Kind will nicht in die Kita

  • interessante Sichtweise, @Johanna2, ich finde es dennoch nicht verkehrt frueh einzukitern, ich hätte nicht den Anspruch, dass mein Kind dort mütterliche Wärme erfahrt, sondern dass es dort optimal betreut wird und Reise gesetzt bekommt, die ich als Erst-/Einlingsvater mangels Erfahrung gar nicht setzen kann ... Es geht nicht um "Leistungsdruck"

  • "Einkitern", das ist mal ein Wort. :D
    Ich war früher auch immer total gegen Krippen und von mir aus hätte man auch die Kitas alle schließen können. Aber ich finde auch, dass Kinder davon profitieren und man hat zumindest bei meinem Sohn früher sehen können, dass die Kinder, die vorher in der Krippe waren, viel selbstbewusster waren. Wenn man Kinder mit 3 in die Kta gibt, ist das ein Kulturschock für sie. Je nach Kita ist da gar nichts mehr mit Wärme. Die Altersspanne ist enorm mit 3-6 Jahren und es ist kaum möglich, auf einzelne Kinder einzugehen. In der Krippe ist es zwar auch nicht wie zu Hause, aber die Betreuung ist doch intensiver, finde ich. Und wenn man sein Kind nicht von mit einem Jahr hingibt, was mir persönlich auch zu früh wäre, dann sind da auch nicht so viele große Kinder, die rumrempeln. Nennt es "langsames Abhärten" statt "Schock-Abhärtung".

  • Hallo Sofia,


    ich könnte mir vorstellen, dass du nicht zu hundert Proeznt dahinter stehst, dein Kind dort einzugewöhnen. Diese (Rest-)Unsicherheit kann sich auf das Kind übertragen. Kann eine andere Bezugsperson die Eingewöhnung übernehmen? Bei uns hat das mein Mann gemacht, weil ich den Kleinen (mit 24 Monaten) noch nicht so wirklich loslassen konnte.
    Wenn es niemand übernehmen kann, dann mach dir die Vorteile und Beweggründe bewusst und versuche das auszustrahlen.
    Hier jetzt eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Fremdbetreuung zu starten hilft dir auch nicht weiter.
    Jede Familie sollte für sich entscheiden können, was für sie gut passt. Und das wirst du mit Sicherheit gut überlegt haben.
    Ich wünsche euch schnelle Fortschritte und eine schöne Zeit :)

  • @Pfiffi-k: Ich wüsste wirklich keinen Reiz, den jemand der pädagogisch weniger Bewandter nicht ebenfalls setzen könnte. Die meisten Kleinkinder sind jedoch eher einer Reizüberflutung als mangelnden Reizen ausgesetzt. Ich finde der Wichtigkeit der Nestwärme wird allgemein immer weniger Bedeutung zugestanden.


    Annike: Bei einer sanften Eingewöhnung in der Kita kann von einem Kulturschock nicht die Rede sein. Im Normalfall werden die Eltern von Kleinkindern nicht mit den Kindern in völliger Abgeschiedenheit gelebt haben. Muss ein Kind für einen Kitabesuch wirklich "abgehärtet" werden? Läuft es tatsächlich andernfalls auf einen "Schock" hinaus? Dann wäre der Fehler doch eher im System zu suchen als anzunehmen, dass Kind muss "härter" werden, um es in der Kita aushalten zu können.


    sofia: Ich meine natürlich nicht, dass sich am dritten Geburtstag schlagartig die Wahrnehmung von Kindern ändert. Sie haben jedoch ein deutlich besseres Verständnis von Raum und Zeit als Kleinkinder. Gerade die Antroprosophen plädierten dafür, Kinder nicht vor dem vierten Geburtstag in die Kita zu geben. Heute gibt es sogar Waldorf-Krippen......


    Ich denke auch nicht, dass die Entscheidung ein Kind in die Krippe zu geben von Dauer sein muss. Immerhin kann eine Entscheidung sich auch mit Verspätung als Fehlentscheidung erweisen.

  • @Johanna2
    Ist es denn nicht so, dass man seine Kinder in den Kindergarten schickt, um sie auf "später vorzubereiten"? Sicher ist das ganze System fragwürdig, aber dieses Aufwachsen in Großfamilie und Dorfgemeinschaft gibt es heute nicht mehr. Also ist es doch irgendwie schon so, dass man Kinder dorthin schickt, damit sie noch mehr Kontakt nach Außen haben und lernen, in einer Gruppe zurecht zu kommen. Und das, weil man Angst, dass es sonst später Probleme bekommt, wenn man es nicht tut. Fensterbilder und Laternen kann ich auch zu Hause mit dem Kind basteln.

  • Dafür erachte ich die Kita nicht als notwendig. Kinder die keinen Kindergarten besuchen wachsen ja nicht unter einer Glasglocke auf, die sie von der Außenwelt abschottet. Ich kenne aus dem Familien- und Freundeskreis einige Kinder die nie eine Kita besucht haben. Und keines von ihnen hat in der Schule Probleme bekommen.

  • Ich danke Euch für Euren Zuspruch – jedenfalls teilweise ;)
    Wir haben diese Woche in der gleichen Einrichtung in einer neuen Gruppe angefangen. Die Eingewöhnung geht jetzt wieder von vorne los, aber langsamer und es klappt viel besser :))


    Ich finde nämlich auch, dass Kinder durchaus von der Kita profitieren können. Bei meiner Tochter war das so. Mein Sohn langweilt sich mittlerweile mit mir allein und möchte gern mit andere Kindern spielen, die sind aber leider morgen sind am frühe Nachmittag nicht auf dem Spielplatz, sondern in der Kita...

  • Ich wünsche euch viel Erfolg. Ich könnte auch gut auf den Kindergarten verzichten. Meine Kinder vielleicht auch. Aber, obwohl ich nicht in einer Glasglocke leben, kann ich ihnen das soziale Gefüge nicht bieten, damit sie später gut zurecht kommen. Da bin ich vielleicht zu introvertiert, lebe zu sehr außerhalb, habe selbst zu wenige Verwandte,...
    Ich möchte, dass meine Kinder das soziale Miteinander im Kindergarten erleben und dass sie auch später noch in Gruppen und mit deren Dynamik zurecht kommen.

  • Vielen Dank! Die letzte Woche lief es auch schon viel besser. Und ich glaube nach wie vor, dass eine kurze Betreuung (3 Vormittage pro Woche) auf jeden Fall interessant für den Kleinen sein wird. Er muss sich dann ja auch nicht super oft und lange von mit trennen. Aber auch das sollte er lernen.

  • Hallo Sofia,


    das klingt doch großartig, dass Sie die Anwesenheitszeiten in der Kita mit Ihrem Kind so flexibel gestalten können! Das nimmt dann auch Ihnen selbst Druck, weil Sie selbst steuern können, wie viel Zeit ohne einander Ihnen beiden gut tut. Sie müssen nichts, sondern dürfen selbst entscheiden. Genial!


    Interessant finde ich Ninas Gedanken:

    Letztlich geht es ja bei vielen Familien weniger darum, ein Kind in den Kindergarten zu schicken, um sich sozial in der Gruppe zu entwickeln und entsprechende Kompetenzen zu trainieren, obwohl dies auch ein wichtiger Aspekt ist, der im Kitabesuch inbegriffen ist, sondern vermutlich ist es dann in erster Linie die Frage der Finanzierung und der Berufstätigkeit. In sehr vielen Familien ist es die Berufstätigkeit der Eltern, die die Nutzung der Kita notwendig machen. Und es gibt ja nicht nur Eltern, die zwingend Geld verdienen müssen, sondern auch um Eltern, die gerne arbeiten gehen und sich deshalb entscheiden, ihr Kind fremdbetreuen zu lassen.


    Es ist sicherlich nichts verkehrt daran, wenn Kinder in einer Kita unter Gleichaltrigen sind und dort betreut werden, wenn die Eingewöhnung sensibel und in Ruhe mit Geduld durchgeführt wird.


    Klara

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