Extreme Trotzphase - Kampf beim Abholen aus der Krippe

  • Hallo,
    mein Sohn Philipp geht seit September in die Krippe. Er geht dort gerne hin. Beim Abholen gibt es allerdings starke Machtkämpfe! Er will nicht mit nach Hause, bockt und wirft sich auf den Boden. Wenn ich es irgendwann mal geschafft habe, ihn aus der Krippe zu locken, geht das Drama auf dem Weg zum Auto weiter. Wenn ich sage, ich geh alleine, steht er zwar auf, macht aber 2 Meter weiter das gleiche Spiel bzw. läuft in die andere Richtung. Beim Auto angekommen schaffe ich es nur sehr schwer ihn anzuschnallen. Er macht sich steif und schreit wie am Spiess, er schreit bis wir zuhause sind und das gleiche Drama auf dem Weg zum Haus. Auch zuhause schreit und bockt er meist noch eine viertel Stunde, hier ignorier ich ihn aber total.
    Es ist mir sehr unangenehm vor den Erzieherinnen und den anderen Müttern.
    Gleiches gilt auch wenn wir von Freunden nach Hause gehen. Was soll ich nur tun?

  • Hallo Bigmama,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Was Sie schildern, klingt sehr anstrengend und ich kann verstehen, dass Sie sich unwohl fühlen. Als Mutter hat man dann sicherlich das Gefühl, dass alle einen anstarren. Dann möchte man möglichst schnell raus aus der Situation und gerät in Stress. Absolut nachvollziehbar! Allerdings fördert Ihr Stress dann vermutlich auch den Stress bei Ihrem Sohn. Ein Kreislauf, aus dem man schwer heraus kommt ;( .

    Als ich Ihre Schilderung gelesen habe, habe ich mich gefragt, wie alt Ihr Sohn ist und wie viele Stunden Ihr Sohn in der Krippe ist. Mögen Sie dazu noch mal etwas schreiben?

    Ich habe mich das gefragt, weil ich das von Ihnen geschilderte Verhalten schon oft bei Kindern erlebt habe, die körperlich erschöpft, aber geistig noch voll aufgedreht von den schönen Erlebnissen waren. Sie möchten nicht aus der Situation heraus, sind aber auch total müde und reagieren dann extrem bockig. Da ist dann einfach auch sehr viel Adrenalin mit im Spiel. (Als Erwachsener reagiert man in extremen Stresssituationen ja auch oft ziemlich unleidlich ^^ ).

    Könnte das eine Erklärung sein? Dann wäre es hilfreich, dass ihr Sohn vielleicht in der Eingewöhnungsphase weniger Stunden in der Krippe verbringt (falls Ihnen das organisatorisch möglich ist), oder dass Sie mit den Erzieherinnen darüber sprechen, dass diese darauf achten, dass Ihr Sohn sich gegen Ende der Krippenzeit nicht mehr hochpuscht, sondern eher etwas ruhiges macht wie ein Bilderbuch ansehen, in der Kuschelecke liegen,...

    Für die Besuche bei den Freunden wäre es vielleicht eine Lösung, darauf zu achten, wie müde er ist, und den Besuch zu beenden, bevor er an den Punkt kommt, erschöpft zu sein.

    Ich wünsche Ihnen, dass Sie einen guten Weg finden und zukünftig unbeschwert ihren Sohn abholen können.

    Alles Gute

    Anne

  • Hallo, mein Sohn wird am 16.11.13 2 Jahre alt und geht täglich von 8.30 bis 14.30 in die Krippe. Er macht dort Mittagsschlaf und ich hole ihn danach ab.

  • Hallo Bigmama,

    danke für Ihre Ergänzungen. Ist es denn so, dass Sie den Eindruck haben, dass er grundsätzlich ausgeruht und fit ist, wenn Sie ihn abholen?

    Prinzipiell ist das Verhalten, dass Ihr Sohn zeigt, in diesem Alter ja nicht ungewöhnlich. In der Trotzphase wollen Kinder nicht, was sie nicht wollen - und reagieren dann schon mal genau so, wie Sie es schildern. Es ist ja auch schön, dass er sich so schnell in die Krippe eingelebt hat und gerne dorthin geht.

    Hilfreich kann sein, ihm eine Motivation zu verschaffen, sich von seiner geliebten Krippe zu trennen. Ich weiß nicht, wie weit Ihr Weg von Ihrer Wohnung zur Krippe ist. Müssen Sie ihn aufgrund der Distanz mit dem Auto bewältigen? Vielleicht kann es eine Motivation sein, den Weg mit dem Laufrad zurückzulegen? Oder Sie überlegen sich ein schönes Ritual für den Rückweg im Auto, auf das er sich freuen kann und was ihn vielleicht motiviert, mit Ihnen nach Hause zu kommen? Vielleicht erwartet ihn im Auto sein Lieblingsspielzeug? Vielleicht machen Sie ein Spiel: Wer ist zuerst beim Auto? Ich kenne Ihren Sohn nicht, Ihnen fällt da sicherlich eher etwas für Ihren Sohn passendes ein!

    Ich bin gespannt, welche Lösung Sie finden und würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen!

    Anne

  • Hallo,
    dieses Verhalten ist sehr anstrengend für die Eltern.
    Verhält sich denn ihr Sohn nur beim Abholen so, oder gibt es noch andere Situationen?
    Wenn er noch aufgedreht ist und den Kindergarten oder die Freunde nicht verlassen will, kann es helfen, zuerst noch einen kurzen Spaziergang mit ihm zu machen, damit er "runterkommen" kann, oder ein kleines Spiel etc.
    Diskutieren sie nicht mit ihm - für ein Kindergartenkind ist Vernunft und Zeitdruck etc. nicht fassbar.
    Erklären Sie ihm, was sie möchten und dass sie sich jetzt nicht nach ihm richten können.
    bleiben Sie freundlich aber beharrlich - machen Sie keine Versprechungen, die dann greifen, wenn er gleich mitkommt.
    Liebe Grüße

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