchmal ein falsches Wort, um die Harmonie dahin sein zu lassen. Besser ist es, die Erwartungen nicht zu hoch zu setzen. Und ist ein schöner Spaziergang im Schnee mit der Familie nicht vielleicht doch wichtiger als eine auf Hochglanz geputzte Wohnung und die perfekte selbstgebackene Weihnachtstorte?



    Mögen sich Ihre Wünsche für die Weihnachtszeit erfüllen


    wünscht Anne

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