Paradoxe Intervention

  • Kennen Sie die Werbung, in der eine Mutter mit ihrem Kind im Supermarkt einkauft und sich dann plötzlich auf den Boden wirft und schreit?


    Eigentlich verhält es sich im Alltag ja anders herum. Das Kind möchte Süßigkeiten, bekommt diese nach mehrmaligem Drängeln nicht und schon geht das Theater los.


    Nicht immer kommt es zum Äußersten, aber unangenehm ist die Situation für Eltern schon und man hat das Gefühl, alle anderen Kunden starren einen an.


    Die Mutter in der oben genannten Werbung greift zu völlig neuen Mitteln. Sie wendet die Methode der „Paradoxen Intervention“ an.


    Sie dreht den Spieß einfach um und das Kind ist so überrascht, dass es völlig vergisst, dass es eigentlich gerade wütend war. Dies ist das Prinzip der paradoxen Intervention: Einfach mal etwas völlig überraschendes tun, unerwartet handeln.


    Das führt dazu, dass die aktuell anstrengende, stressige Situation unterbrochen wird und man sich neu mit dem Kind auseinandersetzen kann.


    Sie müssen sich nicht unbedingt im Supermarkt auf den Boden werfen (das kostet schließlich schon Überwindung und trägt auch nicht dazu bei, dass man NICHT angestarrt wird! ;) ).


    Tun sie bei festgefahrenen Auseinandersetzungen doch einfach mal etwas, womit Ihre Tochter oder Ihr Sohn gar nicht rechnet:


    Wenn das Kind schreit und tobt…


    …auch schreien und toben


    …einfach mal das Licht ausmachen


    …ein Lied singen



    Wenn das Kind am Essen rummäkelt…


    …wortlos das Essen abräumen (wichtig ist, dem Kind nicht kurze Zeit später etwas anderes zu Essen zu geben!)



    Seien Sie kreativ!


    Anne

  • ...wunderbar an dieser effektiven Methode ist:
    Sie gewinnen Spaß!
    Nebenbei erfahren Sie, wie es ist die Welt spielerisch zu erkunden und somit spontan und aus neuen Perspektiven mit Kinderaugen zu erfassen.
    Sind Sie neugierig auf die Reaktionen Ihre Nachwuchses und Ihres Erwachsenenumfeldes?


    Manchmal ist es wunderbar, verrückte Ideen umzusetzen...
    verrückt sein, um zu ver-rücken.


    Genießen Sie es und lassen Sie uns unbedingt an Ihren Erfahrungen teilhaben!

  • Ein Beispiel, wie ich das mal in der Schule (1. Klasse) angewendet habe: Ein Kind wollte immer nur unter dem Tisch schreiben, es war mit keiner Überredungskunst zum Auf-Dem-Stuhl-Sitzen zu bewegen. In der nächsten Stunde probierte ich mit der ganze Klasse aus, wie es ist, auf dem Boden unter dem Tisch zu schreiben. Wir kamen alle zu der Meinung, dass es doch eher ungemütlich und unpraktisch ist (an die Tafel sieht man dann ja nicht mehr so gut). Es dauerte nicht mehr lang und das Kind setzte sich zum Schreiben doch auf seinen Stuhl. Es hatte aber von mir die "Erlaubnis" wenn es möchte, weiterhin auf dem Boden zu sitzen. Vermutlich war es dann - ohne Gegenprotest - auch nicht mehr so interessant...

  • Manchmal ist es wunderbar, verrückte Ideen umzusetzen...
    verrückt sein, um zu ver-rücken.

    Eine sehr treffende Formulierung! Ich bin begeistert.


    Und das wichtigste dabei sind letztlich der Spaß und der Mut, mal etwas anderes, etwas Neues auszuprobieren ...
    die Dinge manchmal einfach nicht so ernst zu nehmen und schon gar nicht als persönlichen Angriff zu werten, sondern mit einer großen Prise Humor. nachzuwürzen ...
    - ja, um letztlich zu ver-rücken und neue Impulse zu setzen.


    Viel Freude damit!

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