Wie finde ich die richtige Hebamme?

  • Ich wünsche mir eine Hebamme, die mich durch die Schwangerschaft begleitet, mit der ich alle Unklarheiten besprechen kann, die mir bei der Wahl des Geburtsorts hilft, mir bei der Geburt zur Seite steht und natürlich auch die Nachsorge übernimmt.


    Mein Problem: Ich finde keine, denn alle, die ich bisher gefragt habe, bieten nur Vor- und Nachsorge an.
    Was kann ich tun? Gehe ich falsch vor?
    Muss ich mich erst um ein Krankenhaus kümmern, in der Hoffnung, dass es dort Hebammen gibt, die auch Vor- und Nachsorge übernehmen?
    Ich verstehe das nicht. Früher war das doch nicht so kompliziert. Liegt es an diesem Theater mit der Versicherung, dass durch die Medien gegangen ist oder sterben Hebammen einfach nur aus?

  • Hallo Annike,


    solch eine Rundumbetreuung habe ich noch nie gehört, kenne nur die übliche Vor- und Nachsorge. Im Grunde sind die Damen ja selbstständig, wenn man sie also mehr als üblichen beanspruchen möchte, wird man dafür sicher zahlen müssen, das wird schon die ein oder andere locken (stelle ich mir vor), falls es da nicht auch solche Leistungskataloge zur Abrechnung gibt?


    Andererseits ist das doch ein absolutes Vertrauensthema - mir da eine zu angeln, die das nur zum Geldverdienen macht (wenn das überhaupt geht, s.o.), ist sicher auch nicht der richtige Weg. Hast du vll. jemandem im Bekanntenkreis der eine Hebamme privat kennt und dir das mal erklären kann? Oder du fragst mal unter hebammenverband.de nach?


    Viel Glück bei allem, was auf euch zukommt ;)

  • Hallo Annike,


    vielleicht schauen Sie mal hier: https://www.hebammenverband.de/familie/hebammenhilfe/


    Es gibt nach wie vor verschiedene Leistungen, die Hebammen anbieten und die von der Krankenkasse übernommen werden. Sie dürfen beispielsweise selbst entscheiden, ob Sie für die Vorsorge während der Schwangerschaft eine/n Gynäkolog/in oder eine Hebamme in Anspruch nehmen wollen. Allerdings können Hebammen keine Ultraschalluntersuchungen übernehmen, dazu müssten sie wiederum eine/n Ärzt/in aufsuchen.


    Lassen Sie sich doch in Ruhe von einer Hebamme erklären, welche Leistungen Hebammen anbieten und vor allem auch, was mit den Begrifflichkeiten Vorsorge und Nachsorge genau gemeint ist. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin.
    Ihr Wunsch, während der Schwangerschaft eine kompetente Ansprechpartnerin zu haben, gehört auch zu den Leistungen, die Hebammen anbieten, das wäre also Information und Beratung. Es ist durchaus möglich, dass Hebammen dies unter dem Begriff Vorsorge ebenfalls mit anbieten. Wie gesagt, vereinbaren Sie einen Beratungstermin und lassen Sie sich alles in Ruhe erklären.


    Es ist außerdem möglich, dass Hebammen Leistungen anbieten, die Sie dann allerdings privat bezahlen müssten. Aber auch diese Möglichkeiten können Sie in einem Beratungsgespräch besprechen und klären.


    Alles Gute!
    Klara

  • Hallo Pfiffi_k, hallo Klara,


    vielen lieben Dank für die Arbeit.
    Unter Vor- und Nachsorge verstehe ich das Übliche. Bei der Vorsorge ein bisschen Abtasten, Herztöne messen, einige bieten sogar selbst Kurse für Schwangerschaftsgymnastik an. Die Nachsorge beinhaltet ein paar Besuche nach der Geburt inkl. Kontrolle von Mutter und Kind und evtl. einen Rückbildungsgymnastikkurs. Das sind alles Leistungen, die von den Krankenkassen bezahlt werden.


    Hebammen, die das übernehmen, findet man auch genug. Bei unserem ersten Kind konnte ich diese Hebamme für einen Aufpreis für die Geburt buchen. Das hört sich jetzt etwas blöd an, aber das damalige Krankenhaus bot neben seinen eigenen Hebammen auch die Möglichkeit an, sich seine selbst ausgesuchte mit zu bringen. Für uns war das damals wirklich sehr schön.


    Leider hat dieses Krankenhaus inzwischen seine Politik geändert und hat nun nur noch angestellte Hebammen. Von außen werden keine mehr rein gelassen. Da ich diese Klinik eigentlich sehr gut fand, bin ich nun am überlegen. Entweder zahle ich den - für mich hohen Preis - mit einer fremden Person oder je nach Länge sogar verschiedenen Hebammen mein Kind zur Welt zu bringen. Oder ich finde doch noch ein Krankenhaus, dass so arbeitet, wie ich es mir wünsche. So wie es aussieht, gäbe es sonst nur die Alternative eines Geburtshauses.

  • Dass das Krankenhaus keine Hebammen von "außen" rein lässt, hat bestimmt nichts mit der Klinikpolitik zu tun.
    Die meisten freien Hebammen bieten keine Geburten mehr an, da sich deren Versicherungschutz dramatisch verändert hat. Seit vielen Monaten geht diese Problematik schon durch die Medien, dass freie Hebammen, die Geburten durchführen, über 6000,- Haftpflichtversicherung jährlich zahlen müssen. Das können sich viele Hebammen nicht mehr leisten und bieten Geburten daher nicht mehr an. Zudem ist der Versicherungsschutz nur bis Mitte 2016 vorgesehen. Das heißt, dass danach keine Versicherungsgesellschaft mehr eine Haftpflichtabsicherung anbietet.
    Mehr Infos hier. Die angestellten Hebammen im Krankenhaus sind über die Klinik versichert.
    LG

  • Oje, das hatte ich schon geahnt.
    Ich werde es nun trennen. Zuhause nehme ich die Hebamme, die mir am besten gefällt. Und in der Klinik dann die, die gerade Dienst hat. Hoffentlich zieht sich die Geburt nicht so lange hin, dass wir in den Genuss der ganzen Schichtwechsel kommen.

  • ich hatte das glück meine hebamme war selbstständige hebamme und in dem krankenhaus wo ich entbunden habe auch noch angestellt und ich hatte bei ihr vor und nachsorge und durch zufall hatte sie gerade dienst im krankenhaus als ich meinen sohn entbunden habe :)das war sehr schön deswegen kann ich dich gut verstehen...


    einfach mal in einem krankenhaus erkundigen würde ich sagen ;)<3
    ich wünsche dir alles alles gute also deinem baby natürlich auch :*

  • ja stimmt, dass angestellte Klinikhebammen nebenbei noch selbständig sein könnten mit Vor-und Nachsorge, da hab ich gar nicht dran gedacht! Ist wohl recht selten geworden auch, aber super Tip!

  • Oje, das hatte ich schon geahnt.
    Ich werde es nun trennen. Zuhause nehme ich die Hebamme, die mir am besten gefällt. Und in der Klinik dann die, die gerade Dienst hat. Hoffentlich zieht sich die Geburt nicht so lange hin, dass wir in den Genuss der ganzen Schichtwechsel kommen.

    Hi Annike,


    es gibt auch Hebammen, die als Beleghebammen arbeiten und die dich dann ins Krankenhaus begleiten. Schau doch mal nach, ob das für Dich in Frage kommt...

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