Macht die Entwicklung Sorgen?

  • Hallo liebe Eltern, liebe Forumnutzer,


    ich habe kürzlich einen Kommentar eines Kinderarztes gelesen, in dem dieser bedauert, wie sehr Eltern sich im Vergleichen und deshalb in Sorgen verlieren.


    Das Kind ist ein Jahr alt und kann noch nicht laufen.
    Das Kind kann noch nicht richtig schreiben, aber dafür schon gut rechnen. Aber dennoch macht man sich Sorgen.
    Das Kind kann schlecht sprechen, ist aber motorisch sehr fit und geschickt.
    Das Kind ist kleiner als der Durchschnitt, aber dafür sprachlich weiter entwickelt als der Durchschnitt.


    Es ließen sich unzählige solcher Beispiele nennen.


    Wir neigen dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Und dazu, das eigene Kind mit anderen Kindern zu vergleichen. Und ebenso dazu, das eigene Kind mit Durchschnittswerten aus Statistiken zu vergleichen. Und wenn dann jemand den Durchschnitt nicht erfüllt, dann kommen die Sorgen.


    Wenn wir dann erwachsen sind, kommen wir nicht mehr auf die Idee, unser Wissen oder unsere Erfahrungen mit anderen Gleichaltrigen zu vergleichen. Dann ist es plötzlich in Ordnung, dass der eine mit 30 Jahren Ingenieur ist und der andere eine handwerkliche Ausbildung hat.
    Warum vergleichen wir also unsere Kinder so sehr? Warum sind wir so erpicht, dass sie in vorgefertigte Schablonen passen und bestimmte Normen erfüllen?


    Wie geht es Ihnen damit?
    Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Kindern gemacht? Sind diese auch schon aus dem Durchschnittsrahmen gefallen oder lief alles immer
    im Einklang mit den statistischen Durchschnittswerten?


    Ich bin gespannt.


    Herzlich
    Klara

  • Hallo Klara, hast du keine Kinder?


    Ja, es stimmt, Eltern vergleichen ihre Kinder mit anderen und das fängt schon im Babyalter an! Kinderärzte sind nicht ganz unschuldig daran mit ihren Vorgaben ( ein Kind muss das und jenes bis zu dem Alter können)
    Krabbelgruppen, Babyschwimmen, alles gut und schön! Da aber unterhalten sich die Eltern miteinander und jeder erzählt was sein Kind schon kann und somit kommt das Vergleichen ganz automatisch und nicht unbedingt bewusst.


    Bei dem ersten Kind ist es ganz besonders schlimm. Man hat noch keine Erfahrung und sieht / ließt/ hört ständig von anderen Elter, Großeltern, Nachbarn, was es können muss. Das Sorgen machen und evtl den Kinderarzt aufsuchen kommt dann noch dazu.


    Ich muss auch zugeben, das es bei meiner Tochter, erstes Kind auch so war. Allerdings bin ich nicht gleich zum Arzt gelaufen. Das mache ich bis heute nicht.
    Als dann mein zweites Kind kam, hat das aufgehört, habe ich damit aufgehört! Ein gesundes Kind kann man nicht mit einem schon krank geborenem Kind vergleichen.
    Auch als Luca dann 14 Jahre nach meinem zweiten Sohn auf die Welt kam, habe ich nicht verglichen, nur festgestellt!
    Yvonne ist mit 12 Monaten gelaufen , mit 9 Monaten konnte sie krabbeln. Stephan ist mit 13 Monaten gelaufen und konnte auch mit 9 Monaten krabbeln. Luca hingegen ist erst mit 16 Monaten laufen und hat gar nicht gekrabbelt. Sprechen konnten Yvonne und Luca mit 2 Jahren komplett alles und haben es in ganzen Sätzen, Stephan hingegen ist erst mit 3 Jahren angefangen. Er war krank, konnte nichts hören und musste auch operiert werden.


    Jedes Kind ist eben anders, kann unterschiedliche Dinge zu anderen Zeiten, jedes Kind hat seine eigenen Stärken und auch Schwächen, das Vergleichen bringt dem Kind nichts ausser Eltern die sich verrückt machen!

  • Hallo Gilfy,


    ja, um das Vergleichen kommen wir wohl alle nicht herum. Ich denke, am Wichtigsten dabei ist, sich dies bewusst zu machen und wahrzunehmen, dass man am Vergleichen ist.


    Sie beschreiben es ja selbst sehr schön, wie Ihre eigene Entwicklung war. Sie haben verglichen, sicherlich auch, weil sie am liebsten alles "richtig" machen wollten. Aber Sie haben erkannt, dass man sich mit dem Vergleichen auch regelrecht "verrückt" machen und darin verlieren kann.


    Jedes Kind ist anders, jeder Mensch ist individuell und hat besondere Fähigkeiten und Stärken.
    Sich darauf immer wieder zu besinnen und wirklich hinzuschauen, darauf kommt es an...


    Klara

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