Regeln im Kindergarten....Kind folgt diese nicht!

  • Hallo,
    Ich bin neu hier, und habe gleich eine Frage....


    Bis jetzt habe ich keine grosse Probleme mit meine Tochter (wird nächste Wo. 5) gehabt.
    Unsere Erziehung ist ziemlich locker, sie darf vieles, aber Regeln haben wir auch.


    Dazu muss ich sagen, dass meine Tochter ausser uns keine Bezugspersonen hat, die in der erziehung mitwirken, da Verwanten und Grosseltern alle weiter weg leben....


    Heute sprach mich die erzierin an, dass meine Tochter sich selten an d. Regeln im kindergarten hält. Sie macht Ihre eigene Sachen, mann muss Sie öfters ansprechen, und wenn sie etwas strenger angesprochen wird, wird sie bockig, sagt: "Nein, dazu habe ich keinen Lust."


    Sie trödelt beim Händewaschen, die andere Kinder alle müssen auf Sie warten 8beim Frühstück z.B.) Zur Zeit ist es noch schlimmer, da sie eine (die ERSTE!!!!) Trotzphase hat....
    Sie bleibt auch nicht ruhig sitzen, wenn sie Stuhlkreis haben, oder zusammen frühstücken, und sie hat Ihre 2-3 Sachen, was sie gerne spielt (Rollenspiele mit Dinos, oder Autos), sonst interresiert sich nicht für anderen Aktivitäten in der Gruppe z.B.
    Sie ist auch ziemlich verträumt, und oft mit d. Gedanken woanderst (was ich in Prinzip nicht schlimm finde).
    Nun habe ich doch Angst, dass sie später deswegen (Regeln folgen) Probleme (in der Schule) z.B. bekommt. Die Erzieherin sprach auch ständig darüber, dass sowas in d. Schule nicht geht usw....


    Ich wollte Euch gerne um Rat und um Meinungen fragen, bzw. Wie regelt Ihr das?
    Ich bin deshalb ratlos, weil Sie zu hause schon alles macht, worum ich Sie bite: Wenn Sie spielt, und was anderes machen will, muss sie erst die Sachen wegräumen-macht sie.
    Wenn wir los wollen, zieht sie die Schue ohne probleme an-na gut, manchmal muss ich Ihr es öfters sagen....
    Zu hause hat Sie lust auf vieles:
    Rätselhefte, Basteln, Kneten... etc,.... Also scheint anderst zu sein wie im Kiga.... Fast so, als d. kiga Ihre "Spielstätte" wäre...


    Könnt Ihr Eure Meinungen oder Erfahrungen dazu sagen?


    lg: Milhetmama

  • Hallo milhetmama,


    herzlich willkommen im Forum!


    Beim Lesen Ihres Beitrags habe ich einen sehr liebevollen Kontakt zwischen Ihnen und Ihrer Tochter wahrgenommen. Das fand ich sehr schön und möchte Ihnen das gerne als erstes mitteilen. Sie pflegen offenbar eine sehr liebevolle, Freiräume gebende und dennoch konsequente Erziehung - das finde ich sehr schön.


    Nun gibt es aber offenbar im Kindergarten Probleme mit der Art Ihrer Tochter. Ich habe mich gefragt, seit wann Ihre Tochter denn diesen Kindergarten besucht.


    Wenn sie erst seit kurzer Zeit diesen Kindergarten besucht, ist es möglich, dass sie noch Zeit braucht, um sich einzugewöhnen? Vielleicht fällt es ihr schwer, sich daran zu gewöhnen, dass andere Erwachsene jetzt Regeln aufstellen, an die sie sich halten muss (zumal sie geschrieben haben, dass Sie als Eltern die einzigen Bezugspersonen sind, die an der Erziehung beteiligt sind)?


    Wenn Ihre Tochter schon länger den Kindergarten besucht - sind dann diese "Probleme" neu, oder hatte Ihre Tochter schon immer Schwierigkeiten, sich dort an die Regeln zu halten?


    Geht Ihre Tochter eigentlich gerne in den Kindergarten, oder hat sie Probleme mit anderen Kindern oder den Mitarbeiterinnen?


    Vielleicht könnten Sie uns dazu noch mal Informationen geben?


    Sie schreiben, dass Ihre Tochter jetzt das das erste Mal in der Trotzphase ist, also recht spät. Kinder haben ein ganz unterschiedliches Entwicklungstempo, frühgeborene Kinder z.B. sind in ihrer Entwicklung oft in einzelnen Bereichen gleichaltrigen Kindern zurück. Vielleicht braucht Ihre Tochter einfach noch ein wenig Zeit und ist noch nicht soweit, dass sie im Stuhlkreis ruhig sitzen kann, so schnell ist wie die anderen Kinder.


    Ich finde es eigentlich sogar ganz sympathisch, dass Ihre Tochter verträumt ist, trödelt und das tut, was sie möchte. In unserer heutigen hektischen Zeit, in der es viel um Leistung geht, ist dies eine Kompetenz, die eigentlich gefördert werden sollte und nicht gebremst :huh: .


    Für den Schulbesuch ist es sicherlich wichtig, dass sie lernt, Aufgaben zu erledigen, die sie nicht mag, dass sie lernt, über einen bestimmten Zeitraum stillzusitzen, dass sie lernt, Regeln einzuhalten, die ihr nicht gefallen. Aber dazu hat sie ja auch noch Zeit. Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass Kinder, wenn sie in die Schule kommen, diese Dinge können auch wenn sie sich vorher nicht so verhalten haben. Wenn man in die Schule kommt, dann ist man groß. Dies hat für Kinder eine Bedeutung und sie benehmen sich dann oftmals plötzlich auch so.


    Da sie schreiben, dass Ihre Tochter sich bei Ihnen zu Hause an Regeln und Absprachen hält, scheint es ja kein grundsätzliches Problem mit dem Einhalten von Regeln zu geben. Vielleicht können Sie Ihrer Tochter sagen, dass Sie möchten, dass sie sich auch im Kindergarten an die Regeln halten soll, damit Ihre Tochter weiß, dass sie die Erzieherinnen quasi "autorisieren", Regeln aufzustellen und durchzusetzen. Ansonsten würde ich mir an Ihrer Stelle keine großen Sorgen machen, sondern gelassen abwarten, wie sich Ihre Tochter weiter entwickelt.


    Alles Gute wünscht


    Anne

  • Ich stimme meiner Kollegin Anne an ganz vielen Punkten zu.


    Zunächst einmal auch von mir:
    Herzlich Willkommen, milhetmama,
    ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Vertrauen in Ihre Tochter und Ihre wertschätzenden Art, sie zu beschreiben und mit ihr umzugehen. Auch ich las aus Ihrem Beitrag vieles heraus, was für eine liebevollen Mutter-Tochter- Beziehung und ein liebevoll-konsequentes Erziehungsverhalten Ihrerseits spricht.


    Genau deswegen möchte ich Sie sehr gerne darin bestärken, diesen Weg weiter zu gehen.
    Stärken Sie die Stärken Ihrer Tochter auch weiterhin und motivieren Sie sie, das "Nein" sagen weiterhin mutig beizubehalten. Sie scheint es drauf zu haben, anderen mitzuteilen, wann sie was will und wann sie was nicht will-


    Themen und Tipps zur stärkenorientierten Förderung und selbstbewussten Erziehung finden Sie hier im Forum in so ziemlich jedem Beitrag ;)


    Zum Beispiel auch unter


    Sonstiges
    Themen, die nicht unbedingt etwas mit der Kindererziehung zu tun haben


    Interessant für Sie könnten zum Beispiel Beiträge zu den Themen Werteerziehung, Rollenbilder und Rollenvermittlung, Vorbild, Resilienz (gemeinsam stark), Nein sagen, spielend fördern-fördernd spielen sein.


    Übrigens...
    wenn es so ist, dass Sie liebevoll-konsequent erziehen und das Selbstbewusstsein Ihrer Tochter fördern, dann wird das "Nein" Ihrer Tochter ggf. noch das ein oder andere Mal dafür sorgen, dass der Ein oder Andere Gesprächsbedarf hat. Ich bin mir sicher, dass Sie Ihre Tochter gut vertreten werden.


    Resiliente Menschen (starke Persönlichkeiten) können ganz gut mit Kritik umgehen :thumbup:


    Ich finde es eigentlich sogar ganz sympathisch, dass Ihre Tochter verträumt ist, trödelt und das tut, was sie möchte. In unserer heutigen hektischen Zeit, in der es viel um Leistung geht, ist dies eine Kompetenz, die eigentlich gefördert werden sollte und nicht gebremst :huh: .


    Auch beim Abschlusswort werde ich mich Anne anschließen ;) ...
    Loben Sie Ihre Tochter zu Hause für das gute Zuhören und einhalten der Regeln.
    Sprechen Sie mit Ihrer Tochter darüber, dass Sie sich von Ihr wünschen, dass sie die Regeln der Erzieherinnen und des Kindergartens ebenfalls einhält...


    damit Ihre Tochter weiß, dass sie die Erzieherinnen quasi "autorisieren", Regeln aufzustellen und durchzusetzen. Ansonsten würde ich mir an Ihrer Stelle keine großen Sorgen machen, sondern gelassen abwarten, wie sich Ihre Tochter weiter entwickelt.

    Alles Gute auch von mir hierfür

  • Vielen lieben Dank für Ihre Antworten!


    Sie (Anne) haben mich gefragt, wie Llange meine Tochter im kindergarten st. Also, Sie ist dort schon seit fast 2 Jahre!
    Sie hatte am Anfang tatsächlich schwierigkeiten gehabt, sich dort einzugewöhnen. Fast 4 Wochen lang haben wir rumprobiert, mit alle Methoden. Dortbleiben, oder einfach kurz abgeben, gleich weggehen, also alles.
    Dann habe ich Ihr erklärt, dass Papa arbeiten geht, Mama auch, und IHRE Arbeit ist d. kindergarten, denn Arbeiten ja auch spass machen kann.
    dann war da wie ein Schnitt, Sie ging zwar am Anfang nicht gerne hin, aber sie blieb ohne zu weinen.
    Jetzt geht Sie sogar sehr gerne hin, denn sie hat dort Freunde, und Sie hat auch mit d. Erziehrinnen keine Probleme 8soweit ich weiss...) Die eine Erzieherin (die mit mir heute gesprochen hat) mag sie sogar sehr gerne, erzählt viel über sie...


    Probleme mit d. Regeln im Kiga hat Sie immerschon gehabt. Sagte die Erzieherin. Aber zur Zeit besonderst schwierig.... (hat ja auch hier zu Hause eine trotzphase, aber, wie gesagt, damit kommen wir gut zu Recht, ohne Ihr alles nachzugeben...)


    Und, warum ich noch überfordert bin:
    Zu hause sitzt an einem "Projekt" wirklich sehr sehr lange, ohne zu "Zappeln".
    Sie kann Figuren" mit Steckperlen komplett fertigstellen, Sie malt Bilder, oder bastelt lange.


    Aber eben, wenn Sie Lust dazu hat. Dann hat Sie Geduld, und macht sie Haargenau mit peniebler Gründlichkeit...


    Aber ich denke auch, dass Sie etwas Zeit braucht....


    Oder halten Sie es für sinnvoll, ein mal täglich für 10-15 Minuten Ihr eine Aufgabe zu geben, was Sie gerade nicht im Sinn hat, um das zu Üben?
    (wie zum Beispiel: "Mama möchte gerne mal e. neuen Blid aufhängen, wo ein Haus ein Baum und ein Hund drauf ist. Kannst Du mir mal das jetzt malen?)


    Vielen Dank für Ihre Hilfe nochmal!
    Ich habe den Forum jetzt entdeckt, aber werde ich sicherlich hier stöbern, und die Erfahrungen anderen 2studieren"
    mfG: milhetmama

  • Hallo milhetmama,


    danke für Ihre Ergänzungen. Schön, dass Sie es so gut hinbekommen haben, dass Ihre Tochter gerne zum Kindergarten geht. Eine schöne Idee, die Sie da gewählt haben.... :thumbup:


    Ich denke wie Sie auch, dass die "Schwierigkeiten" zum einen an der Trotzphase liegen und zum anderen an dem sympathischen, besonderen Wesen Ihrer Tochter. Es gibt in der Entwicklung der Kinder immer auch Phasen, da laufen Dinge gut und Phasen, da laufen Dinge nicht so gut.

    Oder halten Sie es für sinnvoll, ein mal täglich für 10-15 Minuten Ihr eine Aufgabe zu geben, was Sie gerade nicht im Sinn hat, um das zu Üben?
    (wie zum Beispiel: "Mama möchte gerne mal e. neuen Blid aufhängen, wo ein Haus ein Baum und ein Hund drauf ist. Kannst Du mir mal das jetzt malen?)

    Solche Übungen kann man mal machen, würde ich aber auf keinen Fall täglich machen. Damit würden Sie meiner Meinung nach zuviel Druck ausüben. Sie haben ja ein wunderbares Verhältnis zu Ihrer Tochter, das Sie nicht gefährden sollten, in dem Sie sich von der Aussicht auf Anforderungen in der Schule stressen lassen. Sie kommt ja noch nicht in die Schule. In einem Jahr kann noch so viel passieren in der Entwicklung Ihrer Tochter,......!


    Genießen Sie die Zeit und seien Sie weiterhin so eine liebevolle und verantwortungsbewußte Mutter!


    Viel Spaß dabei


    wünscht Anne

  • Hallo milhetmama,


    Ihre Tochter wirkt schon aufgrund Ihrer Beschreibung sympathisch auf mich. Für mich fällt trödeln und Desinteresse an Gruppenaktivitäten auch nicht unter Trotzverhalten.


    Oft ist es so, dass in Kindergärten die Regeln gemeinsam mit den Kindern besprochen werden. Vielerorts liest man an Gruppentüren die mit den Kindern aufgestellten Regeln wie z.B.:


    Wir lassen andere aussprechen!


    Wir hauen einander nicht!


    .......


    Allerdings fiele es Kindern in diesem Alter kaum ein, Gruppenregeln zu erstellen. Viel eher ist es der Fall, das Kinder genau das sagen, was die Erzieherin von ihnen erwartet.


    Das deiner Tochter der Stuhlkreis nicht gefällt kann ich verstehen. Es ist doch wirklich nicht spannend zu hören wie 24 Kinder erzählen, wie sie ihr Wochenende verbracht haben. Oder gemeinsam mit allen anderen zuzuhören wie sich eine Erzieherin als Entertainerin für alle Kinder betätigt. Kurz: Kreativität ist in Stuhlkreisen üblicherweise nicht gefragt!


    Freundliche Grüße


    Johanna

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