Oma ist in diesem Fall ratlos

  • Meine Enkelinnen 5und 2 1/2 sind bei Oma und Opa sehr brav. Kommen Mama oder Papa sie abholen gibt es ein Geschrei das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Die Ältere jammert herum, warum und ich will nicht, die Kleine liegt am Boden und hindert die Mama daran ihr etwas an zu ziehen, tritt sie mit den Beinen, oder schlägt ihr mit den Händen an die Brust. Mich (Oma) registrieren sie überhaupt nicht in dieser Situation. Bei uns tun sie so etwas überhaupt nie.Ihre Mama hat mir erklärt, man muss die Kinder sich ausleben lassen dann haben sie eine gute Beziehung zu ihr. Vielleicht kann mir jemand raten was zu tun ist.
    Lieben Dank :(:(:(?(

  • Hallo Sylvia


    Ja, das kenne ich auch und ich kann es dir vielleicht ein Stück weit erklären!
    Die Kinder reagieren so,weil ihnen somit der Abschied ein kleines bisschen leichter fällt! Ich kenne das von Bekannten, deren Sohn lebte in einer Einrichtung und kam regelmäßig Heim über die Wochenenden. Irgendwann fing er an zu ärgern, provozieren, zu streiten, brüllen und so weiter. Einer der Betreuer erklärte es genau so! Das Kind will nicht weg und versucht die Eltern ( bei euch sind es Oma und Opa )so zu provozieren, das es fast in Streit endet , man das Kind vielleicht mit Konsequenzen droht, ärgerlich ist und einem somit der Abschied leichter fällt. Kinder machen das in dem Alter noch nicht bewusst, aber es gelingt ihnen. Um dem zu entgehen, wäre eine Möglichkeit die Kinder nicht mehr abholen zu lassen, sondern das Oma und Opa sie zur Mutter bringen.


    Leider muss ich auch sagen,das ich es sehr erschreckend finde, das Kinder in diesem Alter keine wirkliche Beziehung und Vertrauen zu ihren Eltern haben. So sieht es jedenfalls für mich aus und wären es meine beiden, würde ich mir da mal Gedanken drüber machen!!!

  • hallo Gilfy,
    das mit dem Bringen haben wir auch schon gemacht, es funktioniert tadellos. Stehen wir aber vorm Haus geht der Zirkus schon wieder los, sie wollen nicht aussteigen und plerren das sich die Leute umdrehen. Mein Mann hat gesagt das mache ich keinesfalls mehr.
    Danke für deine schnelle Reaktion. :):thumbup:

  • Ich denke, dass es solche Phasen einfach gibt. Ich würde das ignorieren, gerade mit der Grossen sprechen, dass man nun mal gehen, um wieder zu kommen und irgendwann lässt das doch nach. Waren es nicht 3 Mädels? Was macht die Dritte und wie reagieren die Eltern, warten bis es gut ist oder Plan durchziehen? Ich empfehle letzteres.


    Schlagen lassen würde ich mich im Übrigen nicht! Das gäb ne Absage...

  • Hallo Sylvia,


    das klingt nach einem sehr nervenaufreibenden Szenario. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass das Verhalten damit zu tun hat, dass den beiden so das Abschiednehmen leichter fällt und ich denke auch, dass das unbewusste Mechanismen sind, die hier so lautstark zu Tage treten.


    Und vermutlich schaukeln sich die beiden Schwestern in ihrem Verhalten dann auch noch gegenseitig hoch. Ich kenne das zudem auch so, dass die Kleineren dann oft noch extremer reagieren als die größere Schwester, warum auch immer. Und in Ihrem beschriebenen Fall ist das ja auch genau so.


    Da die Ältere der beiden bereits 5 Jahre alt ist, frage ich mich, ob dieses Verhalten angesprochen wird, ob Sie und die Mutter ihr sagen, dass Sie verstehen können, dass sie nicht weg will von Oma und Opa, weil es ihr hier gut gefällt. Dass Sie gut verstehen können, dass sie noch länger bleiben möchte, aber dass sie ja bald wiederkommen darf.... - sowas in der Art. Sprechen Sie Ihrer Enkelin gegenüber aus, dass Sie ihren Abschiedsschmerz verstehen? Das Verhalten einfach zu ignorieren und auszuhalten finde ich nicht richtig, denn so fühlen sich die beiden nicht ernst und in ihrem Schmerz nicht wahrgenommen.


    Schlagen lassen würde ich mich übrigens auch nicht. Abschied tut weh, ja, aber Schlagen ist eine Grenze, die nicht überschritten werden darf und das sollte auch eine 2,5 jährige auch bereits lernen.


    Klara

  • Meine Tochter hat es vor kurzem so ausgedrückt, als sie bei meinen Eltern übernachtet hat:
    "Weißt du Oma, bei Euch höre ich, aber zu Hause höre ich nicht"... X/;)


    Jedes Kind durchlebt "Phasen", mit denen sie bei Erwachsenen täglich an deren Grenzen stoßen und die auch sehr anstrengend sein können... bei dem einen mehr, beim anderen weniger - ich denke, dass kann hier jede/r bestätigen...!?!


    Ich denke auch, dass es wichtig ist miteinander zu kommunizieren, so wie es Klara schon erwähnt hat...
    Wenn sich Kinder nicht "gehört" fühlen, dann verschaffen sie sich irgendwie und auf sehr ausdauernder Weise Gehör - zum Leidwesen der Beteiligten... doch man kann dagegenwirken!
    Es ist also kein hoffnungsloser Fall ;)

  • Hallo Piffy_k,
    Du hast gut aufgepasst, das dritte ist 7 Monate und immer bei Mama. Aber wie ich gesagt habe wenn Mama oder Papa kommt haben die Mädels kein Ohr mehr für Oma und Opa. Wir wollen da auch nicht weiter einreden auf die Kinder, wenn Mama und Papa reden ist es schon genug. Schlagen war für uns nie ein Thema.
    :)

  • Hallo Klara, du sprichst mir aus dem Herzen.
    Heute Abend kommen sie wieder für 3 Stunden zu uns, da werde ich mit Magdalena dieses Thema ansprechen. Sie ist wirklich schon sehr klug. Beim letzten Besuch vorige Woche hat Antonia ein Saftglas umgeschüttet und ich kam mit einem Tuch um es aufzuwischen, Magdalena hat gesagt: Oma wie kann ich dir helfen? Ich habe es ihr gezeigt und sie auch wischen lassen und mich dann bedankt bei ihr.
    Das war für mich auch ein Erlebnis wo ich mich sehr gefreut habe. Wir haben sie ja so lieb unsere Mädels.
    :):):)

  • Hallo Janella,
    ja das stimmt bei uns ist das auch so, sie werden gehört bei uns. deshalb gibt es kein Schreikonzert. Die Magdalena beklagt sich oft das Mama und Papa nicht zuhören. Die Kinder werden aufgrund schlechten Gewissens mal schnell belohnt mit Irgendwelchem Kram, der 5 Minuten später in der Ecke landet.
    Wir haben uns schon oft einen Span eingezogen indem wir mal Klartext mit den Eltern gesprochen haben, die Antwort war: Wir wissen schon was unsere Kinder brauchen.
    Okay, also das war es dann. :(

  • Hallo Sylvia,


    da bin ich gespannt, wie der heutige Abend verläuft, wenn er dann wieder endet.


    Ich denke oft, dass Kinder und auch Jugendliche einem oftmals den Spiegel vorhalten. Und Sie beschreiben es ja selbst auch: Die Kinder fühlen sich zu wenig wahrgenommen, fühlen sich nicht gehört und verschaffen sich dann auf ohrenbetäubende Art und Weise Gehör. Schade ist es dann nur, wenn das nicht erkannt werden will....


    Herzlichst
    Klara

  • Hallo Klara,
    ich bin platt, habe gestern mit Magdalena und Antonia gesprochen und ihnen gesagt, das uns diese Schreierei jedes Mal wenn Mama und Papa kommen, euch abholen uns nervt und wir traurig sind darüber. Beide haben versprochen es nicht mehr zu tun. Habe mir gedacht bis zum Abholen haben sie es vergessen, es war wie ein Wunder es gab nicht einmal einen Raunzer. Hoffentlich hält das, jedenfalls werde ich sie wenn es wieder anfängt daran erinnern, was wir besprochen haben. Manchmal ist man in einer Sackgasse, scheint nicht zu Wissen was man tun kann und dann geht es wie von alleine.
    Danke für deine Hilfe und Rat. :):):)<3

  • Das ist ja wohl süß. Toll, dass es so gut klappt. Hoffentlich auf Dauer.
    Man könnte sich sonst mit den Kindern eine geheime Mission ausdenken. Oder sie spielen eine ganz ruhiges, liebes Fabelwesen, wenn sie abgeholt werden. Außer euch und den Enkeln darf es natürlich niemand wissen.
    Wäre vielleicht eine Alternative, wenn sie vergessen, dass ihr es nicht so gerne mögt, damit ihr sie nicht immer wieder daran erinnern müsst, dass euch ihr Verhalten traurig macht.

  • Hallo Sylvia,


    wow, das sind ja großartige Neuigkeiten! Ich freue mich mit Ihnen!


    Vielleicht können Sie das Thema nochmals aufgreifen und den beiden beim nächsten Besuch rückmelden, wie das "ruhige" Abgeholtwerden für Sie als Oma und Opa war, die beiden dafür loben und sie auch fragen, wie es für sie selbst war, wie sie sich gefühlt haben.


    So würden Sie den beiden signalisieren, dass Sie sie ernst nehmen und wirklich wahrnehmen und hören (auch wenn sie nicht laut sind ;) ) und ihnen zudem zeigen, wie viel Ihnen an den beiden liegt.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Klara

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