Gewaltfreie Erziehung

  • Wie mein Titel schon sagt, vermeide ich Gewalt im Umgang mit meiner Tochter wo es nur geht. Ich beziehe mich hier nicht auf Gewalt als Konsequenz von unerwünschtem Verhalten oder Überforderung, sondern meine damit das Festhalten um eine volle Windel zu wechseln oder um die Zähne zu putzen.


    Die obigen beiden Beispiele sind auch gerade der Grund weswegen ich diese Eintrag verfasse. Oft geht es ohne Probleme aber wenn ich meine Tochter ins Bett bringe ist eine volle Windel oder ungeputzte Zähne für mich ein No-Go, und ich will es nicht unterbrechen und auf ein besseres Gemüt hoffen um es etwas später nochmals zu probieren.


    Vor allem bezüglich dem Windelnwechseln. Das ist halt etwas, was man nicht mal eine Stunde verschieben möchte. Es kommt aber vor, dass meine Tochter sich mit vollem Körpereinsatz wehrt und wie am Spiess schreit was logischerweise dazu führt dass dieser unliebsame Zustand noch länger andauert. Ich versuche, umso mehr Ruhe auszustrahlen und mit ihr zu sprechen je mehr sie schreit, jedoch muss ich sie im gleichen moment auch fast richtiggehend fixieren. Ich schaffe es nicht diese Situation ohne Gewalt zu lösen.


    Leider habe ich den Eindruck, dass es eher schlimmer wird in letzter Zeit und solche Situationen öfters eintreffen. Ich bin ein sehr geduldiger Vater und habe nicht angst die Nerven zu verlieren, allerdings machen mir diese Situationen ein schlechtes Gefühl.Zzum einen weil es halt auch eine Form der Gewaltanwendung ist und zum anderen weil ich denke, dass es doch eigentlich auch anders gehen müsste.


    Hat da jemand eine ähnliche Situation erlebt und weiss weiter?

  • Hallo! :)


    Gewaltfreie Erziehung (also im engeren Sinn, nicht im weiteren) finde ich spannend vom Konzept. In der Praxis aber nicht immer leicht durchzuziehen.
    Wie alt ist denn die Kleine?


    Beim Windelwechseln könnte ich mir vorstellen, dass es schwieriger wird, je länger die volle Windel oben ist. Das wird nämlich zunehmend unangenehm und ist dann erst mit heftiger Gegenwehr verbunden... Meiner Erfahrung nach sind solche Dinge dann eher mit Ablenkung möglich, statt mit Gesprächen. Ab einem gewissen Alter begeben sich Kinder zum Wickeln auch nicht mehr gerne in eine liegende Position. Dann haben wir rasch im Stehen gewickelt. Ging auch...


    Zähneputzen war bei einem unserer Kinder im Kleinstkind-Alter ein Krampf. Das ging nicht ohne "Gewalt". Die Alternative wären aber traumatische Zahnarzt-Besuche oder gar eine Zahnsarnierung in Vollnarkose, weil sich Karies entwickelt. Dann lieber die "traumatische Erfahrung" des Zähneputzens... Es war bei uns aber nicht lange ein Problem...


    Grundsätzlich denke ich, dass Kinder in manchen Situationen nicht auskommen, "Übergriffigkeiten" zu erleben. In vielen Fällen heiligt für mich sprichwörtlich der Zweck die Mittel. Die Alternative wäre eventuell traumatischer... Klassische Beispiele sind etwa neben Zähneputzen, Arztbesuche (v.a. Impfen und körperliche Untersuchung), Hand geben auf der Straße etc.


    Wichtig ist dabei, dem Kind zugewandt zu bleiben, seine Ohnmacht, Angst, Wut auszuhalten und sie abzufangen. Für mich das größte Lernfeld als Mama: Wir können unsere Kinder nicht vor allem schützen! :(



    Alles Liebe,


    Dani!

  • Hallo! Ich kann deine Sicht voll und ganz verstehen! Manche Situationen eskalieren schnell. Wir haben es immer so gemacht, dass wir die kleine abgelenkt haben. Entweder ihr Spielzeug vorgehalten, Musik angemacht, was auch immer, es sollte immer was sein, was die kleinen mögen. So verbinden die kleinen die Situation mit etwas beruhigendem.

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