Übermäßiges Trotzen! Auch nur eine Phase????

  • Ich habe ein riesen Problem. Meine Tochter wird in einem Monat 3 Jahre alt. Sie war schon immer sehr zickig und bockig wenn es nicht nach ihrer Nase geht, aber seit ein paar Wochen wird es immer schlimmer. Ich brauche nur nein sagen, schon wird gebrüllt, gebockt und mit Spielzeug um sich geworfen. Sie hört gar nicht mehr und ignoriert mich teilweise komplett. Wenn sie was machen möchte und ich nein sage dann macht sie es trotzdem und reagiert gar nicht auf mich. Sie steht auch da und guckt mich mit einem blick an und wird laut, so das ich auf der stelle weinen könnte, weil ich mich so über sie erschrecke. Das ist nicht mein baby wie ich es kenne :( Ich bin auch absolut konsequent in dem was ich sage, aber ich hab das Gefühl es bringt nichts. Es muss dringend was passieren, denn ich habe Angst das sie mir entgleiten wird wenn sie jetzt schon so schlimm ist. ich liebe sie so sehr, dass die streitereien mir jedes mal das herz brechen. aber ihr immer ihren willen lassen das sie lieb ist geht ja auch nicht. sollte ich mit ihr mal zu einem psychologen? damit er mir vielleicht sagen kann was ich machen kann, oder was ich vielleicht auch falsch mache? Ich bin so am Ende. Hatte mich auf die 3 wochen urlaub mit ihr zu hause so gefreut. 2 wochen haben wir noch und ich freue mich drauf wenn die kita wieder losgeht. das ist doch traurig :( Hauen tue ich sie auch nicht. bin absolut gegen schläge und würde ihr sowas nie antun. Was soll ich nur machen???

  • Hallo diestoeffi,


    das klingt ja leider sehr anstrengend. Ich kann gut nachempfinden, dass Sie verzweifelt sind und an Ihre Grenzen stoßen.


    Die Intensität und Art des Trotzverhaltens von Kindern ist sehr unterschiedlich und variiert von Kind zu Kind. Sie haben an anderer Stelle ja schon beschrieben, dass Ihre Tochter sehr lebhaft, temperamentvoll und selbstbewusst durch das Leben geht. Das ist eine sehr schöne Seite bei Ihrer Tochter. Es verwundert mich daher nicht, dass Sie auch in ihrem Trotzverhalten laut und deutlich ist und sehr genau zeigt, was sie möchte und was nicht. Dies ist für Sie als Mutter dann leider die Kehrseite der sonst sehr positiven Eigenschaft Ihrer Tochter :S.


    Sie schreiben, dass Sie den Eindruck haben, dass Ihre Tochter Sie ignoriert, wenn Sie mit ihr sprechen. Hilfreich kann sein, dass Sie, wenn Sie ihr etwas wichtiges sagen möchten, Ihre Hand auf den Arm Ihrer Tochter legen und darauf achten, dass Ihre Tochter Sie ansieht. Dies hilft Kindern manchmal zu erkennen, dass es den Erwachsenen ernst ist und verhindert eine Ablenkung. Sagen Sie ihr ruhig: "Sieh mich an, ich möchte Dir etwas sagen".


    Sie haben Recht: Ihr immer den Willen zu lassen, ist keine gute Alternative. Ihre Tochter wird gerade erst drei Jahre und kann nicht immer wissen, was für sie gut und richtig ist (nur weiß Ihre Tochter das leider nicht :rolleyes: ). Es gehört zur Verantwortung als Eltern, dem Kind Regeln und Grenzen zu vermitteln, auch wenn man sich dabei unbeliebt macht!!!


    Sie schreiben, Ihr Eindruck sei, dass Sie es im Moment nicht mehr mit Ihrem "Baby" zu tun haben. Das ist auch richtig. Ihr Kind wird älter und entwickelt eine erste, neue Selbständigkeit. Es ist eben nicht mehr das Baby. Dies ist für Eltern oft erschreckend, wenn sie dann neue Seiten an dem Kind entdecken, die sie bisher gar nicht kannten.


    Ich habe aus dem, was Sie bisher über sich und Ihre Tochter geschrieben haben, den Eindruck gewonnen, dass Sie eine sehr liebevolle, das eigene Verhalten reflektierende und konsequente Mutter sind. Das ist sehr schön. Sie fragen, ob Sie einen Psychologen aufsuchen sollten. Es ist immer schwierig, eine Einschätzung abzugeben, wenn man das Kind nicht kennt. Nach dem, was Sie schildern, sehe ich dafür keine Notwendigkeit. Wenn Sie jedoch das Gefühl haben, dies gibt Ihnen mehr Sicherheit, spricht auch nichts dagegen.


    Außerdem möchte ich Ihnen gerne sagen, dass ich es nicht schlimm finde, wenn Sie sich darauf freuen, dass der Kindergarten wieder beginnt. Das bedeutet ja nicht, dass Sie Ihr Kind nicht lieben. Der Kontakt zwischen Ihnen beiden ist im Moment nur sehr anstrengend und Sie wünschen sich Entlastung. Das ist menschlich und völlig in Ordnung.


    Vielleicht schaffen Sie es, sich in den nächsten zwei Wochen auf das positive zu konzentrieren - weniger über die Streitigkeiten nachzudenken, sondern die Highlights, die es sicher auch gibt, zu genießen.


    Ich wünsche Ihnen Gelassenheit und Kraft für diese Phase und trotz allem einen schönen Resturlaub!


    Anne

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