Trotzkopf

  • unsere kleine tochter wird im juli 3 jahre alt.da sie ein nachzügler ist(die großen sind schon 13)wurde sie von anfang an schon recht verwöhnt.trotzdem hab ich natürlich immer versucht,sie konsequent zu erziehen.sie war schon immer ein kleiner sturkopf,doch jetzt bin ich echt verzweifelt.auf nein erwiedert sie doch und wenn ich versuche meinen standpunkt durchzusetzten bzw.auch zu erklären,kriegt sie regelrechte ausraster,ich bin echt total fertig,hilft weder streng sein noch liebevolles reden.zusätzlich ist sie seit ca.3 wo so anhänglich besonders am abend,dass sie gar nicht mehr in ihrem bett schläft,nur bei uns in der mitte,obwohl sie immer in ihrem zimmer schlief.ach ich weiß das ist jetzt arg viel,aber ich bin echt fertig,da auch die großen unter ihrem terror leiden,aber jeder sagt mir,ich soll konsequent bleiben,aber wie denn,wenn sie wütend wird,kann ich sie auf keine "stille Treppe"setzen usw,da sie dort nicht bleibt oder so hysterisch schreit,dass ich es mit der angst bekomme.sorry,dass ich soviel schreibe,aber ich kann das alles gar nicht so erklären.danke für eure hilfe!!!

  • Hallo Anniki,
    danke, dass Sie sich mit Ihren Fragen an das Forum wenden. Was Sie schildern, ist eine sehr anstrengende und nervenaufreibende Situation und ich kann Ihre Verzweiflung zwischen den Zeilen mitlesen.
    Ihre Tochter ist da echt in einer sehr anstrengenden Phase und in einem recht anstrengenden Alter, in dem man seine Grenzen testet, einen eigenen Standpunkt entwickelt und damit eben auch einen "eigenen Kopf".
    Da Ihre kleine Tochter zudem eine Nachzüglerin ist, wie Sie schreiben, verwundert es mich nicht, dass Sie so lautstark und geradezu unüberhörbar zeigen will, dass sie auch wer ist und dass sie eben nicht (mehr) die Kleine ist bzw. nicht mehr sein will. Sie schreit zudem förmlich nach Aufmerksamkeit, nach Zuwendung und schläft ja sogar nicht mehr in ihrem eigenen Bett. Einerseits will sie wohl auch schon "groß" sein, andererseits ist sie doch noch ein "kleines" Mädchen, dass nachts in das Bett zu den Eltern schlüpft, um nicht alleine zu sein und um sich geborgen und sicher zu fühlen.
    Mir scheint, als sei Ihre kleine Tochter - warum auch immer so extrem und warum auch immer jetzt - sehr verunsichert und sie verhält sich eben auch sehr ambivalent. Einerseits "stur" am Tag, andererseits sehr zuwendungsbedüftig in der Nacht.
    Ich denke, es ist sehr wichtig, dass Sie klar und konsequent sind gegenüber der Kleinen. Ein klarer Rahmen bietet Sicherheit und Orientierung. und wie gesagt scheint sie mir sehr verunsichert, warum auch immer.
    Sie als "Strafe", als Konsequenz für ihr jähzorniges Verhalten, auf eine "stille Treppe" zu setzen, erscheint mir eher kontraproduktiv, da sie sich dann noch mehr verunsichert fühlt und sicherlich auch ängstlich, den diese Konsequenz vermittelt den Entzug von Aufmerksamkeit und Liebe, eine sehr grausame Art also, zu "bestrafen". Sie beschreiben ja, dass die Kleine nachts bei Ihnen im Bett schlafen will, was mir sagt, dass sie Angst hat, alleine zu sein und sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Mit dieser "Strafe" entziehen sie ihr also genau das, was noch mehr "Rebellion" in Form von Angst verursacht.
    Wie wäre es, wenn sie ihr stattdessen anbieten, sie in die Arme zu nehmen? Dies nicht eigeninitiativ zu tun, sondern ihr, wenn sie schreit und kreischt, anzubieten: "Komm her! Komm her zu mir! Alles ist gut." Aber kommen muss sie dann selbst. Und wenn sie zunächst nicht kommt, fordern Sie sie weiter auf und warten, bleiben dennoch bei ihr, wenden sich nicht ab, aber sagen nichts, warten einfach.


    In der Kinesiologie gibt es eine einfache Technik, den Butterfly (Schmetterling), der sehr beruhigend und damit die Nerven entspannend und Ängste lösend wirkt. Dazu setzen sie sich, nehmen das Kind in die Arme mit dem Rücken des Kindes an Ihrer Brust und legen ihre Arme über Kreuz um die Brust des Kindes. Ihre Hände liegen sanft auf den Schultern des Kindes und dann klopfen sie mit geschlossenen Fingern sanft in regelmäßigem, ruhigem Rhythmus abwechelnd mit Ihren Handflächen auf die Schultern des Kindes. Diese Technik funktioniert auch, wenn wir sie bei uns selbst anwenden.


    Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Geduld!
    Ich freue mich auf Ihre Antwort.


    Ihre Klara

  • liebe klara,vielen dank für ihre schnelle antwort.das was sie beschreiben,leuchtet mir ein und ich habe es sogar gestern bei ihrem "anfall" so gemacht,sie in den arm genommen und ihr gesagt,dass ich für sie da bin,da ich ja in den letzten wochen bemerkt habe,dass bestrafung von "früher" alles nur noch schlimmer macht.es hat geholfen,also war das ja schonmal richtig von mir :) ich habe dann immer nur bedenken,dass es dann ja wieder inkonsequent ist?die letzte nacht hat sie zwar bei uns auf im zimmer geschlafen,aber auf einer gästecouch,das war für uns schon ein kleiner erfolg und wurde auch belohnt.das sie bei uns im zimmer oder bett schläft,ist für mich nicht das schlimmste,mir machen ihre wutanfälle große sorgen.heute habe ich sie mit ihrem geliebten laufrad von der kita abgeholt und sind noch sehr lange spazieren gegangen.als wir dann auf dem weg nach haus waren,um auch noch ein eis zu essen,bekam sie wieder einen wutanfall,wollte noch weiter spazieren gehen und schrie die ganze straße zusammen.peinlich auch für mich.ich hab ihr dann gesagt,dass ich gern ein eis essen möchte und wir im garten noch spielen und bin ein stück weitergegangen und hab versucht das schreien zu ignorieren,was auf einer strasse auch gefährlich werden kann.war dies nun richtig oder haben sie in solchen fällen noch andere tips?.dies war ja nur ein beispiel von vielen ausrastern.ich würde mich freuen,wenn ich noch gegen diese hysterischen wutanfälle ein paar tips bekommen würde.ach ja und sie haben recht,eigentlich möchte sie schon groß sein,ist sehr selbstständig und spielt am liebsten mit größeren kindern,was sicher mit den großen geschwistern zusammenhängt,die sich wirklich rührend um die kleine kümmern.vielen dank und ein lob an sie,habe schon bei anderen themen einiges von ihnen gelesen (und den anderen pädagogen hier) und sie machen echt ne gute arbeit!!liebe grüße

  • Hallo anniki,


    das Verhalten Ihrer Tochter ist eigentlich nicht untypisch für dieses Alter. Kinder entdecken in diesem Alter erst für sich, dass sie eine eigene Persönlichkeit haben, entdecken ihr eigenes Ich. Sie beginnen also eine neue Entwicklungsstufe. Das passt zu ihrem Eindruck, dass sie groß sein möchte, denn Kinder in diesem Alter wollen ihren Handlungsspielraum erweitern. Sie testen aus, wo die Grenzen sind und tun sich oft noch schwer mit einem NEIN. Sie sind dann zunehmend selbständiger andererseits aber auch schutzbedürftig, weil sie sich manchmal auch selbst überfordern. Das erklärt das ambivalente Verhalten Ihrer Tochter. Es ist also auch wichtig, dass Sie Ihrem Kind viel Liebe und Zuwendung geben (nach dem Motto: Wir schaffen das gemeinsam, diese Phase durchzustehen ;) ).


    Das lernen sie aber durch Konsequenz in der Einhaltung von Regeln.


    Bei der Frage, man als Eltern inkonsequent ist, wenn man den Kindern ihren Willen lässt, erlebe ich häufig, dass Konsequenz mit Machtkampf verwechselt wird. Sicher ist es richtig, dass Regeln und vereinbarte Grenzen auch konsequent eingehalten werden. Wenn Kinder versuchen diese zu ignorieren und schreien, sollte man dies ruhig auch einfach ignorieren (es sei denn, es besteht die Gefahr, dass sich das Kind selbst oder andere verletzt). In der Situation, die Sie geschildert haben (Rückweg vom Kindergarten) ging es ja eher nicht um die Verletzung einer Regel, sondern es sind unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander getroffen (Sie wollten ein Eis essen, Ihre Tochter wollte weiter spazieren gehen). Da ist es also nicht inkonsequent, wenn sie das Bedürfnis Ihrer Tochter mit einbeziehen. Gut finde ich in solchen Situationen immer, Kompromisse zu schließen, wie z.B. erst kaufe ich mir ein Eis und esse es dann auf dem weiteren gemeinsamen Weg.


    Solche Absprachen und Kompromisse sollten möglichst getroffen werden, bevor es zum Schreianfall kommt, damit das Kind nicht lernt, wenn ich schreie, bekomme ich was ich will.


    Sie schreiben, dass sich die älteren Geschwister rührend um die Kleine kümmern. Das ist auf der einen Seite sehr schön, auf der anderen Seite birgt dies natürlich auch die Gefahr, dass sich Ihre Tochter als kleine Prinzessin fühlt. Ich denke, es ist wichtig, dass Sie auch darauf achten, dass Ihre älteren Kinder die kleine Schwester nicht allzu sehr verwöhnen und alle auch das Bedürfnis Ihrer Tochter nach mehr Eigenständigkeit unterstützen. Alles, was sie selbst kann, sollte sie auch selbst tun. Ich erlebe manchmal, dass ältere Geschwister z.B. dem kleinen Geschwisterchen alles holen und dabei vergessen, dass das Kind selbst zwei Beine hat :D .( Ich weiß natürlich nicht, ob das bei Ihnen auch so ist!


    Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Erfolge beim Ausprobieren neuer Wege.


    Anne

  • vliebe anne,vielen dank für die netten worte,mich beruhigt es schon zu lesen,dass dies eine normale phase ist.ich muss sagen,dass ich seit einigen tagen schon versuche,alles mal anders anzugehen,also weniger mit bestrafung eher mit verständnis und erklärungen.anscheinend ist dies ja auch gar nicht so falsch und es klappt auch besser mit uns beiden :) ja es ist wirklich so,dass die zwillinge sie sehr verwöhnen und wir als eltern da auch ständig versuchen ihnen zu erklären,dass sie sich auch nicht alles gefallen lassen sollen und sich auch nicht so herumkommandieren lassen.das ist nicht leicht,da die großen die kleine vergöttern,was ich ja auch ganz toll von den mädels finde,aber natürlich nicht immer gut ist.aber wir sind auf dem weg!ach die großen waren sehr einfach und pflegeleicht,daher kenne ich solche situationen nicht.aber ich muss sagen,alleine durch diese zeilen von klara und ihnen geht es mir schon besser.vielen dank und liebe grüße.wenn es recht ist,werde ich weiter berichten und um rat bitten.danke :)

  • Liebe Anniki,
    ich freue mich, zu lesen, dass es "funktioniert", wenn Sie nicht bestrafen, sondern Liebe und Zuwendung zeigen. Ich denke, es ist wichtig, die Motivation hinter dem Verhalten zu erspüren, zu erkennen und das gelingt Ihnen sehr gut. Extremes Verhalten wie schreien, kreischen hat für mich oftmals mit Ängsten zu tun, in den allerwenigsten Fällen mit knallhartem Egoismus/ sturem Durchsetzen wollen seines Willens, und die lassen uns, das kennen wir selbst, absolut unlogisch handeln und reagieren.
    Lassen Sie sich nicht von Ihren inneren Zweifeln verunsichern, denn auch das sind Ängste. ;)
    Sie sind NICHT inkonsequent, wenn Sie die Not Ihrer kleinen Tochter wahrnehmen und Sie in den Arm nehmen und halten, anstatt sie zu bestrafen oder zu ignorieren, was noch viel grausamer ist als eine "klassische Strafe". Sie hören auf Ihr Gefühl und Ihr Herz - und das ist genau richtig so. Und ich denke auch, dass es wichtig ist, Kompromisse einzugehen, wie eben beispielsweise bei Ihrem Spaziergang und dem Wunsch nach einem Eis. Auch dieser Kompromiss ist keine Inkonsequenz, sondern ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.
    Ich gebe da meiner Kollegin Anne absolut Recht, dass Kompromisse und auch Konsequenz oftmals mit Machtkämpfen verwechselt werden und letzteres führt zu nichts, außer zu Leid, Schmerz, Wut und Verzweiflung. Natürlich sollten gewisse Regeln eingehalten werden, ein klarer Rahmen da sein, der wiederum Orientierung und Sicherheit bietet - und dies gilt für Ihre kleine Tochter ebenso wie für die großen Geschwister ;) .
    Ich finde, Sie sind auf einem sehr guten Weg und eine sehr liebevolle Mutter! ;)


    Ich freue mich auf Neugikeiten von Ihnen!
    Alles Gute
    wünscht Klara

  • hallo,wollte nur mal berichten,dass es die letzte woche eigentlich sehr gut geklappt hat,unsere kleine hat viel weniger gebockt bzw.geschrien.also wir sind auf dem richtigen weg!und das "nur" durch eure ermutigenden worte!das schlafproblem gibt es immer noch,wobei ich die woche auch keine veränderungen starten wollte.man kann ja nicht alles auf einmal durchsetzen.allerdings war es die letzten tage eher schlimmer,denn nun schläft sie nicht nur in unserem bett,ich soll mich auch noch gleich mit dazu legen.ich habe es nicht gemacht,was aber viele nerven gekostet hat,da sie geschrien hat wie verrückt,obwohl tür auf und licht an.auch in der kita war es an einigen tagen sehr schlimm,sie hat geschrien wie verrückt(zum glück laut aussage der erzieherin nur kurz).heute ist mir so durch den kopf gegangen,dass diese ganze schlafsituation,kitabesuch und diese anhängliche mamaphase seit ca 4 wo ist und zwar seitdem nun innerhalb eines halben jahres die 2.erzieherin unsere kita verlassen hat.ich will nicht zu psychologisch klingen,aber vielleicht hat sie ja deshalb so eine anhängliche zeit?meine angst ist jetzt nur,dass es nicht mehr besser wird,denn unter dieser situation leiden auch die großen.vielleicht habt ihr nochmal einige anregungen?vielen lieben dank :)

  • Hallo anniki,


    es ist schön zu lesen, dass Sie einen guten Weg gefunden haben und damit sich und dem Kind einiges an Stress, Anstrengung und Leid genommen haben. Gratulation für den Mut und die Offenheit, neue Wege auszuprobieren!


    Warum wollen Sie denn nicht psychologisch klingen :D ?


    Ich finde Ihre Erklärung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Weggang der Erzieherinnen und dem ängstlich anhänglichen Verhalten Ihrer Tochter gibt, absolut schlüssig und kann mir vorstellen, dass Sie damit auch richtig liegen. In dem Alter, in dem sich Ihre Tochter befindet, haben Kinder begonnen, andere Erwachsene neben den Eltern als wichtige Bezugspersonen zu erleben. Meist sind dies dann wirklich die Erzieherinnen im Kindergarten. Kinder haben ja eine unterschiedlich enge Verbindung zu den einzelnen Mitarbeiterinnen in Kindergärten. Wenn Ihre Tochter sehr an den beiden Personen gehangen hat, kann dies schon auch so etwas wie Verlustängste auslösen, insbesondere dann, wenn es für das Kind schwierig ist, zu verstehen, warum die wichtigen Menschen nicht mehr da sind, oder die Zeit der Verabschiedung zu kurz war.


    Ich würde an Ihrer Stelle Ihren Eindruck mit den Mitarbeiterinnen im Kindergarten besprechen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass Ihre Tochter von Seiten des Kindergartens noch etwas mehr Unterstützung bekommt, diesen Verlust zu verstehen und zu verarbeiten.


    Ich finde es richtig, dass Sie nicht alle Veränderungen auf einmal durchsetzen wollen, denn das kann (nicht nur) das Kind auch schnell überfordern.


    Wenn Kinder entwicklungsbedingte und/oder von außen einwirkende Veränderungen erleben, ist es normal, dass Kinder sich dann auch deutlich anders verhalten. Für sie ist es dann sehr schwierig, dies alles zu verarbeiten. Auch als Erwachsener steht man ja manchmal neben sich, wenn es einschneidende Veränderungen im Leben gibt und man reagiert nicht unbedingt so wie man sonst reagiert. Ich finde es wichtig, sich dies bewusst zu machen, um auch Verständnis für das Kind zu haben (was nicht bedeutet soll, dass man dem Kind nicht auch einen festen Rahmen als Orientierung geben soll). Ich glaube daher eher nicht, dass diese Phase nicht wieder aufhört, sondern wäre eher zuversichtlich, dass es wieder "besser" wird.


    Wenn Ihre beiden größeren Kinder unter der Situation leiden, finde ich es wichtig, dass Sie sich bewusst auch mal Zeit nur für sie nehmen. Ihre jüngere Tochter bekommt sehr viel Aufmerksamkeit von Ihnen, die Sie ja auch benötigt. Trotzdem ist es wichtig, dass auch Ihre größeren Kinder nicht zu kurz kommen. Vielleicht können Sie es organisieren, dass Sie einmal nur mit ihnen etwas unternehmen wie Kino oder Eis essen und sich dann jemand anderes um die jüngere Tochter kümmert?


    Weiterhin viel Kraft und Zuversicht wünscht


    Anne

  • hallo,ich mal wieder.nachdem ich selber so motiviert war,geht es mir nun wieder schlechter.im moment bin ich echt ganz unten und weiß nicht mehr weiter.unsere tochter wird in ihrem verhalten wieder schlimmer.zu allem was ich sage,sagt sie nein und macht grundsätzlich das gegnteil.okay das ist ja vielleicht noch das "normale"trotzen,aber wenn ich dann konsequent bin in meinem handeln,bekommt sie derartige wutausbrüche mit schreien,hauen,zersörender wut(sachen umschubsen usw) und wenn ich sie ignoriere,dann besteht ja auch verletzungsgefahr.ich weiß wirklich nicht mehr,was ich tun soll.es ist auch hauptsächlich bei mir.mein mann unterstütz mich zwar sehr,aber ich möchte ja auch mit ihr klarkommen.mein umfeld wirft mir inkonsequenz vor,aber wie oben erwähnt,ist das mit konsequent bleiben echt nicht leicht.ich versuche es mit strenge und mit liebe und es hilft nix.hinterher merkt sie auch,wie traurig ich bin und sagt mir ständig,wie lieb sie mich hat,aber ich hab schon angst vor dem nächsten tag.

  • Hallo anniki,


    es tut mir leid, zu lesen, dass es Ihnen wieder schlechter geht und Sie ein wenig den Mut verloren haben. :(


    Sie waren auf einem guten Weg und haben berichtet, dass es bei Ihnen und Ihrer Tochter besser gelaufen ist, nachdem Sie Neues ausprobiert haben. Erinnern Sie sich daran. Erinnern Sie sich an das gute Gefühl, dass Sie hatten. Erinnern Sie sich an die Kraft, die in Ihnen war. Es ist absolut normal, dass nach einer solchen Hochphase auch wieder ein Einbruch folgen kann. Veränderungen brauchen Zeit. Da gibt es Fortschritte und auch Rückschritte. Ihre Tochter macht eine Zeit durch, in der Sie vieles Neues entdeckt, an sich selbst, aber auch an Ihrer Mutter. Da ist es ganz normal, dass sie gute Phasen und schlechte Phasen hat. Das kennen Sie sicher auch von sich selbst, oder?


    Ungewöhnlich ist ebenfalls nicht, dass Ihre Tochter bei Ihnen anders reagiert als bei Ihrem Mann. Dass bedeutet nicht, dass Sie sich falsch verhalten! Ich gehe davon aus, dass Sie für Ihre Tochter die Hauptbezugsperson sind und mit ihr mehr Zeit verbringen? Da ist es ganz normal, dass Ihre Tochter Ihnen gegenüber auch verstärkt mit den ungewünschten Verhaltensweisen reagiert.


    Sie haben geschrieben, dass Ihre Tochter auch im Kindergarten solche "Schreianfälle" hat. Haben Sie mal mit den Erzieherinnen gesprochen, wie die sich in solchen Situationen verhalten? Können Sie dort Tipps bekommen? (Denn die kennen Ihre Tochter ja gut!)


    Sie haben Recht, dass Sie zerstörerisches Verhalten Ihrer Tochter nicht ignorieren dürfen, damit Dinge nicht kaputt gemacht werden und Ihre Tochter sich nicht verletzen kann. :!: Sagen Sie ihr in solchen Situationen ganz klar und kurz, dass Sie das nicht dulden. Holen Sie Ihre Tochter aus der Situation. Sagen Sie ihr: "Du bist wütend. Ich verstehe das. Aber ich erlaube nicht, dass du deswegen..." Sie können Ihr dann Alternativen anbieten, die Wut loszuwerden, in dem Sie z.B. raus gehen und toben, einen Wutball werfen, oder was Ihnen sonst so einfällt. Ihre Tochter sollte nicht die Erlaubnis bekommen, das zu tun, was Sie vorher verboten haben (das wäre dann inkonsequent), aber Sie können die Situation unterbrechen, in dem Sie etwas ganz anderes mit ihr machen und ihr dabei die Möglichkeit geben, die negativen Gefühle, die ihre Tochter dann hat, loszuwerden. Sie zeigen Ihr dadurch, wie man mit negativen Gefühlen umgeht! Hilfreich kann es auch sein, das Gefühl immer wieder zu benennen und ihr zu sagen, dass Sie verstehen, dass sie wütend oder traurig ist. Dadurch vermitteln Sie Ihrer Tochter, dass Sie sie wahrnehmen und verstehen und dass es o.k. ist, wütend oder traurig zu sein.


    Verlieren Sie den Mut nicht!


    Anne

  • Hallo Anniki,
    ich muss zugeben ich bin gerade echt beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. Meine wird im August 3 und ist haargenau wie deine Tochter. Extreme Bockanfälle mit schreien und allem drum und dran. Wenn sie was will ist auf einmal das liebste Kind der Welt und entschuldigt sich sogar bei mir. Meine ignoriert mich sogar komplett und manchmal hab ich das Gefühl sie nimmt mich nicht ernst. Wenn ich ihr was Ernstes erklären will lacht sie mich aus oder dreht sich sogar um und geht weg. Ich weiß nicht was ich machen soll, da meine Maus auch ein extremer Fall ist. Ich versuche es auch mit schimpfen, mit lieb zureden aber sie nur ansprechen ist für sie ein grund noch lauter zu brüllen. Ich habe Angst, dass wenn sich nichts ändert und sie so weiter macht, dann so ein Teenie wird die bei den strengsten Eltern der Welt landen :D :D
    Meine Mama meinte nur zu mir ich war in dem Alter genauso und ich kann nur durchhalten und hoffen, dass die Phase irgendwann zuende ist. Beim schlafen haben wir wiederum keine Probleme. ich fühle mich nur so schlecht, weil ich mich freue, dass in 2 wochen die kita wieder losgeht. bin einfach mit meinen nerven am ende. du bist also nicht alleine. mir geht es ganz genau wie dir. hab ich jetzt also eine leidensgenossin :rolleyes:

  • Hallo Ihr beiden,


    das ist echt eine anstrengende und Nerven zermürbende Zeit, die Sie beide da durchleben.


    Ich finde es eine gute Idee, sich bewusst zu machen, dass es auch anderen Eltern so geht oder so ähnlich geht wie Ihnen. Und ich finde es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Alter Ihrer beiden Kinder ein anstrengendes Alter für Eltern sein kann. Denn in der Tat entdecken Kinder in diesem Alter langsam ihre eigene Persönlichkeit und ihren eigenen Willen. Zu den lebensnotwendigen Grundbedürfnisse, die zu Anfang im absoluten Mittelpunkt standen (Nahrung, Geborgenheit, Liebe, Zuneigung, Wärme, Schlaf etc)
    gesellen sich nun weit komplexere Wünsche, Bedürfnisse und damit auch Erwartungen...
    Und, mal ehrlich, wir selbst haben doch auch alle unsere Wünsche und Bedürfnisse. ^^


    Kinder entdecken die Welt von innen nach außen, entwickeln sich von innen nach außen und müssen erst herausfinden, erproben und lernen, wie sie sich behaupten und durchsetzen können, ohne andere zu terrorisieren und ohne andere zu "verletzen".
    Machen Sie sich bewusst, dass es keinen Grund gibt, dass Sie sich und ihr Verhalten nun in Zweifel ziehen. Wie soll ein Kind von drei Jahren denn wissen, wie es auf eine rhetorisch elegante Art, mit sachlichen Argumenten und und und seine Wünsche und Bedürfnisse kommunizieren soll und woher soll es wissen, wie man gute Kompromisse eingeht? All das mussten wir selbst und müssen nun auch Ihre Kinder erst herausfinden.


    Ich finde die Anregung von Anne gut, dass Sie Ihrem Kind bewusst und deutlich machen, dass Sie etwas ernst meinen, indem Sie selbst auf Augenhöhe gehen, die Hand auf den Arm des Kindes legen und einfordern, dass es Ihnen in die Augen blickt, weil Sie nun etwas sagen wollen, dass wichtig ist.
    Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn dieses Vorgehen nicht jedes Mal klappt oder nicht jedes Mal auf Anhieb klappt.
    In dieser neuen Entwicklungsphase müssen Sie sich jeweils neu auf den anderen einstellen und "einschwingen", um wieder auf "derselben Wellenlänge" zu sein ^^


    Machen Sie sich immer wieder bewusst, welche Sonnenseiten dieses deutliche, laute, charakterstarke Auftreten Ihres Kindes hat und sehen Sie nicht allein diese für Sie anstrengende, "schlechte" Seite.


    Und, was ich ebenfalls sehr wichtig finde:
    Bleiben Sie im Hier und Jetzt. ^^ Jetzt ist diese Phase, die von Ihnen und Ihrem Kind durchlebt und erlebt werden will. Jetzt geschieht dieser Entwicklungsschritt. Es ist nicht wichtig, was irgendwann vielleicht unter Umständen sein könnte. Ich bin mir sicher, dass Sie beide einen guten Weg finden werden, mit Ihren Kindern diese "Trotzphase" zu meistern. Machen Sie sich keine Sorgen, dass aus diesen kleinen Kindern womöglich eines, noch fernen Tages womöglich auch trotzige superzickige Teenager werden könnten.


    Ich wünsche Ihnn viel Kraft und alles Gute
    Klara

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